@horla
ein witziger einwurf, der wiederrum die frage nach dem bezugssystem stellt, die zur aussage "gut" / "schlecht" stellt, oder unmissverständlicher: "konform" / "non-konform"
Wem stellt der Einwurf die Frage bzw. wie meinst du das?
die gleiche paradoxie steckt im mythos des luziferischen, da diese durchaus das element des bewussten enthält.
Licht-träger ist zum einen tragen, als auch aus-tragen
Das Bewusstsein ist obligatorisch, das ist ja der Witz. Selbst Gott käme nicht ohne Dualitäten aus, sondern wäre dual in der Einheit, lebendig nicht als Gott, jedoch lebendig in sich selbst als alles, was er erdenken kann. Die Leiche und die Würmer zugleich, wenn man so will. Das ist dann wohl das Ur-Paradox, die Unmöglichkeit, dass aus Nichts Etwas wird oder umgekehrt: Das Etwas braucht das Nichts, um sich durch die Abgrenzung vom Nichts als Etwas zu definieren, jedoch ist das Nichts per definitionem Nichts, und da Nichts nicht ist, ist alles Etwas und in der Folge Etwas Alles. Gott erkennt sich also trotzdem als Gott, indem er merkt, dass er nicht Nichts ist, obwohl er wiederum als Alles gleichsam Nichts sein müsste und in seiner Funktion als Nichts, so er sie jemals annimmt, was er irgendwann müsste, niemals wieder Alles werden können dürfte, da aus Nichts nichts entstehen kann. Das geht ewig weiter.
lat. "ferre" = tragen, bringen, ertragen, berichten, werden, sagt Wiki. Ich erinnere mich an "tragen, bringen, bewegen". Das ergibt so oder so eine ganze Menge Deutungsmöglichkeiten.
Zu klären wäre auch, welchen Mythos wir jetzt jeweils meinen.
und tatsächlich könnte bei einer bewusstwerdung des gesamten von einer art "erhebung" gesprochen werden, aber entbehrt sie einer universellen führung bleibt es eine selbst-erhebung und im gewissen dann auch selbst-spiegelung.
Was sie als Teufelspakt im klassischen Sinne durchaus qualifiziert, schließlich handelt es sich ohne "universelle Führung" um eine Größe vermittelnde Mogelpackung.
durch die eigenwillige inanspruchnahe der feuerkraft. - aufgrund der natürlichen struktur zwar eine leblose feuerkraft im universellen verständnis, aber nicht leblos im sinne einer (temporären) offenbarungsmöglichkeit.
ein staubgeschöpf - ein golem
Zustimmung.
ja auch dieser zustand, der selbstimitierten "ewigkeit" ist in seinen verhältnissen "unnatürlich" und stellt im bezug zu unserem normaldasein etwas abweichendes - "teuflisches" dar.
aber ist es wirklich sooo unkonform?
In welcher Beziehung steht der Teufelspakt zur Nonkonformität?
der schlüssel zum verständnis liegt in der herkunft des wortes und des mythos. der licht-aus-träger ist ein natürlicher bestandteil der universellen ordnung und ein natürlicher bestandteil der offenbarungslinie.
j.r.r.tollkin folgend eine natürlicher bestandteil des gesamtorchesters
Auch bei Tolkien kam im Gesamtorchester mit Melkor ein Störer vor, der mitnichten einkalkuliert war. Außerdem spielt es keine so große Rolle, was ein Wort, ein Bild oder ein Mythos ursprünglich bedeutete, sondern richtig ist immer die aktuelle Deutung und auch die nur, wo sie geglaubt wird. Das liegt daran, dass solchen Wörter/Bilder/Mythen keine genau definierte Funktion anhaftet, sondern sie von Mensch zu Mensch auf verschiedene Art wahrheitsgemäß interpretiert werden. Der Schlüssel zum Verständnis liegt damit m.E. im Individuum.
ein luzifer im universellen sinne ist also nichts anderes als der sohn gottes im absoluten sinne des wortes, der dem willen des herren folgt - also dieses licht-aus-trägt.
Das ist richtig, ja. Nimmt man Gott als GOTT an, geht es auch nicht anders. Nur der Silmarillion-Vergleich passte nicht so ganz.
Muss jetzt abbrechen, weil es zu spät wird. Habe zur Zeit viel um die Ohren und äußere mich zum Rest später.
lg Horla