Lieber Raphael, Wissenschaft hat zwei Seiten und ist durchaus mit Vorsicht zu genießen. Die eine Seite ist die Lebenserleichterung, die uns die Technik schafft und die andere ist der Wahnsinn, den man mit der Technik anstellen kann. Insofern ist nicht unbedingt immer alles gut was von Wissenschaftlern abgesegnet wurde.
Die wirtschaftlich-technische Rationalität der Wissenschaft trennt uns z.B. von unserem Gefühl, von unserem Unterbewusstsein, von unserer Natur sofern man es nicht in streng berechenbare Regeln der Lenkung und Kontrolle (Experiment) gießen kann. Alles was nicht erklärt werden kann, wird als nicht existent abgetrennt, auch wenn du es 10 mal fühlen kannst. Da liegt die Kritik an Wissenschaft. Deshalb bewahr dir deinen gesunden Menschenverstand, evtl. glaube auch an Wunder und bedenke, dass die Nichtexistenz nicht beweisbarer Dinge nicht bewiesen ist.
Da haben wir wieder den Satz: "Nur weil XY nicht bewiesen ist, heißt es noch lange nicht, dass XY nicht existiert."
Dieser Satz hat zwei Probleme. Das erste Problem ist: Das Satz stimmt. Die niech-Existenz unbewiesener Dinge ist nicht beweisen. Ob XY nun existiert oder nicht, machte bisher keinen feststellbaren unterschied. Das zweite Problem ist aber, dass viele den Satz klammheimlich im Stillen fortführen mit: "... also existiert XY." Und diese Fortsetzung ist schlicht falsch.
Wie bewiesen seht ihr die nicht-Existens von Einhörnern? Wie bewiesen ist die nicht-Existenz von unsichtbaren Einhörnern?
Wie schaut es mit dem Weihnachtsmann aus? Am Nordpol hat noch niemand seine Fabrik gefunden... so viele Leute waren aber noch nicht am Nordpol, um da geheime Spielzeug-Fabrikanlagen ausschließen zu können. Vielleicht wird da einiges aufgedeckt werden, wenn die Polkappen schmelzen.
Natürlich kann man an vieles
glauben. Da spricht nichts dagegen. Jeder Mensch glaubt irgendetwas; auch die, die behaupten es nicht zu tun. In den Naturwissenschaften geht es aber um das Schaffen von Wissen. Und Unbewiesenes ist nunmal kein Wissen sondern höchstens Glauben; bis es entweder bewiesen oder widerlegt wurde.
Die von Dir angesprochene moralische Seite "(...) die andere ist der Wahnsinn, den man mit der Technik anstellen kann." Ja, auf Atombomben etc. kann ich auch gut verzichten. Aber wie weit ist das die Schuld der Naturwissenschaften? Die Naturgesetze sind nicht schuld daran, dass man mit ihrer Hilfe Menschen massenhaft umbringen kann. Es sind immernoch die Mörder, die die Schuld dran haben. Sollen die Menschen dumm bleiben, damit nichts gefährliches mehr herausgefunden wird?
Viele Grüße
Joey