My Daily Meditations

AUM

in der Praxis

OM



Ein Sanskritwort oder eine Sanskritsilbe haben eine besondere Bedeutung und besondere kreative Kräfte. Wenn wir AUM singen, bringen wir Frieden und Licht von oben herab und erschaffen eine universelle Harmonie in uns und um uns herum. Wen wir AUM wiederholen, wird unser inneres und äußeres Wesen inspiriert und von göttlichem Licht und Strebsamkeit erfüllt. AUM ist einzigartig. AUM hat unendliche Kraft. Allein durch das Wiederholen von AUM können wir Gott verwirklichen.

Das Sündenregister eines Menschen mag noch so groß sein - wenn er einige Male aus der Tiefe seines Herzens AUM singt, wird ihm das allmächtige Mitleid des Supreme vergeben und ihn erlösen. Die Macht von AUM verwandelt Dunkelheit augenblicklich in Licht, Unwissenheit in Wissen und Tod in Unsterblichkeit.

Wenn Du das Mantra AUM jeden Tag zwei, drei oder vier Stunden lang wiederholst, wirst Du die Schwingung dieses Klangs in Deinem Herzen erhalten. Allein durch das Wiederholen der Silbe AUM wirst Du den inneren Klang erhalten. Wenn der klanglose Klang ständig in Deinem Herzen vibriert, wird Dein ganzer Körper mit göttlichem Wissen, göttlichem Licht und göttlicher Kraft erfüllt werden. Wenn Du nur dieses eine Mantra übst, ist das genug, um Dich zu Gott zu bringen. Die Silbe AUM ist das wirksamste Mantra. Andererseits kannst Du, um den klanglosen Klang zu hören, auch ununterbrochen streben und sagen:
"O Gott, komm in mich herab und laß mich den klanglosen Klang hören."Doch die einfachste und wirksamste Methode ist, das Mantra selbst zu wiederholen. AUM ist das Symbol Gottes, des Supreme.

Man kann AUM auf verschiedene Arten singen. Wenn wir AUM mit größter Seelenkraft singen, treten wir in die kosmische Schwingung ein, in der die Schöpfung in vollkommener Harmonie ist und wo das Absolute den kosmischen Tanz tanzt. Wenn wir seelenvoll AUM singen, werden wir eins mit dem kosmischen Tanz, wir werden eins mit Gott dem Schöpfer, Gott dem Erhalter und Gott dem Verwandler. Alles, was Gott innen und außen besitzt, kann AUM uns geben, den AUM ist zugleich das Leben, der Körper und der Atem Gottes. Das sind die Erfahrungen eines indischen Suchers oder eines indischen spirituellen Meisters, wenn er AUM singt.

Wenn Du auf der emotionalen vitalen Ebene angegriffen wirst und falsche Gedanken, falsche Vorstellungen, falsche Schwingungen in Dich eindringen, dann wiederhole AUM oder den Namen des Supreme so schnell wie möglich. Wenn Du versuchen willst, Deinen Verstand von Unreinheit zu befreien, mußt Du singen, als liefest Du, um einen abfahrenden Zug noch zu erreichen.

Wenn Du Japa machst, singe die Silbe AUM bitte nicht zu lange. Wenn Du das AUM zu sehr in die Länge ziehst, hast Du keine Zeit, sie fünf-oder sechshundertmal zu wiederholen. Wiederhole die Silbe einfach auf normale, aber seelenvolle Weise, damit Du ihre Schwingungen erhältst.

Wenn Du übst, übe bitte laut, nicht leise. Laß den Klang des Mantras selbst in Deinen physischen Ohren vibrieren und Deinen ganzen Körper durchdringen.

Es ist jedoch auch sehr gut möglich, die Silbe AUM still zu sprechen oder sie innerlich zu hören, ohne daß man sie wirklich ausspricht. Wo immer wir sind, ist der Klang von AUM schon da. Wir brauchen nur in ihn einzutreten. Wenn wir in die ursprüngliche Quelle dieses Klanges, die sich in unserem Herzen befindet, eintreten können, dann brauchen wir nicht laut zu singen. Wir singen AUM deshalb laut, weil wir größere Freude und ein stärkeres Gefühl erhalten, etwas erreicht zu haben, wenn der äußere Verstand auch überzeugt ist.

Sehr oft können wir den Klang von AUM hören, ohne daß wir selbst singen, doch wir wissen nicht, ob er aus unserem Herzen kommt oder aus der Luft. Während der Meditation hören Sucher manchmal den Klang von AUM, obwohl niemand laut singt. Das kann bedeuten, daß jemand innerlich AUM gesungen hat oder singt und der Meditationsraum den Klang bewahrt hat. Wenn wir während des Schlafes bewußt sind, können wir ebenfalls den Klang hören. Es ist nicht der Herzschlag, den wir hören, sondern der klanglose Klang. Wir hören und fühlen ihn auf völlig überzeugende Weise.

Was kannst Du tun, wenn Du in der Stadt oder unter den Leuten, wo es sehr laut ist, meditieren willst? Wenn Du tief nach innen gehst, kannst Du entweder einen Tropfen unendlichen Friedens hervorbringen oder aber einen noch stärkeren Klang. Dieser stärkere Klang ist nicht destruktiv, aber er enthält unbezwingbare Kraft. Er gibt Dir das Gefühl davon,wie groß und göttlich Deine Veranlagung ist. Wenn Du ihre unbezwingbare Kraft zum Vorschein bringst und mit der Kraft, die von Deinem Herzen kommt, eins werden kannst, wirst Du sehen, daß der äußere Lärm der Welt im Vergleich zu Deinem inneren Klang "ein Nichts" ist.

Wenn Du von äußeren Geräuschen umgeben bist, kannst Du versuchen, in Deinen eigenen inneren Klang einzutreten. Zu Deiner Überraschung wirst Du feststellen, daß die Geräusche, die Dich noch vor einer Minute gestört haben, Dir nichts mehr ausmachen. Du wirst im Gegenteil ein Gefühl der Befriedigung erhalten, weil Du nun anstelle von Geräuschen göttliche Musik hörst, und weil diese göttliche Musik aus Dir selbst kommt.






Mittwoch, 27. September 2006
Sri Chinmoy
 
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Beispiele von weiteren Mantren​





In Indien gibt es viele Mantren. In der GITA sagt Sri Krishna, das GAYATRI MANTRA sei das beste aller Mantren.

Aum bhur bhuvah svah
Tat savitur varenyam
Bhargo devasya dhimahi
Dhiyo yo nah pracodayat.​

Seine Bedeutung ist:

"Wir meditieren auf die transzendentale Herrlichkeit der höchsten Gottheit, die im Herzen der Erde, im Leben der Luft und in der Seele des Himmels weilt. Möge sie unseren Geist erwecken und erleuchten."

( Wird Erleuchtung gebraucht - hier ist die Antwort. Transzendentale Erleuchtung verwandelt das Tierische in uns, befreit das Menschliche in uns und manifestiert das Göttliche in uns.)

Man sagt, wenn man dieses Mantra hunderttausendmal wiederholt, würden alle Wünsche erfüllt werden.


***

Die Göttin Kali ist zugleich die Mutter unendlicher Macht und unendlichen Mitleids. Ihre Keimsilbe, ihr Mantra ist "kring". Wenn man sie durch ihr Mantra anruft, muß dies auf kraftvolle Weise geschehen. Wenn man "kring" nur fünfzehn Tage lang sehr seelenvoll und sehr kraftvoll wiederholt, wird man überall um sich herum Kraft und Feuer sehen. Dieses Feuer wird niemals verbrennen, doch die Leute werden es bemerken, weil es sie aus ihrem komaähnlichen Halbschlaf erweckt.


***


Viele fühlen sich sehr zu Sri Krishna hingezogen. Man kann ihn anrufen, indem man die Silbe "kling" mit süßer Stimme singt.



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Wenn man körperlich schwach ist, wenn die physische Konstitution unbefriedigend ist, kann man aufrichtig und seelenvoll
Tejohasi tejomayi dhehi
Viryamasi viryam mayi dhehi
Valam masi valam mayi dhehi​
singen, und innerhalb einer Woche wird man sehen können, wie sich die Gesundheit bessert.

Die Bedeutung des Mantras ist:

Ich bete für dynamische Energie.
Ich bete für dynamische Kraft.
Ich bete für unbezwingbare körperliche Stärke.



***


In dieser Welt sind manche Leute arm und andere reich. Manche Leute brauchen verzweifelt Geld, um all ihren Verpflichtungen nachkommen zu können. Ein sehr gutes Mantra, um seine finanzielle Lage zu verbessern ist:
Ya Devi sarvabhutesu
Ratna rupena sangsthita
Nastasvai namastvai
Namastvai namo namah.​

Die Bedeutung des Mantras ist:

Ich verbeuge mich vor der höchsten Göttin,
die in allen menschlichen Wesen
in Gestalt materiellen Reichtums und Wohlstands weilt,
ich verbeuge mich und verbeuge mich abermals.​


Viele Menschen in Indien haben dieses Mantra benutzt. Es kann sogar innerhalb weniger Tage seine Wirkung entfalten, aber es kann natürlich auch einige Monate dauern. Dieses Mantra hat sehr große Kraft, doch sie ist darauf beschränkt, materiellen Reichtum zu bringen.


***


Wenn man jedoch stets im Zustand höchster Ekstase und Wonne verweilen will, dann muß man das folgende Mantra singen:

Anandadd hy eva khalv imani
bhutani jayante,
Anandena jatani jivanti,
Anandam prayantyabhisam
visanti.

***


Wir alle brauchen Unendlichkeit. Wenn Unendlichkeit der Gegenstand Deiner Strebsamkeit ist, wenn Du innen und außen unendliches Bewußtsein haben willst, dann solltest Du das folgende Mantra wiederholen:
Purnam adah, purnam idam,
purnat purnam udacyate.
Purnasya purnam adaya purnam
evavasisyate.​







Donnerstag, 28. September 2006
Sri Chinmoy
 
Ein weiteres altes Mantra:



Asato ma sad gamaya
Tamaso ma jyotir gamaya
Mrtyor ma amrtam gamaya.



Führe mich vom Unwirklichen zum Wirklichen.
Führe mich von der Dunkelheit zum Licht.
Führe mich vom Tod zur Unsterblichkeit.





Kommentar:
Das Unwirkliche in uns verlangt nach dem Vergnügungs-Leben des Endlichen.

Das Wirkliche in uns strebt nach dem Gott-Leben des Unendlichen.

Dunkelheit ist der Entdecker des zweifelnden und frustrierten Verstandes.

Licht ist der Entdecker des strebenden und hingegebenen Herzens.

Tod, das Kätzchen, wo ist es? Nirgends ertönt sein Miauen.

Unsterblichkeit, der Löwe, wo ist er? Überall dröhnt sein Brüllen.







Freitag, 29. September 2006
Sri Chinmoy
 
Damit möchte ich das Thema "MANTRA" beenden!

Ich könnte noch Seiten füllen mit Mantren des höchsten Ranges, aber ich denke, daß Mantren wichtig sein können,
aber nicht entscheidend sind für einen spirituellen Fortschritt sind.​
 
Eine von vielen Möglichkeiten sexuelle Begierden zu transformieren


Wenn Du ein wenig Licht von Deiner Meditation erhalten hast, konzentriere Dich auf Dein Herz und fühle, daß sich dort ein Magnet, ein spiritueller Magnet befindet. Wenn Du diesen Magneten fühlen kannst, gebrauche ihn, um all Deine niederen vitalen Sex-Energien vom Nabel-Zentrum hinauf in Dein Herz zu ziehen. Dann fühle, daß sich dort in Deinem Herzen noch ein anderer Magnet befindet, welcher in die entgegengesetzte Richtung weist. Mit diesem Magneten ziehst Du alles, was sich in Deinem Verstand befindet, hinab in Dein Herz. Dann fühle bitte, daß es da einen dritten Magneten gibt, der sich in Deinem Kronen-Zentrum (wenige Zentimeter über Deinem Kopf) befindet. Dieses oberste Zentrum trägt alles, was in Dir ist, unentwegt ins Jenseitige - jenseits des physischen Bewußtseins. Dieser dritte Magnet befreit Dein Herz von all den ungöttlichen Kräften. Wenn das Vitale gereinigt ist, werden Sex-Kräfte in dynamische Energie, in erfüllende und ewige Stärke umgewandelt, und Du erhältst alle möglichen Arten von göttlicher Macht.







Die Disziplin des Körpers ist Sex-Kontrolle.
Die Disziplin des Vitalen ist Aggressions-Dynamik-Kontrolle.
Die Disziplin des Verstandes ist Gedanken-Kontrolle.
Die Disziplin des Herzens ist Gefühls-Kontrolle.
Die Disziplin des Menschen und der göttliche Stolz seiner Seele
gehen zusammen.






Samstag, 30. September 2006
Sri Chinmoy
 




DIE VOLLSTÄNDIGE TRANSFORMATION


Es gibt nur eine ernstzunehmende Gefahr,
und diese Gefahr ist der Zweifel.
Mein innerer Pilot warnte mich vor dieser Gefahr.
Es gibt nur eine wirklich bedrohliche Versuchung,
und diese Versuchung ist das Gefühl der Überlegenheit.
Mein innerer Pilot warnte mich vor dieser Versuchung.
Es gibt nur einen dunklen Tod,
und dieser Tod ist die Angst.
Es gibt nur ein wahres Leben,
und dieses wahre Leben ist die Liebe:
die Liebe der Seele zur vollständigen Transformation
des Körpers.​








Sonntag, 1. Oktober 2006
Sri Chinmoy
 
Ich bete,
um zu Gottes Füßen zu sitzen.
Ich meditiere,
um Gott in meinem Herzen zu fühlen.



*


Wenn wir wirklich aufrichtige Sucher sind,
dann werden wir nicht einen Makel
in Gottes gesamter Schöpfung finden.





Montag, 2. Oktober 2006
Sri Chinmoy
 
Wie kann ich schlechte Gedanken verjagen?


Laß uns zuallerst versuchen herauszubekommen, was die schlußendliche Auswirkung eines schlechten Gedankens sein kann. Wenn wir "nur" die Begriffe: schlechte Gedanken, ungöttliche Gedanken, unreine Gedanken gebrauchen, so ist dies nicht genug. Es muß uns klar sein, daß hinter jedem dieser Begriffe eine Tatsache zu finden ist. Und diese Tatsache ist die "Gebundenheit". Schlechte Gedanken, ungöttliche Gedanken verursachen schlußendlich nur eines: sie binden uns. Aber göttliche Gedanken werden uns immer ausdehnen.

Vielleicht weißt Du, was "Reinheit" bedeutet. Wenn Du das Wort Reinheit jeden Tag höchst seelenvoll ungefähr 100x wiederholst, direkt bevor Du morgens aus dem Bett steigst, wird Reinheit in Deinen Verstand und in Dein Leben treten. Wenn Du das Wort Reinheit wiederholst, versuche zu fühlen, daß Dein Mund rein ist, Deine Augen rein sind, Deine Stirn rein ist, ja daß jeder Teil Deines Körpers rein ist. Jedes Mal, wenn Du das Wort "rein" aussprichst, konzentriere Dich auf einen Teil Deines Körpers und Fühle, daß er rein ist. Wenn Du dies 100x getan hast, wirst Du fühlen, daß Du nichts anderes als Reinheit bist. Du kannst einen Schritt weiter gehen. Wenn Du auf eine Blume schaust, fühlst Du sofort, daß diese Blume sehr rein ist.
Wenn Du einmal Dein gesamtes Wesen gereinigt hast, versuche zu fühlen, daß Du nichts anderes als eine winzige Blume bist. Wenn Du fühlst, daß Du zu dieser Blume geworden bist, und Du wirklich ein "Strebender nach dem Höchsten" bist, dann lege sie auf Deinen inneren Altar, als (Selbst-) Gabe an das Göttliche. Du hast nach Reinheit geschrien, und Gott hat sie Dir gegeben. Somit legst Du Dich selbst, aus Dankbarkeit, zu Füßen Gottes.



Lächel in Deinem Herzen.
Du wirst das Gesicht der Reinheit sehen.
Lächel mit Deinem Herzen.
Du wirst die Seele der Reinheit sehen.
Lächel mit Deiner Seele.
Du wirst die alles-erleuchtende Schwester der Reinheit treffen:
die GÖTTLICHKEIT.







Dienstag, 3. Oktober 2006
Sri Chinmoy
 
Meditationsübung: Weite des Himmels

Laß bitte Deine Augen halb geöffnet und stell Dir den weiten Himmel vor. Fühle zu Beginn, daß der Himmel sich vor Dir befindet. Versuche anschließend zu fühlen, daß Du so weit wie der Himmel bist oder daß Du selbst der weite Himmel bist.
Schließe bitte nach einigen Minuten die Augen, und versuche, den Himmel in Deinem Herzen zu sehen (in der Mitte Deiner Brust) und zu spüren. Bitte fühle, daß Du das universelle Herz bist und sich in Dir der Himmel befindet, auf den Du meditierst und mit dem Du Dich identifiziert hast. Dein spirituelles Herz ist unendlich viel weiter als der Himmel, so daß Du den Himmel leicht in Dir bergen kannst.



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Wenn Du meditieren möchtest, denke an etwas sehr Weites - den Himmel, das Meer, die Berge - und werde eins mit der Weite, die reine Kraft ist.



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Wie meditiert man am besten auf den Mond?

Wenn Du auf den Vollmond meditierst, fühle, daß Dein Bewußtsein in Dir vollständig erblüht ist. Der Lotos hat viele Blütenblätter. Du kannst also an einen voll erblühten Lotos denken. Du kannst die Schönheit des voll erblühten Lotos bewundern. Wenn Du auf den Neumond meditierst, mußt Du fühlen, daß sich ein Blütenblatt geöffnet hat und daß es noch viele Blütenblätter gibt, die aufblühen werden. Hier spürst Du wiederum Freude, da Du die Hoffnung hast, daß sich, wenn ein Blütenblatt der Blume aufgeblüht ist, morgen ein weiteres Blütenblatt sich öffnen wird und übermorgen noch eines. Auf diese Art wirst Du beständigen Fortschritt sehen. Wenn Du einmal etwas Fortschritt siehst, fühlst Du, daß die Blume bald vollständig erblüht sein wird. Der Vollmond bereitet Dir die Freude der Vollendung, und der Neumond bereitet Dir die Freude durch das Erkennen allmählichen Fortschritts.






O aufrichtiger und kraftvoller Sucher,
schau einfach zum Mond
und rufe an,
die Schönheit und Reinheit des Mondes-
die zukünftigen Schätze Deines Herzens.

*

In meinem Herzens-Himmel
fliege ich vom Mond zur Sonne
und von der Sonne zum Mond.






Mittwoch, 4. Oktober 2006
Sri Chinmoy
 
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Die Gedanken besiegen


Laß uns nun zum Problem der Gedanken kommen. Sobald ein ungöttlicher oder falscher Gedanke in Deinen Verstand eintritt, muß ihn Dein inneres Streben in Stücke zerschneiden, denn in der Meditation ist alles intensiv. Während Du sprichst oder Dich mit normalen weltlichen Aktivitäten beschäftigst, kannst Du alle möglichen Gedanken haben, denn dabei sind Deine Gedanken nicht intensiv. Doch wenn während der Meditation irgendein ungöttlicher Gedanke kommt, vergrößert und intensiviert ihn die Kraft Deiner Meditation, und er zerstört einen Teil Deines feinstofflichen Wesens. In dem Augenblick, in dem Dein Verstand Opfer von selbstnachsichtigen Gedanken wird, wird Dein spirituelles Leben geschwächt. Wenn ein guter Gedanke kommt, versuche ihn so stark wie möglich zu machen. Wenn die guten Gedanken von einer niederen Ebene kommen, kannst Du versuchen, sie auf eine höhere Ebene emporzuheben. Wenn Du jedoch einen schlechten Gedanken hast, schneide ihn einfach ab.
Wie kannst Du das tun? Wenn der Gedanke, der Dich angreift, aus der äußeren Welt kommt, versuche den Willen Deiner Seele in Deinem Herzen zu sammeln und bring ihn genau vor Deine Stirn. In dem Moment, in dem der Gedanke, der in Dich einzutreten versucht, den Willen Deiner Seele sieht, wird er unweigerlich verschwinden.
Es gibt noch etwas Praktisches, das Du tun kannst, wenn Du während Deiner Meditation von Gedanken gestört wirst. Fühle bitte, daß in Deinem Verstand ein Zimmer ist und auch eine Tür. Stehe entweder im Zimmer oder vor dem Zimmer genau vor der Tür und warte dort, um zu sehen, wer kommt. Sobald Du siehst, daß einige Leute kommen - mit "Leute" sind hier Gedanken gemeint - halte einfach die Tür geschlossen. Um stark zu werden, läßt Du am Anfang niemanden ein. Wenn Du Deine Freunde hereinläßt, kann es sonst passieren, daß Deine Feinde ebenfalls hereinkommen, und dann wirst Du völlig verloren sein. Aber es wird eine Zeit kommen, wo Du innerlich stark geworden bist und in der Lage sein wirst, nur Deine Freunde eintreten zu lassen. Dann wirst Du Deine Freunde hereinbitten und Deine Feinde draußen lassen.
Gute Gedanken sind Deine Freunde. Gedanken über Gott, über Selbstaufopferung, sind gute Gedanken. Wenn diese Gedanken in Dein Zimmer eintreten möchten, wirst Du die Tür einfach offenlassen. Aber sobald Du schlechte Gedanken wie Angst, Eifersucht, Zweifel, Frustration, Depression usw. siehst, wirst Du die Tür geschlossen halten.
Eine Methode der Meditation, die Du besonders dann anwenden kannst, wenn Dein Verstand rastlos ist, heißt "Mantra". Du kannst einige Minuten lang "Supreme" oder "Gott" wiederholen. Gewöhnlich ist es am besten, ein Mantra laut zu "chanten". Sprich es einfach auf eine normale, aber seelenvolle Art.
Wenn Du, nachdem Du dies einige Minuten lang getan hast, fühlen kannst, daß es in Dir jemanden - Dein inneres Wesen - gibt, der dieses Mantra für Dich wiederholt, dann brauchst Du es nicht laut zu chanten. Manchmal machst Du diese Erfahrung vielleicht, nachdem Du das Chanten beendet hast. Du hast viele Male "Supreme, Supreme" wiederholt, und wenn Du innehältst, hörst Du, wie Gottes Name weiter in Deinem Herzen wiederholt wird. Dein Mund ist nicht beteiligt - es ist Dein inneres Wesen, das begonnen hat, Gottes Name in Deinem Inneren zu wiederholen.







Wiederhole Gottes Namen
während Deiner höchsten Meditation,
und höre seinem Echo zu,
tief in Deinem Herzen.







Donnerstag, 5. Oktober 2006
Sri Chinmoy
 
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