Osho einmal anders gesehen

Was tat Maharshi?

"Sein erster Gang führte Ihn zum Arunachala Tempel, er hatte nun auch in der äußeren Welt nach Hause gefunden."

Mein erster Weg führte mich zu meinem Pferd. Das ist für Menschen mit Urteil oder Vorurteil bzw einer (vorgeformten) Vorstellung kaum verständlich.
Man folgt der Liebe HIER AUF ERDEN
Für M.war es der Tempel /ein Berg
Für mich war es mein Pferd
man folgt der Liebe, der Sehnsucht, nichts anderem könnte man in solch einem Zustand folgen als seinen eigenen tiefsten Empfindungen.
Und dort erwartet einen: die nächste (Vertrauensprüfung)
sehen wir uns das bei Maharshi an:
"Er entledigte sich seiner letzten Rupien, behielt nur das Lendentuch, lies sich den Kopf scheren und, um der Nachstellung durch freche Gassenjungen zu entgehen, zog er sich in einen fenstelosen Keller zurück.."

Die Welt hat kein Verständnis für Gottsuchende oder Menschen, die diese Erfahrung durchleben. Alles was diese Menschen tun, oder nicht tun, das was sie sagen, oder die Tatsache das sie schweigen, jeder der auf diese Weise Gott folgt, wird (zunächst) auf den Widerstand der Welt stoßen. Daher zog sich M. zurück.

Für Maharshi lautete die Herausforderung: offenbare Dein innerstes Selbst: Deine Liebe oder Freiheit von oder für diese Welt.
Das wirkt auf unwissende oder Menschen die in der Anhaftung verweilen wie eine Provokation.

Für mich lautete die Herausforderung: Offenbare das Wesen der Liebe.
Was WILLST Du tun, für Deine Liebe? Was WÜRDEST Du am liebsten tun wollen?
Die Antwort: Sie frei geben.
Das ist das innerste Wesen der Liebe. Aber wie soll man ein Pferd HEUTE frei geben?
Ein Pferd ist kein Wildtier..das ergibt einen gewaltigen Konflikt zwischen innerer Wahrheit und menschl. Werten/Welt.
In meinem Buch liest sich das so:

Am Morgen brachte ich Robert zum Bahnhof und fuhr, wie meistens am Morgen, in den Stall.
Ich folgte einfach meinen Impulsen.
Ich hatte mein Pferd eine ganze Nacht nicht gesehen und stürmte in seine Box um es zu begrüßen.
Doch es wich vor mir zurück!
Verblüfft blieb ich stehen: „Warum tut er das?“
Ich hatte mich (erneut) an Gott gewandt.

„Du missachtest seine Gefühle.
Wenn Du möchtest das er zu Dir kommt, dann musst Du auf seine Gefühle Rücksicht nehmen!“

„Aber es war doch nur Liebe!“, protestierte ich.

„Du hast Ihm nicht die Zeit gegeben, das zu erkennen.“

„Was muss ich tun?“

„Offenbare Ihm Deine Liebe, drücke Sie aber nur mit dem Herzen aus, das tun überlasse Ihm.
Lass Ihn selbst entscheiden, ob er zu Dir kommen möchte, oder nicht.“

Ich stand in der offenen Boxentür und konzentrierte mich auf die Liebe, die ich für mein Pferd empfand.
Ich drückte sie nur durch meine Empfindung aus, ohne irgendetwas zu tun.
Tatsächlich wandte mein Pferd den Kopf und kam auf mich zu.
Ich was begeistert, streifte Ihn ein Halfter über und holte Ihn aus der Box.

„War das sein Wille?“

„Äh, ich weiß nicht.
Ich habe nicht darüber nachgedacht.
Wir machen das hier immer so!“

Ich fühlte Gott lächeln.
„Glaubst Du, dass es sein Wille war?“

Zum ersten mal, seid ich mein Pferd besaß, dachte ich darüber nach.
Ich sah Ihn an und versuchte es heraus zu finden.
Er wirkte leicht missmutig, wie immer.
„Also ich bin mir nicht sicher, ob das hier sein Wille ist, aber ich sehe mich außer Stande, das heraus zu finden.
Er ist schließlich ein Reitpferd und kein Wildpferd.
Ich kann Ihn hier nicht ständig fragen, was sein Wille ist!“

„Nein?“

„Komm schon! Wie soll das funktionieren?“

„Glaubst Du nicht, dass Eure Liebe stark genug ist?“

„Stark genug wofür?“

„Um Dir zu dienen! Aus freiem Willen!“

Ich dachte nach.
„Ich weiß es nicht!
Ich weiß nicht, wie ich DAS herausfinden könnte!“

„Versuche es!“

„Wie?“

„Rufe Ihn erneut zu Dir, nur durch Deine Liebe, ohne etwas zu tun.“

Dies schien eine anstrengende Übung zu werden, doch ich tat mein Bestes.
Ich konzentrierte mich auf die Liebe, die ich empfand.
Noch während ich das tat, fühlte ich eine unglaublich starke Sehnsucht in mir immer größer werden.
Ich sehnte mich danach, dass er zu mir kam!
Nur war es jetzt nicht mehr mein Wille, sondern mein Wunsch.
Und ich fühlte Ihn so intensiv, dass er zu einem Schmerz für mich wurde.
Aber als mein Pferd schließlich kam und seinen Nüstern mich berührten, war die Berührung
ein Schmerz für mich. Weil ich mich so sehr danach sehnte!
Mein Pferd wich zurück.
„Warum?
Was habe ich dieses Mal falsch gemacht?“

Nichts. Dein Pferd hat Deinen Schmerz gefühlt, bei seiner Berührung und ist zurückgewichen, weil es glaubte,
es hätte Dich verletzt.
Er liebt Dich, er will Dich nicht verletzen! Daher ist er zurück gewichen.

Was soll ich jetzt tun?

Warten.
Warten auf seine Entscheidung.

Nach einer Weile wendet er mir seinen Kopf zu, blickt mich flüchtig an und geht!
Er hat kein Halfter oben!
Er verlässt den Stall!!
Was soll ich nur tun?

Lass Ihn gehen.

Was?!
Ihn gehen lassen!? Das kann doch nur ein Scherz sein?
Er wird sich verletzen, andere verletzen, Menschen..... na, ja, die kümmern sich um sich selbst.
Ich schwanke zwischen Angst, Panik und Neugierde.
Was wird geschehen?
Was wird er tun?
Nach diesem flüchtigen Blick steuert er geradewegs den Ausgang des Stalles an und geht hinaus.
Ich kann Ihn nicht mehr sehen, nur noch hören.
Das halte ich nicht aus!
Gott, das ertrage ich nicht!

Ich habe nicht gesagt, dass Du nicht schauen darfst!

Ich sterbe fast vor Angst, doch ich gehe Ihm nach. Mit einem gewissen Abstand folge ich Ihm.
Kaum ist er aus dem Stall, fängt ein Mensch Ihn ein und bringt Ihn mir zurück.
Braver Engel!
Ich liebe Euch! Ihr seid irgendwie so berechenbar!
Ich lasse Ihn erneut frei, denn das Experiment, zu dem Gott mich auffordert, ist noch nicht zu Ende.
Mein Pferd beginnt Spaß an diesem Spiel zu bekommen, ich sehe es in seinen Augen.
Sie blitzen schelmisch und er trabt in Richtung Schrittmaschine.
Nein! Das ist jetzt wirklich zu gefährlich! Er könnte sich darin verletzen!
Bitte Gott, lass Ihn nicht da rein gehen!

Du weißt, dass ich hier keine Vorlieben zeigen darf, nur zusehen.

Und mein Wunsch ist auch kein Grund für ein Wunder?

Nein. Vor allem deshalb nicht, weil Du es selbst bewirken kannst!

Verhindern, dass er da reingeht?
Wie?

Sehne Dich nach Ihm!
Erinnere Dich! Die Liebe ist die größte Kraft im Universum! Sie ist das Wunder.
Wenn Du Dich aus reinem Herzen nach Ihm sehnst und Dir seine Liebe bereits verdient hast, wird er zu Dir kommen.
Aus freiem Willen, weil auch er Dich liebt!

Dann müsste ich aber die Angst um Ihn beherrschen lernen und diese Emotion bekomme ich NIE unter Kontrolle!
Das schaffe ich nicht!
Ich bin ein Mensch!
Der Zweifel ist ein Bestandteil meiner Erfahrung und darum KANN ich das hier nicht tun!
Gal läuft in einen anderen Stall, ein Mensch brüllt irgendetwas zorniges.
Ich fühle mich leer, irgendwie erschöpft.
Ich habe keine Macht über Ihn. Das hier übersteigt meine Möglichkeiten.
Plötzlich fühle ich ein Kribbeln. Es geht von meinen Fußsohlen aus und steigt in meinen Füßen empor.
Was hat Gott über die Füße gesagt?

Sie sind die Hände, die meinen Boden berühren!
Eure Füße berühren meine Schöpfung, meine Macht.

Darum stehen wir zentriert, wenn wir Energie aufnehmen wollen.....
Dieses Kribbeln ist nicht so stark, wie zuvor im Krankenhaus, jedoch ohne Zweifel Gott, seine Energie...

Weil Du ein Mensch bist, vollbringe ICH hier die Wunder.

Ich fühle mich plötzlich ganz ruhig.
Ich setze mich hin, denn ich habe nicht das Gefühl noch länger stehen zu können.
Mein Körper fühlt sich geschwächt an.
„Was soll ich tun?“
Plötzlich überkommt mich ein Gefühl völliger Gleichgültigkeit.
Was für ein faszinierendes Gefühl!
Ich habe das noch nie empfunden!
Ich war zornig, ängstlich, liebevoll, aber gleichgültig?
An Gewalt hatte ich mich gewöhnt, mit Hilfe des Fernsehers, aber damals vor dem Stall, da war es anders.
Da überkam mich dieses Gefühl von Gleichgültigkeit in einer Tiefe, wie ich sie noch nie empfunden hatte!
Ich saß regungslos dort, Menschen grüßten mich, ich war gleichgültig!
Das war eine gänzlich neue Erfahrung für mich!
Ich war in dieser Empfindung gefangen und gleichzeitig von Ihr fasziniert.
Sie machte einen so......schmerzfrei!

Frau Steinbrecher fuhr mit Ihrem Auto an mir vorüber.
Nun kam Sie zurück.
Typisch Mutter Steinbrecher...........
„Regina! Dir ist ja kalt! Du kannst hier nicht sitzen!“
Kälte?
Ich hatte keine Kälte gefühlt!
Erneut übergab ich meinen Körper Gottes Händen.
Ich fühlte sein Zögern.

Willst Du das wirklich tun?

Ja ich will!


Bei Maharsi liest es sich so:
Dort setzte dem ganz in seinem Selbst versunkenen, aller hand Ungeziefer aufs schwerste zu. Für Maharshi war die primäre Herausforderung: Du hast noch einen Körper, trotzdem willst Du Dich nur mir weihen?
Schließlich brachten zwei Saddhus, dessen Körper vollkommen verwahrlost war, an einen anderen Ort. Er lebte dann an verschiedenen Plätzen, in der Nähe des Tempels, später in Höhlen des Berges. Nach und nach fand Venkataraman zu einem äußerlich normalen Leben zurück...

Die Liebe die einen bindet ist die Liebe die einen zurückkehren läßt.
Für mich ist es die Liebe zu einem Tier, bei M. die Liebe zu diesem Ort..
 
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Natürlich sind das alles Äußerlichkeiten/äußere Geschehen..viele Meschen lieben Pferde, oder kommunizieren mit Ihnen, viele sitzen verwahrlost in einen Keller..nicht einmal diese Schilderung kann die TIEFE des Geschehens offenbaren. Sie kann nicht nachempfunden werden, bis diese Tiefe SELBSTerfahren wird...
 
wir lesen weiter:
"Die religiösen Überlieferungen seines Landes waren Ihm bisher fast unbekannt geblieben. Als man Ihm jetzt Stellen aus der heiligen Schrift vorlegte, um sie zu deuten, erkannte er, das hier zergliedert und beim Namen genannt wurde, was er erfahren hatte."

So am I
diese Rolle übernahm hier das Forum
:)
LG
Regina
 
Da ich heute (im Gegensatz zu den letzeten Tagen) absolut nicht müde bin, ist es ein guter Zeitpunkt den Bogen zu schlagen
zu Osho
oder besser
Ryutan und Tokusan

Tokusan studierte Zen unter Ryutan.
Eines Nachts kam Tokusan zu Ryutan und stellte viele Fragen.
Der Lehrer sagte: "Die Nacht wird alt-warum ziehst Du Dich nicht zurück?"
Da verbeugte sich Tokusan
und als er im Hinausgehen den Vorhang zur Seite schob bemerkte er:
"Es ist sehr dunkel draußen."
Ryutan bot Tokusan eine brennende Kerze an,
aber gerade als Tokusan sie entgegen nahm, blies Ryutan sie aus.
In diesem Augenblick öffnete sich Tokusans Geist.

Osho sieht die Geschichte so, das der Schüler viele Fragen stellte, der Lehrer aber nur eine Antwort für Ihn hatte..
Ich sehe das nicht so. Der Lehrer kann antworten, es ist Ihm möglich, doch es ist nicht das, was dem Schüler die Erlösung bringt, die Wandlung vom Schüler zum Lehrer, was Ihn in Kontakt bringen kann mit seinem inneren Selbst.
Darum sagte er schließlich
"Die Nacht wird alt, warum ziehst Du Dich nicht zurück?
Osho sieht die Nacht als Symbol für die Finsternis des Geistes, ich sehe die Nacht als das was sie ist, jene Zeit in der die Verbindung von Körper und Geist durch das nicht vorhanden sein der Sonne lockerer ist..der Zugang in die Welt des Geistes offener: von daher ein guter Ratschlag..
Der Schüler bemerkt die Dunkelheit und der Lehrer nutzt den Zeitpunkt für eine Geste, einen Schubs, um Verstehen, Erkenntnis zu erreichen.
Er reicht Ihm die Kerze..das Wissen, doch er bläst sie aus, es gibt NICHTS zu wissen, nur zu erfahren.
Wissen ist immer die REFLEXION einer bewußten Erfahrung.
 
noch wach?
ich muss Osho nicht "zuhören" und ich "muss" auch nicht konform mit Ihm sein
mein Weg ist weder kurz noch lang, es ist mein Weg
aber ich möchte natürlich niemanden Oshos Worte vorenthalten, die für mich seine Tiefe widerspiegeln (und die sich noch in diesem Kapitel finden lassen)
ich enthalte Euch aber Worte vor, wenn er von "Dummköpfen, oder Idioten spricht, denn das würde seine Grenzen zeigen
und Ihr würdet (vielleicht)versucht sein Ihn an seinen Grenzen anstatt seiner Größe zu definieren

"Der Meister kann Dir das Licht nicht geben, das Dich im Inneren erleuchtet. Tatssächlich brennt dieses Licht im Inneren schon immer. Es ist da, aber Du suchst es im Außen. Ein Blick nach innen und das Licht ist da...

..Darum werden immer neue Buddhas gebraucht, denn die alten Buddhas, Euer denken hat sie verarbeitet, (sie bringen Euch keine Erkenntnisse, weil Ihr Weg Euch keinen -mentalen- Schubs mehr verleihen kann)
Ein neuer Buddha tut vielleicht genau das Gegenteil, er gibt Dir die Kerze und bläst sie nicht aus und Du denkst Dir: nanu?
In der Geschichte war das doch anders?

Im Zen heißt es, bevor der Mensch erleuchtet wird, sind Flüsse Flüsse und Berge, Berge, wenn der Mensch zum Suchenden wird (auf dem Weg ist), verwirrt sich alles, alles wird Chaos, und wenn der Mensch erleuchtet wird (diese Erfahrung verarbeitet hat und der Blick sich neu klärt) sind Flüsse wieder Flüsse und Berge wieder Berge (und werden zum ersten mal als das was sie sind gesehen)

Zen Leute sagen das ein erleuchteter Mensch (ein Mensch mit Selbst/Gotteserfahrung) so lebt wie jeder gewöhnliche Mensch, kein Unterschied nach außen hin. Er ißt wenn er Hunger hat, schläft wenn er müde ist, nur die Art des Seins, die Qualität des Seins hat sich verändert.
Er bleibt in der Welt doch die Welt gehört nicht zu seinem Sein.


Osho schreibt:
wenn Du versuchst die Außenwelt (ich würde es ergänzen mit:für Dich) zu verändern, zeigt das das Du noch gebunden bist

ich differenziere dies, denn es gibt die Bindung für den ANDEREN und es gibt die Bindung für das Bedürfnis des Egos
genau das hat Osho gezeigt.
er war dieser Welt noch verbunden..darum schrieb er Bücher und lehrte


Osho klagt die Sadhus an indem er meint: Menschen die jahrelang wie eine Säule stehen (oder den Arm in den Himmel strecken) oder keusch leben..

..Frau Familie Arbeit Verantwortung..Du fährst zu dem Mann der das alles hinter sich gelassen hat, der dasteht (oder sitzt) in seiner ganzen Hoheit, weder von Frau noch Kindern belastet, der weder Angst noch Sorgen kennt, zu Ihm fährst Du hin und verbeugst Dich, weil Du fühlst: dies ist Dein Ziel (Du fühlst Dich unfrei und wähnst Ihn frei) Dabei ist dieser Mensch nur Dein Gegenpol..Du führst den Kampf im Außen, er im Inneren

Ein Mensch dessen Geist offen ist, für den verschwindet der Gedanke der "Ehefrau" er sieht sie nicht auf diese Weise, zwängt sie nicht in diese Rolle, sie erscheint Ihm als wunderschönes Wesen und er empfindet sich als frei.

Gute Nacht
Danke für den Impuls
 
Permanenter Sonnenaufgang
Klarheit
die reinigende Kraft des Feuers durchdringt die Kälte
Dunkelheit wird erleuchtet

Die Urquelle fliesst ins Sein, in die Seele und drückt sich aus in Form, Farbe und Tönen - in die Form der Sprache gepresst - verfestigt in Zeichen der Schrift - wahre Magie - lebendiger Geist wird ergriffen vom Umhüllten - die Seele wird erfasst vom lebendigen Sein.
Liebe Grüße Inti
 
Wunderschönder Text!
Danke!

Ich möchte hier noch kurz etwas erläutern bevor ich mit dem Hund gehe und zum Pferd fahre...

Ich schrieb
Wissen ist ein Seienszustand
und
Wissen ist immer die REFLEXION einer bewußten Erfahrung

im ersten spreche ich von dem Wissen das keine Frage beinhaltet
und daher auch keine Antwort verlangt
im Zweiten spreche ich von dem Wissen das in Worten oder Schriften zu finden ist

Die Reise nach Arunachala war der Beginn einer neuen Lehre und Lehrzeit für M.
Das von mir geschilderte Ereignis im Stall der Beginn einer neuen Lehre und Lehrzeit für mich.

Somit ist das "dannach" für den Anwärter ebenso eine wichtige Erfahrung wie die Begegnung mit der (neuen/neu ausgesprochenen) Lehre, die dadurch entsteht.
Sie ist der Fussabdruck des Geschehens.

Und jetzt werde ich mich diesem Leben "dannach" widmen.

Einen schönen Sonntag
(immerhin regnet es heute nicht...)
LG
 
Ein Buddha mit schwarzer Nase

Eine Nonne die nach Erleuchtung suchte, machte sich eine hölzerne Statue von Buddha und bedeckte sie mit Blattgold.
Das sah sehr hübsch aus,
und die Nonne nahm die Statue mit, wohin Sie ging.
Jahre vergingen
und die Nonne?
sie trug noch immer Ihren Buddha bei sich,
ließ sich in einem kleinen Tempel auf dem Lande nieder,
in dem es viele Buddha Statuem gab
jede mit eigenem Altar
Die Nonne brannte täglich vor Ihrem goldenen Buddha Weihrauch ab,
aber da sie nicht wollte, dass Ihr Duft auch zu den anderen Statuen aufstieg,
brachte Sie einen Rauchfang an,
durch den der Rauch nur zu Ihrer Statue gelangte.
Dies schwärzte die Nase des goldenen Buddhas
und machte Ihn besonders häßlich.
 
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Das wird das nächste Kapitel
doch noch sind wir nicht so weit
noch möchte ich einmal zurückkommen auf das was hier über die Erleuchtung ausgesagt wurde
Osho stellt sie nicht vollkommen dar
er hat sicherlich seine Gründe
was wir aus seiner Biograpie ersehen ist folgendes:
er erlebte den einschneidenden Moment mit 21
ein Jahr später begann er sein Philosophie Studium
es liegt ein Jahr dazwischen, von dem wir nicht viel wissen
aber wenn man das Wasser kennt, kann man Schlüsse ziehen wie es dem Schwimmer ergangen ist
In der "Autobiograpie einen spirituellen Provokateurs" ist folgendes zu lesen:
Osho schreibt (oder sagt)
Arbeitet man allein (ich würde sagen "allein" bist Du immer und nie, arbeitest Du aber in diesem Bereich in einem Umfeld das weder weiß was geschieht noch versteht was es ist), gerät man zwangsläufig in viele Schwierigkeiten, weil es Momente gibt, die man nur als die dunkle Nacht der Seele bezeichnen kann...diese Erfahrung ist der "Nervenzusammenbruch"..im Angssicht des Todes (oder des Schmerzes) ist keiner da, der Dich unterstütz, oder ermutigt, keiner, der sagt, es geht vorbei...keiner dem Du vertraust, und keiner der Dir vertraut....

Osho schildert hier sehr schön die Probleme, die Nacht, den Schmerz.
Erwirbst Du das eine, erwirbst Du das andere..das ist Polarität.
In der Einheit ist es aufgehoben, in der Polarität erwirbst Du beides.

Osho sagt: es gibt keinem den Du vertraust
..da geht es nicht um Vertrauen..in der Bibel wird es besser ausgedrückt:
sie wissen nicht was sie tun
DAS ist das Vertrauensproblem
warum sollte ich einen Blinden vertrauen, wenn ich WEISS, das er blind ist?
und
es gibt keinem der Dir vertraut
natürlich nicht, denn nichts was Du tust oder nicht tust, oder eventuell sagst, ergibt einen Sinn

Osho hat lange nicht über seine Erfahrung gesprochen
M. zog sich zurück
ich lies an die 3 Jahre vergehen
von Buddha sagt die Legende:

Buddha kam (nach seiner Erleuchtung) in der Einsamkeit zu dem Entschluss das es Sinnlos wäre, sie einer Welt mitzuteilen, die tief in Unwissenheit steckte

ich würde sagen man sieht sich einfach für eine Zeit als vollkommen überfordert an, IRGENDETWAS mitzuteilen, VERSTEHEN zu erzeugen
man sieht sich den Himalaya an und sagt nein, ich bin kein Bergsteiger, lass es Sie doch selbst herausfinden...
aber da beides erworben wurde, da Du nun die Wahrheit KENNST und den Unterschied SIEHST, erwirbst Du auch das Mitgefühl
und aus diesem Mitgefühl entsteht das Bedürfnis zu helfen

das kann (wie bei Osho) sehr lustige Züge tragen
oder wie bei M. sehr einsame
oder wie es in der Legende von Buddha heißt

...aber ein Gott schritt ein ..er setzte sich bei Buddha für alle Kreaturen ein, die nur ein wenig Staub in den Augen haben...

gut, es ist eine Legende, am Ende das selbe Motiv

Wie beginnt man eigentlich zu lehren? das ist eine gute Frage..
bei Osho ist das wunderbar dargestellt
indem man primär einmal dem Ausdruck gibt was man in Wahrheit empfindet (und DAS ist in unserer Gesellschaft schon ein Balanceakt)
aber Osho erzählt das in seiner wunderbaren Art und ich will es Euch nicht vorenthalten:

...ich begann in der Universität (er unterrichtete dort) einen Lungi zu tragen. In Zentralindien tragen einen Lungi nur Vagabunden, Herumtreiber und asoziale Elemente.
..als ich begann auf der Universität einen Lungi zu tragen, kam für einen Moment alles zum Stillstand. Die Stundenten kamen aus den Unterrichtsräumen, ebenso die Professoren, alle da, ich winkte Ihnen zu, was für ein schöner Empfang.
Der Rektor kam heraus, Was ist los?
Da sah er mich und ich winkte Ihm auch zu, er hatte nicht einmal den Mut zurück zu winken.
Ich sagte: Wenigstens Sie können mir zuwinken, diese Leute sind alle gekommen um meinen Lungi zu sehen
Ich glaube es gefiel Ihnen weil die Professoren sonst immer sehr gut gekleidet waren und die teuersten Anzüge trugen
Ich sagte: Selbst wenn sie kommen tritt niemand aus den Unterrichtsräumen, aber ein armseliger Lungi (und er trug Ihn einfach weil er Ihn so praktisch fand) hat alle nach draußen gelockt. Ich werde jetzt immmer in Lungi kommen.
Der Direktor sagte: Einen Scherz kann man sich ja leisten, für einen Tag, aber treiben sie es nicht zu weit. Heißt das sie wollen jetzt jeden Tag im Lungi kommen?
Ich sagte: das ist es, was ich im Moment zu tun beabsichtige, wenn man versucht mich zu hindern, kann ich auch ohne Lungi kommen, sie können mich beim Wort nehmen.
Wenn Sie die Ruhe bewahren können, werde ich den Lungi anbehalten, wenn Sie versuchen gegen mich vorzugehen, wird der Lungi fallen. Ich werde kommen und dann gibt es eine wirkliche Vorstellung.."

Im Prinzip akzeptiert man unnötige und auf Angst beruhende Einschränkungen nicht mehr.
Man geht non-konform oder, wie es mein Freund ausdrückt:
Seit ich Dich kenne ist mir nichts mehr peinlich

auch das ist eine Form von Unterricht
 
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