Guillain-Barré-Syndrom Symptomatik
Das Guillain-Barré-Syndrom zeigt sich mit oft von den Beinen aufsteigenden Muskelschwächen, die bis zu einer vollständigen Lähmung der Arme und Beine sowie Atemlähmung führen können. Typischerweise bemerkt der Patient als erstes Schwierigkeiten, sich aus der Hocke aufzurichten oder Treppen zu steigen. Die Muskeleigenreflexe sind nicht auslösbar.
In unterschiedlichem Ausmaß treten auch Störungen der Sensibilität (Gefühl für Berührung, Schmerz, Temperatur, Lagesinn) auf. Die Patienten berichten dann oft von Kribbelmissempfindungen oder Taubheit.
Ebenso wie hinsichtlich der motorischen Symptome sind auch die Gefühlsstörungen meist rumpffern (distal) betont. Gerade die Muskelschwächen betreffend, können die Auffälligkeiten aber auch gelegentlich rumpfnah (proximal) betont auftreten. Ein Teil der Patienten weist Schmerzen im Bereich der Muskulatur auf, oft diffus und schwer zu beschreiben im Bereich der Lendenwirbelsäule.
Auch die sogenannten Hirnnerven können in den Krankheitsprozess mit einbezogen sein, so insbesondere der Fazialisnerv, der die mimische Muskulatur des Gesichtes versorgt, oder die Nerven, die Augenmuskeln innervieren. Ebenso können die sogenannten autonomen Nerven mit erkranken und beispielsweise Herzrhythmusstörungen auslösen.
Immerhin bei 50 bis 60% der Patienten werden Herzrhythmusstörungen und Reizleitungsstörungen beobachtet, weshalb auch eine ausreichende Überwachung notwendig ist. Auch erhebliche Schwankungen des Blutdrucks, oft mit hypertonen (erhöhten) Werten, sind zu beachten. Selten, etwa in 10 % der Fälle, können auch Blasenentleerungsstörungen auftreten.
Eine besondere Variante ist das Miller-Fisher-Syndrom mit Störungen der Augenbewegungen und der Zielbewegungen der Arme und Beine (Ataxie). Weitere Informationen zu diesem speziellen Krankheitsbild finden Sie unter