ElaMiNaTo schrieb:
Warum ? Ganz einfach. Dein Verlangen quält dich. Mit dem verlangen willst du etwas erreichen, was du noch nicht bist oder noch nicht hast. Deswegen leidest du. Aus diesen Gründen ist es sinnvoll zu hinterfragen ob es möglich ist, (ich sag nicht, dass es möglich ist), ein Leben ohne irgendein Verlangen zu führen.
Ich habe kein Verlangen meine Verlangen abzulegen. Ich bin nur neugierig, ob es möglich ist, ohne Verlangen zu leben. Das ist ein Unterschied.
Als Buddha sagte: "Seid wunschlos!", meinte er damit die Aufgabe
selbstsüchtiger Verlangen, weil sie im völligen Widerspruch zu den kosmischen Gesetzen stehen und der Mensch dadurch in dieser äußeren Welt gefangen und verhaftet bleibt.
Wenn du dir jetzt einen Heiligen ansiehst, was unterscheidet ihn von dir selber? Er hat im Vergleich zu dir keine selbstsüchtigen Verlangen. Aber glaubst du wirklich er wäre ohne jegliches Verlangen??? Sein Verlangen ist die Hingabe an das Göttliche. Er hat alles unter den Wunsch sublimiert dem Schöpfer zu dienen, denn darin liegt alle Erfüllung und Glückseligkeit. Und dieses Verlangen ist so unermesslich groß ... dahinter steckt so eine große Kraft und Liebe. Es gibt Gedichte von Heiligen, und es lohnt sich das durchzulesen, weil sehr oft ein Gefühl überspringt ... da is so eine gewaltige Demut und Hingabe an das Göttliche ... und das: "Herr, dein Wille geschehe an mir!" ...
Du siehst also das Verlangen selbstlos zu dienen ist das höchste Verlangen und es macht keinen Sinn das zu beseitigen. Erstens geht das gar nicht und zweitens wäre das ein Rückschritt. Sobald dein Bewusstsein sich nach dem Göttlichen auszustrecken beginnt, spürst du eine unermessliche Gnade und Liebe und je empfänglicher du wirst, desto mehr kann dein Gefäß davon aufnehmen. Es erfüllt dich eine ungeheure Freude ein Mensch sein zu dürfen ... und überhaupt SEIN zu dürfen und du möchtest dich nur mehr allem hingeben und es mit deinem ganzen Wesen lieben.
ERGO => Verlangen ist ungleich Verlangen ... ja? Es gibt ungeheure Unterschiede, was Verlangen betrifft ... das eine ENTFERNT dich vom Göttlichen und das andere BRINGT dich ihm NÄHER!! Buddha sagt also du sollst das Verlangen abschalten, dass dich vom Schöpfer entfernt. Wenn du auch das andere abzudrehen versuchst, dass dich zurück in deine wahre Heimat bringt, bist du ein Narr!
Verlangen ist letztlich ein Instrumentarium. Wenn du es richtig einsetzt, dann hilft es dir enorm. Wenn es einem Menschen nur irgendwie möglich ist sollte er eine Sehnsucht nach dem Göttlichen entwickeln ... ein Verlangen nach Heimkehr und Wiedervereinigung. Dieses Verlangen ist ungemein wichtig. Es ist alles ein Problem, weil wir so uneinsichtig und stur sind ... und so geblendet von den Verlockungen dieser Welt. Es stehen uns viele Kräfte zur Seite, die es sich zur Aufgabe gemacht haben uns heimzuholen ... aber der Mensch nimmt diese Hilfe einfach nicht an. Wenn der Mensch nicht will, dann will er eben nicht ... viele Kräfte können erst wirken, wenn der Mensch das Verlangen nach Heimkehr entwickelt. Wir glauben heute so gut zu sein ... dabei machen wir so viele Fehler und verstehen die Wirkungsprinzipien dieser Welt kaum. Jedenfalls ist das Verlangen nach dem Göttlichen das um und auf ... und es heisst, wenn der Mensch auch nur einen Schritt auf Gott zugeht, kommt er uns tausend entgegen.
lg
Topper