Joey
Sehr aktives Mitglied
Genau deshalb hat die die Wahrnehmung des Kunden, es geht im besser, oder die Wahrnehmung, dass ein Problem jetzt weg ist, eine so hohe Beweiskraft. (...)
Wofür soll das eine hohe Beweiskraft haben? Für einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen Behandlung und Erfolg jedenfalls nicht.
Ausserdem steht zu vermuten, dass auch sehr viel im Bereich Prävention unterdrückt wird, da hier kurzfristig kein Wirknachweis möglich ist, und für eine Studie extrem lange Beobachtungszeiträume notwendig wären.
Was Behauptungen in deisem Bereich nicht weniger fragwürdig macht.
Wie gesagt, ich kann jede Studie beliebig hinkünsteln (...)
Und andere Leute können das "hinkünsteln" erkennen. Sonst gäbe es keinerlei Pharma-Skandale, wo Leute es eben erkannt haben. Viele "Tricks" und Stolperfallen in der Beweisführung sind gut bekannt, und lassen sich auch erkennen. Dass das nicht immer sofort geschieht, spricht nicht gegen den Sinn wissenschaftlicher Methodik. Und wie gesagt: gegenüber den Lücken in den Wissenschaften besteht der Filter im Erkenntnisgewinn gegenüber Falschaussagen bei den "Alternativen" aus einem einzigen großen Loch.
Welchen Sinn soll eine unbehandelte Kontrollgruppe machen? Da kann man ja gleich mit der normalen Bevölkerung vergleichen.
Die Kontrollgruppe bekommt ja nicht immer ein Placebo. Oft wird in Vergleichststudien nicht Verfahren gegen Placebo getestet, sondern neues Verfahren gegen altes Verfahren. Das ist auch ethisch weniger fragwürdig, weil keiner eben "nur" ein Placebo bekommt.
Was wiederum ziemlich egal ist, wenn es dem Klienten nützt - in welcher Form auch immer. Und manche Sachen sind ja wie gesagt tatsächlich quantifizierbar bzw. erfassbar.
Der PE führt ja auch zu messbaren Ergebnissen. Und für die einzelnen Patienten mag es egal sein, aber nicht für den Erkenntnisgewinn. Da ist es schon wichtig, die genauen Zusammenhänge besser zu verstehen und kausale Zusammenhänge zu entschlüssen, eben auch, um die Verfahren weiter verbessern zu können.
Das ließe sich schon dadurch vermeiden, dass man z.B. die Auswahl der Testpersonen einem unabhängigen Dritten überlässt.
Warum willst Du unbedingt den untersuchenden Arzt nicht verblinden? Dass der PE auch wirkt, wenn nur der Arzt glaubt, ein wirksames Mittel zu verabreichen, ist mittlerweile auch gut belegt. Alleine deswegen sollte auch bei der Untersuchen der Arzt nicht wissen, was Sache ist.
Natürlich nicht, das habe ich ja auch nicht behauptet. Zusätzlich dazu hast Du noch die, wo es halt Ersatzreligion ist, oder die ihre Eigenverantwortung an den Heiler abschieben. Deshalb sage ich ja, dass die Kriterien einer Studie in diesem Bereich sehr klar formuliert sein müssen.
Wo sagst Du das? Alles, was ich bisher von Dir lese, sind Ausreden, warum die "Alternativen" keine Studien machen wollen, bzw. wie Du versuchst den Sinn diverser maßnahmen guter Methodik zu negieren.
Gut, die Diskussion brauchen wir nicht nochmal führen. Wenn die Pharma den Pacebo-Effekt zum Betrug an den Krankenkassen verwenden kann, dann die Esoterik schon lang zur Heilung. Abgesehen von der Sinnlosigkeit dieses Begriffes, nur weil die Reparatur-Medizin an der Psyche kein Interesse hat, und daher diesen psychische Effekt abqualifiziert.
Letztendlich ziegt sich aber in den meisten Studien, dass Placebo-Effekte weder die Intensität noch die Dauer einer tatsächlichen Behandlung erreichen.
Das stimmt nicht. Der PE ist sehr nützlich und wichtig. Aber eine sinnvolle Therapie sollte eben auch eine Wirkung darüber hinaus haben, um sich eben nicht alleine auf den unberechenbaren PE verlassen zu müssen.
Und, dass er die Intensität und Dauer einer tatsächlichen Behandlung nicht erreicht, ist eben das Kriterium, mit dem echte Behandlungen dann evidenzbasiert werden: Sie schaffen es eben "mehr" zu zeigen, asl der PE (oder eine Behandlung, die den PE bereits besiegt hat). Das ändert nichts daran, dass der PE sehr viel kann (siehe z.B. die auch die geistheilungs-Studie von Edzard Ernst, wo ein Kassettenrekorder schon tolle Heilerfolge zeigte).