Meditation und Sex

Kinnaree schrieb:
Lies jetzt noch einmal ganz in Ruhe durch, was ich dir gesagt hab, Opti. Jeder wirklich erleuchtete Lehrer ist gleichermaßen heilig (was auch immer man darunter verstehen will). Das eint sie alle. Und - UND - sie gehen verschiedene Wege. Das ist gut so und das hat auch auch seinen Sinn. Denn so hat jeder von uns die Möglichkeit, einem von ihnen zu folgen - denn eine Lehre für alle, das würde nicht funktionieren. All diesen Lehren liegt wohl derselbe Grundgedanke zu Grunde, das ist auch wahr. Aber: verschiedene Traditionen sind verschiedene Traditionen, und ein jüdischer Rabbi ist KEIN indischer Yogi. Darauf wollt ich hinweisen. Ohne in irgendeiner Form den einen oder den anderen für mehr oder weniger heilig zu halten. Ihre Absichten mögen dieselben sein, ihre Wege sind verschieden. Ihre Wege sind gleichwertig, aber nicht gleich. Yeshua ist nichts Besonderes - er ist einer von vielen erleuchteten Lehrern.

Im Prinzip sind die Wege gleich - und in der Praxis verschieden, Opti, und in der Praxis leben wir. Mir geht es nur darum, nicht gleichhobeln zu wollen, was eben verschieden ist - weil die bunte Vielfalt der Möglichkeiten eben unser Leben ausmacht.

Nein, ihre Wegi sind nicht verschieden. Der Weg zur Erleuchtung wir durch Komtemplation und Brahmacharya bestimmt. Und zwar ALLE spirituellen Wege. Brahmacharins sind sie alle. Und die Unterschiede in der Kontemplation führt bei allen zur gleichen physiologischen Veränderung.

Alle indischen Yogis, die Bhakti-Yoga praktizieren, haben im Prinzip denselben Weg wie Jesus beschritten.

Bekommst du das nicht auf die Reihe, weil du meinst, Jesus war kein Brahmacharya? Er war ein Brahmachari. Dafür gibt es genug Hinweise in der Bibel. Aber weil das offensichtlich nicht in dein Weltbild passt, darf das natürlich nicht sein.

Es ist zwar ein Unterschied, ob man Raja-Yoga, Bhakti-Yoga, Jnana-Yoga praktiziert. Aber Brahmacharya praktizieren sie alle. Und der Unterschied zwischen einem Bhakti-Yogi und einem jüdischen Rabbi, wie Jesus vielleicht einer war, ist fast Null. Der eine betet einen christlichen Gott und der andere meinetwegen einen hinduistischen Gott an. Und die Praxis der Kontemplation führt bei allen zum selben Ziel. Sie beinflussen die Atmung und damit die Physiologie.
 
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opti schrieb:
Es ist zwar ein Unterschied, ob man Raja-Yoga, Bhakti-Yoga, Jnana-Yoga praktiziert. Aber Brahmacharya praktizieren sie alle. Und der Unterschied zwischen einem Bhakti-Yogi und einem jüdischen Rabbi, wie Jesus vielleicht einer war, ist fast Null. Der eine betet einen christlichen Gott und der andere meinetwegen einen hinduistischen Gott an. Und die Praxis der Kontemplation führt bei allen zum selben Ziel. Sie beinflussen die Atmung und damit die Physiologie.
Wiedermal ein Beitrag, der zu einer nicht gerade geringen Erheiterung auf meiner Seite geführt hat:

Angenommen das stimmt, was opti uns hier erzählt, dass es in erster Linie um jene physiologischen Veränderungen geht, die einen Menschen zu einem wahren Heiligen machen.

Dann, so schliesst der clevere fckw, sollte es doch eigentlich möglich sein, eine Pille zu entwickeln mit genau diesem Effekt. Wenn es tatächlich nur physiologische Veränderungen sind, dann könnten diese doch eigentlich auch rein mechanisch durch entsprechende Eingriffe erwirkt werden, oder nicht? Irgendein cleverer Pharmakonzern könnte genau erforschen, was für Veränderungen das sind, und eine entsprechende Behandlung entwickeln. Vorausgesetzt natürlich, Medizin und Biochemie wären weit genug dafür fortgeschritten, aber selbst falls nicht, dann wäre es trotzdem nur eine Frage der Zeit, bis sie es wären. Jeder könnte dann im Nu zum Heiligen werden, Meditation und sonstige anstrengende Dinge wie sexuelle Enthaltsamkeit - niemand bräuchte mehr etwas für seine Erleuchtung zu tun! Wäre das nicht toll?

Die Erleuchtungspille also. :D Warum bin ich bloss nicht früher drauf gekommen?

Mit boshaften Grüssen
fckw

ps: Do you need V1agr*a or a Pe-nìs EnIarge_ment? Nein? Kein Bedarf?
 
opti schrieb:
Hab' ich schon gelesen. Aber ich hab's nicht hier veröffentlicht, weil wohl kaum jemand mit dem Ramayana und der Mahabharata vertraut ist. Was soll denn dort an Außergewöhnlichem stehen? Dort wird nichts anderes gemacht, als die außerordenlichen Leistungen von Hanuman, Lakshmana und Bhishma gelobt, die sie mittels Brahmacharya erworben haben.

Auf Seite 50 (Seite 57 des PDF-Dokuments)
des Practice of Brahmacharya von
Sri Swami Sivananda steht:

Section III. Techniques of Sex Sublimation
14. Supression and sublimation

Ab da beginnt der Teil, der interessantere Inhalte vermittelt
als die vorangehenden Teile. Yoga ist Praxis. Durch die Handlung
und die anteilnahmslose Beobachtung der Handlung. Nicht durch
die Beschreibung der Handlung.

In diesem Kapitel geht es um Praxis. Die Antworten findet man
am ehesten in der Praxis.

Du unterschätzt die Wirkung der Ablehnenden Haltung. Wenn Du
mit Anteilnahme etwas ablehnst entwickelt es die gleichen Energien
als wenn Du es mit Anteilnahme akzeptierst.

und off.
 
In der Praxis von Brahmacharya ist es erwünscht, die sexuelle Lust zu beseitigen, ohne sie zu unterdrücken. Das Unterdrücken führt nicht zur Entwurzelung der sexuellen Begierde. Du wirst niemals frei sein, wenn du diese Begierde unterdrückst. Der unterdrückte sexuelle Wunsch wird dich immer wieder heraufordern, er wird dir feuchte Träume (Pollutionen, nächtliche Orgasmen), Nervosität und Unruhe bescheren. Die Verdrängung oder Unterdrückung des sexuellen Wunsches wird dir nicht helfen. Wird die Sinneslust unterdrückt oder wird der Wille schwach, nimmt die Leidenschaftslosigkeit ab oder lässt die Meditation bzw. die spirituelle Praxis infolge einer Erkrankung nach, dann kehrt die Leidenschaft, sobald sich dazu die Gelegenheit bietet, mit doppelter Kraft zurück.

Versuche nicht, vor den Frauen davon zu laufen. Dann wird Maya, die Illusion dich verfolgen. Versuche, das Selbst (Gott) in allen Formen zu sehen und wiederhole häufig das Mantra “Om Ek Sat-Chit-Ananda Atma”. Erinnere dich, dass der Atman, die Seele, geschlechtslos ist. Geistige Wiederholung dieses Mantras gibt dir Stärke. Unwissende Leute wenden unkluge Methoden an, um die sinnlichen Wünsche zu beseitigen. Sie verfehlen eventuell das Ziel. Einige Unwissende amputieren sogar ihr Geschlechtsorgan. Sie denken, dass die Sinneslust durch solch ein Verfahren beseitigt werden kann. Was für eine unsinnige Tat! Die Lust sitzt im Verstand. Wenn der Verstand besiegt ist, was können die Geschlechtsorgane dann noch für einen Schaden anrichten? Einige schlucken Tonnen von Nux Vomica (Brechnuss, giftige Pflanze), um ihre sexuelle Begierde zu bekämpfen. Sie verfehlen das Bestreben, im Brahmacharya zentriert zu sein. Der Zustand ihres Verstandes bleibt derselbe, obwohl sie durch die Einnahme von Nux Vomica impotent werden.

Was gewünscht wird, ist eine vernünftige Kontrolle der Sinne. Den Wünschen sollte nicht erlaubt werden, sich in den sinnlichen Spurrillen auszutoben. Es sollte ihnen nicht erlaubt werden, uns rücksichtslos in die Tümpel der Weltlichkeit hinabzustoßen, wie ein stürmisches Pferd, das den Reiter davonträgt, wohin es mag. Brahmacharya bedeutet Kontrolle, aber nicht Unterdrückung der sexuellen Wünsche. Der Verstand sollte durch Meditation, Japa (Mantrameditation), Kirtan (Mantrasingen) und Gebet gereinigt werden. Wenn der Geist mit erhabenen göttlichen Gedanken, durch Meditation, Japa, Gebet und dem Studium der heiligen Schriften, erfüllt ist, dann werden die sexuellen Wünsche allmählich entkräftet und abklingen. Der Verstand wird ausgedünnt.

Practice of Brahmacharya
 
fckw schrieb:
Wiedermal ein Beitrag, der zu einer nicht gerade geringen Erheiterung auf meiner Seite geführt hat:

Angenommen das stimmt, was opti uns hier erzählt, dass es in erster Linie um jene physiologischen Veränderungen geht, die einen Menschen zu einem wahren Heiligen machen.

Dann, so schliesst der clevere fckw, sollte es doch eigentlich möglich sein, eine Pille zu entwickeln mit genau diesem Effekt. Wenn es tatächlich nur physiologische Veränderungen sind, dann könnten diese doch eigentlich auch rein mechanisch durch entsprechende Eingriffe erwirkt werden, oder nicht? Irgendein cleverer Pharmakonzern könnte genau erforschen, was für Veränderungen das sind, und eine entsprechende Behandlung entwickeln. Vorausgesetzt natürlich, Medizin und Biochemie wären weit genug dafür fortgeschritten, aber selbst falls nicht, dann wäre es trotzdem nur eine Frage der Zeit, bis sie es wären. Jeder könnte dann im Nu zum Heiligen werden, Meditation und sonstige anstrengende Dinge wie sexuelle Enthaltsamkeit - niemand bräuchte mehr etwas für seine Erleuchtung zu tun! Wäre das nicht toll?

Die Erleuchtungspille also. :D Warum bin ich bloss nicht früher drauf gekommen?

Mit boshaften Grüssen
fckw

ps: Do you need V1agr*a or a Pe-nìs EnIarge_ment? Nein? Kein Bedarf?

Es freut mich, wenn ich dich immer wieder erheitern kann. Aber die unterschiedlichen Kontemplationstechniken, selbst wenn sie religiös ausgerichtet sind, wie z.B. das Beten, das Singen heiliger Lieder usw. bewirken nur eins, nämlich, dass sie die Atmung beeinflussen.

Ich fürchte allerdings, aus deiner Erleuchtungspille wird nichts, denn die physiologischen Veränderungen, die durch die Atmung angestoßen werden, sind individuell. Bei jedem Menschen führen sie zu einem anderen Ergebnis.

Man könnte sich dieses z.B. so vorstellen, dass durch die verstärkte Zufuhr von Sauerstoff, der über die Lungen und die Blutbahnen ins Gehirn gelangt, ganz individuell die krankhaften psychosomatischen Muster, die ja auch nichts anderes sind, als eine Kombination von chemischen Elementen, heilt.

Die religiöse Ebene, die du gerne mit hineinbringen möchtest, ist eine andere Ebene.
 
bebe schrieb:
Du unterschätzt die Wirkung der Ablehnenden Haltung. Wenn Du
mit Anteilnahme etwas ablehnst entwickelt es die gleichen Energien
als wenn Du es mit Anteilnahme akzeptierst.

Nichts als faule Ausreden. Tausendmal gehört. Ausserdem geht es um Kontrolle der sexuellen Wünsche und nicht um Unterdrückung (siehe oben).
 
Da hatte ich doch heute einmal die Gelegenheit mit einem katholischen Bischof zu sprechen. Als katholischer Priester müsste er sich ja mit dem Zölibat bestens auskennen. Aber ich hatte das Gefühl, das er erstens keine Lust hatte, über das Thema zu sprechen und zweitens schien er mit dem Thema auch nicht sonderlich vertraut gewesen zu sein. Mit Mathäus 19.12 wusste er auf Anhieb nichts anzufangen, oder er hatte eine andere Interpretation davon und wollte nicht darüber reden.

Ich fand das eigentlich sehr schade, denn wann hat man schon einmal die Gelegenheit, mit einem Bischof zu sprechen. Hinterher ging mir durch den Kopf, dass er ja vielleicht zu den Geistlichen gehören könnte, die sich gegen das Zölibat der Priester aussprechen. Schliesslich gibt es immer weniger junge Männer, die Priester werden wollen. Warum aber öffnet man diesen Beruf dann eigentlich nicht für Frauen? Es gibt zwar weibliche Bischöfe. Aber gibt es die auch in der katholischen Kirche? Und sind das nicht nur Alibi-Frauen? Mir scheint, hier schimmern noch die alten verkrusteten Strukturen durch.
 
Und bei der gleichen Feier traf ich einen Mann, der bereits zwei Herzinfarkte hinter sich hatte. Der nächste Herzinfarkt könnte der letzte sein. Und der sah so aus, als ob er nicht einmal 45 Jahre alt war. Offenbar ist den Leuten nicht einmal klar, das die Sexualität der Hauptverursacher für den Herzinfarkt ist. Nein, aber auf Sexualität wollte er nicht verzichten. Dabei sah er ohnehin so aus, als ob er nicht die allerbesten Nerven hatte.

Auch seine Essengewohnheiten waren vollkommen ungesund. Ich sagte ihm, dass ich Abends nur noch sehr wenig esse. Er aber sagte, dass er nicht schlafen könne, wenn er sich Abends nicht noch den Bauch voll schlagen könne. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann hatte er die Angewohnheit, jeden Abend um 23 Uhr noch etwas zu essen. Seine Frau schien da vernünftiger zu sein. Sie hatte offensichtlich Angst um ihren Mann.

Mit anderen Worten: Die Menschen sind offenbar so stark in die Sexualität verwickelt, dass sie lieber den Tod in Kauf nehmen, als sich von der Sexualität abzuwenden.
 
opti schrieb:
Mit anderen Worten: Die Menschen sind offenbar so stark in die Sexualität verwickelt, dass sie lieber den Tod in Kauf nehmen, als sich von der Sexualität abzuwenden.
Nun ne ganze Menge andere Leute rauchen, saufen und fressen (wie du schon sagst) sich auch bewußt zu Tode. Sexualität ist da wohl nicht der einzige Grund - Geschweige denn Hauptgrund. Also würd ich das auch nicht so überbewerten.
Aber du scheinst ja wohl nichts anderes im Kopf zu haben, als Sex :zauberer1 - Merkwürdig !
 
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opti schrieb:
Wenn man natürlich solchen Betrügern wie Osho auf den Leim geht, der den Leuten vorgaugelt, die Erleuchtung sei mit links zu erreichen, dann kann man wohl auch nichts anders handeln als du.

Was ist Osho denn anderes, als der Ersatzpapi, der seine Botschaften für den, durch die hemmungslose Sexsucht gebeutelten Westler, der ihm Streicheleinheiten in honigsüßen Worten verabreicht. Genau das richtige für unmündige und in ihrer kindlichen Rolle feststeckende Menschen.
Was hat das denn jetzt auf einmal mit Osho zu tun ??? - Also ehrlich ! (scheint dir wohl auch klar geworden zu sein - nur zu spät)

Weiß du, jeder kriegt das was er haben will, und Osho hat den Leuten das gegeben was sie haben wollten. Und wenn unter seinen ganzen Anhängern nur ein paar gewesen sind die wirklich begriffen haben worum es ihm selbst ging, hat sich das gelohnt.
Und deine Beurteilung resultiert auch nur wieder aus deiner einseitigen Sichtweise. Der hat *langfristig* mehr im Westen erreicht als viele glauben. Vielleicht hat der erst die Grundlagen dafür geschaffen, die den Leuten erst in der Praxis das ermöglicht, wovon du hier die ganze Zeit in der Theorie redest.

Urteile nie vorschnell über jemanden, den du nicht persönlich kennst, und in dessen Lage du nicht selbst gewesen bist.
 
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