Du zelebrierst die Vorstellung aber auch mit Genuß!

Ich würd sicher nicht ausflippen deswegen, aber ich würd mich schon fragen, was mein Kind damit sagen will. Mwn ist das jetzt nicht total unüblich, aber die Mehrheit der Kinder ist es jetzt auch nicht, die das macht.
Anpassung ist ja auch ein anales Thema. Und unser System ist nun mal darauf ausgelegt, dass wir uns anpassen bis zur Selbstverleugnung. Unsere Schulen sind die Fabriken, die kleine Arbeitssklaven produzieren, die schließlich in ihrer Freizeit brav konsumieren dürfen, um den Motor am Laufen und sie selbst bei Laune zu halten. Jegliche lebendige Regung soll ausgetrieben werden.
Du legst mir Sachen in den Mund, die ich nie geschrieben habe.
Also noch mal: Es ist sind die Machtmechanismen, die unserer Gesellschaft konstituieren, die auch dafür verantwortlich sind, dass die Menschen, die darin leben, nicht in der Lage sind, ihre Gefühle vollständig wahrzunehmen. Jeder von uns wird zurechtgestutzt, vom ersten Tag an. Auch die Psychologen.
Vielleicht beginne ich gerade zu verstehen, was
@Ireland mit "Gefühle erzeugen "meint.
Ich denke: man kann Gefühle erleben, indem z.B. bestimmte Erinnerungen oder Gedanken abruft. Weil Gedanke und Gefühl verknüpft sind. Und man kann auf diese Weise in Gefühlen schwelgen. Das geht mit Angst, und das geht mit Glück.
Und natürlich kann man auf diese Weise entscheiden, "welchen Wolf man nährt". Das liegt natürlich in unserer Macht. Aber auf dieses Wissen hat die Psychologie kein Monopol. Die spirituellen Traditionen der Welt sind diesbezüglich die wahren Experten und haben auch eine viel längere Tradition, was das angeht.
Wenn von "Daten löschen" gesprochen wird, steig ich aus. Menschen sind keine Blechtrottel. Und ich halte auch nichts davon, an Menschen herumzuschrauben, damit sie wieder funktionieren. Jemanden einer Situation auszusetzen, die Angstbesetzt ist, halte ich für Gewalt. Jemandem einzureden, das wäre wichtig für ihn und richtig, weil das die Wissenschaft sagt, halte ich für Missbrauch. Ich glaube an die Aktualisierungstendenz der Seele und des Körpers. Der Mensch ist immer darauf ausgerichtet, heil zu werden. Und auch wenn es zwischenzeitlich phänotypisch anders wirkt, so ist das Teil eines Prozesses. Alte, verschüttete, traumatische Gefühle wollen irgendwann von selbst wieder hochkommen - wenn der Mensch so weit ist und in der Lage, sie zu verarbeiten. Daran rumzudoktern ist genau der falsche Weg.
Natürlich ist es gut und wichtig, seinen Verstand mit hilfreichen Gedanken zu füttern. Realitätschecks zu machen. Sich mit wohlwollenden Menschen zu umgeben. Freudige Erfahrungen zu machen, und ein stabiles, positives Selbstbild zu entwickeln. Wenn man dann noch lernt, die alten, unerfreulichen Gefühle, wenn sie kommen, willkommen zu heißen, und zu fühlen, bis sie von selbst gehen, erledigt sich der Rest ganz von alleine...