C
Condemn
Guest
Das ist beispielsweise einer von den Texten, die ich in etwa meinte, in denen es nur so von Gender-Sprech wimmelt. Solche Texte gibt es ja auch außerhalb von Gesetzestexten. Ich kann das einfach nicht flüssig lesen und im Gehirn flüssig aufnehmen.
Ja, deshalb bin ich der Ansicht, dass dieses Thema nicht so einfach ist wie es jene darstellen die total dafür sind. M.A.n. haben die meisten nicht genug darüber nachgedacht. Ich bin ja nicht in jedem Fall gegen Gendersprache, glaube z.B. dass es durchaus Sinn macht dass wenn in der Schule über Berufe gesprochen wird, da nicht nur "Arzt" in einer Liste steht, sondern auch "Ärztin". Oder dass in Anreden nicht nur "Sehr geehrte Bürger" steht sondern "Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger" oder was auch immer. Ich würde es aber ausschreiben und nicht mit irgendwelchen / und * agieren.
In Büchern wiederum finde ich es besser, wenn vorher klar gestellt wird das sich jede Mehrzahl an alle richtet und in Gesetzestexten sollte es ebenfalls nur am Anfang stehen.
Was übrigens auch ein psychologisch interessanter Aspekt ist: Der Grundgedanke hinter dem gendern ist ja, dass Mädchen und Frauen sich möglicherweise nicht so angesprochen fühlen, sie sprachlich nur "mitgemeint" seien. Ich will gar nicht behaupten, dass das in jedem Fall falsch ist, z.B. wenn es um Berufe geht und sich Texte auch und vor allem an junge Menschen richten.
Aber was echtes gendern mit Sternchen und Strichen ja auch signalisiert ist eine gewisse Vehemenz in der Intention. Damit meine ich: Das fällt deutlich auf, damit wird laufend signalisiert "wir meinen Euch Mädchen und Frauen auch!". Einige würden vielleicht sagen "Ja, genau das ist doch auch gewollt". Aber diese Botschaft ist nicht so simpel wie viele meinen. Das kann man sich klar machen wenn man sich zwei Jungen vorstellt die zudem Zwillinge sind. Nun stellen wir uns vor der eine wird einfach normal erzogen. Dem anderen wird von den Eltern immer wieder und bei allem versichert er könne das auch, egal ob es darum geht auf Bäume zu klettern oder die Hausaufgaben in Mathe oder einen späteren Berufswunsch. Fragt sich der Junge der so behandelt wird dann nicht sogar eher ob mit ihm irgendwas nicht stimmt? Warum ist diese ständige Botschaft, im Sinne von "Du kannst das genau so gut wie Dein Bruder!" nötig -- ist es nicht selbstverständlich?
Worauf ich hinaus will ist: Ich bin nicht so sicher, ob diese laufende Betonung nicht zumindest manchmal und für manche eher zum Gegenteil führt als das was beabsichtigt ist.
Noch etwas anders gesagt: Ich kann natürlich nicht wissen wie ich mich als Frau fühlen und darüber denken würde. Meine Erfahrungen wären logischerweise andere. Wäre ich aber relativ ähnlich wie ich als Mann bin, dann würde es mich vor allem nerven, nicht nur wegen des ständigen Unterbrechens des "Signal-Flusses". Ich würde es nahezu als übergriffig empfinden immer wieder derart plump "angesprochen" zu werden, im Sinne von "siehst Du, wir meinen auch Dich, Du kannst auch Wissenschaftlerin oder Bundeskanzlerin oder Lehrerin oder Ärztin werden!".
Die Kombination aus Penetranz und Banalität würde mich so sehr nerven, dass ich recherchieren würde ob ich auch Mörderin oder Terroristin oder Querdenkerin oder Rechtsextremistin oder Sozialistin usw. sein kann. Ich wette, ich würde herausfinden, dass Frauen sowas dann doch eher selten zugestanden wird.