#NichtSelbstverständlich

Das klingt mir einen Tick zu altruistisch :D
Ich würde da als Pfleger knapp das Dreifache verdienen.
Ist trotzdem ein Grund, Bezahlung ist nicht immer alles, natürlich verdient er da mehr Geld.
Die Arbeitsbedingungen sind da trotzdem anders. Da gibt es ja auch vermehrt den 1:1 Schlüssel
Eine Pflegekraft für Einen Patienten, an der Charite gibt es auf Intensiv wenigstens noch 1:2, was in der jetzigen Zeit, so auch nicht zu machen ist.
Relativ Normal ist allerdings, glaub ich, 1:4....leider
Der Kostendruck beeinträchtigt die Pflegesituation schon sehr
 
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Ich kenne den Inhalt nicht, aber ich weiß, das es dem Gesundheitswesen im Süden Deutschlands, speziell Bayern und BadenWürtenberg vielleicht nicht gut geht, aber richtig übel wird es erst nördlicher. Die südlichen Bundesländer sind deutlich reicher, das merkt man deutlich im Gesundheitswesen.
Ich bin früher über zwei Stationen phasenweise allein gerannt(!), das wirst Du im Süden nicht so schnell zu sehen bekommen.
Und Nachts haben wir um 1.30Uhr angefangen die Leute zu waschen, weil tagsüber keine Zeit war. Schon mal um 1.30 Uhr einen Waschlappen ins schlafende Gesicht bekommen? Und das sind die Dinge, die man noch erzählen kann.
Für Außenstehende und meist auch Patienten sieht eine Station meist recht gut besetzt aus.
Dass in aller Regel nur eine der Mitarbeiter*innen eine dreijährige Ausbildung hat und der Rest sich aus Praktikant*innen, Schüler*innnen und Pflegehilfskräften (einjährige Ausbildung) zusammensetzt, hat niemand präsent.
Die einzige ausgelernte Kraft übernimmt dann noch die Verantwortung für alle anderen, soll anleiten, leistet in der Regel die komplette Dokumentation und schuftet sich selbst einen ab - das ist in aller Regel nicht zu leisten.
 
Für Außenstehende und meist auch Patienten sieht eine Station meist recht gut besetzt aus.
Dass in aller Regel nur eine der Mitarbeiter*innen eine dreijährige Ausbildung hat und der Rest sich aus Praktikant*innen, Schüler*innnen und Pflegehilfskräften (einjährige Ausbildung) zusammensetzt, hat niemand präsent.
Die einzige ausgelernte Kraft übernimmt dann noch die Verantwortung für alle anderen, soll anleiten, leistet in der Regel die komplette Dokumentation und schuftet sich selbst einen ab - das ist in aller Regel nicht zu leisten.
Pflegehilfskräfte dürfen nach einer gewissen Zeit einen Spritzen-Schein machen
Spritzenschein und Injektionstechniken (fortbildung24.com)
 
Oh ja, ich kann dieses Wohlstandsjammern echt nicht mehr hören. Meine Kolleginnen haben letzte Woche auch gestöhnt und gejammert. Es (die Einschränkungen) würde einfach jetzt schon zu lange dauern, das könne man den Menschen nicht mehr zumuten, sie selbst könnten auch nicht mehr.

Alle drei haben Familie, weder sie noch der Partner müssen um den Job bangen, die Kinder sind in einem Alter, in dem sie mit dem Homescooling zurecht kommen, alle drei haben eigene Häuser mit Garten, alle drei arbeiten drei Tage die Woche im Homeoffice - und das nicht am Küchentisch wie manch andere.

Aber wenn du sie jammern hörst könntest du meinen, sie lebten mit Harz IV zu viert in einer Miniwohnung ohne Balkon.

Besonders schwer schlug jetzt das Schicksal für eine zu, weil sie über Ostern kein Ferienhaus an der See mieten konnten.:rolleyes:


Elend pur!! Wie kannst Du nur so unempathisch sein!:nono:
 
Oh ja, ich kann dieses Wohlstandsjammern echt nicht mehr hören. Meine Kolleginnen haben letzte Woche auch gestöhnt und gejammert. Es (die Einschränkungen) würde einfach jetzt schon zu lange dauern, das könne man den Menschen nicht mehr zumuten, sie selbst könnten auch nicht mehr.

Alle drei haben Familie, weder sie noch der Partner müssen um den Job bangen, die Kinder sind in einem Alter, in dem sie mit dem Homescooling zurecht kommen, alle drei haben eigene Häuser mit Garten, alle drei arbeiten drei Tage die Woche im Homeoffice - und das nicht am Küchentisch wie manch andere.

Aber wenn du sie jammern hörst könntest du meinen, sie lebten mit Harz IV zu viert in einer Miniwohnung ohne Balkon.

Besonders schwer schlug jetzt das Schicksal für eine zu, weil sie über Ostern kein Ferienhaus an der See mieten konnten.:rolleyes:
Die sitzen dann in der Ersten Hilfe und beklagen sich, dass es so lange dauert bis sie rankommen
 
Für Außenstehende und meist auch Patienten sieht eine Station meist recht gut besetzt aus.
Dass in aller Regel nur eine der Mitarbeiter*innen eine dreijährige Ausbildung hat und der Rest sich aus Praktikant*innen, Schüler*innnen und Pflegehilfskräften (einjährige Ausbildung) zusammensetzt, hat niemand präsent.
Die einzige ausgelernte Kraft übernimmt dann noch die Verantwortung für alle anderen, soll anleiten, leistet in der Regel die komplette Dokumentation und schuftet sich selbst einen ab - das ist in aller Regel nicht zu leisten.
Und dann kommt es noch auf den Bereich an. In der Forensik waren wir zu zweit für 20 Patienten, im Vergleich zu anderen Stationen absoluter Luxus (wenn kein Patient austickt) Aber auch dort wurde ich viel zu früh aus Personalnot nachts eingesetzt, ohne sämtlich erforderliche Sicherheitsschulungen. Letztlich lebensgefährlich für meinen erfahrenen Kollegen, dem kurz vorher seine Kollegin und Ehefrau sämtliche Knochen von einem Patienten gebrochen wurden. Für Außenstehende ist die Brisanz tatsächlich auf manchen Stationen unsichtbar.
 
Mit der sogenannten „Gesundheitsreform“ ging es anschließend rapide in der Pflege bergab. Weiß gar nicht mehr wann das war. 90,91,92?


Ja, es war in den 90igern auch noch ein wirkliches Vergnügen, in meinem Beruf zu arbeiten, inzwischen würde ich diesen Beruf nicht mehr ergreifen wollen unter diesen Umständen! Ich bin gespannt, ob die Politiker nach der Pandemie dabei bleiben, den Pflegeberuf besser zu bezahlen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und den Beruf attraktiv zu machen. Witzigerweise bekomme ich seit November 300€ mehr (Netto!). Ich weiß nicht, ob das nur für die Dauer der Pandemie ist oder ob allgemein die Bezahlung verbessert wurde. Man darf hoffen!:)
 
Ja, es war in den 90igern auch noch ein wirkliches Vergnügen, in meinem Beruf zu arbeiten, inzwischen würde ich diesen Beruf nicht mehr ergreifen wollen unter diesen Umständen! Ich bin gespannt, ob die Politiker nach der Pandemie dabei bleiben, den Pflegeberuf besser zu bezahlen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und den Beruf attraktiv zu machen. Witzigerweise bekomme ich seit November 300€ mehr (Netto!). Ich weiß nicht, ob das nur für die Dauer der Pandemie ist oder ob allgemein die Bezahlung verbessert wurde. Man darf hoffen!:)
Da Politiker gerne auch nur Lippenbekenntnisse machen, darf man skeptisch bleiben
 
Ja, es war in den 90igern auch noch ein wirkliches Vergnügen, in meinem Beruf zu arbeiten, inzwischen würde ich diesen Beruf nicht mehr ergreifen wollen unter diesen Umständen! Ich bin gespannt, ob die Politiker nach der Pandemie dabei bleiben, den Pflegeberuf besser zu bezahlen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und den Beruf attraktiv zu machen. Witzigerweise bekomme ich seit November 300€ mehr (Netto!). Ich weiß nicht, ob das nur für die Dauer der Pandemie ist oder ob allgemein die Bezahlung verbessert wurde. Man darf hoffen!:)
Ungelogen, wir waren vor der Reform zwischen 5und7 Mitarbeiter auf einer Station im Frühdienst und ebenfalls ungelogen war die gleiche Arbeit anschließend nach der Reform allein zu erledigen. Dann hat mehr oder weniger heimlich noch die stationseigene Putzfrau mit angepackt, aber denen wurde komplett gekündigt und aus Leasingfirmen angeheuert, dann war das vorbei. Was aber gar nicht mehr ging waren 2 Stationen alleine. Mit Mitte 20 war ich noch richtig emotional und hab die PDL angebrüllt:D
Danach habe ich mir Bereiche ausgesucht die körperlich einfacher waren, aber 20 Jahre war ich tapfer und liege damit weit überm Schnitt. Damals gab eine Krankenschwester in der Regel nach ca 8 Jahren ihren Beruf auf.

Die einmalige Zulage von 1500€ betrug für die Pandemie bei mir real dann auch nur 275€.
Das Pflegepersonal, welche bei der Stadt angestellt sind wird sicher bald mehr verdienen. Man kann dann ja die Lohnsteigerungen entsprechend drosseln,sobald die Pandemie vorbei ist
 
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Ungelogen, wir waren vor der Reform zwischen 5und7 Mitarbeiter auf einer Station im Frühdienst und ebenfalls ungelogen war die gleiche Arbeit anschließend nach der Reform allein zu erledigen. Dann hat mehr oder weniger heimlich noch die stationseigene Putzfrau mit angepackt, aber denen wurde komplett gekündigt und aus Leasingfirmen angeheuert, dann war das vorbei. Was aber gar nicht mehr ging waren 2 Stationen alleine. Mit Mitte 20 war ich noch richtig emotional und hab die PDL angebrüllt:D
Danach habe ich mir Bereiche ausgesucht die körperlich einfacher waren, aber 20 Jahre war ich tapfer und liege damit weit überm Schnitt. Damals gab eine Krankenschwester in der Regel nach ca 8 Jahren ihren Beruf auf.

Die einmalige Zulage von 1500€ betrug für die Pandemie bei mir real dann auch nur 275€.
Das Pflegepersonal, welche bei der Stadt angestellt sind wird sicher bald mehr verdienen. Man kann dann ja die Lohnsteigerungen entsprechend drosseln,sobald die Pandemie vorbei ist
Ich habe den Beruf nur gelernt, um die Wartezeit bis zum Studium zu überbrücken und während des Studiums zu verdienen - ich hätte mir nie vorstellen können, das lebenslang zu machen.
Obwohl - es gibt einige ganz wenige Bereiche und Einrichtungen, wo es "noch geht", aber das sind eher "Geheimtips".

Immer mehr Pflegepersonal sucht sich Zeitarbeitsfirmen als Arbeitgeber, so bemerke ich.
Ich dachte immer, Zeitarbeit sei noch schlimmer als alles andere, aber dort wird wohl deutlich mehr verdient, man kann seine Arbeitszeiten wohl tatsächlich planen und alle freuen sich, wenn man kommt.^^ (so hat man mir es beschrieben)

In einer Krankenhausgesellschaft festangestellt bedeutet wohl immer öfter: prinzipiell Dreischichtsystem (ohne wirklichen Rythmus), jederzeit einspringen müssen, nie wissen, in welches Haus/ auf welche Station man nach Arbeitsbeginn weitergeschickt wird (irgendwo "brennts" immer noch mehr), Druck ohne Ende.
 
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