Derartige Wunder sind in den Rezeptsammlungen der Klostermedizin wahrscheinlich nicht zu erwarten.
Dir ist sicher bekannt, wie Antibiotika entdeckt wurden, oder? Da fiel jemandem auf, dass Bakterienkulturen um einen bestimmten Schimmelpilz herum nicht so gut gedeiten, und schwups: Das Penecelin - der Prototyp der Antibiotika - war entdeckt. Tatsächlich war das auch schon im Mittelalter durchaus bekannt, dass man eine Paste aus verschimmeltem Brot verwenden kann, um das Risiko von Wundbrand - also Entzündung und Sepsis - zu reduzieren. Das Problem mit solchen Rezepten bzw. auch direkt nach der Entdeckung des Penecelin: Es lässt sich nicht in ausreichender Menge herstellen, um alle Erkrankten, die es bräuchten, entsprechend behandeln zu können. Erst als eine Methode entwickelt wurde, mit der die Herstellung "synthetischer" geschieht, wurde es in ausreichender Menge verfügbar.
Das wird auch das größte Problem mit dem Antoibiotikum aus der Kloster-Rezeptsammlung sein: Wenn ich mich richtig erinnere ist Ochen-Galle eine Zutat. Wie willst Du das in ausreichender Menge bereit stellen, auf dass alle von MRSA lebensbedrohlich befallenen Menschen behandelt werden können? Auch da wird man nicht dran vorbei kommen, dass das entsprechende Antibiotikum syntetisch(er) hergestellt werden muss, bevor es irgendwie groß zum Einsatz kommen kann und signifikant Leben retten kann.
Und auch DAS Antibiotikum wird Nebenwirkungen haben - egal ob natürlich oder synthetisch hergestellt. Alles mit Wirkung hat auch Nebenwirkungen.
Darüber hinaus wird man aufpassen müssen: Denn Bakterien können auch gegen dieses Antibiotikum resistent werden. Sie sind es derzeit nicht, weil es viele Jahrzehnte/Jahrhunderte nicht groß im Einsatz war. Aber sobald es flächendeckend eingesetz wird, um eben auch viele Leben retten zu können, ist es ein Wettlauf mit der Evolution, so dass sich auch dagegen Resistenzen bilden können und wahrscheinlich werden.
Die Arbeit, die Du "Wichtigtuerei" nennst, ist es nicht, und Du muss jetzt nicht eine Rezeptsammlung aus der Vergangenheit für wichtiger und heilsbringender sehen, als sie ist, wenn es darin auch tatsächölich hilfreiche Ansätze gibt.