Ich kann mit diesem ganzen Dualseelendingens nicht viel anfangen.
Früher sagte man halt, man liegt mit jemandem auf derselben Wellenlänge.
Dahinter liegt der Wunsch, akzeptiert, angenommen und geliebt zu werden.
Ziemlich profan, würde ich meinen.
Ich hab in meinem Leben mehrere Seiten kennengelernt.
War mal die Betrogene in einer beinahe 30jährigen Ehe (die dennoch trotz Verletzungen ein ungeheures Zusammengehörigkeitsgefühl empfunden hat, das durch nichts zerstört werden konnte), mal die Außenstehende in der Ehe eines anderen Mannes.
Letztendlich waren es immer nur die eigenen Bedürftigkeiten, die gestillt werden wollten.
Da strickt man sich schon mal gerne einen Film zusammen und träumt sich die Welt schön.
Man projiziert seine Sehnsüchte, die letztendlich kein Mensch der Welt erfüllen kann, in jemanden, um sein Leben irgendwie zu ertragen, ohne selber die Verantwortung übernehmen zu müssen. Man redet sich ein, sich für seine Kinder oder sonstwas zu opfern. Das ist ohne Risiko und man kann ungehemmt von der großen Liebe und der Dualseele träumen...
Das kann schon mal in Übergriffigkeit enden, wenn man, wie hier zu lesen war, täglich danach dürstet, nur einen Blick des Dualseelchens zu erhaschen, um sich selber gut zu fühlen und sein bescheidenes Leben irgendwie zu ertragen.
Mit Liebe hat das aber schon gar nichts zu tun....