Meditation und Sex

opti schrieb:
So fundamental sind nun einmal die spirituellen Gesetze, auch wenn einige dies nicht wahrhaben wollen. Von mir aus soll jeder machen was er möchte, aber wer mit 50 Jahren immer noch der Sexualität hinterher läuft, zeigt in meinen Augen kein spirituelles Bewusstsein. Reichen 30 Jahre sexuelle Erfahrungen denn nicht aus, um zu erkennen, dass die Sexualität nicht glücklich, sondern allenfalls süchtig macht?

Hi opti

Du sprichst von DEN spirituellen Gesetzen, doch es gibt so viele verschiedene Wahrheiten, je nach Religionszugehörigkeit etc. Es ist wirklich interessant, von Deinem religiösen Hintergrund zu erfahren. Du anerkennst diese von Dir genannten spirituellen Gesetze und deshalb ist es nur folgerichtig, wenn Du diese befolgst. Dazu meine Hochachtung!

Auch wenn es gemeinsame ethische Werte und viele Übereinstimmungen zwischen den spirituellen Vorstellungen dieser Welt gibt, wird es immer auch Unterschiede geben. Ich kann sogar verstehen, dass Du Deine spirituellen Gesetze und Wahrheiten weitergeben möchtest, doch beruht es immer auf Freiwilligkeit, diese anzunehmen.

Es wäre schön, wenn Du (und alle, welche Deinen spirituellen Weg verfolgen) den Andersdenkenden und aus Deiner Sicht Erdgebundenen ein gewisses Mass an Toleranz entgegenbringst, ihnen ihre Ansicht lässt, ohne sie gleich als weniger zu betrachten. Ich bin sicher, dass es Deinen hohen spirituellen Vorbildern näher kommt, allen Menschen gegenüber, welcher Zugehörigkeit auch immer, ein verständnisvolles Wohlwollen entgegenzubringen. Bestimmt gibt es auch dazu entsprechende Schriften. Die Gesetze, welche Du zitierst, wirken doch sehr intern, für diejenigen bestimmt, welche wirklich diesen Weg gehen wollen. Sie sind bestimmt nicht dazu gedacht, damit den Andersdenkenden Vorhaltungen zu machen.
 
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Sunnygirl schrieb:
Hi opti

Du sprichst von DEN spirituellen Gesetzen, doch es gibt so viele verschiedene Wahrheiten, je nach Religionszugehörigkeit etc. Es ist wirklich interessant, von Deinem religiösen Hintergrund zu erfahren. Du anerkennst diese von Dir genannten spirituellen Gesetze und deshalb ist es nur folgerichtig, wenn Du diese befolgst. Dazu meine Hochachtung!

Auch wenn es gemeinsame ethische Werte und viele Übereinstimmungen zwischen den spirituellen Vorstellungen dieser Welt gibt, wird es immer auch Unterschiede geben. Ich kann sogar verstehen, dass Du Deine spirituellen Gesetze und Wahrheiten weitergeben möchtest, doch beruht es immer auf Freiwilligkeit, diese anzunehmen.

Es wäre schön, wenn Du (und alle, welche Deinen spirituellen Weg verfolgen) den Andersdenkenden und aus Deiner Sicht Erdgebundenen ein gewisses Mass an Toleranz entgegenbringst, ihnen ihre Ansicht lässt, ohne sie gleich als weniger zu betrachten. Ich bin sicher, dass es Deinen hohen spirituellen Vorbildern näher kommt, allen Menschen gegenüber, welcher Zugehörigkeit auch immer, ein verständnisvolles Wohlwollen entgegenzubringen. Bestimmt gibt es auch dazu entsprechende Schriften. Die Gesetze, welche Du zitierst, wirken doch sehr intern, für diejenigen bestimmt, welche wirklich diesen Weg gehen wollen. Sie sind bestimmt nicht dazu gedacht, damit den Andersdenkenden Vorhaltungen zu machen.

Wenn du dir unterschiedlichen Religionen und spirituellen Bewegungen ansiehst, dann wirst du feststellen, dass es überall das Zölibat gab. Einst selbst im Islam und im Judentum, jedenfalls in Ansätzen. Warum es sich im Islam nicht durchgesetzt hat, kann man sich ja vorstellen. Man braucht sich ja nur einmal das Leben Mohameds anschauen: Muhammad hinterläßt einen Harem von neun Frauen und drei Konkubinen (Beischläferinnen, Prostituierte). Warum es im Judentum nicht durchsetzen konnte, weiß ich leider nicht. Aber wie gesagt auch dort hat es zölibatäre Entwicklungen gegeben.

Und schau dir doch einmal das Leben der Menschen an. Sie sind in der Regel ziemlich unglücklich, obwohl sie einem permanent das Gegenteil erzählen. Aber was sie offensichtlich nicht erkennen, hat Swami Muktananda einmal wie folgt ausgedrückt.

Aus der spirituellen Autobiographie »Spiel des Bewusstseins« von Swami Muktananda's:

»Ich hatte die Welt gesehen, Menschen aller Art und in allen Lebenslagen, ich hatte vom König bis zum Mann auf der Strasse alle gesehen und auch, was mit ihnen am Ende geschah. Alle möglichen Menschen kamen nach Ganeshpuri zu meinem Guru, denn ein Heiliger gehört allen. Da waren Geschäftsleute, Reiche, große Künstler, berühmte Filmstars, Sänger, Redner und hohe Regierungsbeamte. Sie hatten alle irgendein Problem, über das sie sprechen wollten. Und ganz gleich, was sie sonst hatten, eines fehlte ihnen allen - ein gesunder Körper. Sie sagten: »Ich habe alles, was ich mir wünsche, aber mein Herz ist nicht gesund. Meine Sinnesorgane sind schwach. Die Ärzte erlauben mir nicht, zu reisen oder eine volle Mahlzeit zu essen.« »Mein Magen tut schrecklich weh. Ich habe Tausende von Rupien in England und Amerika dafür ausgegeben, aber die Krankheit ist immer noch da.« »Ich habe alles, aber ich kann nichts verdauen. Ich kann nicht schlafen. Ich habe schon zweihunderttausend Rupien für Behandlungen ausgegeben.

Der eine hat ein krankes Ohr, der andere ein krankes Auge. Jeder brachte meinem Guru seinen Kummer und sein Leid. Jeder brachte seine Sorgen und Nöte zu ihm. Jeder war irgendwie arm, allen fehlte etwas, und sie weinten herzzerreißend. Einer war reich, aber er hatte eine schlechte Gesundheit. Ein anderer war gesund, aber er hatte kein Geld. Ein dritter war ungebildet, arm an Wissen. Ein vierter war hässlich, arm an Schönheit. Die eine hatte keinen Mann, der andere keine Frau, der dritte hatte keinen Sohn. So brachte jeder, der kam, seine eigene Armut mit und erzählte von seiner armseligen Lage. Ich hörte mir alles still an und fragte mich, was ich von all diesen Menschen lernen und welchen Nutzen ich daraus ziehen könnte. Um die Wahrheit zu sagen, meine Lage war genau so wie ihre - arm an Selbsterkenntnis und Verwirklichung. Ich sah sie mir genau an, sie waren bleich, ruhelos, krank, oder reich, aber nicht zufrieden. Sie hatten keine Kraft und Energie, nur immer neue Krankheiten. Ich erkannte, dass die Ursache von all dem die Vergeudung der Geschlechtsflüssigkeit, die Sinnlichkeit, und vor allem eine unregelmäßige Lebensweise war.«
 
Sunnygirl schrieb:
Es wäre schön, wenn Du (und alle, welche Deinen spirituellen Weg verfolgen) den Andersdenkenden und aus Deiner Sicht Erdgebundenen ein gewisses Mass an Toleranz entgegenbringst, ihnen ihre Ansicht lässt, ohne sie gleich als weniger zu betrachten. Ich bin sicher, dass es Deinen hohen spirituellen Vorbildern näher kommt, allen Menschen gegenüber, welcher Zugehörigkeit auch immer, ein verständnisvolles Wohlwollen entgegenzubringen. Bestimmt gibt es auch dazu entsprechende Schriften. Die Gesetze, welche Du zitierst, wirken doch sehr intern, für diejenigen bestimmt, welche wirklich diesen Weg gehen wollen. Sie sind bestimmt nicht dazu gedacht, damit den Andersdenkenden Vorhaltungen zu machen.
Nun es ist ja auch etwas anderes, diese Gesetze zu praktizieren, als sie sich nur irgendwo theoretisch anzulesen.
Wer diese Gesetze wirklich praktiziert, würde die Universalität in den Unterschiedlichkeiten auch mühelos erkennen können und diese Toleranz in seinen persönlichen Erkenntnissen und Erfahrungen wiedergeben. Das tun diejenigen die er hier anführt ja auch.
Da hapert es bei ihm selbst aber noch beträchtlich - Da schweigt er sich seit über 200 Seiten beharrlich drüber aus.
Dafür zitiert er pausenlos andere, die diese Tolerenz ohne weiteres besitzen, aber vegißt dann manchmal das aus den Originaltexten mit zu übersetzen. Die Freiheit nimmt er sich da schon mal.
 
Sunnygirl schrieb:
Hi Topper

Klar, Frauen wollen grundsätzlich gefallen und versuchen, ihre Unsicherheit damit zu kompensieren. Dabei merken sie, auf welche Knöpfe sie drücken müssen. Doch wollen sie ja nicht unbedingt Typ Nr. 2 werden, also nur fürs Bett, sondern letztendlich die Liebe des geliebten Mannes gewinnen. Und das geht nunmal besser, wenn sie die besagten Knöpfe drücken, auch wenn es eigentlich die falschen Areale beim Mann anspricht. Deshalb ist der Sex-Köder tatsächlich ein grosses Risiko, sich einen Liebeskummer einzuhandeln.

Nur: Viele Männer glauben, die Frau habe kein Interesse, wenn sie nicht flirtet, sondern immer nur vergeistigt und kontemplativ auf ihrem Sockel sitzt. Also muss frau irgendwie beides ausleben, sexy sein, aber mit Stil, eine Heilige, aber doch auch irgendwie die Dirne. Wie sagt man doch: Die ideale Frau verkörpere alles auf einmal: Die Heilige, die Hure, die Mutter und die Freundin. Huch, frau muss wirklich viel leisten und es besteht immer die Gefahr, verkannt zu werden, wenn der Mann nur dem Trieb folgt.

Hi Sunnygirl!

finde ich wirklich sehr sympathisch und anziehend was du schreibst :liebe1: Ich muss echt aufpassen meine gerade 2tägige sexuelle Enthaltsamkeit nicht zu brechen und meine Selbstbeherrschung zu bewahren! :)

lg
Topper
 
Alana Morgenwind schrieb:
Brot und Spiele - beides ist wichtig, das wußten schon die alten Römer!

Was veranlaßt dich zu dieser Meinung, daß es nur ein ODER geben kann?

liebe Grüsse

Alana Morgenwind
Hallo Alana,

zuerst einmal muss ich sagen, dass es keine allgemeingültige Antwort für alle hier gibt. Daneben spielt auch noch der Umstand eine Rolle, dass dir die Dunkelheit einen entscheidenden Antrieb geben kann, dich ins Licht zu bewegen. Doch wenn du dich der Dunkelheit zulange aussetzt, dann färbt sie dich nach ihrem Wesen ein.

Der Grund warum Sexualität UND Meditation nicht zusammenpassen ist alleine der Faktor REINHEIT! Es geht dabei sicherlich nicht darum die Sexualität schlecht zu machen, doch muss man sich erst ihr Wesen genau ansehen, um zu erkennen welche Motive dahinter stecken. Schau mal ganz ganz tief in dich hinein, was das ist ... und du wirst draufkommen, dass es letztendlich unmöglich ist deine Lust zu beherrschen. Menschen die sich weiterentwickeln bringen zwar immer mehr Qualitäten der Seele in den zwischenmenschlichen Austausch hinein, aber dennoch tun sie es auch diesem falschen Gott der Lust zuliebe. Aber dieser Gott der Lust ... da irren sich die meisten (und das ist die große Falle des Tantra) ... das ist NICHT der Gott des ABSOLUTEN sondern der Gott der Vergänglichkeit und Relativität.

Jesus hat einmal gesagt: Du kannst nicht der Diener zweier Herren sein ... und deswegen muss sich jeder Mensch einmal entscheiden, welchem König er dienen möchte, welchem Herrscher er sich hingibt. Entscheidest du dich für den Körper, der den Tod bringt, oder für die Seele, die dich ins ewige Leben führt. Alle Heiligen haben das immer wieder gesagt, weil die Lust dich deiner göttlichen Reinheit beraubt. Es ist einfach ein fehlgeleitetes Verlangen. Da wo eigentlich ein Verlangen für Gott stehen sollte steht das Verlangen des eigenen Gemüts. Diese selbstsüchtige Tendenz ist eine Verleugnung des Göttlichen. Natürlich weicht der Grad der Selbstsucht bei den Menschen erheblich voneinander ab und wenn man sich das von @sunnygirl durchliest, dann klingt das wirklich einladend :) ... aber wie gesagt ist da immer Lust dabei ...

Selbstsucht ist also DER Grund der dich "unrein" macht und er verhaftet dich ... ja und worauf ich hinaus will ... er macht die WIRKLICHE Meditation eben unmöglich ... bzw. erschwert sie erheblich.

Kommen wir zur Meditation ... bei diesem Wort kommt man sowieso nie auf einen grünen Nenner, denn der Eine sagt, Meditation ist dies und der andere sagt, Meditation ist das. So wie ich es erfahren habe ist das, was die Menschen Meditation nennen keine richtige Meditation. Ja ich sage zwar auch von mir ich meditiere ... doch ich weiß, dass das nur ansatzweise Meditation ist. Und soll ich dir sagen warum? Weil es mir an so vielen Dingen mangelt! Weil ich zuerst an so vielen Fronten der Selbsterkenntnis zu kämpfen habe ... weil ich so dermaßen verhaftet bin in alle außeren Vorgänge und ja ... vor allem der Lust meiner fünf Sinne ... und der Lust zwischen meinen Beinen!

Pauhe, jetzt geht mir die Power aus und ich mach es kurz. Wahre Meditation bedeutet das Übersteigen des Körperbewusstseins. Ein wesentlicher Grund warum wir das heute nicht (mehr) können, ist die fehlende Reinheit. Es kommen noch einige andere Faktoren dazu, aber Reinheit von selbstsüchtigen Motiven ist ein wesentliches Kriterium, um in die höheren Regionen zu gelangen.

Das Problem ist eben, dass man nicht hergehen kann und sagt, ja ok, dann haben wir halt nur alle 6 Monate oder 1 mal im Jahr Sex. Schafft das denn jemand? Ja wenn, dann haben die Menschen natürlich regelmäßig Sex und das fällt eben in die Waage.

Reinheit wäre aber ... wenn jeder einzelne Gedanke nur auf IHN alleine ausgerichtet ist. Dort ist auch die wahre Glückseligkeit zu finden ... und wenn wir in unserer Illusion nur einen Funken davon spüren könnten, würden wir augenblicklich auf Sex verzichten. Das ist irgendwie eine Ironie ... wie ein Vagabund, der einige Meter vor dem Fluss aufgibt und verdurstet.

lg
Topper
 
Hallo Topper,

für mich persönlich ist es nicht schwer, meine "Lust" zu beherrschen, da ich seit sechs Jahren enthaltsam lebe. Einfach, weil es sich so ergeben hat, ohne jemals dieses Ziel gehabt zu haben.

Was du über Reinheit schreibst, so finde ich es durchaus möglich, daß Sexualität, in Reinheit gelebt, auch Reinheit hervorruft. Nur die eigenen (unreinen) Gedanken über Sexualität rufen Schmutz und Dreck hervor. Es sind immer wir selbst, was wir aus allem machen. leben wir Heilige Sexualität, ist sie heilig und rein, leben wir unsere Triebe lediglich aus, dann ist es eben Triebbefriedigung . Ich kann ja auch heilig essen oder einfach nur in mich reinschlingen. Jede Ausübung, selbst das Putzen, kann heilig sein, wenn ich es im richtigen Bewußtsein verübe.

Meditation und Sex - das geht. Ich habe auch vor meiner Enthaltsamkeit meditiert (allerdings schon seit meinem 20.Lebensjahr Yoga gemacht) und da war kein Problem. Was meinen Meditationen allerdings eine sehr große Weiterentwicklung geschenkt hat, war das Meditieren in der Pyramide hier im Forum. Und es kann auch durchaus sein, daß das Meditieren intensiver ist, wenn man enthaltsam lebt. Aber doch nur, wenn das fließend geschieht und nicht im Kampf.


Ich denke einfach , daß es ein Trugschluß ist, durch Abwerten oder Ablehnen des einen erleuchtet zu werden. Die Verbindung zum Göttlichen ist immer.

liebe Grüse

Alana Morgenwind
 
Alana schrieb:
leben wir Heilige Sexualität, ist sie heilig
Die heiligste Sexualität ist die Sexualität die nicht ausgelebt werden braucht.

Die Lust zur Sexualität kommt aus dem Gemüt heraus ... und das Gemüt hat seine Wurzeln auf der Kausalebene ... es sitzt also verdammt tief ... und deswegen glauben die Menschen auch, der Wunsch zu körperlichem Sex kommt von Innen ... ist ja nicht ganz unrecht! *g* Erst wenn ich kein Gemüt mehr habe dann brauche ich keinen Sex. Brauche ich aber Sex, dann habe ich ein Gemüt, sprich ich bin nicht in meiner Reinheit und kann nicht heilig sein. Die Seele braucht keinen Sex ... nur das Gemüt. Die Seele hat viel direktere Methoden von denen das Gemüt nicht einmal zu träumen wagt *g*

Und wenn ich Sex habe bzw. da irgendein selbsternannter Guru dahergelaufen kommt der mit den Schülerinnen Sex hat ... um sie zu spirituell zu erheben, oder was auch immer für einen Schmafu, dann ist das Beschiss! Die Sexualität ist schon eine gewaltige "Hürde" und es lohnt sich einen Meister in diesem Lichte zu betrachten.

lg
Topper
 
ich sehe das wesentlich einfacher!

Warum ißt du, warum trinkst du, warum hast du einen Körper? Um ihn zu "besiegen"? Oder um ihn als ein Geschenk anzunehmen?

Versteh mich recht, ich finde es nicht falsch, Enthaltsamkeit anzustreben, denke aber, daß Kampf gegen sich selbst nicht das richtig Mittel ist.

Und ich finde Sexualität, die nicht gelebt wird, eher schein-heilig.

liebe Grüsse

Alana Morgenwind
 
Alana Morgenwind schrieb:
ich sehe das wesentlich einfacher!

Warum ißt du, warum trinkst du, warum hast du einen Körper? Um ihn zu "besiegen"? Oder um ihn als ein Geschenk anzunehmen?

Versteh mich recht, ich finde es nicht falsch, Enthaltsamkeit anzustreben, denke aber, daß Kampf gegen sich selbst nicht das richtig Mittel ist.

Und ich finde Sexualität, die nicht gelebt wird, eher schein-heilig.

liebe Grüsse

Alana Morgenwind
Ich esse und trinke um zu leben, aber ich lebe nicht um zu essen oder zu trinken. Essen hat den Zweck den Körper zu nähren. Sex hat den Zweck neues Leben zu schaffen. Viel essen/trinken erwächst aus Verlangen/Begierde. Viel Sex erwächst aus Verlangen/Begierde. Du siehst, es ist alles sehr einfach gestrickt. "Den Körper besiegen, oder ihn als Geschenk annehmen?" Der Körper ist ein Geschenk, dass jedem Menschen ermöglicht die Selbsterkenntnis und Gotterkenntnis zu erlangen. Alles andere ist Verschwendung! Bestenfalls mag es eine Vorbereitung sein, aber der Mensch benutzt diesen Vorwand sehr oft, damit er sich ohne schlechtem Gewissen seinen sinnlichen Freuden hingeben kann ... dem Essen und Trinken ... dem Sex ... seine eigene Trägheit hindert ihn am weitergehen.

Ich hab einmal mit einem Freund über den Verzicht auf Fleischkonsum gesprochen und er hat gemeint, das würde seinen Lebenskomfort zu stark beeinträchtigen und er wäre nicht bereit auf fleischliche Speisen zu verzichten. Genauso glauben die Sex-Besessenen, der Verzicht auf Sex würde ihren Lebenskomfort einschränken. Das ist eine Illusion.

Hmmm .... "der Kampf gegen sich selbst" den du nicht gut findest ... es gibt eben die Kraft der Seele und die Kraft des Körpers (der sehr stark mit dem Ego verbunden ist) ... und solange wir uns für den Körper halten hat man auch keinen Gegner, gegen den man in die Schlacht ziehen könnte. Aber die Wahrheit vertreibt die Wolken der Lüge, wie das Licht die Dunkelheit vertreibt und deswegen ist dieser Kampf unausweichlich, so wie Tag und Nacht sich in der Dämmerung begegnen müssen und nur einer als Sieger hervorgehen kann.

Ja, Sexualität die nicht gelebt wird ist oft scheinheilig ... z.B. wenn dies aus Angst geschieht oder der Gesamtzusammenhang nicht stimmt. Man muss schon behutsam sein und das mit sich selbst ausmachen.

lg
Topper
 
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TopperHarley schrieb:
Reinheit wäre aber ... wenn jeder einzelne Gedanke nur auf IHN alleine ausgerichtet ist. Dort ist auch die wahre Glückseligkeit zu finden ... und wenn wir in unserer Illusion nur einen Funken davon spüren könnten, würden wir augenblicklich auf Sex verzichten. Das ist irgendwie eine Ironie ... wie ein Vagabund, der einige Meter vor dem Fluss aufgibt und verdurstet.
Das halte ich für ein großes Missverständnis Topper. Auf IHN ausgerichtet zu sein, bedeutet auf das Leben ausgerichtet zu sein. Sich nützlich machen, einander erkennen... Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Das ist so ziemlich die einzige Botschaft, die ich aus meiner evangelischen Zeit gerne mitgenommen habe. Im Nächsten und in sich selbst, auf der Erde, ist die menschliche Aufgabe. Die Meditation, das Besinnen auf die unendliche Fülle, die unversiegbare Quelle, die grenzenlose Weite, das Wahrnehmen der höheren Daseinsursache, (wie immer jeder das für sich formulieren mag) das ist die innere Verbindung, die unser Leben als Mensch auf und für die Erde nährt und führt...
Ich glaube schon, dass das Mönchstum seinen Sinn machen kann, dass bestimmte Leute dadurch spirituelle Kräfte in die Akasha setzen können, wenn sie diese Bestimmung in sich fühlen - für alle- das ist aber nicht gottgefälliger, als das Leben in sinnvollen lebenszugewandten Zusammenhängen.

K.S.
 
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