Eine Frage hätte ich, obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, ob sie an dieser Stelle angebracht ist, weil sie nicht direkt mit dem Thema zu tun hat.. aber sie schiesst mir die ganze Zeit durch den Kopf:
Woher kommt die Annahme, dass Menschen die vor tausenden Jahren lebten, auch nur den geringsten Schimmer hatten, wie die Welt heute aussieht und womit moderne Menschen zu kämpfen haben?
Irgendwie kommt es mir immer so vor als würden die Leute von der Bibel, dem Koran, dem I Ging, oder ähnlichem, so sprechen als wären die Inhalte hochaktuell, obwohl die Originaltexte zum Teil in mittlerweile toten Sprachen verfasst wurden und bei vielen davon eine eindeutige Interpretation unmöglich geworden ist.
Ich nehme gar nichts aktuell, sondern schere alles über einen Kamm, um aus meiner neutralen Betrachtung heraus den Kern herauszufiltern.
Als Beispiel: Lao Tse sagt mit dem Wasser fließen und damit im Nichts zu verschwinden, weil man gar nicht auffällt unter den anderen, wenn man das so macht. Und warum empfiehlt er das? Weil man so sein Wesen erhalten kann und nicht von anderen abgetragen/besiegt werden kann. Wenn es keinen besonderes Umstand gibt, der lohnenswert erscheint, geht Lao Tse also in der Weltordnung auf. Dieses Aufgehen nennt man "Wu Wei" und heißt soviel wie nicht gegen die Welt ankämpfen.
Jesus dagegen sprang für seine Wahrheit und lehnte sich gegen die bestehende Ordnung auf. Daraufhin erfuhr er von den Römern Ablehnung, erfuhr Schmerz und schließlich den Tod. Das verkörpert am Ende das genaue Gegenteil von Wu Wei, weil Lao Tse Jesus in meinen Augen vermutlich empfohlen hätte sich bei den Römern einzuschleimen.
Da zeigt sich auch wieder gut der Unterschied, den ich in meinem Text beschrieben habe. Denn Lao Tse merkt zwar, dass da oben irgendwas wie ein Schöpfer ist, aber er will erst ein Ergebnis/Ergebnis/Zeugnis von Gott sehen, bevor er für Gott gesprungen wäre.
Allerdings muss ich an dieser Stelle wirklich eine Sache ergänzen: Ich möchte weder an Jesus noch an Lao Tse Kritik üben mit allem was ich schreibe. (Denn oberflächlich betrachtet könnte jetzt jemand sagen, dass ich Jesus als dummen Menschen hinstellen würde.). Ich kritisiere höchstens die Verbreitung religiöser Regeln, weil wenn Jesus uns z.B. alles vergeben will, dann muss z.B. dazu gehören, dass ich an diesem schönen Sonntag trotzdem mit meinem lauten Roller durch die Gegend krachen darf und trotzdem nicht in der Hölle lande. Und wer ist Schuld daran, dass ich jetzt ein Minderwertigkeitsgefühl besitze, wenn ich trotzdem Sonntags Roller fahre? Die Person, die Jesus Geschichten verbreitet hat. Und tatsächlich habe ich in einer ZDF Doku oder so erfahren, dass Jesus seine eigene Art hatte seine Lehre zu verbreiten und ich glaube Petrus dann einfach winzige Details von Jesus Lehre abgeändert hat und damit die originale Jesuslehre verdrängt hat und damit dann alles interlektuell erobert hat.
Also kommt dieses kleine Minderwertigkeitsgefühl (schlechtes Gewissen haben zu müssen wegen bestimmten Dingen), das mir durch die Kirche eingeredet wird, allein von diesem Petrus, während Jesus perfekt war mit dem, was er vorhatte, wobei ich das natürlich auch nur erahnen kann. Aber ich glaube nicht, dass wenn Jesus uns alle erlösen will, dass er dann möchte, dass wir um seinen Tod an bestimmten Tagen trauern. Es heißt doch eben, dass man seine Tränen trocknen solle... dieses Dogmatische vermute ich eben bei Petrus verorten zu müssen.
Jetzt ziehe ich mich gerade mal wieder zurück und gebe kein Versprechen nochmal was dazu zu schreiben.
Friedliche Grüße
A