Früher gab es Brahmacharinis in Indien. Sie waren Brahmavadinis; und am Wissen über Brahman interessiert. Sie wollten nicht das Leben einer Ehefrau führen und den ehelichen Pflichten nachkommen. Sie dienten das Rishis und Weisen in ihren Einsiedeleien und praktizierten Brahmavichara, das Einssein mit Gott. König Janasruti's Tochter diente Rishi Raikva. Du findest diese Geschichte in den Chhandogya Upanishaden, eine der bekanntesten philosophischen und mystischen Schriften der indischen Kultur.
Die Brahmacharini Sulabha war eine sehr gelehrte Frau. Sie wurde in einer königlichen Familie geboren. Sie wurde im Geist der Emanzipation erzogen. Sie beachtete die Praxis der Askese. Sie beschritt ihren Weg sehr konsequent und war in ihrem Gelübde sehr beharrlich. Sie äußerte nie ein Wort, ohne es auf seine Verletzlichkeit zu reflektieren. Sie war eine Yogini und führte das Leben einer Sanyassin. Sie erschien vor dem König und Asketen Janaka, in seinem Gericht, und führte mit ihm eine Diskussion über Brahmavidya, dem Wissen über Brahman, über das Selbst.
Gargi war ebenso eine Brahmacharini. Sie war eine in hohem Grade kultivierte Frau. Sie hatte mit Yajnavalkya eine langatmige Diskussion über Brahmavidya. Der Dialog zwischen ihnen ist in der Brihadaranyaka Upanishad nachzulesen.
In Europa gab es viele Frauen, die zölibatär lebten und ihr Leben der Askese, dem Gebet und der Meditation weihten. Sie lebten in ihrer eigenen Einsiedelei. In Indien leben auch heute noch gebildete Frauen, die ein Leben als Brahmacharinis führen. Sie möchten nicht heiraten. Sie unterrichten die Mädchen in den Schulen, erteilen den armen Mädchen kostenlosen privaten Unterricht und bilden sie im Nähen und in anderen Hausarbeiten aus.
Sie studieren religiöse Bücher, singen Mantren und meditieren morgens und am Abend. Sie führen ein tägliches spirituelles Tagebuch, leiten spirituelle Frauengruppen und unterrichten Mädchen im Yoga und in den Atemübungen. Sie geben Darlegungen der Bhagavad-Gita und Upanishaden. Sie halten Vorträge über religiöse Texte in Englisch, Sanskrit und Hindi. Während der Feiertage und bei wichtigen Gelegenheiten halten sie im großen Stil religiöse Tagungen für die spirituelle Erweckung von Frauen ab.
Manchmal besuchen sie nahe gelegene Dörfer und verteilen kostenlos Medizin für die Armen. Sie sind mit der Ersten Hilfe, der Homöopathie, der Allopathie (Schulmedizin) und der Biochemie vertraut. Sie sind ebenfalls darin ausgebildet, Kranke zu pflegen. Es gibt gut ausgebildete Brahmacharinis, die Mädchenschulen leiten und die in Sanskrit, Englisch und in Hindi sehr erfahren sind. Sie unterhalten auf eigene Kosten eine freie private Schule für arme Mädchen. Das ist wirklich eine edle Tat.
Solche Mädchen und Frauen sind wirklich ein Segen für Indien. Sie führen ein Leben in Reinheit und Nächstenliebe. Sie genießen Glück, Wohlstand und Ansehen und werden einst mit Seligkeit belohnt werden. Indien könnte mehr Brahmacharinis dieser Art gebrauchen, die ihr Leben dem Dienst am Nächsten, der Meditation und dem Gebet widmen.
Es gab eine Maharani, eine weibliche Maharaja (Fürstin), in den einstigen vereinigten Provinzen, die einfache Kleidung trug, einfache Nahrung aß, Sadhus (Bettelmöche) und arme Leute bediente und unter Sannyasins (Entsagenden) lebte. Sie hatte ein großes Wissen der Heiligen Schriften und praktizierte regelmäßig Meditation und Gebet. Sie beachtete monatelang das Schweigegelübde und verbrachte einige Zeit in Abgeschiedenheit, um zu sich zu finden.
Es gibt eine gebildete Frau, die eine Mennonitin (reformierte christliche Konfession) ist. Ihr Ehemann hat eine gutbezahlte Stellung. Sie behandelt die Patienten kostenlos und leistet einen sehr guten Dienst an der Gesellschaft. Sie ist frei von Besitzgier und leistet medizinische Hilfe, um ihr Herz zu reinigen, um Gott zu danken. Sie kümmert sich um das Haus, dient ihrem Ehemann, studiert religiöse Bücher, meditiert und betet. Sie ist eine ideale Frau, die ein prachtvolles und frommes Leben führt.
Practice of Brahmachari