Mipa's Thread

Ich bin zwar nicht Inti, möchte aber trotzdem dazu etwas schreiben. :)

Das freut mich.:)

Zuerst einmal, ich komme aus einem atheistischen Elternhaus und habe außer den in unserer Kultur verankerten christlichen "Schwingungen" und meinem Interesse für Geschichte wenig Berührungspunkte mit dieser Religion.

Ich komme aus einem streng katholischen elternhaus, mit betonung auf streng. Ich habe all die rituellen initiationen mitgemacht, ohne, dass diese mich berührt hätten oder irgendeine botschaft bis zu mir durchgedrungen wäre. Ich war irgendwie nicht 'bereit'.

Aber ich kenne mystisches Erleben (mein Tipp dazu, wie immer: Meister Eckharts "Mystische Schriften" ), wenngleich auch durch einen recht speziellen "Weg", der hier nicht sonderlich gut angesehen scheint, sicherlich auch einige Risiken birgt und über den ich hier aus rechtlichen Erwägungen nicht öffentlich schreiben kann.
Und resultierend aus diesen Erfahrungen (besonders einer sehr speziellen), denke ich schon, dass "Initationen" (möglicherweise nicht jede, bzw ist sicherlich auch ne Frage, wie man den Begriff definiert) nicht zwingend an bestimmte "Einweihungswege" gebunden sind.

Danke für diese einschätzung.
Es braucht vermutlich die bereitschaft dazu (was Inti vermutlich mit vorbedingungen meint), dass es zu einem mystischen erleben kommen kann. Ein offenes herz alleine reicht m.e. nicht, ist aber sicher eine gute voraussetzung. Ich glaube - so fühlt es sich zumidest an - dass es um die fähigkeit geht, die persona ein stück weit aussen vor zu lassen. Sich ihrer vergänglichkeit physisch und psychisch tatsächlich klar zu sein. Ich kann sonst nicht verstehen, wie es zu diesem allumfassenden gefühl der liebe, des alles miteinander verschmelzens und des gleichzeitigen 'verschwindens' kommt.
Meister Eckhart begegnete mir auch im büchlein christliche Mystik, für das ich nun eine kleine ewigkeit gebraucht hatte. Danke für deinen hinweis auf 'Mystische Schriften'. Werde das mal suchen gehen. Bin momentan bei einer biographie von Hildegard von Bingen.

Zu dieser Vermutung bin ich u.a. dadurch gelangt, dass sich bei mir z.B. beim Lesen "fortgeschrittener" okkulter, esoterischer oder religöser Texte, oder zum Teil auch beim Austausch hier, oft eine Art intuitives Verständnis regt, dass mich beispielsweise Sachverhalte oder Erfahrungen begreifen lässt, die ich, geht man von der von dir beschriebenen These aus, so, in dieser Art, eigentlich nicht erfassen könnte.

Geht mir im grunde auch so.

Ein von mir sehr geschätzter hier Mitschreibender drückte das mal so aus: "Initierte erkennen sich." und ich maße mir einfach mal an, dass so unterschreiben zu können.
Aber wer weiß, vielleicht täusche ich mich, das alles entspringt lediglich einem Wunschdenken meinerseits oder auch nur einem möglicherweise hoffnungslos aufgeblähtem Ego........

Naja, es kommt im grunde nicht drauf an. Um den geschätzten mitschreibenden auch von meiner seite noch sinngemäss zu zitieren: Wenn das ego so aufgebläht ist, dass es alles umfasst, stimmt es wieder.:blume:
 
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Es braucht vermutlich die bereitschaft dazu, dass es zu einem mystischen erleben kommen kann. Ein offenes herz alleine reicht m.e. nicht, ist aber sicher eine gute voraussetzung. Ich glaube - so fühlt es sich zumidest an - dass es um die fähigkeit geht, die persona ein stück weit aussen vor zu lassen. Sich ihrer vergänglichkeit physisch und psychisch tatsächlich klar zu sein. Ich kann sonst nicht verstehen, wie es zu diesem allumfassenden gefühl der liebe, des alles miteinander verschmelzens und des gleichzeitigen 'verschwindens' kommt.
Wunderbar be-und geschrieben...(y)
Naja, es kommt im grunde nicht drauf an. Um den geschätzten mitschreibenden auch von meiner seite noch sinngemäss zu zitieren: Wenn das ego so gross ist, dass es alles umfasst, stimmt es wieder.:blume:
Sollte auch eher n Scherz sein.:)
Apropos:
Dir is schon klar, dass wir uns vermutlich soeben in den Augen von ein oder zwei (oder mehr) in diesem Forum Beteiligten in jenes seltsame Quatsch-Konstrukt namens "Fanclub" geschrieben haben könnten?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Aus Mystische Schriften (Meister Eckhart), vom namenlosen Gott:
'In Wahrheit, wenn wir den Vater erkennen wollen, so müssen wir Sohn sein.'

@Tandava: Er bringt es gar wunderbar auf den punkt.:)
Man kann die mystischen schriften sogar online lesen, werde mir das buch aber denoch bestellen.
 
Ich bin gerade auf diesen Thread gestoßen und möchte auch "antworten" ...

Warum immer diese trennung? Warum die angst, dass hier eine gefahr drohen könnte? Warum sieht keiner die verbindung, die zwischen alldem besteht, warum darf das eine nur sein, wenn das andere dafür ausgeschlossen wird?

Andere trennen, und wieder andere tun's nicht ... auch Dein "Warum immer diese Trennung?" ist ja auch schon eine Ausgrenzung oder andererseits Vereinnahmung ... denn "immer" stimmt ja gar nicht ...
Ich selber hab einfach die Bereitschaft, "Trennung" wahrzunehmen - und übe entweder Akzeptanz oder Toleranz (oder auch Ärger!), je nach Situation .... denn vielfach bestimmt die aktuelle Stimmung den Umgang damit !

Meine fragen gingen vor allem in die richtung, warum immer im ausschlussprinzip gedacht und gehandelt werde muss und alles andere falsch,unzulässig, unwahr, naiv etc. zu gelten hat.
Worin sieht mensch eine gefahr, wenn er etwas anerkennt, was für den andern wichtig und wahr ist?

Schon wieder dieses "immer" ... und andererseits: die Gefahr droht meist von irgendwelchem Unbekannten - und in dem Fall ist es demjenigen egal, ob's für jemand anderen wichtig und wahr ist! Das ist zwar unangenehm, aber (leider) wahr ... und oft/meist sogar einfach normal!
Fazit: Wenn möglich, das Unbekannte auflösen, Gespräch suchen, und die (unbewußte) Angst kann verschwinden - oder auch nicht, wenn das Gegenüber aus irgendwelchen Gründen "stur" bleibt, uneinsichtig ist ... nun, dann ist das sein Ding, sein Weg, seine Sache, Teil der Vielfalt (des Denken oder Handelns), die uns in so vielen Dingen begegnet ...

Der Mensch ist leicht manipulierbar, nur Selberdenker schaffen es irgendwann da raus und bemerken die Trennungsgedanken in den Dogmen des Christentums..

Richtig, und aber auch wieder die "Nicht-selber-Denker "ausgrenzend" ;) ... aber, mir ist in meinem Leben bewußt geworden: manche haben einfach vom Leben keine Chance erhalten, selber denken zu können, oder schlimmer: zu dürfen ... und manche erkennen die Chance zum Selber-denken eben nicht, und manche nutzen diese Chance einfach nicht! Und dazu kommen noch die Gedankenmühlen von Wirtschaft, Marketing und Werbung, die dienstfertig und professionell vorgeben, das Denken den Menschen angeblich zu deren Vorteil abzunehmen ... das KANN von vielen nicht erkannt werden!

Nüchtern sein bedeutet ja nicht, lieblos zu sein, sich nicht berühren zu lassen oder hart zu sein. Ich glaube sogar, dass nüchternheit oft für besondere sensibilität spricht, die abgeschminkte variante quasi. Oft sind nüchterne in ihrem wesen und empfinden sehr fein- und tiefsinnig.

... genau so seh ich das auch! Toll finde ich's natürlich dann, wenn die Nüchternheit und die Sensibilität sich ergänzen - und sich nicht gegenseitig blockieren! Aber wie schon gesagt: alle Varianten sind immer möglich ... = natürliche Vielfalt (y)

Am schluss sprichst du ja nochmals die initiationen an, wozu mich noch etwas interessieren würde: Ich dachte im grunde immer, es bräuchte dafür eine einführung/begleitung. Einst entbrannte genau um das thema in einem anderen uf ein streit, weil man sich auf den standpunkt stellte, initiationen können nicht 'einfach so' geschehen.
Wie siehst du das?

Ich bin da zwar nicht gefragt, aber ... wieso sollten Initiationen nicht "einfach so" geschehen können? Und wer das abstreitet, der sollte mir jene "einfach so" aufzählen, unter denen KEINE Initiation stattfinden kann ...
Für mich ist es so, dass dieses "einfach so" eine lang zurückliegende, (vorerst?) "unbemerkte" Begebenheit sein kann und sich so dem Begreifen entzieht ... und für mich ist es so, dass es manchmal langer Entwicklung braucht, um eine Initiation zu erreichen ... und für mich ist es so, dass jemand mit einer "Rituellen Initiation" (und echter Begabung/Erfahrung) wissen/spüren sollte, dass es auch "einfach-so" Initiationen geben kann!
Als Beispiel möchte ich da "Meditation" anführen ... ich habe lange schon meditiert, bis ich erfahren habe, dass das, was ich da tue, Meditation genannt wird ... :) .. ich hab mich einfach wohl gefühlt in diesem Zustand und nicht weiter drüber nachgedacht, nicht nachgefragt, keine Definition gesucht - einfach weil ich dachte, das sei normal .... ist's ja auch wohl, nur vielen verlorengegangen ...

Ein von mir sehr geschätzter hier Mitschreibender drückte das mal so aus: "Initierte erkennen sich." und ich maße mir einfach mal an, dass so unterschreiben zu können.

Dazu muss ich nix sagen ...

Aus Mystische Schriften (Meister Eckhart), vom namenlosen Gott:
'In Wahrheit, wenn wir den Vater erkennen wollen, so müssen wir Sohn sein.'

... genau, und nicht indem wir jemanden/etwas zwingen, die Vaterrolle anzunehmen, wir ihm einen Namen geben und dann auch noch beahaupten, wir haben ihn erkannt, und ER sei nun der Vater aller, und darum müßten alle nun (einheitliche) brave Söhne sein ...

Pooooh, ist viel geworden ... bin ich jetzt auch im Club :rolleyes:??

Liebe Grüße
cerambyx

der jetzt gleich wieder mal aufbricht zu einem Spirituellen Gehen
 
Richtig, und aber auch wieder die "Nicht-selber-Denker "ausgrenzend"

ja, jetzt wo Du`s sagst, es bleibt immer wieder dieses Entweder-oder....das menschliche Bewusstsein ist polar, der Mensch kann nur in Entweder-oder denken....dann ist ja alles im grünen Bereich, es ist einfach nur menschlich, oder normal, oder so bestimmt, ausser es geht darum jenseits von Entweder-oder zu denken... :)
 
Mipa
Ja, genau. Es ist lediglich ein wahrnehmen. Die grenze, ab wann ich 'kippe' ich, d.h bewerte ich, etc. ist ev. schwimmend. Und ja, vieles erschliesst sich erst im nachhinein. Das typische an diesen mystischen erfahrungen ist für mich und bei mir, dass beobachter und gefühl zusammenfallen, dass ich zwar danach reflektieren kann, aber das produkt der reflexion 'schon da' ist.
Ich bezeichne es als "drin sein" in einem bestimmten "Zustand", dieser kann sich ändern und ich bin draußen, oder aber es kommen Gedanken, die mich wegbringen von diesem Zustand. Es kann ein Zustand sein, der sehr hochfrequent ist, dann geht es in Richtung Extase. Bei den Naturvölkern vor allem mit Trommelrhythmen und Tanz hervorgerufen. Oder aber es ist ein sehr niederfrequenter Zustand, der in Richtung Meditation geht, wozu auch die Visionssuchen der Naturvölker gehören. Osho hat mit der Kombination beider einen total guten Schachzug gelandet.
Die vorbedingungen wären interessant und auch, ob das etwas mit der wahrnehmung zu tun hat. Ich tue mich in den punkten teilweise mit dem verständnis (von mir selber) wirklich schwer....
Als hinderlich sehe ich die rationale Ebene an, die genau selektieren und definieren möchte. Ebenso können bestimmte Ängste einen solchen Zustand verhindern.
Als förderlich sehe ich an, sich "einlassen" zu können, so in Richtung "Hingabe an die Situation", ein gewisses Vertrauen in das eigene Sein und auch in ein übergeordnetes Sein. Geduld ist auch eher förderlich, Ungeduld eher hinderlich. Gelassenheit fördert, Verkrampfung hindert.
Ich beschreibe es mal so: es ist, als ob ich einen moment-lang von einer welle zugedeckt würde, in einen unbeschreiblichen raum 'verschwinde', wo ich während dieser zeit den eindruck habe, in etwas grösseres einblick zu bekommen. Da ist halt dieses gefühl von...grosser liebe, allumfassend. Klingt schon beinahe floskelhaft, aber es triffts einfach.
ja sehr schöne Beschreibung.
Am schluss sprichst du ja nochmals die initiationen an, wozu mich noch etwas interessieren würde: Ich dachte im grunde immer, es bräuchte dafür eine einführung/begleitung. Einst entbrannte genau um das thema in einem anderen uf ein streit, weil man sich auf den standpunkt stellte, initiationen können nicht 'einfach so' geschehen.
Wie siehst du das?
Sie können auch "einfach so" geschehen - es ist eine Fähigkeit des Menschen so etwas erleben zu können.
Aber der heutige Mensch ist wesentlich stärker in seiner Ratio, so dass es sehr selten "einfach so" passiert. Zumindest muss eine bestimmte Umgebung da sein, dass man in solche Zustände kommen kann, dazu zählen romantische Augenbklicke, wie ein Sonnenuntergang am Meer oder ein Sonnenaufgang auf einem Berggipfel.

In früheren Zeiten war es völlig normal, solche Zustände herbeizuführen, alle Naturvölker kennen solche Rituale und auch die Religionen haben Rituale erschaffen, die das bewirken können.

Als Kind war ich Messdiener in der katholischen Messe und irgendwann wurde mir bewusst, dass ich während der Messe in einen ganz besonderen "Zustand" kam. Erst sehr viel später wurde mir bewusst, dass ich, ohne eine Anleitung zu haben die Messe als Initiation erlebte. Es war ein ganz organisches Hineingehen in diesen Zustand - von der Ratio (Liturgie, Wort) wurde man geleitet zur Wandlung (Eintritt in den "Zustand") um dann die Communio (Einheit mit Gott) zu erleben. Leider wissen weder die Priester noch die Gläubigen, was sie damit für wunderbare Techniken haben. Mit dem Priester gibt es zwar einen Zermonienmeister, einen der einen durch die Rituale führen könnte. Das wäre die Begleitung, die du als evtl notwendig für eine Initiation ansprichst. Aber wenn dieser Priester gar nicht weiß was da genau passieren kann ist er einfach nur eine Marionette, allerdings notwendig für das Setting (Umgebung und alle Aspekte, die notwendig sind um etwas zu initiieren - Ritual - Zeremonie).

Also erstens ist für eine Initiation wichtig, dass ich mich darauf einlassen kann, dass ich offen dafür bin, zweitens ist die Umgebung/Situation wichtig. Eine Person, die mich anleitet ist sinnvoll und förderlich, aber ich halte sie nicht für unbedingt so notwendig wie die zwei ersten Aspkte.

LGInti
 
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Tandava
Aber wer weiß, vielleicht täusche ich mich, das alles entspringt lediglich einem Wunschdenken meinerseits oder auch nur einem möglicherweise hoffnungslos aufgeblähtem Ego.......
:)
Tja - das Ego will immer mitreden.
Ein von mir sehr geschätzter hier Mitschreibender drückte das mal so aus: "Initierte erkennen sich." und ich maße mir einfach mal an, dass so unterschreiben zu können.
Ja da ist was dran - allerding bin ich da sehr vorsichtig, genau wegen des Egos.

Je mehr ich wahrnehme, je tiefer und weiter ich Situationen, Wesen erfassen kann, desto näher komme ich der Wahrheit. Aber es ist ein weiter Weg, der auch viel über mich offenbart.

Was alles hängt an der Aussage "Initiierte erkennen sich"?

Es geht davon aus, dass es eine klare Antwort gibt - entweder der andere ist initiiert oder nicht - aber so einfach ist das nicht. Denn selbst wenn der andere in der gleichen Situation, das gleiche erlebt hat wie ich, ist er doch ein ganz eigenständiger Mensch, mit eigenem Sein und deshalb kann ich nicht sagen, der ist wie ich. Das ginge erst dann, wenn ich alle Masken von mir abgestreift habe und beim anderen alle Masken durchdrungen habe. Aber wie sicher kann ich mir sein, dass dies schon jetzt der Fall ist?

LGInti
 
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