mein mann hat seine dualseele gefunden

DER Hemmschuh bei seelischer Klärung schlechthin, ist die Vorstellung/der Wunsch/der Drang etwas an sich selbst andern zu müssen.
Das "müssen" scheint der Hemmschuh zu sein. Mir kommt gerade eine Szene aus dem Film "Besser geht's nicht" in den Sinn.

Der Zwangsneurotiker Melvin, sagt ständig unüberlegte dumme Sachen zu anderen Menschen und merkt nicht, dass er ihnen damit weh tut. Bei einem Date mit Carol, in die er sich verliebt hat, bittet sie ihn, ihr ein ehrlich gemeintes Kompliment zu machen (er hat ihr mal wieder mit einer Bemerkung weh getan). Dann folgt (in etwa) dieser Dialog:

Melvin: "Mein Psychiater verschreibt mir seit Jahren Tabletten, die ich aber noch nie eingenommen habe. Vor ein paar Wochen habe ich nun angefangen, die Medikamente zu schlucken."

Carol: "Ich verstehe nicht. Wo soll das Kompliment sein?"

Melvin: "Naja, seit ich dich kennengelernt habe, steigt in mir der Wunsch auf, mich zu ändern. Wegen dir möchte ich ein besserer Mensch sein." 😍
 
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Das "müssen" scheint der Hemmschuh zu sein.
Hab ich ja geschrieben.
Der Zwangsneurotiker Melvin
Die OCD ist ja nur die Spitze des Eisbergs - das, was man auf den ersten Blick sieht. Viel mehr geht es in dem Film aber doch um seine narzisstische Störung, die so explizit aber nicht thematisiert wird.
Melvin: "Naja, seit ich dich kennengelernt habe, steigt in mir der Wunsch auf, mich zu ändern. Wegen dir möchte ich ein besserer Mensch sein." 😍
Schönes Beispiel! :)
 
Die OCD ist ja nur die Spitze des Eisbergs, das, was man auf den ersten Blick sieht. Viel mehr geht es in dem Film aber doch um seine narzisstische Störung, die so explizit aber nicht thematisiert wird.
Und? Ändert das etwas daran, dass es ein wunderschönes Kompliment ist? Die Moral von der Geschicht' ist doch nur, dass man manchmal einen Grund von aussen braucht, um freiwillig an sich arbeiten zu wollen.
 
Wenn du dein verängstigtes inneres Kind absichtlich Situationen aussetzt, die es ängstigen, dann ist das wie ein Verrat.
Die Idee ist ja, dass man dieses verängstigte innere Kind an die Hand nimmt und es in der Situation schützend begleitet. Wie ein Kind, dass sich nicht getraut ins Meer zu waten. Dann nimmt man es an die Hand und geht mit ihm gemeinsam ins Wasser. Wenn es einmal gemerkt hat, dass es gar nicht so schlimm ist wie befürchtet und die Wellen sogar Spass machen, wird es bald im Wasser plantschen, als ob es nie etwas anderes gemacht hätte.
 
Und? Ändert das etwas daran, dass es ein wunderschönes Kompliment ist?
Na ja, dass man seine Mitmenschen scheiße behandelt, ist ja nun kein typisches Symptom einer Zwangsneurose. Von dem her war die Info
Der Zwangsneurotiker Melvin
irreführend.
Die Moral von der Geschicht' ist doch nur, dass man manchmal einen Grund von aussen braucht, um freiwillig an sich arbeiten zu wollen
Für mich ist es einfach eine Geschichte über die heilende Kraft der Liebe.
 
Die Idee ist ja, dass man dieses verängstigte innere Kind an die Hand nimmt und es in der Situation schützend begleitet. Wie ein Kind, dass sich nicht getraut ins Meer zu waten. Dann nimmt man es an die Hand und geht mit ihm gemeinsam ins Wasser. Wenn es einmal gemerkt hat, dass es gar nicht so schlimm ist wie befürchtet und die Wellen sogar Spass machen, wird es bald im Wasser plantschen, als ob es nie etwas anderes gemacht hätte.
Schön gesagt!
Aber das ist halt schon der übernächste Schritt.
Jemand, dessen Grenzen früh und kontinuierlich verletzt wurden, braucht es erst einmal, dass man sein Nein (also das des inneren Kindes) absolut respektiert. Erst wenn es sich dahingehend sicher fühlt, kann es beginnen, Entdeckergeist zu entwickeln.
Aber natürlich kommt es dabei auf den Grad und die Tiefe der Verletzung an, wie lange das dauert.
Mmn wird einfach zu viel an den Leuten herumgezerrt. Dabei sollte man sie einfach nur mal in Ruhe sein lassen.
 
braucht es erst einmal, dass man sein Nein (also das des inneren Kindes) absolut respektiert.
Es ist ein Kind! Es weiss es nicht besser. Dann hilf ihm doch anstatt zu "respektieren", dass es Angst vor Katzen hat, weil es mal von einer solchen gekratzt worden ist.

Es wäre einfacher, wenn du mal ein konkretes Beispiel nennen würdest (ein hypothetisches reicht), damit ich auch verstehen kann, worum es dir genau geht. Mit diesen allgemeinen man's und jemand's kann ich einfach nicht so viel anfangen.
 
Es ist ein Kind! Es weiss es nicht besser. Dann hilf ihm doch anstatt zu "respektieren", dass es Angst vor Katzen hat, weil es mal von einer solchen gekratzt worden ist.

Es wäre einfacher, wenn du mal ein konkretes Beispiel nennen würdest (ein hypothetisches reicht), damit ich auch verstehen kann, worum es dir genau geht. Mit diesen allgemeinen man's und jemand's kann ich einfach nicht so viel anfangen.
Nein, sorry, ich pack jetzt keine Horrorstories aus. Nicht mal hypothetische.
Sei einfach froh, dass du nie so tief verletzt worden bist, dass du verstehen musst, was ich meine.
Die, die es betrifft, verstehen ganz genau.
 
Tut mir leid, aber ich habe damit echt ein Problem, wenn man Gefühle mit einer wissenschaftlichen Schautafel zu erklären versucht. Wenn mir jemand sagt, dass ich nicht so nachtragend sein soll, soll ich mich dann verteidigen mit: "Ich kann nichts dafür. Mein 5-HTT pumpt nicht richtig ab." ;)

Ja genau - so ähnlich kann man das machen.
Man kann sein Verhalten erklären und man kann sein Verhalten in dem Fall auch beobachten und in kleinen Schritten verändern. Indem man, wenn das Gefühl aufkommt, sich überlegt, ob es denn das jetzt wert ist und ob man tatsächlich die beleidigte Leberwurst sein will. Ob es denn nicht für alle Beteiligten sinnvoller wäre, wenn man entweder drüber gemeinsam lacht oder sich denkt, der andere soll einem doch den Buckel runterrutschen. Nachtragen muss man ja wirklich niemanden was ...
 
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Nein, sorry, ich pack jetzt keine Horrorstories aus. Nicht mal hypothetische.
Ist ok. Vermutlich habe ich gestern auch einige Beiträge verpasst, um verstehen zu können. Die Posts sind mir ja regelrecht um die Ohren geflogen. ;)
Sei einfach froh, dass du nie so tief verletzt worden bist, dass du verstehen musst, was ich meine.
Das kannst du doch gar nicht wissen. Vielleicht gehe ich mit den Traumata einfach nur anders um als du.
 
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