Neue Sprache - politisch korrekt

Du hattest ja behauptet, "das" werde auf jeden Fall kommen - ohne diese Annahme zu begründen. Ich nannte Dir einige Gründe warum ich das nicht glaube. Insofern verstehe ich, dass Dir nicht gefällt was ich schreibe. Egal kann es Dir aber kaum sein.





Du scheinst hier zu implizieren , das allen denen das Thema wichtig ist dafür sein müssen. So läuft das nicht. Man kann es ernst nehmen und dagegen sein.





Sprichst Du hier ausschließlich von Gendersprache oder von weitergehenden Gleichberechtigungsbestrebungen? Falls zweiteres stimme ich sehr weitgehend zu. Natürlich ist das ein wichtiges Thema. Beim Gendern wiederum sehe ich das vollkommen anders, und vor allem: Es gibt Gendersprache kein Aufbegehren einer Generation, gab es auch nie.





Auch Frauen sind überwiegend und zunehmend gegen Gendern. Auch in den Parteien (Grüne z.B.) von denen man annehmen würde sie wären sehr überwiegend dafür sind überwiegend dagegen.

Frauen:

"Frauen bewerten die gendergerechte Sprache insgesamt positiver als Männer, dennoch stieg bei ihnen die Ablehnung von 52 auf 59 Prozent."

Parteien:
"Selbst bei den Anhängern der Grünen stellt sich demnach eine knappe Mehrheit (48 Prozent) gegen die Gendersprache; 47 Prozent sind dafür. Bei den Anhängern aller anderen Parteien überwiegt der Umfrage zufolge die Kritik: SPD-Anhänger sind zu 57 Prozent dagegen, die Anhänger der Union zu 68 Prozent; noch größer ist die Ablehnung bei Anhängern der Linken mit 72 Prozent, der FDP mit 77 und der AfD mit 83 Prozent."
https://www.faz.net/aktuell/feuille...aut-umfrage-gegen-gendersprache-17355174.html


Und wie schon mal gesagt: Selbst jene die das wollen tun es doch nicht mal und sie wissen auch nicht wie. Natürlich könnte man theoretisch alles durchgendern, aber die Nachteile sind so groß, dass es nur sehr wenige tun. Und sobald es um ökonomische Anreize geht, und in einem System wie unserem wird vieles von ökonomischen Anreizen regiert, führt konsequentes Gendern zu finanziellen Einbußen. Das alleine ist ein Zeichen dafür, dass es sich nicht durchsetzen wird.

Mein Rat wäre, das eigene Verständnis von Sprache zu erweitern. Damit meine ich, dass man "Ärzte" und "Bürger" nicht geschlechtlich verstehen müsste, sondern alle Geschlechter eingeschlossen. Was spräche dagegen? So ist es doch sowieso gemeint.






Es ist ja, neben ganz praktischen Problemen, genau diese Hybris sowohl das Problem wie auch die Lösung erkannt zu haben um dann Zwang für richtig zu halten. Dabei ist nichts davon wahr. Gendersprache ist m.A.n. vor allem eine oberflächlich gedachte Pseudo-Lösung für viel komplexere und viel tiefergehende Problematiken, die aber gleichzeitig ja schon seit Jahrzehnten eine positive Tendenz aufweisen. Unterm Strich geht es doch vor allem um die Frage wie Menschen miteinander umgehen. Genderideologen wiederum beweisen gerade das betreffend ja eher wenig Gespür und Willen.

Grundlegend halte ich Ideologie für das eigentliche Gift der Menschheit. Deshalb unterscheide ich auch sehr zwischen jenen die eben von sich aus gendern möchten, das ist m.A.n. zu respektieren, und jenen, die es von anderen fordern und durchsetzen wollen -- und dann selbst oft genug inkonsequent in der Umsetzung sind.

Du sagtest über Dich selbst und eigene Anwendung, dass Du Dich "bemühst" und es sei ein "Prozess". Was hindert Dich daran konsequent zu gendern?






Erstens mal werden Frauen heute wesentlich fairer behandelt als noch vor einigen Jahrzehnten oder siehst Du da keinen Unterschied und Fortschritt? Zweitens: Wie ich oben gezeigt habe sind doch nicht nur Männer überwiegend gegen Gendersprache.

Das Interessante daran ist doch im Übrigen: Je mehr es gemacht wird, desto größer wird der Widerstand. Aber nicht weil so viele böse Männer gegen Gleichberechtigung sind, sondern weil Gendersprache so unglaublich unpraktisch und nervig ist. Was war noch mal der Grund warum auch Du nicht konsequent genderst? Genau das vielleicht?





Wie sprichst Du den Stern? Nehmen wir an irgendwer hält eine Rede vor Studenten. Nehmen wir zudem an, diese Rede wurde vorher in Gendersprache aufgeschrieben und beginnt mit "Liebe Student*innen"... Wie würde das gesprochen?





Ich bin absolut bereit jede Person so anzusprechen wie sie es wünscht.

Wie würdest Du das denn machen? Wie sprichst Du eine Person an die sich keinem Geschlecht zuordnet?

Seven:
Ich mag keine irrelevanten Konversationen.

aus: Liebe inmitten der Sterne - Star Trek

Q.E.D.
 
Werbung:
Dann bist Du also auch dafür, daß man nicht mehr "Juden" sagt? Ist Dir klar, daß Du damit Menschen diskriminierst, und zwar eben Juden, weil Du ihnen ihre ganz normale Bezeichnung schlecht machst und absprichst? Machst Du das auch mit Christen und Moslems und Buddhisten? Sind das für Dich Schimpfwörter?
In meiner Heimat das Wort Jude war schlimmer als alle mögliche Schimpfwörter zusammen. Und dann ich hatte es entschieden, niemals darüber zu reden. Um einfach zu überleben.
 
Zurück
Oben