Nerds an die Macht!

Könntest und würdest Du dann auch etwas näher erläutern, was genau Du - unter einem Nerd verstehst – Und welche charakteristischen Eigenschaften Dich deshalb persönlich zu einem Paradebeispiel für einen waschechten Nerd machen und befähigen, falls Dich mal jemand danach - im Wahlkampf fragen würde? :cautious:

Zitat:
„Nerd (engl. modern für „Computerfreak“; ursprünglich für „Sonderling“) ist eine Bezeichnung für an Spezialinteressen hängende Menschen. Das Wort weist vom Kontext abhängig anerkennende oder abwertende Anklänge auf.“

Zunächst einmal: Ich selbst strebe nicht nach dieser Macht. Ich bin tendenziel faul und auch eher konfliktscheu. Wahlkampf oder gar politische Macht zu haben, wäre viel zu viel Arbeit, Verantwortung und Stress für mich, als dass ich diese Aufgaben gerne ausführen würde.

Aber nun gut. Ich will trotzdem mal darstellen, was ich unter einem Nerd (und/oder Geek) verstehe, warum ich mich selbst auch gerne als Nerd (und/oder Geek) bezeichne, und warum ich denke, dass solche Menschen viel gutes in der Politik bewirken könnten/würden:

Nerds sind durchaus Sonderlinge, die oft besonderes Interesse im Bereich Mathematik, Informatik und Naturwissenschaftfen zeigen. Sie wissen damit auch wissenschaftliche Erkenntnisse einzuordnen und in den Entscheidungsprozess zu integrieren.

Es wird ja oft bemängelt, wie schlecht es um die Bildung in Deutschland bestellt ist. Das liegt meiner Meinung nach nicht nur an mangelnder Förderung von Schulen und Bildungseinrichtungen, sondern auch daran, dass es gesellschaftlich eigentlich fast schon gefordert wird z.B. in Mathe schlecht gewesen zu sein. Nerds sehen nicht nur den praktischen Nutzen der Bildung, die Notwendigkeit etc., sie erkennen auch den Spaß und die Ästhetik darin.

Ein normaler Mensch denkt vielleicht: Ok, ich muss Mathe verstehen, damit ich auch wirtschaftliche Berechnungen nachvollziehen kann. Macht zwar keinen Spaß... aber muss ja sein.

Ein Nerd denkt demgegenüber: Oh, cool! Mathematik. Schaut mal, da gibt es die Chaos-Theorie und Fraktale Gemometrie. Mit etwas Proghrammier-Übung kann man damit auch interessante und schöne Bilder machen, wie dieses hier:
drachen2_klein.jpg
Ach ja, ähnliche mathematische Muster treten auch im täglichen Wirtschftsgeschehen zu Tage, und das Verständnis dessen kann uns auch dabei helfen, die Wirtschaft weiter zu durchleuchten. Also auch praktisch.


Nerds sehen Wissenschaft und wissenschaftliche Erkenntnis nicht als notwedniges aber schwieriges Übel, sondern als interessantes, ästhetisches, hilfreiches und wichtiges Werkzeug in der Entscheidungsfindung. Das bedeutet nicht, dass wissenschaftliche Erkenntnisse die alleinigen Grundlagen für Entscheidungen sind, aber deren Priorität würde etwas verstärkt werden.

Wissenschafts-Feindlichkeit - z.B. Klimafakten-Leugnung, wie es in der AfD und leider auch Teilen der Union passiert - wäre in einer nerdigeren/geekigeren Regierung nicht stattfinden können. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Klimawandel wären klar und akzeptiert. Das macht den Entscheidungen über Klimaschutzmaßnahmen nicht viel einfacher, aber es würde schonmal die nervige und falsche Leugnung abstellen, mit der der Klimaschutz negativ-geframt wird.
 
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Zunächst einmal: Ich selbst strebe nicht nach dieser Macht. Ich bin tendenziel faul und auch eher konfliktscheu. Wahlkampf oder gar politische Macht zu haben, wäre viel zu viel Arbeit, Verantwortung und Stress für mich, als dass ich diese Aufgaben gerne ausführen würde.

Aber nun gut. Ich will trotzdem mal darstellen, was ich unter einem Nerd (und/oder Geek) verstehe, warum ich mich selbst auch gerne als Nerd (und/oder Geek) bezeichne, und warum ich denke, dass solche Menschen viel gutes in der Politik bewirken könnten/würden:

Nerds sind durchaus Sonderlinge, die oft besonderes Interesse im Bereich Mathematik, Informatik und Naturwissenschaftfen zeigen. Sie wissen damit auch wissenschaftliche Erkenntnisse einzuordnen und in den Entscheidungsprozess zu integrieren.

Es wird ja oft bemängelt, wie schlecht es um die Bildung in Deutschland bestellt ist. Das liegt meiner Meinung nach nicht nur an mangelnder Förderung von Schulen und Bildungseinrichtungen, sondern auch daran, dass es gesellschaftlich eigentlich fast schon gefordert wird z.B. in Mathe schlecht gewesen zu sein. Nerds sehen nicht nur den praktischen Nutzen der Bildung, die Notwendigkeit etc., sie erkennen auch den Spaß und die Ästhetik darin.

Ein normaler Mensch denkt vielleicht: Ok, ich muss Mathe verstehen, damit ich auch wirtschaftliche Berechnungen nachvollziehen kann. Macht zwar keinen Spaß... aber muss ja sein.

Ein Nerd denkt demgegenüber: Oh, cool! Mathematik. Schaut mal, da gibt es die Chaos-Theorie und Fraktale Gemometrie. Mit etwas Proghrammier-Übung kann man damit auch interessante und schöne Bilder machen, wie dieses hier:
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Ach ja, ähnliche mathematische Muster treten auch im täglichen Wirtschftsgeschehen zu Tage, und das Verständnis dessen kann uns auch dabei helfen, die Wirtschaft weiter zu durchleuchten. Also auch praktisch.


Nerds sehen Wissenschaft und wissenschaftliche Erkenntnis nicht als notwedniges aber schwieriges Übel, sondern als interessantes, ästhetisches, hilfreiches und wichtiges Werkzeug in der Entscheidungsfindung. Das bedeutet nicht, dass wissenschaftliche Erkenntnisse die alleinigen Grundlagen für Entscheidungen sind, aber deren Priorität würde etwas verstärkt werden.

Wissenschafts-Feindlichkeit - z.B. Klimafakten-Leugnung, wie es in der AfD und leider auch Teilen der Union passiert - wäre in einer nerdigeren/geekigeren Regierung nicht stattfinden können. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Klimawandel wären klar und akzeptiert. Das macht den Entscheidungen über Klimaschutzmaßnahmen nicht viel einfacher, aber es würde schonmal die nervige und falsche Leugnung abstellen, mit der der Klimaschutz negativ-geframt wird.
Eine vermeintlich mögliche - kompetente Realpolitik aus dem „Elfenbeinturm“ heraus gestaltet, verstehst Du jedenfalls nicht darunter, falls ich Dich richtig verstanden habe!?

Einstein z.B. hat es ja damals auch abgelehnt, Staatspräsident von Israel zu werden.
Ok, da gab es allerdings auch noch keine künstlich freischaffenden Computerintelligenzen. ;)
 
Verstehe, eine vermeintlich mögliche - kompetente Realpolitik aus dem „Elfenbeinturm“ heraus gestaltet, verstehst Du jedenfalls nicht darunter, falls ich Dich richtig verstanden habe!?

Doch, eine äußerst kompetente Realpolitik wäre die Folge - egal ob mit oder ohne metaphorischen Elfenbeinturm.

Mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen als Grundlage, die nicht einfach geleugnet werden, können wir nunmal abschätzen, welche Wirkungen und Folgen welche Entscheidungsoptionen haben werden.

Um beim Beispiel Klimawandel bzw. Klimaschutz zu bleiben: Wir können abschätzen, welche Folgen sich aus welcher globalen Erwärmung ergeben würden. Wir wissen auch, welche Mühen Schwierigkeiten Klimaschutz bedeutet bzw. bedeuten kann. Und so können wir dann ausloten, priorisieren und so dann einen realpolitischen Weg suchen, der möglichst wenig Nachteile hat und gleichzeitig unsere Wünsche am besten erfüllt. Den Klimawandel als Fakt und die Berechnungen/Abschätzungen dazu etc. zu akzeptieren und als Grundlage anzuerkennen bedeutet ja nicht automatisch, dass man bedingungslosen und absoluten Klimaschutz ohne Rücksicht auf andere Verluste fordert. Sondern es bedeutet, dass man die Grundlagen als Input anerkennt und so die wissenschaftlichen Angaben darüber akzeptiert, welche Entscheidungsoptionen welche Folgen haben würden.

Inkompetente Irrealpolitik hingegen, wie es die AfD auch in diesem Themenbeispiel an den Tag legt, ist es die wissenschaftlichen Erkenntnisse als Grundlage abzulehnen, weil einem einige mögliche Schlussgfolgerungen nicht gefallen. Da folgen dann solche Argumentationsmuster wie: "Ich brauche das Auto dringend, also stimmt das mit dem Klimawandel sicher nicht." Oder Frau Weidel: "Niemand geht an mein Schnitzel, also ist Klimaschutz nicht so wichtig." Und in der betreffenden Diskussion bin ich in der Vergangenheit auch direkt schon einige Male auf dieses "Argumentations"-Muster gestoßen.

Einstein z.B. hat es ja damals auch abgelehnt, Staatspräsident von Israel zu werden.

Ich weiß jetzt nicht, welchen Grund er dafür angegeben hat bzw. was er darüber dachte, aber ich finde es verständlich. Wie schon gesagt: Das hätte für Einstein auch sehr viel Arbeit und Stress bedeutet. Das muss man sich auch bewusst machen, ehe man sich entscheidet, politisch derart aktiv zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Doch, eine äußerst kompetente Realpolitik wäre die Folge - egal ob mit oder ohne metaphorischen Elfenbeinturm.

Mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen als Grundlage, die nicht einfach geleugnet werden, können wir nunmal abschätzen, welche Wirkungen und Folgen welche Entscheidungsoptionen haben werden.

Um beim Beispiel Klimawandel bzw. Klimaschutz zu bleiben: Wir können abschätzen, welche Folgen sich aus welcher globalen Erwärmung ergeben würden. Wir wissen auch, welche Mühen Schwierigkeiten Klimaschutz bedeutet bzw. bedeuten kann. Und so können wir dann ausloten, priorisieren und so dann einen realpolitischen Weg suchen, der möglichst wenig Nachteile hat und gleichzeitig unsere Wünsche am besten erfüllt. Den Klimawandel als Fakt und die Berechnungen/Abschätzungen dazu etc. zu akzeptieren und als Grundlage anzuerkennen bedeutet ja nicht automatisch, dass man bedingungslosen und absoluten Klimaschutz ohne Rücksicht auf andere Verluste fordert. Sondern es bedeutet, dass man die Grundlagen als Input anerkennt und so die wissenschaftlichen Angaben darüber akzeptiert, welche Entscheidungsoptionen welche Folgen haben würden.

Inkompetente Irrealpolitik hingegen, wie es die AfD auch in diesem Themenbeispiel an den Tag legt, ist es die wissenschaftlichen Erkenntnisse als Grundlage abzulehnen, weil einem einige mögliche Schlussgfolgerungen nicht gefallen. Da folgen dann solche Argumentationsmuster wie: "Ich brauche das Auto dringend, also stimmt das mit dem Klimawandel sicher nicht." Oder Frau Weidel: "Niemand geht an mein Schnitzel, also ist Klimaschutz nicht so wichtig." Und in der betreffenden Diskussion bin ich in der Vergangenheit auch direkt schon einige Male auf dieses "Argumentations"-Muster gestoßen.



Ich weiß jetzt nicht, welchen Grund er dafür angegeben hat bzw. was er darüber dachte, aber ich finde es verständlich. Wie schon gesagt: Das hätte für Einstein auch sehr viel Arbeit und Stress bedeutet. Das muss man sich auch bewusst machen, ehe man sich entscheidet, politisch derart aktiv zu werden.
Klingt für mich mehr nach Expertokratie – als nach demokratisch gewählten Volksvertretern.
Kann „man“ gut finden, muss man aber nicht. :)

Zitat:
„Entscheidungen, die demokratischen Institutionen und Organen vorbehalten sind, werden auf Experten übertragen.“
 
Klingt für mich mehr nach Expertokratie – als nach demokratisch gewählten Volksvertretern.
Kann „man“ gut finden, muss man aber nicht. :)

Zitat:
„Entscheidungen, die demokratischen Institutionen und Organen vorbehalten sind, werden auf Experten übertragen.“

Nein. Idealerweise werden die Experten in die entsprechenden Rollen demokratisch gewählt. Ich bemängele, dass das nicht ausreichend geschieht, aber ich würde die demokratischen Grundprinzipien deswegen nicht aushebeln wollen.

Realität und Wissenschaft sind aber nunmal nicht demokratisch. Der Klimawandel - um bei diesem Beispielthema zu bleiben - würde nicht wirklich weniger dramatisch werden, weil jemand Regierungsmacht bekommt, der die wissenschaftlichen Erkenntnisse und damit sehr wahrscheinlich die Realität leugnet.

Wenn die Volksbildung so mangelhaft ist, dass lieber jemand gewählt wird, der kontrafaktisch sagt: "Bei mir dürft Ihr weiter alle preisgünstig täglich Eure Schnitzel essen und SUV fahren, und was die Wissenswchaftler über den Klimawandel sagen, ist sicherlich falsch. Wir wissen es besser." ... ja, dann liegt mit der allgemeinen Bildung wirklich etwas stark im Argen. Und dann hat diese demokratisch getroffene Wahl mitunter katastrophale Folgen. Das muss einem klar sein.

Und in einer nerdigeren Kultur - einer Gesellschaft, in der Bildung nicht nur als notwendiges anstrengendes Übel sondern auch als Spaß und Schönheit verstanden wird - wäre es wahrscheinlicher, dass die demokratisch gewählten Politiker tatsächlich auch entsprechend kompetenter (und nerdiger/geekiger) sind.
 
Ich glaube dich stören die schnellen Cuts. Das ging mir m Anfang bei Rezo auch so. Man gewöhnt sich daran.

Irgendwann wurden die Mode, und seitdem zuckt und zappelt´s in fast jedem Video.
Als wären die Redner nicht in der Lage, drei Sätze am Stück in einem Guß vorzutragen.
 
Es geht in der Politik um Macht und Geld und nicht um Kompetenzen.

Ja. Das ist a priori auch nicht schlecht, bzw. es passiert automatisch so. Es wäre weltfremd eine Demokratie frei von diesen menschlichen "Schwächen" gestalten zu wollen bzw. es würde weiter gedacht doch in die eine oder andere Form von Diktatur umschlagen und Freiheit o.ä. drastisch einschränken.

Streben nach Macht und Geld ist menschlich, und das kann und soll es auch gerne bleiben. Da will ich auch nicht eingreifen, sondern ich wünsche mir eine ausreichende Allgemeinbildung im Volk, dass damit auch die politische Macht möglichst kompetenten Menschen zugesprochen wird.

Und ich glaube, in einer nerdig(er)en Gesellschaft, die großanteilig Bildung und Wissenschaft nicht nur als notwendige/schweirige Anstrengung versteht sondern auch den Spaß und die Ästhetik darin erkennt, würde das leichter passieren.
 
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Ja. Das ist a priori auch nicht schlecht, bzw. es passiert automatisch so. Es wäre weltfremd eine Demokratie frei von diesen menschlichen "Schwächen" gestalten zu wollen bzw. es würde weiter gedacht doch in die eine oder andere Form von Diktatur umschlagen und Freiheit o.ä. drastisch einschränken.

Streben nach Macht und Geld ist menschlich, und das kann und soll es auch gerne bleiben. Da will ich auch nicht eingreifen, sondern ich wünsche mir eine ausreichende Allgemeinbildung im Volk, dass damit auch die politische Macht möglichst kompetenten Menschen zugesprochen wird.

Und ich glaube, in einer nerdig(er)en Gesellschaft, die großanteilig Bildung und Wissenschaft nicht nur als notwendige/schweirige Anstrengung versteht sondern auch den Spaß und die Ästhetik darin erkennt, würde das leichter passieren.
Wo liegt Macht und Geld?
Stichwort Wirtschaft
Wer hat da das sagen?
Der kleine Mann ist nicht wichtig.
Die Verhältnisse zwischen Arm und Reich sind so gewollt und wird auch nicht besser werden
 
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