Hallo Ireland,
Freud ist schon 1939 verstorben also dürfte er in Sachen Gene keine Kompetenz darstellen. Zudem hatte den Fehler begangen, dass er bei seinen Betrachtungen zu sehr von sich auf andere schloss. Wenn schon, dann würde ich lieber C. G. Jung vertrauen.
Eigentlich wollte ich hier nicht über die Gene schreiben, aber wenn es unbedingt sein muss.
So möchte ich also das kleine aber sehr wichtige Gen 5-HTT vorstellen:
Nach meinem Verständnis bestimmt die Gefühlswelt unser Wesen. Entscheidend sind dabei die Botenstoffe und das kleine Gen 5-HTT, das jeder Mensch in einer kurzen und langen Version in sich trägt. Die Aktivierung von einer der beiden Varianten geschieht bereits mit der Menschwerdung.
Ob, wie lange und stark ein Gefühl anhält, wird in einem schmalen Spalt zwischen den Verbindungen der Nervenzellen gesteuert (synaptischer Spalt). Dazu wird in diesen Spalt der Botenstoffe Serotonin ausgeschüttet und damit eine Verbindung hergestellt. Damit nun aber das Gefühl nicht ewig anhält, wird der Botenstoff durch eine Art Pumpe (5-HTT) wieder aus diesem Spalt entfernt.
(Merlin, somit gemeinfrei.)
Es ist nun so, dass die beiden Varianten von 5-Htt unterschiedlich leistungsfähig sind, wobei die kurze Version die schwächere darstellt. Das bedeutet, dass bei der kürzeren Version ein Mensch länger von einem Gefühl oder Gedanke bestimmt wird.Diese genetische Tönung begünstigt oder schwächt dann also gewisse Entwicklungen.
Das heißt im Umkehrschluss, dass auf diese Weise zwei Geschwister mit einer gleichen Situation oft unterschiedlich umgehen. Damit wird auch der Irrtum deutlich, dass ein jeder Mensch gleichermaßen mit seinen Niederlagen wachsen oder zerbrechen könne.Diese Dinge lassen sich nur bedingt beeinflussen, aber wir können unsere eigenen Gegebenheiten annehmen und lernen damit besser umzugehen.
Dazu noch etwas über die Botenstoffe, die unser Wesen bestimmen:
So sind zum Beispiel die Botenstoffe der Selbstlosigkeit Mesotocin und Oxydtozin, die auch als die Kuschel-Hormone bezeichnet werden. Ja und so gibt es auch Botenstoffe, die mit der
Moral verbunden sind: Serotonin, Oxydtozin, Propranolol. Wie Du sicherlich auch weißt, verleitet uns Testosteron zur Gewaltbereitschaft.
Tja und so verbindet und steuert der Corpus callosum die beiden Gehirnhälften. Ein wichtiger Punkt bei der Bildung des inneren Gewissens,
Moral und religiöser Vorstellungen.
So, jetzt hätten wir das auch geklärt.
Merlin
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