Mein Papa hatte eine Gehirnblutung

Hallo Kischa,

es ist sicher hart "dieses ins Leere schauen" wahrzunehmen. Meine Angehörigen haben mir das auch erzählt im nachhinein. Ich habe allerdings am Tag 5, nachdem die Ärzte morgens noch diskutierten ob sie einen Luftröhrenschnitt machen, abends wieder selbständig das schnaufen angefangen und konnte sogar meinen Namen sagen. Ich glaube heute noch das ich das Gespräch der Ärzte gehört habe und das der Grund war warum ich mich entschloss lieber mal selber wieder zu atmen, bevor ich das mit mir machen lasse. Auch war ich gar nicht überrascht wo ich bin, deswegen bin ich überzeugt davon das man selbst im komatösen Zustand alles mitbekommt, auf einer anderen Ebene halt. Er hört Dich also, sei Dir dessen gewiß!

Ich wünsche Dir sehr das Dein Vater bald zurückkommt, Du eine spürbare Verbindung aufnehmen kannst!

Alles Liebe! :umarmen:

Ufuba
 
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:confused:War das ein Tag. Erst hab ich bis 12.00 gearbeitet und dann hat mich ein ehemaliger Musikkollege von meinem Dad abgeholt, da wir ja heut nach Salzburg gefahren sind. Also es schneit bei uns wieder mal ohne Ende und wir brauchten für die Hinfahrt gute 2 Stunden, das ist noch ok. Dann sind wir zu Papa gegangen. Er liegt nicht mehr ganz flach im Bett, ist ein wenig aufgesetzt. Er hat auch kein Luftbett mehr. Er hat einen Fernseher, der den ganzen Tag läuft. Ich hab intensiv mit ihm gesprochen und ihm die Hände gedrückt. Er hat auch kurz darauf die Augen geöffnet, aber für maximal 1 Minute oder so. Leider schaut er total ins Leere, ich bin mir nicht sicher, ob er wusste wer ich bin, oder ob er mich überhaupt gesehen hat. Er hat dann auch kurz die Schulter, den Arm und seine Finger bewegt (die Finger hat er öfters leicht bewegt). Aber es tut sehr weh, wenn er die Augen öffnet und nur ins Leere sieht. Ausserdem kann er nicht schlucken, hoffentlich kommt das noch, jetzt befördert er eigentlich eh ganz geschickt den "überflüsigen" Speichel mit seiner Zunge aus dem Mund, ich hab ihn dann abgewischt und ihm einfach gut zugeredet. Aber es war heute sehr schwer für mich. Ihn so zu sehen,......Ich hoffe, dass alles noch besser wird.
Die Gehirnflüssigkeit läuft schon viel besser ab als vorigen Sonntag. Er hatte ein wenig Fieber, aber nur knapp über 37. Der Arzt sagte uns sie hätten die Gehirnströme gemessen und es sieht gar nicht mal sooo schlecht aus, aber er möchte das gern offen lassen, da man ja erst was sagen kann, wenn man richtig mit ihm aktiv arbeiten kann. Er bekommt noch Medikamente und ist lt. Doc deshalb noch ziemlich down. Was mich aber stutzig macht ist, dass er so ins Leere gesehen hat, als ob nichts da wär. :confused: Das war sehr schlimm heute für mich.
Dann kam die Heimfahrt, durch den starken Schneefall sind wir 4 Stunden gefahren, ich bin ziemlich erledigt heute, aber mit schlafen siehts nicht gut aus, mein Kopf ist angefüllt mit den heutigen Eindrücken.

@ Felice: Ich wünsche Dir ganz viel Glück und hoffentlich überlegt es sich dein Vater. Du musst dann auf jeden Fall mitfahren nach Sbg. würd mich total freuen, wenn wir uns dann treffen könnten. Ich drück dir die Daumen.



Liebe kischa :umarmen::umarmen:

Ich hab Tränen in den Augen.....das mit deinem Papa...es ist schrecklich für dich :trost:

Ich weiss es, weil mein Vater auch ein paar Mal, nachdem er zusammengebrochen ist in so einem Zustand war......die Angst, dass es so bleibt....schrecklich!

Ich hoffe, dass es bei deinem Vater, so wie bei meinem, nur die Zeit der Regeneration ist.

Sag, kommt das jetzt wieder vom A.? Und wie lange ist es deinem Vater nach der OP gut gegangen?

Wenn mein Vater sich entscheidet, zum Professor zu fahren, dann sage ich es dir...und wir werden uns treffen. ;) Auf alle Fälle, ok.

Ich drücke dich ganz fest und bin in Gedanken bei dir.....:kiss4:
 
Hi Felice!

Morgen fahr ich wieder zu meinem Dad. Mein Bruder möchte zu ihm und zu zweit ist es doch leichter als wenn man allein dortsteht. Nein das kommt nicht vom A. das ist einfach durch die Blutung die er hatte, er ist ja nocht "niedergespritzt" - noch high wie man so schön sagt. Man darf einfach nicht immer in Tagen und Wochen rechnen, sondern in Monaten, das hat man mir immer wieder gesagt, aber es ist einfach so schwer.
Der Doc sagt ja er ist sehr zufrieden und es sind immer kleine Schritte die er macht, aber es kommt einem einfach sooo langsam vor. Aber ich hoff, dass es immer wieder so kleine Schritte gibt und irgendwann kommt man ja auch mit kleinen Schritten ans Ziel - ich glaub einfach ganz fest daran.

Also zur OP vom Aneurysma damals bei meinem Dad.

Ich glaub er war ca. 3 oder 4 Tage vor der OP stationär schon in der Klinik. Es wurde ein Schädel-MR/CT gemacht - genau analysiert und besprochen, dann eben diese Angiographie, denn der Prof. wollte sich das A. bevor es es operiert nochmal live anschaun und dann ich glaub 2 Tage nach der Angio kam mein Dad dran zur OP, die hat allerdings ca. 6 Stunden gedauert. Er hatte uns aber dann am gleichen Tag noch von Intensiv angerufen und uns in einem "Rauschzustand" nur ganz kurz gesagt er ist OK. Die Schwestern dort sind so nett und haben auf unser Handy für ihn angerufen, war ganz toll. Dann glaub ich war er noch 4 Tage oder so in der Klinik und das wars. Also es ist kein Drama. Es sind Maximal 14 Tage - wenn überhaupt.
Würd mich für dich freun, wenn sich dein Dad "dafür" entscheidet.

Alles Liebe
 
Liebe kischa...ich fahre morgen auch zu meinem Vater...

Sag, wielange ist die OP her? Wann wurde dein Vater operiert?

Ich versteh dich, deine Ungeduld...man will ja wieder den alten Papi haben...aber er wird es wieder werden und dafür drück ich euch ganz fest die Daumen....

Knuddel dich....Felice
 
Ich merk so beim Lesen: da hat man aber schon Angst, wenn man einen Angehörigen mit einem Aneurysma hat, ne? Da hat man die Katastrophe, wie es scheint, ja schon eine Million Mal innendrin durchgespielt.

Oder?

Erzählt doch mal. Wie ist das denn so, mit diesem Risiko bei den alten Herrschaften zu leben?
 
@Felice: Die OP meines Vaters war - Sept. 2006. Aber das Aneurysma hat ja eh gehalten das hat ja eh nicht wieder zu bluten begonnen. Ich denk wenn das mal gecoilt ist, dass ist es gecoilt und macht keinen Unsinn mehr.
Ich wünsche dir alles GUTE bei deinem Dad und dass du viel erreichen kannst.
Ich werd jetzt dann meinen Bruder abholen und wir fahren los. Wir lesen uns


@TrixiMaus: Es ist eine Katastrophe zu wissen, dass ein Angehöriger so ein Aneurysma hat, das noch dazu nich operiert ist. Er soll sich ja gar nicht anstrengen und jetzt überleg mal, wie oft man sich anstrengt. Man niest, man hat Schnupfen und schneuzt sich, husten, man geht auf die Toilette, man bückt sich um die Schuhe zu binden, man hebt was auf, man geht einige schnellere Schritte. Man braucht sich nur vorzustellen, wie oft es vorkommt, das man einen schnelleren Pulsschlag hat und jeder schnellere Pulsschlag bewirkt, dass mehr Blut gepumpt wird und das ist dann immer die Gefahr, dass zu viel Blut in diese dünne Ausbuchtung läuft und diese dann plaptzt. Sehr schwer damit zu leben, wenn es nicht operiert ist.
Bist du betroffen?
 
Hallo Kischa,

es ist sicher hart "dieses ins Leere schauen" wahrzunehmen. Meine Angehörigen haben mir das auch erzählt im nachhinein. Ich habe allerdings am Tag 5, nachdem die Ärzte morgens noch diskutierten ob sie einen Luftröhrenschnitt machen, abends wieder selbständig das schnaufen angefangen und konnte sogar meinen Namen sagen. Ich glaube heute noch das ich das Gespräch der Ärzte gehört habe und das der Grund war warum ich mich entschloss lieber mal selber wieder zu atmen, bevor ich das mit mir machen lasse. Auch war ich gar nicht überrascht wo ich bin, deswegen bin ich überzeugt davon das man selbst im komatösen Zustand alles mitbekommt, auf einer anderen Ebene halt. Er hört Dich also, sei Dir dessen gewiß!

Ich wünsche Dir sehr das Dein Vater bald zurückkommt, Du eine spürbare Verbindung aufnehmen kannst!

Alles Liebe! :umarmen:

Ufuba



Ich geh ganz fest davon aus, dass er mich gehört hat und irgendwie wusste, dass er diese Stimme vielleicht kennt, denn warum hätte er sonst kurz nach meiner langen Geschichte die ich begonnen habe zu erzählen die Augen geöffnet und die Hand bewegt....und wie du schon sagst, im Unterbewußtsein kriegt man etwas mit, davon bin ich fest überzeugt und ich weiss, dass es Papa schaffen wird, er ist ein Kämpfer und er hat noch nie aufgegeben, und das wird er auch jetzt nicht tun. Er braucht vielleicht nocht etwas Zeit und die geben wir ihm. Ich werd ihm heute wieder jede Menge erzählen, seine Hände streicheln, seine Füsse massieren und ich bin mir sicher, er wird mich wieder wahrnehmen. Ich geh immer mit ganz viel Energie und Kraft zu ihm und lass ihm alles dort was ich mitbringe. Nach dem Besuch bin ich dann allerdings immer ganz schön erledigt, aber das passt schon so. Er braucht es!
 
Der heutige Besuch war schon wieder besser. Papa hat geschlafen, da er lt. Arzt am Vormittag ziemlich viel wach war. Und - ER HAT GESCHLUCKT :). Ist wieder ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Ab und zu fuchst es ihn noch a bissl, aber im Grossen und Ganzen hat das sehr gut hingehauen.
 
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@TrixiMaus: Es ist eine Katastrophe zu wissen, dass ein Angehöriger so ein Aneurysma hat, das noch dazu nich operiert ist. Er soll sich ja gar nicht anstrengen und jetzt überleg mal, wie oft man sich anstrengt. Man niest, man hat Schnupfen und schneuzt sich, husten, man geht auf die Toilette, man bückt sich um die Schuhe zu binden, man hebt was auf, man geht einige schnellere Schritte. Man braucht sich nur vorzustellen, wie oft es vorkommt, das man einen schnelleren Pulsschlag hat und jeder schnellere Pulsschlag bewirkt, dass mehr Blut gepumpt wird und das ist dann immer die Gefahr, dass zu viel Blut in diese dünne Ausbuchtung läuft und diese dann plaptzt. Sehr schwer damit zu leben, wenn es nicht operiert ist.
Bist du betroffen?
hallo Kischa, nein, ich hoffe nicht daß ich betroffen bin. Auch in meiner Familie kommen in den letzten Generationen keine großartigen Gefäß- oder Bindegewebserkrankungen vor.

Aber ich stell mir das hier so vor, wie das wäre, wenn jetzt z.b. meine Mutter ein Aneurysma hätte. Wie man wohl damit umgehen würde, denn es ist ja durch diese Anomalie oder Erkrankung immer die Möglichkeit bewußt, daß der Mensch schon morgen tot sein könnte. Das ist ja eine sehr belastende Situation, mit der man ja einen Umgang ggf. über Jahre lernen muß.

lg,
Trixi Maus
 
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