Meine Schwester ist obdachlos

liebe reinfriede,

danke fürs nachdenken :liebe1: . deine erklärung ist gut, sehr gut sogar.

hmm......

es könnte sein, dass ich unbewusst DAS vernommen habe, was du beschreibst..... . die betonung liegt auf unbewusst.

denn wenn ich so rückblicke, habe ich ja beim mitgefühl-betrachten mich automatisch rausgenommen (ich habe es automatisch getan, hatte keine anleitung, wusste auch noch gar nichts von dieser art konfliktbewältigung.....)....und rein IHN betrachtet, ihn zumindest als kleinen jungen dann rein im licht gesehen...... und aufgrund dieser seiner geschichte war es für mich einfach nur verständlich, dass ein mensch sich dann so verhält..... .

ich wusste denke ich dann automatisch, dass es nicht um MICH geht, sonst hätte ich nicht so reagiert.. als ich mich selber in der geschichte dazugenommen habe, nachher zu diesem menschen, der dann eben erwachsten war, merkte ich dann auch, dass ICH selber aufgrund seiner geschichte nur mehr betroffen bin in bezug auf DAS, was ihn angeht, dass ich selber aber nicht (mehr) verletzt bin.

weil ich sein verhalten ja verstanden habe und ich es dann nicht mehr wirklich auf MICH bezog.

so. das tat mal gut. und es hat mich ehrlich verwundert, mit welcher GELASSENHEIT ich diese angelegenheit abschließen konnte.

wirklich bewusst war mir das natürlich alles nicht so.

wenn wir die geschichte jetzt weiterspinnen, dann muss ich sagen, wenn ich UNBEWUSST gespürt habe, dass es nicht um mich selber geht, dann kann man das ja auch auf das JETZT ummünzen:_ es IST niemals um mich selber gegangen und es wird demnach auch in weiterer folge nicht um mich selber gehen.


so, und jetzt sind wir bei der schwierigkeit, die ich - wieder unbewusst (danke fürs aufdecken) wahrscheinlich gespürt habe. : wenn ich ihm eh als person nicht wesentlich bin, wenns eh nicht um mich SELBER geht, .... - wie soll ich das sagen - dann sollte es ja auch nicht sein müssen, dass ich den kontakt noch zwanghaft aufrecht erhalte------- - so einfach.
denn es bringt IHM nichts, weil ich nicht wichtig bin, es bringt MIR nichts, weil er mir nicht gut tut. er kann mir zwar nichts mehr nehmen, aber er kann mir auch nichts mehr geben.
(oder doch?? einen kurzen anflug von gefühl hatte ich ja mal.....)

.......

"keine perlen vor die säue" heißt ein berühmter spruch.
wenn ich genug perlen hab, ja, dann kann ich sie auch vor die säue schmeißen, wenn ich will.. ich habe definitiv keine perlen übrig, und wenn ichwelche hätte, wärs ja wahrscheinlich völlig umsonst.

ich komme mir vor, als würde ich lediglich seiner egobefriedigung nachkommen ("meine kinder kommen zu mir"...), und für mich ist es vertane zeit. naja, wenns seiner egobefriedigung dienen würde, dann IST es ja nicht umsonst, könnte man behaupten, aber nur aus diesem grund will ich das nicht, dafür bin ich mir ehrlich schon zu ...... irgendwas.... . es wäre eben wie ein "perlen vor die säue" werfen. jemanden etwas geben, das er nicht achtet.

und es kommt was dazu:


wenn ich andere geschichten ansehe, dann haben die eltern wahrscheinlich auch vieles nicht richtig gemacht, - wer hat das schon - aber DIESE eltern werden sich wahrscheinlich JETZT so verhalten, dass es in ordnung ist.
ich meine nicht in bezug auf die eigenen kinder, ich meine generell.

ich kann das in (fast) keiner weise behaupten. mein vater schlägt so massiv um sich mit beleidigungen, verbalattacken, obszönitäten, allem möglichen.

natürlich kann er bei bestimmten menschen auch nett sein.
 
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er ist nett, wenn er etwas will, wenn ihm jemand gefällt.... .

zu meiner tochter ist er bisher meist neutral, aber dann auch wieder so, dass er sich verhält, wie man sich als opa NICHT verhält.

in einem anderen thread hab ich ja z.b. schon mal davon gesprochen, dass mein vater schon gegen meine tochter geht in der gleichen weise, wie er mit mir/mit uns verfahren ist.


anderseits beginnt er schon, sexuell anzügliche bemerkungen zu machen. die geschichte mit meiner schwester IST also schon auch in dieser hinsicht relevant.

es geht also nicht mehr rein um das, was WAR, sondern auch um das, was IST.

wenn ich z.b. meine tochter bei meiner mutter übernachten lasse, die ja im selben haus wohnt wie der geschiedene vater mit dessen freundin, dann ist es so, dass meine tochter abgeworben wird (aus platzgründen),
und dann plötzlich im ehebett zwischen den beiden landet.

ich getraue mich nicht zu sagen, dass es alle möglichen missbräuche gibt in den familien und gerade MEIN vater würde da nicht mitmachen.
wirklich nicht.

ich kann demnächst definitiv verbieten, dass dies nochmal vorkommt, anderseits - wenn tatsächlich nichts ist - sieht es aus wie eine unterstellung. wäre es das???

mein vater hatte ehrlich gesagt nicht mal vor seiner 14-jährigen nichte halt gemacht vor vielen jahren. alte geschichten aufgerollt, ja. es war der tag meiner taufe, so lange ist her. wie weit die geschichte gelaufen ist, kann ich nicht sagen. sie wurde jedenfalls zweifach beobachtet. familienskandal - aber nur verdeckt, keiner getraute sich was sagen gegen diesen mann.
die mutter wollte nicht einen verstärkten aufruhr anzetteln, hielt auch schön den mund.

es war vielleicht bei weitem nicht alles. ich weiß es nicht.

die oma von uns meinte zu meiner mutter mal, sie würde ihr auf jeden fall vorm sterben (vorher nicht, so schlimm.....) mal erzählen, wie grausam väter sein können. es kam nicht dazu.

es liegt auf der hand, was sie gemeint hat.

meine schwester ihrerseits hatte jedenfalls mal ein kleines mädchen betrachtet - als sie noch da war - und richtiggehend in der erinnerung weggetreten gesagt: "dieses mädchen würde dem vater bestimmt AUCH gefallen." und sie sagte noch etwas eindeutiges.

was soll ich also davon halten???

ich habe meinen vater mal konkret auf den verdacht angesprochen, er hat gesagt, mich hätte er ja auch nicht angegriffen.
was stimmt. aber die wie-zurechtgelegte- ausrede ließ den verdacht für mich erhärten.

so jetzt frage ich mich:


einem vater, der solche geschichten praktiziert (hat), also dennoch - in welcher größenordnung auch immer -aufmerksamkeit schenken???
egal wie, und wenns nur zum geburtstag ist!!!!

im allgemeinen leben: wer würde sich mit jemanden abgeben, der sich an kleinen mädchen vergeht????? wäre der nicht gestorben, automatisch??
oder würde man sagen, der konnte nichts dafür, der hat aus einer riesigen bedürftigkeit heraus gehandelt????

tut man das????


ich frage euch noch einmal in aller liebe zu diesem brisanten theman: wie würdet ihr damit umgehen, WENN ihr dennoch - trotz allem, was abläuft - dieses mitgefühl-empfinden schon mal gehabt habt, und das verhalten des elternteils
aber so ist, dass ihr im normalen leben niemals etwas mit so einem menschen zu tun haben würdet???

was würdet ihr tun, wenns euer vater ist????



bitte um eure ehrliche antwort, egal in welche richtung sie ausfällt.

lg abendsonne
 
Liebe Silesa



gerade durchs Familienstellen kommt man drauf, dass wir miteinander Verstrickungen haben können.
Dieses "Narrentreiben" wie du es nennst kann im Gegenteil eine zutiefst ernste Handlung sein, z.B. ein Liebesdienst an die Schwester
um auf etwas wirklich Wichtiges hinzuweisen.

hab noch mal den thread von vorne begonnen, da ist mir harrys posting so richtig bewusst geworden: vielleicht hab ich mich immer schlecht gefühlt, weil ich trotz all dem, was meiner schwester wahrscheinlich bzw. tatsächlich angetan wurde, noch immer dem vater nicht den rücken gekehrt hatte.

unter tatsächlich angetan meine ich gegebenheiten, die ich WEIß, aussagen wie: "du trampel, du blöder, bis zu dämlich für alles!!!!" generell "fratz du dreckiger", "nichtsnutz" "taugenichts", "krüppel" und viele andere wörter, die noch immer in meinen ohren hallern, die meiner schwester vielleicht noch mehr zugesetzt haben als mir, kein einziges liebes wort, das mir einfällt,

bei ihr schläge regelmäßig, mit 17 noch hose runter und kochlöffel drauf,

und dergleichen,

nur, um euch ein bild zu vermitteln.
 
hab noch mal den thread von vorne begonnen, da ist mir harrys posting so richtig bewusst geworden: vielleicht hab ich mich immer schlecht gefühlt, weil ich trotz all dem, was meiner schwester wahrscheinlich bzw. tatsächlich angetan wurde, noch immer dem vater nicht den rücken gekehrt hatte.

unter tatsächlich angetan meine ich gegebenheiten, die ich WEIß, aussagen wie: "du trampel, du blöder, bis zu dämlich für alles!!!!" generell "fratz du dreckiger", "nichtsnutz" "taugenichts", "krüppel" und viele andere wörter, die noch immer in meinen ohren hallern, die meiner schwester vielleicht noch mehr zugesetzt haben als mir, kein einziges liebes wort, das mir einfällt,

bei ihr schläge regelmäßig, mit 17 noch hose runter und kochlöffel drauf,

und dergleichen,

nur, um euch ein bild zu vermitteln.
ein sehr deutliches Bild vom Mißbrauchsgeschehen zwischen Generationen. So etwas gibt es in jedem Elternhaus, aber die meisten können sich leider nicht erinnern, weil gerade der Gebrauch des Geistes ja dasjenige ist, was reglementiert wird.
 
ein sehr deutliches Bild vom Mißbrauchsgeschehen zwischen Generationen. So etwas gibt es in jedem Elternhaus, aber die meisten können sich leider nicht erinnern, weil gerade der Gebrauch des Geistes ja dasjenige ist, was reglementiert wird.
du meinst, dass solches erleben sofort zwangsläufig verdrängt wird, weil nicht "zulässig", darüber auch nur ein wort zu verlieren? kann ich das so verstehen?


denn genau in diese richtung geht mein empfinden, dass es NICHT in ordnung ist, wenn dinge einfach vertuscht werden, wenn jeder klein beigibt in dieser beziehung.

ich habe es selber erfahren, was es heißt, wenn vertuscht wird, der vater spielte die gewährer-rolle. er hatte einen maler angestellt in unserem betrieb, der färbte u.a. den keller aus, und wir mädels - meine nachbarin und ich -standen daneben und sahen ihm zu. bis dieser dann sein .... - ich mag es gar nicht aussprechen - zum "spiel" anbot. natürlich waren wir NICHT aufgeklärt, die ältere nachbarin rannte intuitiv dennoch heim und verständigte ihre eltern, die schnell alarm schlugen.

ich werde die reaktion nie vergessen, empörung rundherum, DAS war für mich der größte schock, der verdacht, etwas furchtbares angestellt zu haben, etwas schmutziges, verwerfliches. .so schmutzig und verwerflich, dass wir zu niemanden ein wort sagen durften. das ist eine szene aus meiner kindheit, an die ich mich sehr, sehr gut erinnere. der vater war der einzige nicht-empörte, er befahl, von einer anzeige abzusehen, um keine schande über die familie des verursachers zu bringen.

ich denke, dass DA schon etwas ins rollen kam in mir, dieses schmutzbehaftete der sexualität, und dann stellte sich der vater nicht schützend hinter einen, sondern deckte die angelegenheit noch. musste eigentlich damals einen ganz schönen schmerz verursacht haben, der sich ev. bis heute noch bemerkbar macht, denn sexualität ist für mich nichts schönes, ich empfinde es als abstoßend, wenn ich das so unverblümt ehrlich sagen darf.

nun, und dann bin ich also dennoch 100 mal meinem vater nachgefahren, und habe im grunde alleine dadurch ebenso sein verhalten gedeckt, indem ich ihm nicht schon lange den rücken gekehrt habe. zu feig, um ihm zu sagen, du, es ist NICHT in ordnung, wie du dich verhältst. zu feig, es ihm zu zeigen mit einem fernbleiben. reden würde nichts bringen bei ihm, er ist autoritär,

ist auch generell ein sehr brenzliges thema, und verhärtete väter sagen einem gerne beinhart, sie lassen sich keine vorschriften machen, und so steht man auch mit 40 vor ihm noch als das kleine mädchen da, das sich leicht unterkriegen lässt. und fühlt sich dann nicht authentich.

mein ganzes leben ist durch und durch nicht in ordnung,
ich kann mich erinnern, dass ich es gewähren ließ, mich von meinem ersten lebensgefährten schlagen zu lassen, es war mir lieber, als dass er mich einfach nicht beachten würde, als dass ich ihn einfach nicht berühren könnte..... .


es ist immer noch viel nicht bereinigt, wie denn auch, und es hat sich tatsächlich sichtlich vieles übertragen.

meinen mann ließ ich jahrelang sein leben leben, ungeachtet dessen, ob er auf mich hinsieht oder nicht, bei IHM dachte ich als bonuspunkt plötzlich, na, wenigstens schlägt er mich nicht.... .

und wenn ich mich nun auch seit wir uns kennen fast 100 % asexuell verhalte gegenüber meinem mann, und er mir dieses auch gewährt, dann kann ich auch dies nicht einordnen. darf ich mich glücklich schätzen, einen mann neben mir zu haben, der mich annimmt in meinem berühre-mich-nicht, oder ist es einfach ebenso mangel an interesse, wie es mein vater mir entgegenbrachte?? im grunde ist es mir jetzt egal.

ich spüre, dass ich sehr gut verzichten kann auf jedwediges interesse, das plötzlich von diesen menschen = meinem mann, meinem vater, kommen würde, aber ich merke, dass das gefühl immer stärker wird in meinem leben, dass auch ICH mal gesehén sein darf. nicht von den beiden, aber von irgendjemanden. früher wäre ich das des öfteren gewesen, ich meine, ich WÄRE gesehen gewesen von einigen menschen, aber dies entsprach nicht dem, was ich gewohnt war, und so stieß ich alle von mir, die in irgendeiner weise nett waren.

jetzt bin ich in einem alter, wo ein neubeginn noch möglich wäre, irgendwie hab ich aber das gefühl, es müsste fast JETZT sein, aber ich merke, selbst WENN der entschluss gefasst wird, dass man abschließt mit diesem und jenem, wird es einem sehr sehr schwer gemacht.

jetzt zu einer wohnung zu kommen, erscheint schon ein fast unmögliches unterfangen, es sei denn, ich könnte einfach monatlich an die 700 euro berappen nur für miete - kann ich nicht. über verkauf unseres alten hauses etc. brauchen wir nicht mehr zu diskutieren, mach ich nicht.

wegen der vatergeschichte darf man schon fast nicht zu einem psychologen gehen, denn auch davon wird abgeraten, denn unter therapeutischer unterstützung würde man in die rechtfertigungsgründe gehen, die einem aber davon wegbringen, in LIEBE die geschichte zu betrachten. nach hellinger DARF man fast keine wut empfinden, die einem möglich macht zu sagen: du kannst sein wie du willst, aber nicht mehr mit mir. so verstehe ich es jedenfalls.

gut, vielleicht kann man tatsächlich unter welchen umständen auch immer in der liebe sein, aber dann hat man wieder das dilemma, wenn man die liebe nicht leben kann, dann fühlt man sich auch wieder schlecht. unter dem motto: "ich liebe dich, aber ich kann es dir nicht zeigen, ich bringe es nicht zustande".

wenn ich den auszug finde aus dem buch, in dem ich über die therapie gelesen habe, bringe ich euch das kurz. drei zeilen.

echt nicht einfach.

lg abendsonne
 
Liebe Abendsonne,

durch deine Schilderungen bekommt man (bekomme ich) ein tatsächliches Bild davon, wie groß dein inneres Dilemma ist.

Jetzt und ohne Überleitung falle ich einfach mal mit der Tür in's Haus:
warum machst du denn nicht wirklich und in allernächster Zukunft eine Familienaufstellung, für den Anfang? Dann siehst du, ob dich die Vorgehensweise anspricht. Und ein(e) gute(r) AufstellerIn wird dich nicht mit den Hellinger-Dogmen erdrücken, sondern wird einfühlsam vorgehen. Glaub' mir.

Abendsonne
nun, und dann bin ich also dennoch 100 mal meinem vater nachgefahren, und habe im grunde alleine dadurch ebenso sein verhalten gedeckt, indem ich ihm nicht schon lange den rücken gekehrt habe. zu feig, um ihm zu sagen, du, es ist NICHT in ordnung, wie du dich verhältst

Nein, das hat nichts mit Feigheit zu tun, sondern mit Loyalität und mit deiner (vielleicht begründeten) Annahme, dass eine Einsicht seinerseits sowieso nicht zu erwarten war. Vor dieser Enttäuschung hast du dich geschützt.

Nehme von der Vorstellung Abschied, dass DU alleine es in der Hand hast, das gesamte Familiengefüge in Ordnung bringen zu können. Das kannst du nicht.

mein ganzes leben ist durch und durch nicht in ordnung,

Ja, liebe Abendsonne - nicht nur eine, sondern mehrere "Baustellen" auf dem gemeinsamen "Familienbaugrund".
Auch wenn ein Thema in's andere übergreift, vielleicht sollstest du keine Synchron-Lösungen suchen, sondern step-by-step vorgehen. Versuche mal,
die einzelnen Bereiche, die dich (verständlicherweise) so belasten, einzeln
herauszuarbeiten um sie dann gezielt anzugehen. Wobei ich glaube, dass dir beim strukturierten Vorgehen eine begleitende Therapie sicher gut helfen würde.

meinen mann ließ ich jahrelang sein leben leben

... er ließ dich offenbar auch deines leben ...
Wie, glaubst du, ist es dazu gekommen? Wenn du die Ursache ergründen/erspüren kannst, dann hast du einen Ansatzpunkt für einen Lösungsschritt.

im grunde ist es mir jetzt egal.

Das glaube ich dir nicht so recht.

Auf der einen Seite machst du dir selbst unheimlich viel Druck und auf der anderen Seite tendierst du zur Resignation. Du siehst Handlungsbedarf, weißt aber nicht, wie und wo du ansetzen sollst. Schon alleine aus dem Grund fände ich es ganz positiv, wenn dir jemand professionell helfen könnte, deine Wahrnehmungen zu selektieren.

... dass auch ICH mal gesehén sein darf. nicht von den beiden (Mann und Vater), aber von irgendjemanden

Könnte es nicht sein, dass du GERADE von deinem Mann und deinem Vater gesehen werden möchtest? Nur weißt du wahrscheinlich nicht, wie du das anstellen sollst, aufgrund deiner Erfahrungen, und begibst dich in die scheinbare Gleichgültigkeit.


jetzt bin ich in einem alter, wo ein neubeginn noch möglich wäre..... aber ich merke, selbst WENN der entschluss gefasst wird, dass man abschließt mit diesem und jenem, wird es einem sehr sehr schwer gemacht.

Ja,natürlich ist ein Neubeginn für dich möglich, das steht außer Frage.
Aber kannst du das denn, könntest du das: "abschließen" so mitten im Orientierungsprozess und mangels einer FÜR DICH annehmbaren Lösung?
Deine Probleme würdest du auch in eine 1000-Euro-Wohnung mitnehmen.

Wobei ich mir allerdings vorstellen kann (ich habe das, glaube ich, auch schon mal geschrieben in einem deiner Threads), dass eine gewisse räumliche und zeitliche Distanz sehr heilsam sein könnte.
Kannst du da mit deinem Mann keine Abmachung treffen, in diese Richtung?
Er könnte sich zB für 3 Monate eine günstige Ferienwohnung (am Bauernhof :clown: ) nehmen. Das meine ich durchaus ernst.

meine tochter bei meiner mutter übernachten lasse, die ja im selben haus wohnt wie der geschiedene vater mit dessen freundin, dann ist es so, dass meine tochter abgeworben wird (aus platzgründen),
und dann plötzlich im ehebett zwischen den beiden landet

Da würde ich schon mal ein ernstes Wort reden - allerdings mit deiner Mutter!
Es passt zu dem, wie du ihr Verhalten schon geschildert hast, aber vielleicht kannst du sie ja bei ihrer Oma-Ehre packen, damit sie die Zügel nicht einfach so aus der Hand gibt. Das würde auch sicher deine Tochter beeindrucken.
Außerdem - wenn es um DEIN Kind geht, hat das zu geschehen was DU für richtig findest. Du brauchst deinen Wunsch, dass sie tatsächlich bei der Oma
bleibt, auch gar nicht zu rechtfertigen.


"perlen vor die säue" werfen. jemanden etwas geben, das er nicht achtet.

Du lebst auch ein wenig im ewigen Konjunktiv ... was wäre wenn ...
Handlungen kann man berechnend (im Sinne von Konsequenzen absehen) einsetzen, aber ich denke nicht, dass das auf der Gefühlsebene funktioniert.


ich frage euch noch einmal in aller liebe zu diesem brisanten thema: wie würdet ihr damit umgehen, was würdet ihr tun, wenns euer vater ist????

Offen gestanden, so ganz ohne Psycho-Leitfaden (ich meine jetzt psychologische, fundierte Unterstützung) wüsste ich das auch nicht.
Aber ich habe so das Gefühl, dass du das, was du empfindest, schon gerne an deinen Vater weitergeben würdest. Von Angesicht zu Angesicht könnten die Emotionen ausufern. Ein naheliegender Weg wäre ein ausführlicher, ehrlicher Brief, in den du deinen ganzen inneren Zwiespalt mitteilst. JEDE Reaktion seinerseits wäre denkbar - aber wie auch immer sie äußerlich ausfallen mag, es wird etwas in Bewegung kommen. Alles ist besser als Stagnation.

Noch etwas wollte ich dich fragen:
Die Themen "Vater", "Mutter", "Schwester" betreffen ja auch auf der gleichen Ebene deinen Bruder. Kannst du dich mit ihm austauschen?


Lieben Gruß:liebe1:
Daisy
 
Cola-Mix,
zynische Kommentare kannst Du Dir sparen!
Andererseits *schmunzel*: Was soll man von einem Cola-Mixgetränk auch weniger ätzendes erwarten?*grins* (Beiseite: Nimm es nicht persönlich! *lach*)


Liebe Abendsonne, :liebe1:

Deine Interpretation über Therapeuten und was da so abgeht ist schlichtweg falsch. Wieso versuchst Du über etwas zu urteilen, was Du nur ansatzweise aus Büchern kennst und nie selbst versucht hast? Meines Erachtens ist das eine Schutzgeschichte. Du hast schlichtweg Schiß dahinzugehen, aus Furcht, es möge Dir nicht gestattet sein, Dich selbst mit Deinem Zorn und Deinen Zweifeln dort zu leben.
Du nimmst schon verweg, dass Du auch da wieder verbogen werden wirst, wie Du das von allen "inneren" Menschen Deines Umfeldes kennst.
Entweder verbogen werden, oder nicht angeschaut werden, das sind Deine Alternativen.

Tatsächlich gibt es aber auch noch eine dritte. Und genau die findest Du in einer guten therapeutischen Situation. Du solltest Dir schon Deinen Therapeuten aussuchen, jemanden, zu dem Du Vertrauen finden kannst.
Bei den unterschwellig sexuellen Problemen die Du immer wieder ansprichst, wäre eine Frau vielleicht gut.
Vielleicht genau in Deinem Alter, lieber sogar etwas jünger, so dass es da keine Mutter- oder Schwesterngefühle gibt.

Ich spreche hier bewusst nicht von Familienaufstellung, denn bei dem was Du darüber mit Dir rumschleppst, sind einmal Deine Vorbehalte zu groß ( Hellinger), zum anderen brauchst DU, wie ich es einschätze, erstmal gar nix über Deine Familie und deren Strukturen erfahren, Du brauchst erstmal Wissen über DICH. Was DICH stärkt. Da kann die Familie viel später auch noch kommen!
Aber erstmal bist DU an der Reihe. DU, mit DEINEN Qualen.

Ich bin der Meinung, Du solltest eine Therapeutin aufsuchen.

Nicht weil ich Dich schwach finde, oder blöd, im Gegenteil, ich finde, Du suchst unendlich aufmerksam, und strebst unendlich, Dein Inneres zu empfinden und auf die Reihe zu bringen. Aber Du drehst Dich im Kreis. Du bist wie in einem Labyrinth, aus dem es keinen Ausgang zu geben scheint.

Es gibt aber einen. Vielleicht auch mehrere! Aber Du siehst die Türen nicht, deren Klinken Du niederdrücken könntest, Du läufst immer vorbei!

Ich kannte zwei andere Frauen, bei denen es sexuelle Übergriffe in der Kindheit gab. Und Vertuschen seitens der Eltern.
Beide waren heftig traumatisiert, und zwar ohne es selbst wirklich zu spüren. Es war eine Ahnung. Ein Gefühl von Bedrückung, eine Schwere, ein nicht richtig handeln können, weil irgendwas in der inneren Zusammensetzung nicht stimmte.

Das ist so, wie wenn Du ewig einbandagierte Füße hättest, wie die früheren, traditionellen Japanerinnen. Richtig rennen könnten die nie. Aber es hat ihnen auch nix gedanklich gefehlt, weil es ein Leben ohne Fußbandagen - was ja schon in ihrer Kindheit anfing- für sie nicht gab. Und trotzdem waren sie behindert. Das spürten sie schon. Nur die Tür, da herauszukommen, fanden sie nicht. Wie auch?

Auch bei den beiden Freundinnen war die Tür zu. Die eine litt an Magersucht und Bulemie, die andere fand verwirrende Wege, irgendwie ihren "Ausweg" zu finden mit Männerflirtbekanntschaften, die sie nur immer tiefer verstrickten.

Beide sind gut herausgekommen über Therapien.
Das ist, wenn es gut läuft, wie, da findest DU selbst plötzlich die Türen, an denen Du jahrelang vorbeigelaufen bist.

Ich hatte einen ganz simplen, aber vergleichbaren Fall bei mir zu Hause, und so praktisch sollte man das sehen:

Und zwar gingen immer meine Spülmaschinen kaputt.
Erst hatte ich eine alte Miele, aber nach einiger Zeit zog die kein Wasser mehr. Nun, handfertig wie ich bin, konnte man das retten , indem man immer wenn sie spülen wollte, einen Kübel Wasser hineinschüttete. Tür zu und ab die Post.
Irgendwann war ich es leid und ich kaufte mir bei Ebay eine gebrauchte "Neue".
Siemens sowieso. Ein viertel Jahr machte sie es, dann war sie kaputt.
So, nun kaufte ich mir eine ganz neue. "Wirlpool". Glaubst Du, sie hätte gespült? Nix da! Na, ich eifrig reklamiert, das Ding sollte umgetauscht werden!
Kommt der Monteur der Firma raus und schaut sich die Sache an. " Nu," sagt er, "die kann ja auch nicht spülen. Weil sie kein Wasser ziehen kann. Denn das Ventil hier unter der Spüle, wo die Maschine mit frischen Wasser versorgt wird, das ist kaputt! Das Ersatzteil kostet vielleicht 50 Cent. Sie sollten sich einen Klempner rufen!"

Neeeiiiin! Also, ich habe zwei gute Spülmaschinen weggeschmissen, nur weil ich nicht wusste, dass es an einem Ersatzteil zu 50 Cent lag!

Und genau da kann Dir im übertragenen Sinne ein Therapeut, eine Therapeutin helfen! Sie kann Dir die Tür zeigen, die eigentlich schon immer da war, nur Du hast sie nicht gesehen.

Sieh es ganz pragmatisch!

Deshalb, überwinde Deine Angst und mach das!

Einen dicken Kuss
sendet
Geli :flower2:
 
Natürlich ist es traurig wenn man solch einen Vater hat.
Der Vater ist sicher nicht unschuldig was deine Schwester anbelangt.
So wie das Elternhaus ausschaut ,so hat er daran mitgewirkt ,dass deine Schwester massive Probleme hat.

Wenn er deine Schwester sogar noch geschlagen hat ,dann ist er schuldig. Etisch gesehen ist er verpflichtet seinen Besitand zu leisten. Man kann nicht einfach Kinder in die Welt setzen und dann drauf los hauen ,schimpfen usw..
Wer sein Kind schlägt macht sich strafbar ! Die Gesetze sind knallhart und richtig. Da hilft auch kein Helliger ,denn Unrecht ist und bleibt Unrecht.

So was sorgt für massive Entwicklungsschäden.


Ich würde mich an Deiner Stelle mit einem Anwalt beraten ,wenn Du deiner Schwester helfen willst. Vergiss Helliger und diesen Unsinn !
Versuch es mit einem Anwalt . Geh mit deiner Schwester zum Anwalt usw.... Obdachlos muss man nicht bleiben.

Wenn du kein Geld für einen Anwalt hast ,dann geh mit deiner Schwester aufs Amtsgericht und beantrage einen Beratungsschein.
Den Anwalt muss man sich sorgfältig aussuchen. Meist reicht ein einfacher Anwalt. Die miit einem großen Namen wollen nur dein Geld sehen.

Es ist nicht ganz einfach aber es ist möglich und vielleicht der richtige Weg.
Probiers einfach aus.

Gruß
 
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