Organspenden? Nein danke!!

RitaMaria

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ahja: in Ö braucht man auch keinen organspenderausweis, bei uns gilt die "widerspruchslösung": wer nicht spender werden will, muss sich registrieren lassen (ist sicherer, weil es eine zentrale datenbank gibt die abgefragt werden muss)oder zumindest einen zettel bei sich tragen.

Auch wenn ich hier wohl auf Widerspruch stoße - so einen Zettel trage ich auch immer mit mir rum, er nennt sich Patientenverfügung.

Darin steht, dass ich im Falle, dass mein Körper ohne lebensverlängernde Maßnahmen seinen Dienst aufgeben würde, keinerlei dieser lebensverlängernden Maßnahmen wünsche. Keine künstliche Beatmung, keine künstliche Ernährung und ganz sicher keine Wiederbelebungsversuche.

Und, dass ich nicht bereit bin, irgendwelche Organe zu spenden. Und auch keine haben will.

Früher fand ich es auch selbstverständlich und einfach sozial, dass Organe, die ich nach meinem Tod ja nicht mehr benötige, einem anderen weiterhelfen und trug entsprechend einen Organspenderausweis mit mir herum.

Bis ich eine Krankenschwester kennenlernte, die auf einer Intensivstation arbeitete und die mir erzählte, auf welch schlimme Art und Weise diese lebenden Ersatzteillager an einem Leben erhalten werden, das ihres eigentlich nicht mehr ist. Und dass dies so sein muss, da die Organe ja ansonsten ihren Dienst aufgeben könnten und es nun mal dauern kann, bis der Empfänger vorbereitet ist.

Zum Sterben bereit sein und nicht gelassen werden - das werde ich mir nicht antun. Diesen Moment des Todes, den will ich bewusst erleben und nicht dabei erfahren, dass ich künstlich gehalten werde und dass jemand dabei an mir herumschneidet.
Diese letzte Freiheit nehme ich mir.

Gruß von RitaMaria
 
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Liebe RitaMaria,

bei mir stößt du nicht auf Widerspruch. Ich - aus Dt. - habe immer gezögert, mir einen Organspenderausweis ausstellen zu lassen. Mit schlechtem Gewissen, - zugegeben. Aber irgendwie wollte ich nicht so recht, ohne dass begründen zu können.
Heute sage ich ganz bewußt: Ich möchte in Frieden sterben und keine Organe spenden. Umgekehrt bedeutet das aber natürlich auch, dass ich mir keine Organe spenden lassen würde.
Ist kein leichtes Thema.

Liebe Grüße

Katarina
 
ich denke, das ist eine sehr persönliche entscheidung. wenn jemand konsequent genug ist zu sagen, dass er auch keine organe annehmen würde, finde ich das akzeptabel. jeder hat sein eigenes wertesystem.
mir ist es egal, was mit meinem körper nach meinem tod passiert.
allerdings kenne ich die rechtslage, das tut nicht jeder. also hier der link für die österreicher, die nicht organspender sein wollen:
http://www.oebig.at/index.php?set_l...ngen_ebene2=9999&set_z_leistungen_ebene3=9999

eine patientenverfügung kann um einiges mehr enthalten als nur diesen widerspruch, in ö wird es demnächst ein gesetz dazu geben. ein nur vom verfügenden selbst unterschriebenes schriftstück wird aber nur BEACHTLICH sein, damit es VERBINDLICH wird braucht man einen rechtsanwalt, notar oder patientenanwalt und muss von einem arzt aufgeklärt werden. soweit ich weiss kann auf die "basispflege" nicht verzichtet werden.

lg
MK
 
Ein interessanter Link zu dem Thema:

http://www.initiative-kao.de/Nein_zur_Organspende.htm

So etwas ähnliches habe ich vor längerer Zeit schon mal gelesen (weiß den Link nicht mehr). Die Klagen über ein unwürdiges Sterben tauchen immer wieder auf, werden aber von der Organspendelobby verschwiegen. Ich trage heute keinen Organspendeausweis mehr mit mir, und genausowenig möchte ich mit einem Spenderorgan leben - die ganzen Einschränkungen wegen der Immunsupression wären mir viel zuviel Streß. In dem Falle, in dem mein Überleben von einer Organspende abhinge, zöge ich es vor, dankend meinen Hut zu ziehen und mich zu verabschieden.

Grüße, Astarte
 
Hallo.

Hier habe ich eine esoterische Sichtweise zum Thema:

Erklärung zur Patientenverfügung
Das vorliegende Formular ist eine geänderte Version der "normalen" Patientenverfügung, welche im Kanton Zürich von der medizinischen Gruppe den Patienten ausgehändigt wird; dieses Formular trägt die Nr. 1707.03.1990/AGZ. Es wurde für die esoterische Forderung geändert. Die Änderungen beinhalten die zwei wichtigen Punkte:

1. Keine Entnahme von Organe
2. Ruhe während 3 1/2 Tagen nach dem Tod

1. Keine Entnahme von Organen
Die esoterische Forderung, das keine Organe entnommen werden dürfen, begründet sich aus der Tatsache des Karma. Man ist - esoterisch betrachtet - der Meinung, dass jeder Teil des Körpers, auch im Leichenzustand, alle Informationen, die während des gerade abgelaufenen irdischen Leben, enthält. Aufgrund der siebenfache Konstitution des Menschen, übertragen sich Teile des Menschen an Andere, mit einer Transplantation. Dadurch entsteht eine "Kreuzung des Karma". Dies ist aber unerwünscht, schädlich, für beide, Geber und Empfänger.

2. Ruhe während 3 1/2 Tagen nach dem Tod
Wir befinden uns in der vierten Runde, und haben in der atlantischen Zeit der Erdrunde den tieften Punkt dieser Runde erreicht, so dass wir bereit 3 ½ Runden vollständig durchgelaufen haben. Diese Runden müssen nach jedem Übergang - Diesseits/Jenseits und umgekehrt Jenseits/Diesseits - Panorama-, Überblickmässig, bei jeder Reinkarnation/Exkarnation von den sich Reinkarnierenden/Exkarnierenden, immer wieder neu, durchlaufen, vergegenwärtigt werden. Die einzige Gefahr der Zerstörung dieser Rückschau, ist gerade hier, beim Sterben, beim Tod in einem Krankenhaus, voller Betriebsamkeit, Lärm, Befehlen, Vorschriften, und dienstlichen Anweisungen, wo jeder sich zuständig fühlt zu tun, für die Beseitigung und Versorgung der Leiche, für Verstorbenen aber, ein Ballast ohne Gleichen darstellt. Dem Verstorbene muss - esoterisch betrachtet - die vollständige Ruhe gewährt werden, denn er führt das ganze Panorama des gerade vergangenen Lebens durch; eine immense, arbeitsintensive Tätigkeit, welche die ganze Aufmerksamkeit, Konzentration beansprucht. Der Verstorbene kann aber dies nur dann tun, wenn die Leiche vollständig in Ruhe gelassen wird. Die Leiche hört noch während dieser 3 ½ Tage. Nicht einmal sprechen darf man daher in der Nähe des Verstorbenen. Durch Betriebsamkeit jeglicher Art, wird die überaus intensive Sicherung, Speicherung der Informationen des gerade abgelaufen Lebens beeinträchtigt, unter Umständen, zerstört. Deshalb nochmals: Sorgen Sie dafür, dass dem Verstorbenen die Ehre erwiesen wird, mental (geistig oder seelisch - wie Sie es nennen wollen) - seine irdischen Erfahrungen mitnehmen kann. JETZT!



Quelle: http://www.philosophia-esoterica.net/
 
Ich habe einen Organspendeausweis, weil ich davon ausgehen, dass mein ICH, meine Seele nach dem Tod schon längst im ????? ist. Wenn Teile, Organe, meines Körpers, in dem ich ja schon nicht mehr bin für andere nützlich sein können, können sie das gerne benutzen.

Gruß
N.
 
Ich habe keinen Organspende-Ausweis und ich habe im Moment auch nicht vor, mir einen zuzulegen.

Mir ist zwar im Grunde egal, was mit meinem Körper nach meinem Tod passiert...aber ich möchte dennoch nicht, dass dran rumgeschnippelt wird.

Menschen sind kein Ersatzteillager - wie in der Autowerkstatt.

Wenn die Zeit bei einem abgelaufen ist, dann kann man nicht einfach ein Teil austauschen und dann geht es weiter....und ausserdem stehen nicht für alle Menschen "Ersatzteile" parat - und wenn noch viele Organspendeausweise haben. Es ist einfach auch nicht gerecht...
Ich möchte selbst auch keine Organe von einem anderen Menschen - dazu hat man nicht das Recht. Auch wenn derjenige vor seinem Tod einverstanden war.

Also...der Fortschritt in der Medizin ist ja im Grunde gut....aber wo man schon beim Thema ist, sollte man erwähnen...die Palliativmedizin steckt noch in den Kinderschuhen.
Man kann den Tod nicht ewig verdrängen und das Leben künstlich erhalten.:nono:
 
Ich bin auch Organspender. Mein Mann hat Mukoviszidose, und irgendwann wird er daran sterben wenn er keine neue Lunge bekommt wenn er sie dann braucht. So viele Menschen sterben auf den Wartelisten, Menschen die Kinder und Familien haben, Menschen die leben KÖNNEN durch eine Spende. Und ich kann diesen Menschen nicht dadurch die Hoffnung nehmen, daß ich keinen Organspendeausweis mit mir herumtrage. Denn auch wir werden eines Tages hoffen. Auf Menschen, die sich nach ihrem Tod dafür geben, Leben zu retten.

Liebe (und nachdenkliche Grüße)

Rinborien

@Astralengel:

Nur mal eine (nicht bös gemeinte) Frage: Stell dir vor, du hast ein Kind, welches dringend eine Niere brauchen würde, oder eine Leber (mit beidem könnte es ein Alter erreichen wie jeder andere auch). Was tust du dann?

@RitaMaria:

Wenn man zur Organentnahme vorbereitet wird, bzw der Körper noch "am Leben" gehalten wird, ist man schon Hirntot. Da erlebt man keine Sekunde mehr bewußt. Das Sterben in dem Sinne ist dann schon vorbei. Hirntot heißt, keine Gedanken mehr, keine Gefühle, man ist tot.
 
weil ich davon ausgehen, dass mein ICH, meine Seele nach dem Tod schon längst im ????? ist.

Und wie "tot" ist ein Mensch, dessen Lebensfunktionen künstlich erhalten werden??

"Es ist kein Zweifel, daß wir es beim Hirntod noch mit einem lebenden Organismus zu tun haben. 97 % des Organismus sind beim Hirntod noch lebendig. Es ist eine metaphorische Leistung, in solch einer Situation doch vom Tod des Gesamtorganismus reden zu wollen ...", resümiert Detlev B.
Linke.[


http://www.initiative-kao.de/Der_umstrittene_Hirntod.htm

Wir können diese Frage ganz praktisch angehen und uns fragen: Sehen wir beim Hirntoten Zeichen des Todes: vollkommene Reaktionslosigkeit, Muskelstarre oder Leichenflecken? Nichts davon sehen wir. Aber wir können beim Hirntoten eine ganze Reihe von Phänomenen beobachten, die wir nur vom Lebenden her kennen: Sein Herz schlägt, er hat einen Stoffwechsel, er macht spontane Bewegungen (das sogenannte Lazarus-Zeichen), er reagiert auf Schmerzreize mit massivem Blutdruckanstieg (zum Beispiel bei der Organentnahme), und eine Hirntote kann ein werdendes Kind ernähren, eventuell austragen.

http://www.initiative-kao.de/Hirntod_Phase_im_Sterben.htm

Nein, ich gehe nicht davon aus, dass ich bei festgestelltem(?) Hirntod tot bin.

Gruß von RitaMaria
 
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Hallo zusammen,

mir geht die Frage nicht aus dem Kopf von Rinborien:

Stell dir vor, du hast ein Kind, welches dringend eine Niere brauchen würde, oder eine Leber (mit beidem könnte es ein Alter erreichen wie jeder andere auch). Was tust du dann?

Natürlich hoffen das ein dementsprechendes Organ rechtzeitig gefunden wird!

Wir sagen oftmals leichtfertig das wir dieses oder jenes NIE im Leben machen würden, werden wir aber mit SOLCHEN Situationen konfrontriert, sieht es aufeinmal völlig anders aus!

Ich mag nicht entscheiden müssen wie ich JETZT entscheiden müsste, ich hoffe nur, sollte ich wiedereinmal in einen Entscheidungszwang kommen (was schrecklich ist), das ich dann die für mich bestmögliche Entscheidung treffe.
Ebenso habe ich für mich festgestellt, das ich in solchen Momenten esoterische Sichtweisen als nicht wichtig sehe - sie existieren für mich dann nicht.

Liebe Grüße, Micha
 
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