Meditation und Sex

Dass man sich ändern kann, habe ich ungefähr mit 14 Jahren verstanden. Inzwischen bin ich 27

Und spätestens mit 32-35 wirst Du sehen, dass Du dich andauernd verändert hast. Ich bin mir ganz sicher, dass es in deinem Leben noch mehrere große Wandel geben wird.
Du bist viel zu intelligent und tiefsinnig, um dich nicht zu verändern.
(Das ist mein ganz subjektiver Eindruck)

Opti akzeptiert niemanden und verwirft daher jegliche Möglichkeit einer befriedigenden (!) individuellen Lebensgestaltung im Ansatz. Es ist ein totalitärer Anspruch, den er hat.

Genau das habe ich ihm ja auch schon vorgeworfen, aber ich glaube, dass sich das geändert hat bzw. dass ich damals nicht verstanden hatte, dass diese Meinung wirklich der Ausdruck seiner Lebensgestaltung ist und er sich dabei gewiss ist, dass dies der richtige Weg ist.

:liebe1:
 
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Leidenschaft ist ein sehr starker Wunsch. Schon ein milder Wunsch wird durch häufige Wiederholung oder durch häufigen Genuss zu einer starken Leidenschaft. Im breitesten Sinne versteht man jeden starken Wunsch als Leidenschaft. Religiösen Menschen haben eine Leidenschaft zu Gott. Schriftsteller haben die Neigung, Romane zu schreiben. Sie tun das oft mit großer Leidenschaft. Ebenso gibt es die Leidenschaft, religiöse Bücher zu lesen.

Aber im allgemeinen Sprachgebrauch, bedeutet Leidenschaft Sinneslust oder einen starken sexuellen Appetit. Dies ist eine physische Begierde nach sexueller oder sinnlicher Befriedigung. Wenn eine sexuelle Handlung sehr häufig wiederholt wird, wird der Wunsch nach weiteren sexuellen Handlungen sehr groß und stark. Der sexuelle Instinkt oder der Fortpflanzungsinstinkt im Mann fordert ihn auf, sich durch sexuelle Handlungen für den Fortbestand der menschlichen Rasse zu engagieren.

Leidenschaft ist das instinktive Drängen zur Artenerhaltung. Leidenschaft ist aber ebenso ein Produkt der Unwissenheit. Sie ist eine negative Haltung des Unbewusstseins. Atman (Seele) dagegen ist ewige Reinheit und Vollkommenheit. Avidya Shakti (die göttliche Energie der Unwissenheit) hat die Gestalt der Leidenschaft angenommen, um uns das Universum, der aus göttlicher Sicht wie ein Spiel betrachtet wird, in seiner ganzen Vielfalt zu zeigen. So findet man zum Beispiel in der heiligen Schrift des "Chandipath" die Aussage: "Ich verbeuge mich vor der Göttin, die die Gestalt der Leidenschaft in allen diesen Wesen angenommen hat."

Sogar Brahma, der Schöpfer, kennt offenbar nicht den genauen Sitz, der Leidenschaft. In der Bhagavadgita findest du es erwähnt, dass die Sinne, der Verstand und der Gedanke die Sitze der Leidenschaften sind. Die Wünsche durchdringen offenbar den gesamten Körper. Jede Zelle, jedes Atom, jedes Molekül, jedes Elektron ist offensichtlich von Leidenschaften durchdrungen. Im Ozean der Leidenschaften sind offensichtlich Unterströmungen, Gegenströme und Zwischenströme zu finden. Du musst jeden von ihnen vollständig vernichten.

Leidenschaft ist eine Neigung, die aus dem Verstand entsteht, wenn die Unruhe vorherrscht. Ungesunde Nahrung wie Fleisch, Fisch und Eier, aufreizende Kleider und eine unruhige Art zu Leben, betörende Gerüche, erotische Romane, Filme, Gespräche und andere sinnliche Dinge, schlechte Gesellschaft, Alkohol, Rauschmittel aller Art und Tabak regen die Leidenschaften an.

Practice of Brahmacharya
 
Hallo fckw, die Beiträge scheinen dir ja ziemlich an die Nieren zu gehen. Aber ich mache mir keine Sorgen, dass sie etwas an deiner Einstellung ändern würden. Dafür ist doch wohl etwas mehr Mut und Einsicht erforderlich, als du sie besitzt. Aber es ist schon mal gut, wenn sie so starke Reaktionen bei dir hervorrufen. Vielleicht ist meine Hoffnung ja doch nicht vollkommen vergebens.
 
Energeia schrieb:
Diese ganzen asymmetrischen Papa- und Mama-Rollen in Beziehungen verhindern die richtige Begegnung.
Ach so! Und ich Dummerchen dachte die ganze Zeit, nur Rollenspiele könnten echte Begegnungen herbeiführen. Aber wenn du es sagst.

Jedoch dies...
Im Hier und Jetzt begegnen sich dann zwei Menschen, die nicht offen füreinander sind, die sich mit Bildern betrachten und gegenseitig auf spezifische Weise idealisieren.
...trifft die Sache nicht schlecht. Vermutlich bin ich noch immer zu wenig offen. Ich arbeite dran.
Und spätestens mit 32-35 wirst Du sehen, dass Du dich andauernd verändert hast. Ich bin mir ganz sicher, dass es in deinem Leben noch mehrere große Wandel geben wird.
Jaaaaa, was soll ich denn da jetzt antworten? Soll ich's mit Logik à la Maharshi machen? Oder doch eher die tanzende Banane? Vielleicht ein unlösbares Koan oder ein Haiku? Das wäre alles recht passend hier. Ich versuch mal letzteres:

Mit 32 - 35 werd ich's sehn
nichts bleibt sich gleich -
Die tanzende Banane!


Naja, ich hab's versucht. Mehr lag in drei Minuten konzentrierter Arbeit nicht drin.
 
opti schrieb:
Hallo fckw, die Beiträge scheinen dir ja ziemlich an die Nieren zu gehen. Aber ich mache mir keine Sorgen, dass sie etwas an deiner Einstellung ändern würden. Dafür ist doch wohl etwas mehr Mut und Einsicht erforderlich, als du sie besitzt. Aber es ist schon mal gut, wenn sie so starke Reaktionen bei dir hervorrufen. Vielleicht ist meine Hoffnung ja doch nicht vollkommen vergebens.
Ja, jetzt gibt's Rollentausch, jetzt bist du einmal der Papa, und ich der Sohnemann.

*fckw reibt sich vergnügt die Hände.*

"Papaaa! Der Energeia ist ein ganz Böser, der analysiert mich ständig sehr, sehr feinfühlig und klug! Und trifft dabei sogar bisweilen - erstaunlich ist's - immerhin noch auf die Scheibe. Mit ein bisschen gutem Willen wird sogar ein ganz ansehnlicher Treffer draus."
 
fckw, sieh's doch einfach einmal so, dass ich mir die Arbeit für diejenigen mache, die wirklich offen sind, sich mit dieser Thematik auseinander zu setzen. Und wenn sich jemand daran scheuert, dann ist das eigentlich schon ein gutes Zeichen.

Aber ich finde, dein Hitler - Swani Sivananda-Vergleich, der hinkt ein bisschen. Und wenn es deiner Textanalyse gut tut, dann formulier den Text einfach ein wenig um. Und ganz schnell zeigt deine Textanalyse, dass es da offensichtlich sehr viele Parallelen zwischen Mahatma Gandhi und Swami Sivananda gibt. Das erkennen manche zwar auch ohne Textananlyse, aber manchen hilft dabei eben auch besagte Textananlyse.
 
Hallo FCKW,

Jaaaaa, was soll ich denn da jetzt antworten? Soll ich's mit Logik à la Maharshi machen? Oder doch eher die tanzende Banane? Vielleicht ein unlösbares Koan oder ein Haiku? Das wäre alles recht passend hier. Ich versuch mal letzteres:

Mit 32 - 35 werd ich's sehn
nichts bleibt sich gleich -
Die tanzende Banane!

Naja, ich hab's versucht. Mehr lag in drei Minuten konzentrierter Arbeit nicht drin.

Ja, deine Kritik ist natürlich berechtigt. Ich hätte das nicht anders empfunden, wenn ein anderer das geschrieben hätte - darum hatte ich dich vorhin kritisiert.
Jetzt habe ich dich mit einem Bild betrachtet, das dich in die Zukunft verlängert und Du konntest spüren, wie unbefriedigend es ist, auch wenn der andere damit etwas Gutes will.

Ich will nicht behaupten, dass ich für dich ganz offen bin - dafür kenne ich dich zu wenig.

Ob dir jemand wirklich am Herzen liegt, das sieht man daran, ob Du offen für ihn bist, ob Du ihn so sein lassen kannst und so annehmen kannst, wie er ist, ob Du ihn genau so, wie er jetzt ist, verstehst.


Liebe Grüße :liebe1:
Energeia
 
Hallo,

ich möchte an diesem Thread zwei philosophische Denker teilhaben lassen:

Wilber schrieb:
"Aus diesem Brunnen [Suche nach der sexuellen Befreiung] wurde und wird immer und immer wieder geschöpft; seltsam nur, dass die erreichte Entladung nie so recht an die versprochene Befreiung heranreichen will.
Und wenn man überhaupt bereit war, sich das einzugestehen, wie lautet dann die Empfehlung?
Legt noch ein paar Zähne zu, lasst es richtig krachen, bumst, dass die Fetzen fliegen und die Brunstschreie nur so gellen - die Befreiung muss irgendwo da drin sein."

(Ken Wilber: Eros, Kosmos, Logos: S.557)




Foucault schrieb:
"Aber denken wir doch ein bißchen an all die Hinterlistigkeiten, mit denen man uns seit Jahrhunderten den Sex liebenswert, seine Erkenntnis begehrenswert und alles, was sich davon sagen lässt, kostbar macht; mit denen man uns zur Entfaltung unserer Geschicklichkeit aufreizt, um ihn zu erwischen, und mit denen man uns an die Pflicht bindet, ihm die Wahrheit zu entlocken; mit denen man uns Schuld einredet, wei wir ihn so lange verkannt haben.
Über diese Listen sollten wir uns heute wundern.
Und träumen müssen wir davon, dass man vielleicht eines Tages - in einer anderen Ökonomie der Körper und der Lüste - nicht mehr recht verstehen wird, wie es den Hinterhältigkeiten der Sexualität und der ihr Dispositiv stützenden Macht gelingen konnte, uns dieser kargen Alleinherrschaft des Sexes zu unterwerfen; wie es ihnen gelingen konnte, uns an die endlose Aufgabe zu binden, sein Geheimnis zu zwingen, und diesem Schatten die wahrsten Geständnisse abzuringen.

Ironie dieses Dispositiv: es macht uns glauben, dass es darin um unserer "Befreiung" geht."

(Foucault: Der Wille zum Wissen (Sexualität und Wahrheit Band 1). S.190)

:liebe1:
 
Die Leidenschaften sind als Same in den Jungen und Mädchen bereits angelegt. Aber er bereitet ihnen keine Sorgen. Genau so wie der Baum bereits im Samen enthalten ist, so ist die Leidenschaft bereits in den Kindern angelegt. In alten Männern und Frauen dagegen, wird die Leidenschaft unterdrückt. So kann sie keinen Schaden anrichten. Nur den jungen Männern und Frauen bereitet die Leidenschaft Probleme. Sie werden vielfach zu Sklaven der Leidenschaft. Oft sind sie vollkommen hilflos dieser Leidenschaft ausgeliefert.

Es gibt keinen großen Unterschied in der Sexualität zwischen einem Mann und einer Frau, einem Jungen und einem Mädchen, wenn sie sehr jung sind. Kommen sie aber in die Pubertät, dann gibt es eine bedeutende Veränderung. Gefühle, Gesten, Körper, Gang, Gespräche, Blicke, Bewegungen, Stimme und Benehmen, alles verändert sich.

Die vollständige Mangobaum, mit allen seinen Zweigen, Blättern und Früchten, ist bereits in einer subtilen Form im Samen enthalten. Es dauert seine Zeit, bis der Baum in voller Blütenpracht erblüht. Ebenso lauert die Begierde der Sinneslust in einem jungen Mann von achtzehn Jahren, der dann bis zu seinem fünfundvierzigsten Lebensjahr seinen Leidenschaften nachgeht, um dann allmählich etwas kürzer zu treten. Verschiedene Formen falschen und unverantwortlichen Handelns ist oft bei Menschen dieser Altersgruppe anzutreffen. Dieses ist die kritischte Periode im Leben des Menschen.

@Energeia

Foucault gefällt mir besonders. Warum gab es im "aufgeklärten" Europa nur so wenige weise Menschen? Offenbar war die große Mehrheit von der Sinneslust befallen.

Und Wilbers Rat sollte man lieber nicht befolgen, denn der führt ganz schnell zum Tod. Man sieht's am schnellen Tod der Hähne bei den Hühners. Tod durch Herzinfarkt. In diesem Zusammenhang sei noch einmal der Löwe erwähnt, der sich nur einmal pro Jahr paart.

Practice of Brahmacharya
 
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@Opti

sorry, vielleicht war das Zitat zu kurz. Wilber meint auch nicht, dass man dieser "Empfehlung" folgen sollte. Er folgt hier viel mehr Foucault und anderen.

:liebe1:
 
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