ahja: in Ö braucht man auch keinen organspenderausweis, bei uns gilt die "widerspruchslösung": wer nicht spender werden will, muss sich registrieren lassen (ist sicherer, weil es eine zentrale datenbank gibt die abgefragt werden muss)oder zumindest einen zettel bei sich tragen.
Auch wenn ich hier wohl auf Widerspruch stoße - so einen Zettel trage ich auch immer mit mir rum, er nennt sich Patientenverfügung.
Darin steht, dass ich im Falle, dass mein Körper ohne lebensverlängernde Maßnahmen seinen Dienst aufgeben würde, keinerlei dieser lebensverlängernden Maßnahmen wünsche. Keine künstliche Beatmung, keine künstliche Ernährung und ganz sicher keine Wiederbelebungsversuche.
Und, dass ich nicht bereit bin, irgendwelche Organe zu spenden. Und auch keine haben will.
Früher fand ich es auch selbstverständlich und einfach sozial, dass Organe, die ich nach meinem Tod ja nicht mehr benötige, einem anderen weiterhelfen und trug entsprechend einen Organspenderausweis mit mir herum.
Bis ich eine Krankenschwester kennenlernte, die auf einer Intensivstation arbeitete und die mir erzählte, auf welch schlimme Art und Weise diese lebenden Ersatzteillager an einem Leben erhalten werden, das ihres eigentlich nicht mehr ist. Und dass dies so sein muss, da die Organe ja ansonsten ihren Dienst aufgeben könnten und es nun mal dauern kann, bis der Empfänger vorbereitet ist.
Zum Sterben bereit sein und nicht gelassen werden - das werde ich mir nicht antun. Diesen Moment des Todes, den will ich bewusst erleben und nicht dabei erfahren, dass ich künstlich gehalten werde und dass jemand dabei an mir herumschneidet.
Diese letzte Freiheit nehme ich mir.
Gruß von RitaMaria