DruideMerlin
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Matthäus 1 ... [15] Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Matthan, Matthan zeugte Jakob.Da war doch gar nichts nebulös in Bezug auf die Geburt - Josef hat seine Verbindung mit Maria wie es der Brauch war angemeldet und somit hatte alles seine Richtigkeit!
[16] Jakob zeugte Joseph, den Mann Marias, von welcher geboren Jesus, der da heißt Christus.
Nachdem im ersten Kapitel eine Litanei aufführt, wer wen gezeugt hatte, fällt doch auf, dass bei Josef nicht mehr steht, dass er Jesus gezeugt habe.
[18] Die Geburt Christi war aber also getan. Als Maria vertraut war, fand sich´s eh er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem heiligen Geist.
In diesem Vers wird klar, dass Maria schon vor ihrem ehelichen Bund mit Josef schon schwanger war (... eh er sie heimholte). Dem folgt dann die Begründung, warum er sie dennoch zur Frau nahm:
[19] Joseph aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht verlassen und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber sie zu verlassen.
Dazu sollte man wissen, dass nach dem jüdischen Gesetz Ehebruch mit der Steinigung bestraft wurde.
Lukas schildert ausführlich, wie Maria schwanger wurde, erwähnt dabei aber mit keinem Wort Joseph. Er taucht dann eher beiläufig auf, als er mit Maria zur Schätzung nach Betlehem ging. Im Evangelium nach Markus und Johannes beginnt hingegen das Evangelium gleich mit der Taufe Jesus. Obwohl es sich bei der jungfräulichen Zeugung um eine Anleihe aus dem Mazdaismus handelt, in dessen Messias auch von einer Jungfrau geboren wird, könnten da auch reale Fakten mit eingeflossen sein. Da sich Lukas in vielen Dingen mehr in der Rolle eines griechischen Chronisten verstand, wäre das durchaus denkbar.
Man kann es drehen und wenden, wie man will Joseph ist in jedem Fall nicht der Vater Jesus: Ein schwer wiegender Makel noch bis weit in das 20. Jahrhundert hinein. Dass es da auch bei Markus etwas zu Verschweigen gab, sieht man auch bei Markus 6[3]: Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab.
Was in diesem Vers besonders auffällt, dass nicht, wie sonst üblichen Tradition Jesus als Sohn Josephs bezeichnet wird, sondern als der Sohn Marias.
Ich hatte Jesus nicht als Messias in Frage gestellt, sondern davon geschrieben, dass er erst durch sein Wirken zu diesem wurde. Das Schlüsselerlebnis dazu war die Begegnung mit Johannes der Täufer und dessen Schicksal. Ohne diesen Umstand wäre er wie in den dreißig Jahren zuvor lediglich ein gläubiger Jude geblieben.
Merlin