Meditation und Sex

ja, Sat Naam, man ist versucht zu denken, er spricht nur über Enthaltsamkeit und hält sich damit von ihr ab! Also Theorie!

liebe Grüsse

Alana Morgenwind
 
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Anscheinend kann man einiges von dem was ich sagen will überhaupt nicht nachvollziehen.

Gab es denn hier jemanden der meine letzten Beiträge hier verstanden hat?

Danke für eventuelle Antworten
Anatol
 
opti schrieb:
Die Befolgung von Brahmacharya im Gedanken, Worten und in der Tat, sollte möglichst vor dem zweiunddreißigsten oder vierunddreißigsten Lebensjahr beginnen.

Familienväter, die den Weg der Selbstverwirklichung beschreiten und älter als 40 Jahre sind, sollten den sexuellen Kontakt zu ihrer Partnerin einstellen, da ein sexueller Kontakt alle sinnlichen Ideen wiederbelebt und ihnen immer wieder neue Nahrung gibt. Die Ehe sollte als ein gottgewolltes heiliges Bündnis zweier Seelen betrachtet werden, deren Lebensziel die Selbstverwirklichung ist. Die Eheleute sollten vollkommenes Brahmacharya beachten, wenn sie schnelle spirituelle Fortschritte und Selbstverwirklichung erreichen wollen.

Bist du ein Familienvater von über vierzig Jahren? Dann solltest du nun ein perfekter Brahmachari werden. Du solltest nicht sagen: "Swami, was soll ich tun? Ich bin ein Familienvater." Das ist eine faule Ausrede. Wie lange möchtest du noch wie ein leidenschaftlicher Familienvater leben? Bis an dein Lebensende? Gibt es keine edlere Mission in deinem Leben als Essen, Schlafen und sich fortzupflanzen? Hast du nicht schon genug von diesem irdischen Vergnügen gekostet? Du hast das Stadium des Familienvaters bereits überschritten.

Klingt jetzt doch ein bisschen zu sehr nach Missionierung. Jedem seine Meinung, aber hier versuchst Du den Andersdenkenden weiszumachen, sie wären nicht okay. Dieses "sonst kommst Du nicht in den Himmel (Nirvana)" empfinde ich als sehr fundamentalistisch, kann es aber aus Deiner Sicht verstehen. Es ist nunmal Dein Glaubenshintergrund, muss aber nicht für alle gelten. Ich glaube, niemand will Dir Deine Vorstellung von Sex bzw. Enthaltsamkeit streitig machen, doch lasse den anderen doch auch ihre Ansicht und wenn es bedeutet, sie in ihrer Erdhaftigkeit zu belassen. Es ist ihre Entscheidung, nicht?
 
Hallo Anatol

wie immer habe ich alles so empfinden können, wie du es gesagt hast. Sehr klar für mich. Daß du das so für dich erkennst, welchen Weg du gehen willst, und zwar den Weg, nichts auszugrenzen und indem du das tust, vielleicht in eine ganz andere Dimension von Sexualität zu finden - find ich sehr gut!

Ganz liebe Grüsse

Alana Morgenwind
 
TopperHarley schrieb:
Hi Alana,
@opti hat das ja bereits angeschnitten ... viele Menschen glauben heute die eigene innere Leere und Sehnsucht mit dem Eingehen einer Partnerschaft füllen zu können ... und wenn der eine Partner sie nicht mehr reizt, dann lassen sie ihn wie eine heiße Kartoffel fallen und probieren den nächsten aus. Ich weiß ... hier im Forum tut das niemand und alle sind viel, viel besser ;-)

Dieses Schauspiel beginnt jedenfalls mit der Pupertät und setzt sich weit in die 20er fort. Mit der Zeit, so glaube ich zumindest, setzt dann doch ein gewisses Umdenken ein und die Menschen erkennen: Ok, da besteht die Möglichkeit einer Partnerschaft ... und wenn ich mich bemühe und die Faktoren güstig sind wird das eine wunderschöne Sache. Doch mein innigstes Verlangen gilt dem Göttlichen. Das hat top Priorität! Alles weltliche hat ein Ende und deswegen setze ich mir ein absolutes Ziel! Und wenn ich einen Partner finde, der mich darin unterstützt, dann erfüllt diese ihren höchsten Zweck.

Doch damit ich mir unter dem Göttlichen überhaupt was vorstellen kann ... muss ich gewisse Erfahrungen gemacht haben ... ich muss was spüren ... ein Gefühl ... ein Kribbeln ... eine Energie ... eine Gänsehaut ... oder wie auch immer sich das äußert. Es ist einfach ein unbeschreiblich wohles Gefühl, dass einen umfängt ... eine Art Liebe, die sich in das eigene Gefäß hineingießen möchte ... wenn wir es nur aufnehmen könnten. Doch wir sind einfach NOCH zu beschränkt bzw. nicht leer/offen genug dafür.

Krishanmurti hat einmal einen Yogi gefragt, von dem man behauptet hat er hätte die Erleuchtung erlagt: "Herr, man sagt ihr hättet Erleuchtung erlangt. Könnt ihr mir auch von dieser Erleuchtung geben?" Da antwortete der Yogi: "Ja, ich kann sie dir geben, aber kannst du sie auch nehmen?" Darum ist Empfänglichkeit so wichtig.

Und wer sein Leben damit verschwendet sich dem Reiz der äußeren Sinne hinzugeben (wo ja die Sexualität das Paradebeispiel ist), der kann das Höhere nicht annehmen. Zumindest in dieser Phase. Man darf natürlich davon ausgehen, dass jeder Weg nur dazu dient, uns auf dieses eine Ziel auszurichten. Doch irgendwann kommt der Punkt, wo der Mensch sein eigenes Verhalten hinterfragen muss und hier auch entsprechende AKZENTE setzen muss. Auf die TATEN kommt es an. Natürlich braucht alles seine Zeit, aber der Mensch neigt in seiner Trägheit auch dazu, eine Prüfung ständig aufzuschieben, wodurch ihm der Aufstieg in die nächste Schulstufe verwehrt bleibt. Irgenwann muss ich diese Hürde nehmen, irgendwann muss ich mich zusammenreißen und allen Mut und Selbstdisziplin zusammennehmen.

Was ich z.B. merke bei mir ... wenn ich meine Sexualität regelmäßig (täglich oder mit ein wenig geringerer Häufigkeit) auslebe, dann entsteht in mir eine gewisse Unruhe. Ich weiß nicht, wie ich das sonst beschreiben soll. Und wenn mir Frauen im Alltag Frauen begegnen, dann werde ich von sexuellen Gedanken nur so bombadiert. Es fällt mir extrem schwer das Göttliche in dieser Frau zu sehen ...

Ja und das Interessante aber ist, wenn ich jetzt einige Tage lang sexuell nicht aktiv bin, dann entferne ich mich aus der Umklammerung der sexuellen Gedanken, und ich sehe Frauen viel vollkommener und bin viel ausgeglichener. Aber mit der Zeit steigt das sexuelle Verlangen natürlich wieder an, und nach zwei Wochen werde ich wieder 'unruhig'.

Naja, ich werde mir jetzt ein wenig Mäßigung verordnen, vom echten Brahmacharya bin ich ja noch weit entfernt, aber Mäßigung hat noch nie jemandem geschadet! Und ich hab auch das Gefühl, dass ich tiefer in die Meditation 'hineinkäme', sorgte ich in diesem Bereich für ein wenig mehr Reinheit.

Ich frag mal die Zügellosen hier. Mal ehrlich ... findet ihr nicht, dass sich beim Sex immer wieder das gleiche Schauspiel wiederholt? Lust wird auf- und wieder abgebaut, wird wieder aufgebaut und abgebaut? Wie oft muss man das im Leben denn machen, auf dass man genug davon bekommt? Oder glaub ihr, dass euer Sex aus eurer Selbstlosigkeit hervorgeht und ihr dem anderen damit einen selbstlosen Dienst erweist? Ich frage mich, wer denn da schon genauer hingeschaut hat und sich selbst wahr-zunehmen vermag.

Aber natürlich habt ihr die Kontrolle, und es sind nicht eure Begierden, die euch kontrollieren, sondern der freie Wille. Es ist wie bei allen Süchtigen die den Verlust der eigenen Autonomie verleugnen.
lg
Topper

Hallo Topper,

dieser Absatz, wo du über dieses Gefühl sprichst (Kribbeln, Gänsehaut) das könnte jetzt genauso gut für Sexualität sprechen, die in Liebe gelebt wird. Denn auch da kannst du das Göttliche in der Person des Anderen empfangen, wenn du bereit dazu bist, es auch anzunehmen.

Wenn du dich allerdings selbst darauf reduzierst, ein Sklave deiner Sexualität zu sein, geht das nicht.

Der Satz über Kontrolle und Begierden : Es kann auch eine Sucht (Suche) sein, erleuchtet zu sein. Auch das kann Verlust der eigenen Autonomie bedeuten, es ist im Grunde nichts anderes. Alles , was zwanghaft betrieben wird, ist ja eine Sucht.

Die Reinheit an sich ist eine Sache des Geistes, insofern, daß ich mich nicht verurteile. Weder für Sex noch für andere Dinge.

liebe Grüsse

Alana Morgenwind
 
Sunnygirl schrieb:
Klingt jetzt doch ein bisschen zu sehr nach Missionierung. Jedem seine Meinung, aber hier versuchst Du den Andersdenkenden weiszumachen, sie wären nicht okay. Dieses "sonst kommst Du nicht in den Himmel (Nirvana)" empfinde ich als sehr fundamentalistisch, kann es aber aus Deiner Sicht verstehen. Es ist nunmal Dein Glaubenshintergrund, muss aber nicht für alle gelten. Ich glaube, niemand will Dir Deine Vorstellung von Sex bzw. Enthaltsamkeit streitig machen, doch lasse den anderen doch auch ihre Ansicht und wenn es bedeutet, sie in ihrer Erdhaftigkeit zu belassen. Es ist ihre Entscheidung, nicht?

So fundamental sind nun einmal die spirituellen Gesetze, auch wenn einige dies nicht wahrhaben wollen. Von mir aus soll jeder machen was er möchte, aber wer mit 50 Jahren immer noch der Sexualität hinterher läuft, zeigt in meinen Augen kein spirituelles Bewusstsein. Reichen 30 Jahre sexuelle Erfahrungen denn nicht aus, um zu erkennen, dass die Sexualität nicht glücklich, sondern allenfalls süchtig macht? Der Intelligente erkennt das bereits mit 25 Jahren und zieht daraus seine Konsequenzen. Mir zeigt das Verhalten der Menschen, wie unbewusst sie durch's Leben gehen. Sie folgen dem Trtt der Gewohnheit und machen sich kaum tiefergehenden Gedanken über ihr Leben. Sie leben permanent an der Oberfläche anstatt aus der Tiefe zu schöpfen.
 
opti schrieb:
So fundamental sind nun einmal die spirituellen Gesetze, auch wenn einige dies nicht wahrhaben wollen. Von mir aus soll jeder machen was er möchte, aber wer mit 50 Jahren immer noch der Sexualität hinterher läuft, zeigt in meinen Augen kein spirituelles Bewusstsein. Reichen 30 Jahre sexuelle Erfahrungen denn nicht aus, um zu erkennen, dass die Sexualität nicht glücklich, sondern allenfalls süchtig macht? Der Intelligente erkennt das bereits mit 25 Jahren und zieht daraus seine Konsequenzen.
Soso, da spricht der Experte.
Dabei weiß man bis heute noch nicht mal eindeutig, was Intelligenz überhaupt ist und wodrin sie sich wirklich definieren läßt.
Und unten im Keller läuft die Bartwickelmaschine der endlosen Wiederholungen.
Ich sagte doch schon, auf Ersatzbefriedigungen ausweichen und das selbst noch nicht mal zu bemerken, spricht auch nicht gerade von einer großartigen Intelligenz. Das hat mit dem Alter überhaupt nichts zu tun.
Manche begreifen das sogar schon vor der Pupertät, viele nie.
 
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opti schrieb:
So fundamental sind nun einmal die spirituellen Gesetze, auch wenn einige dies nicht wahrhaben wollen. Von mir aus soll jeder machen was er möchte, aber wer mit 50 Jahren immer noch der Sexualität hinterher läuft, zeigt in meinen Augen kein spirituelles Bewusstsein. Reichen 30 Jahre sexuelle Erfahrungen denn nicht aus, um zu erkennen, dass die Sexualität nicht glücklich, sondern allenfalls süchtig macht? Der Intelligente erkennt das bereits mit 25 Jahren und zieht daraus seine Konsequenzen. Mir zeigt das Verhalten der Menschen, wie unbewusst sie durch's Leben gehen. Sie folgen dem Trtt der Gewohnheit und machen sich kaum tiefergehenden Gedanken über ihr Leben. Sie leben permanent an der Oberfläche anstatt aus der Tiefe zu schöpfen.

Also Opti, die Leute kriegen ja heutzutage erst so ab 30 Kinder! Weil ja vorher das Studium und sonstwas kommt. Also schraub doch dieses Alter ein wenig weiter .

Ich finde das lustig, wenn du schreibst, "mit 50 Jahren noch der Sexualität hinterherlaufen" - ähm, die Sexualität leben wäre vielleicht auch zutreffend? Wer ihr hinterherläuft, hat sie ja nicht? Z.B. zwanghaft Enthaltsame?

Du sprichst viel von dir, ohne es zu wissen.

liebe Grüsse

Alana Morgenwind
 
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