Prediger 9,5-6 & 9,10
„Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden; die Toten aber wissen gar nichts und sie haben auch keinen Lohn mehr, denn ihr Andenken ist vergessen. Auch ihre Liebe, ihr Hass und ihr Eifer sind längst vergangen, und sie haben auf ewig keinen Teil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht.“ (Vers 5-6)
Der Herr ist der Spender des Lebens und er ist der, der das Leben versagen kann.
Vergängliches ist haltlos, es zieht vorüber und ist dahin.
Deshalb ist es gut festzuhalten an dem, was Ewigkeit ist.
1 Sam., Kap.2
6 Jehova tötet und macht lebendig; er führt in den Scheol hinab und führt herauf.
Elberfelder Bibel 1905
„Alles, was deine Hand zu tun findet, das tue mit deiner ganzen Kraft; denn es gibt weder Tun noch Denken, weder Erkenntnis noch Weisheit im Totenreich, in das du gehst.“ (Vers 10)
Vers 10 erinnert mich an den Gilgamesch Epos.
"Gilgamesch, wohin schweifst du ruhelos?
Das Leben, das du suchst, nie wirst du es finden!
Da die Götter den Menschen schufen, verliehen sie ihm den Tod,
Das Leben aber behielten sie für sich.
Denk, Gilgamesch, an deine Nahrung,
Sei heiter bei Tag und bei Nacht:
Erfülle deine Tage mit Wonne.
Tanze, singe zum Klang der Musik bei Tag und bei Nacht,
Hülle deinen Körper in neue Gewänder, erfrische dein Haupt und kühle deinen Leib im Bade.
Freue dich deines Kindes, dessen Hand du hälst, freue dich deiner Gattin.
Das allein ist dem Menschen vergönnt."
Quelle: Nach dem Tode, Luigi Moraldi, Seite 26
Hiob 30,20-23
„Ich schreie zu dir, doch du antwortest mir nicht; ich stehe da, doch du achtest nicht auf mich. Du bist mir ein grausamer Feind geworden; mit deiner starken Hand verfolgst du mich. Du hebst mich auf den Wind und lässt mich dahinfahren, du lässt mich vergehn im Sturm. Denn ich weiß, du wirst mich dem Tod preisgeben, dem Haus, wo alle Lebenden versammelt sind.“
Die Prüfung: Frieden finden im Sturm durch Ewigkeit.
Alles zieht vorüber, Eins bleibt.
Wie im Daoismus: Die 10 000 Dinge sind ohne bleibende Essenz. Die bleibende Essenz ist das Dao, unwandelbar alles durchdringend.
Hiob 3,11-16
„Warum bin ich nicht gestorben im Mutterleib, warum kam ich nicht um, als ich aus dem Schoß hervorging? Warum nahmen mich die Knie auf, und wozu die Brüste, dass ich saugen sollte? Jetzt läge ich da und wäre still, ich schliefe und hätte Ruhe, mit Königen und Räten der Erde, die sich verödete Orte erbauten, oder mit Fürsten, die Gold hatten und ihre Häuser mit Silber füllten. Oder warum wurde ich nicht wie eine verborgene Fehlgeburt, wie Kinder, die das Licht nie gesehen haben?“
Interessante Bibelstellen, die bedeutungsschwanger sich mit dem Scheol / Totenreich befassen, ohne das ganz klar wird, was der Scheol tatsächlich ist. Was ist seine Eigenart? Was seine Beschaffenheit? Ist er ähnlich wie das Totenreich, das Land ohne Wiederkehr im Gilgamesch Epos?