In den letzten Tage habe ich mal wirder über meinen eigenen spirituellen Weg und den von Bekannten, Freunden und Familie nachgedacht:
Eine Schwierigkeit, der man auf seinem spirituellen Weg begegnet ist, die Anerkennung, dass wir in einer Welt voller Wahngedanken aufgewachsen sind. Den Wahnsinn in der Welt können wir auch deswegen gut erkennen, es ist der Wahnsinn, den wir durch unser Umfeld eingepflanzt bekommen haben. Wir haben ihn in uns.
Verrückterweise führt die Wahrnehmung des Wahnsinns zu dem Gefühl von der Welt getrennt zu sein. Das ist auf der einen Seite vollkommen richtig, weil die Wahrheit nicht Eins mit der Unwahrheit, dem Unwirklichen ist, denn dieses existiert nicht. Und auf der anderen Seite führt dieser Gedanke und die Gefühle der Trennung zu weiterem Wahnsinn. Darin liegt bei der spirituellen Suche die empfundene Schwere in dieser Phase.
Bei vielen spirituellen Suchern stellt sich dann erstmal eine Depression oder depressive Phasen ein. Das ist eine verhältnismäßig gesunde Reaktion auf die Welt, aber keine angemessen Reaktion auf das, was wir wirklich sind.
Manche Menschen sinken so tief in die Depression ab, dass sie radikal und nahezu vollständig aufwachen. Eckhart Tolle zum Beispiel. Andere entdecken ihre innere Wahrheit Stück für Stück. Der eine entdeckt etwas, was er Stille nennt, der nächste Unschuld, der nächste allumfassende Größe, wieder einer bedingungsloses Liebe. Manche entdecken eine spirituelle Führung in einem Menschen oder einer bestimmten Lehre und manche lassen sich vom Leben auf ganz unterschiedliche Weise führen.
Das Erwachen führt, je mehr es zugelassen wird, zu einer immer größer werdenden Klarheit. Mehr und mehr Konzepte werden angeschaut und durchschaut und es kristallisiert sich immer mehr heraus, was wirklich ist, was wahr ist. Ab hier sind die Effekte auf das eigene Erleben auch nicht mehr wechselhaft (wie bei vielen esoterischen Konzepten oder am Anfang der Suche), mal dieses, mal jenes, mal gar nichts, Nein!, ab hier sind die Effekte immer klar und folgen einer eindeutigen Linie, der wahre Sinn breitet sich immer mehr aus und wird immer sichtbarer.
Was ich dabei besonders spannend finde, wie manche Einflüsse von mir schon immer sehr deutlich als wahr empfunden wurden. Um da mal eins der Beispiele zu nennen, die man nicht in der esoterischen Ecke von Buchhandlungen findet: Filme von Hayao Miyazaki (Studio Ghibli) - sie waren schon immer eine der berührendsten Inspirationen, nicht zu letzt dank der Musik (Joe Hisaishi).
