Organspenden? Nein danke!!

Zu festgestelltem Hirntod:

wie einige von Euch ja wissen, begann mein Sohn 1999 Selbstmord durch erhängen.
Nachdem man ihn, irrsinnigerweise, wiederbelebte nach nun mehr über 30 Minuten, dürfte klar sein, das sein Gehirn auf Grund der mangelnden Sauerstoffversorgung, gelitten hatte.
Die Ärzte sagten er sei Hirntod!

Frage:
wie kann es sein das er mir trotzdem noch antwortete?

Ich fragte Saschas betreuenden Arzt, ob er wüsste, in wie weit Komapatienten etwas mitbekommen. Er sagte, dass er es nicht wisse, aber auch nicht abstreiten könne, dass Sascha mich nicht hören konnte. Ich nahm Saschas Hand und sagte zu ihm: „Sascha, wenn du mich hören kannst, so versuche bitte, bitte mir zu antworten. Dass du nicht sprechen kannst weiß ich, aber versuche bitte deinen Herzschlag schneller werden zu lassen, wenn du nicht mehr hier sein möchtest und ich dich gehen lassen soll. Wenn du kämpfen und leben willst, dann lasse dein Herz bitte, bitte ganz langsam schlagen“ In diesem Moment schlug sein Herz nicht nur etwas schneller, nein, es raste!
Was war das Zufall?

Nein, ich weiß das er gehen wollte.

Was also bei Hirntod?

Micha
 
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[ Nierendspende ]

Natürlich hoffen das ein dementsprechendes Organ rechtzeitig gefunden wird!

Nun, bei Nierenspenden gehen zum Glück Lebendspenden, der Spender muss nicht "tot" sein.

Ich hätte dann nichts dagegen, eine eigene Niere zu spenden, so das möglich wäre.
Ich möchte mir nur nicht aus einem "scheintoten" Körper Organe entnehmen lassen.

Gruß von RitaMaria
 
Hallo Micha,

das mit deinem Sohn tut mir leid. Nach solchen Situationen hätte ich auch Zweifel. Aber soweit ich weiß werden nur bei Hirntod Organe entnommen, weil die Organe nicht "stillstehen" dürfen. Trotzdem hast du dir Gedanken über meinen Beitrag gemacht und warst offen dafür. Find ich gut :)

Hallo RitaMaria,

sicher, wenn eine Lebendspende möglich ist würde ich das auch tun. Aber man kann gerade einem (kleinen) Kind keine erwachsene Niere spenden (Leber schon). Und was wäre wenn das Kind (wie mein Mann) eine Lunge brauchen würde? Oder ein Herz? Sei nicht böse, aber wenn man die Situation hat, und man möchte weiterleben, dann nimmt man die Organe wenn man sie bekommen kann. Sicher denkt man auch intensiv über den Spender nach. Aber soll ich deswegen meinen Mann sterben lassen? Soll er sein Leben deswegen aufgeben? Ich meine, im Moment sind wir davon (noch) entfernt, aber stell dir vor dein Mann würde mit ca 30 nur noch mit Sauerstoff überleben, er könnte keine Treppen mehr steigen, nichts alltägliches mehr tun, vielleicht nicht mal ohne Hilfe zur Toilette gehen, weil die Luft nicht reicht. Was dann? Läßt du ihn dann sterben, weil du Skrupel gegenüber dem Spender hast (welcher sich selbst dafür entschieden hat Spender zu sein, und welcher ohnehin tot ist, so oder so)? Natürlich darf sich jeder gern seine eigene Meinung darüber bilden, nur sollte man gerade solche Sachen gut durchdenken, sie von beiden Seiten sehen. Wenn es soweit ist werden wir froh und dankbar sein, daß sich ein Mensch entschlossen hat mit seiner Lunge zu ermöglichen, daß mein Mann dann wieder ein einigermaßen normales Leben führen kann. Und gern gebe ich dieses Geschenk dann weiter, indem ich selbst einen Ausweis trage.

Liebe Grüße

Rinborien
 
hallo, aber wenn du hirntot bist, spürst du es ja nicht mehr und die chance einen anderen dadurch SEIN leben zu erhalten willst du keinen geben?ausserdem , wer sagt denn ,dass du deinen tod bewusst erlebst?
 
Tja, das ist fürwahr kein leichtes Thema. Folgendes möchte ich aber zusätzlich noch erwähnen. Ich weiß nicht mehr, wo ich es im Internet gelesen habe. Es war ein Elternverein von verstorbenen Kindern, deren Organe zur Organspende freigegeben worden waren. Diese Eltern, vormals alle Befürworter von Organspenden, sahen die Angelegenheit nun gänzlich anders. Sie hatte zuvor nicht bedacht, dass sie mit der Freigabe der Organe ihrer hirntoten Kinder nicht von ihren toten Kindern Abschied nehmen konnten. Sie verabschiedeten sich allesamt von noch lebenden Organismen, die dann weggeholt wurden. Das war für die Eltern noch Jahre danach ein großes Problem. Sie hatten - so schien es ihnen - ihre noch lebendigen Kinder hergegeben und erlebten so nicht den für die Abschiednahme wichtigen Sterbeprozess.

Das ist ein Punkt. Ein anderer Punkt wurde noch nicht direkt angesprochen. Nämlich die Möglichkeit, dass mit der Organtransplantation die Energie des Verstorbenen auf den Überlebenden übertragen wird und das das durchaus sehr problematisch werden kann. Ein Beispiel erzählte uns ein - sehr lieber - Heiler, der von einer Mutter zur Hilfe gerufen wurde. Ihre Tochter hatte 14-jährig das Organ (ich glaube, es war die Lunge oder das Herz?) eines anderen Mädchens erhalten. Die Transplantation war gut gelaufen und alles schien sich sehr zufriedenstellend zu entwickeln. Aber ihre Tochter war völlig wesensverändert, war aggressiv und passte sich überhaupt nicht mehr in den Familienverband ein. Die Situation wurde immer schwieriger bis sie schließlich den uns bekannten Heiler bat, ihr zu helfen. Er kam und verbrachte eine kurze Zeit alleine mit dem Mädchen und stellte schnell fest (er ist sehr fühlig und auch hellsichtig), dass es sich hierbei nicht um die Tochter handelte. Das war nur noch der Körper der Tochter, aber sie steckte nicht mehr in dem Körper. Stattdessen, war das verunfallte Mädchen in diesem Körper. Das war eine furchtbare Situation. Wie sollte er das der Mutter sagen? Als er sich dann später mit ihr zusammensetzte und nach den richtigen Worten suchte, kam sie ihm schon zuvor und meinte:"Nicht wahr, das ist gar nicht meine Tochter?".
In diesem Fall war es wohl so, dass das schon lange kranke Mädchen (also die "echte" Tochter) nach einem langen Leidensweg schon ein wenig lebensmüde und auf den Tod vorbereitet war. Das verunfallte Mädchen hingegen, war völlig aus dem Leben gerissen und hatte mit "Tod" nicht das geringste am Hut. In dieser traumatischen Situation, - Unfall, anschließende Organentnahme (wobei ja der lebendige Körper aufgeschnitten und ausgewaidet wird) und Transplantation kam es dann zu diesem merkwürdigen "Wechsel". Das kranke Mädchen starb während dieses Prozesses ganz friedlich während das andere am Leben festhing und über die Transplantation in den Körper der anderen flutschte.

Viele Grüße

Katarina
 
hmm.. hat das eigentlich keiner gelesen???


1. Und wie "tot" ist ein Mensch, dessen Lebensfunktionen künstlich erhalten werden??

2. "Es ist kein Zweifel, daß wir es beim Hirntod noch mit einem lebenden Organismus zu tun haben. 97 % des Organismus sind beim Hirntod noch lebendig. Es ist eine metaphorische Leistung, in solch einer Situation doch vom Tod des Gesamtorganismus reden zu wollen ...", resümiert Detlev B.
Linke.[

3. beim Hirntoten eine ganze Reihe von Phänomenen beobachten,

Sein Herz schlägt,
er hat einen Stoffwechsel,
er macht spontane Bewegungen
er reagiert auf Schmerzreize
eine Hirntote kann ein werdendes Kind ernähren, eventuell austragen.

http://www.initiative-kao.de/Der_ums...ne_Hirntod.htm

Wie tot ist jemand, der das alles kann?

Wie kann "Totes" Leben erhalten und hervorbringen?

Die Körperzellen sind lebendig, es sind alle Energien des Lebens da.
Das Leben hat nicht die Chance, sich vom Körper zu lösen, weil es künstlich festgehalten wird.

und Transplantation kam es dann zu diesem merkwürdigen "Wechsel".

ja, es wurden die Energien eines fremden Lebens aufgenommen...

aber wenn du hirntot bist, spürst du es ja nicht mehr

Wer sagt das?

Es ist erwiesen, dass ein "hirntoter" Mensch Schmerz empfindet. Und eine Narkose bekommst du bei einer Organentnahme nicht mehr.

und die chance einen anderen dadurch SEIN leben zu erhalten

Wessen Leben wird da weitergegeben? Wessen Energie lebt da weiter?
Was soll denn ein anderer mit meiner Energie?

willst du keinen geben?

Nein. Ich möchte meine ganze Energie mitnehmen. Und nicht daran gehindert werden, wenn ich so weit bin.

ausserdem , wer sagt denn ,dass du deinen tod bewusst erlebst?

Ich sage das, da ich außerkörperliche Erlebnisse kenne.

@Micha
Ebenso habe ich für mich festgestellt, das ich in solchen Momenten esoterische Sichtweisen als nicht wichtig sehe - sie existieren für mich dann nicht.

Sicher, das muss so sein. Für das eigene Kind tut man alles und alles andere tritt den Hintergrund, sonst hätte die Menschheit keine Chance zum Überleben.

Von einer anderen Ebene aus gesehen stellt sich das aber dennoch anders da. Der Tod ist ein unverzichtbarer Teil des Lebens und "eigentlich" macht es auch Sinn, dass das Leben gehen darf und soll, das sich in der Materie als zu schwach erweist.
Die eigene Anhänglichkeit will das mit allen Mitteln verhindern, da WIR leiden, wenn der andere geht und WIR dieses Leid fürchten, also geschieht alles, damit dieses Leid vermeiden wird - im Zweifelsfall auch dann, wenn dafür der andere leiden muss...

Wir fürchten fast alle noch, dass mit dem Tod das Leben vorbei ist - und nehmen alle Qual in Kauf, um Leben ( kann es eigentlich enden? ) im Körper zu erhalten...

Und das ist so eine Sache, die meinereine jedem behandelnden Arzt mitteilt, ob der das hören will oder auch nee:stickout2 - dass ich das anders sehe und im Zweifelsfall bitte ungestört und unbeeinflusst gehen möchte.
Keine künstliche Ernährung, keine künstliche Beatmung, kein Elektroschocker. Und ganz sicher keine Organentnahme.

Im Moment meines anzunehmenden Todes:

ALLE(S) RAUS!!!!

Einen entsprechenden Umschlag habe ich mir sogar unübersehbar auf das neckische OP-Hemdchen gepflastert bei einer harmlosen Nasen-OP, da ich selbst da kein Risiko eingehen wollte..

Gruß von RitaMaria
 
Hallo RitaMaria,

Die eigene Anhänglichkeit will das mit allen Mitteln verhindern, da WIR leiden, wenn der andere geht und WIR dieses Leid fürchten, also geschieht alles, damit dieses Leid vermeiden wird - im Zweifelsfall auch dann, wenn dafür der andere leiden muss...

Ich kann nur für mich sprechen, und genau DA MUSS und will ich Dir widersprechen.
Als mein Sohn sich in seinem Zimmer erhang, war er, nachdem der Notarzt eintraf, bereits seit über 20 Minuten TOT - GEGEN MEINEN WILLEN belebten die Notärzte ihn - alleine dies dauerte noch einmal gute 30 Minuten!
Auf der Intensiv-Station hielten sie ihn mit ALLEN Mitteln am Leben
- obwohl ich das nicht wollte, da ich wusste das Sascha derartiges ablehnte!
Erst als ich sagte das ich mich notfalls in alle lebenserhaltenden Maschinen "fallen" lassen würde, wenn sie nicht endlich seinen Hirntod bescheinigen würden, ging es weiter!

Ich liebte und liebe meinen Sohn so sehr, dass mir in diesen Momenten schei.... egal war, ob er bei mir bleibt oder nicht, ich wollte nur das er endlich RUHE hat!
Und das hieß in diesem Moment STERBEN - denn er alleine hatte sich erhangen und somit mehr als deutlich gemacht, das er nicht mehr wollte.

Eines kannst Du mir glauben:
es ist die Hölle sein Kind gehen zu lassen, aber ich kann von mir aus behaupten das ich es geschafft habe.
Ich wollte immer nur das Beste für mein Kind, also akzeptierte ich SEINEN WILLEN - und eben nicht MEIN Ego!

Liebe Grüße an Dich, Micha
 
Hallo RitaMaria!

Ich stimme Dir in diesem Thread absolut zu.

Aber ich verstehe, warum das die meisten Menschen nicht so wie Du sehen.
Sie können nicht anders.
Manche können es mental nachvollziehen, aber in der Realität schaffen sie es nicht zu leben.

Ich glaube, dass nur sehr wenige sich vorstellen können, dass auch nach dem Tod (= dem echten Tod, wo die "Silberschnur" durchtrennt wurde, und man kann nicht mehr in den Körper "zurückgerufen" werden) noch die Anhänglichkeit an dem Körper (mit dem man sich meistens sehr lange identifiziert hat) mindestens ein paar Tage besteht.

Aber vielleicht ist es eine wichtige Erfahrung, "wahrzunehmen", wie es ist, wenn der Körper wie ein Ersatzteilenlager behandelt und verstückelt wird. Im nächsten Leben wird man dann auch möglicherweise gegen die Organspende sein. ;)
Wie Du immer sagst: Etwas Schlimmes kann zum etwas Guten führen. :D

Alles Gute :)
P.
 
Ich trage den Oranspendeausweis immer bei mir. Es darf alles an und von mir genommen werden - ausser im Gesicht, weil ich, vorallem für meine Tochter, "erkennbar" bleiben möchte für den Moment des Abschieds.
Der Mensch hängt nunmal am Leben und um dieses zu verlängern ist ihm alles Recht. Wenn man sagt, er sei kein Ersatzteillager, bedeutet das für mich einen Widerspruch zur gesamten Medizin und zum Überlebenswunsch jedes einzelnen Menschen. Wenn ich mit meinem Leben ein anderes retten kann, dann empfinde ich es grade von Esoterikern als Hohn sich dem zu verschliessen. Habe ich in meinem Leben beschlossen, als Organspender bereitzustehen, so denke ich, wissen auch meine Organseelen, was auf sie zukommt. Die Seele geht in dem Moment des Todes - ob nun das Herz noch schlägt oder nicht und es ist ihr völlig schnuppe, ob an "ihrem" Körper rumgeschnibbelt wird, oder nicht. Ob evtl. ein paar kleine Organseelchen zurückbleiben, wird die Hauptseele nicht am weiterkommen hindern.
Die Phänomene eines Hirntoten sind rein körperlich begründet und haben nichts, aber auch gar nichts, mit der Anwesenheit der Seele zu tun.

Sollte hier irgendjemand mitlesen, der selbst ein Organ empfangen hat oder für sein Kind erhofft - so macht es mich traurig, zu ahnen, was er/sie beim Lesen empfinden muss.......

Ich verstehe Euch nicht...............:confused: :dontknow:


Qilin
 
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Darin steht, dass ich im Falle, dass mein Körper ohne lebensverlängernde Maßnahmen seinen Dienst aufgeben würde, keinerlei dieser lebensverlängernden Maßnahmen wünsche. Keine künstliche Beatmung, keine künstliche Ernährung und ganz sicher keine Wiederbelebungsversuche.

die sanis freun sich auf jedenfall
 
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