Alana Morgenwind schrieb:
Da kann man wahrscheinlich sein Leben lang diesen verborgenen Schmerz haben und leiden (müssen). Wie sieht die Heilung aus, Christian? Wann weiß man, ob man heil ist?
Wenn ich (verzeihung , daß ich von mir spreche) das so lese, was Opti geschrieben hat, dann könnte ich weinen . Es ist ja so, daß sehr viele Kinder Verletzungen haben, auf irgendeine Art. So viele. Wie heilt man diese vielen inneren Kinder?
Verzeih mir dass ich darauf antworte...
Die Narbe bleibt ein Leben lang glaube ich. Man kann nur lernen sie zu lieben. Dann wird sie Teil einer wertvollen Erfahrung, auch wenn das vieleicht im Moment grausam klingt, aber ich glaube dass es so ist.
Das was einen früher verletzt hat, das gilt immer noch. Man muss lernen sich nicht mehr verletzen zu lassen. Anfangs geschieht das daduch dass man sich verschliesst, und irgendwann schaut man sich das ganze dann noch einmal an, und schaut mit Achtung auf das was geschehen ist, und erlangt ein höheres Verständnis. Man verändert die Perspektive, bis die Welt wieder heil ist.
Wenn es einen Täter gab, dann erlangt man irgendwann auch Mitgefühl für diesen Täter, und glaubt mir, Täter brauchen genau so viel Mitgefühl wie Opfer.
Auf Seelenebene wollen sowohl Täter als auch Opfer nur dass Vergebung und Liebe herrscht zwischen ihnen.
fckw schrieb:
Indem man als allererstes aufhört damit, sie ein zweites Mal zu vergewaltigen, indem man ihren Schmerz nicht richtig anerkennt dadurch, dass man am eigenen Schmerz verzweifelt.
Ja... in dem man am Schmerz verzweifelt verstärkt man den Schmerz nur. Man muss diesem Schmerz bestimmt gegenüber auftreten... ihn keinesfalls verdrängen oder mindern zu wollen, ihn aber auch nicht zu verstärken. Einfach so nehmen wie er ist, als Teil einer Erfahrung.
Das Leben ist grösser - es gibt unendlich viel jenseits des Schmerzes. Diese Perspektive kann einem helfen.