Meditation und Psychotherapie

Hallo Kinnarih,

da kämen wir wieder an den Punkt der Objektivität. Es ist schwer, sich selbst zu überprüfen, denn es steht einem ja doch das Bild seiner Selbst im Weg, ich denke nicht, daß das bei einem Therapeuten anders ist. Möglich, daß ein Therapeut es an seinen Erfolgen sieht, an der Gesundung seiner Klienten, das wäre für mich eine sehr effektive Überprüfung meiner selbst, wäre ich Therapeutin.

Liebe Grüsse

Sirya
 
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Hallo Kinnarih,

da kämen wir wieder an den Punkt der Objektivität. Es ist schwer, sich selbst zu überprüfen, denn es steht einem ja doch das Bild seiner Selbst im Weg, ich denke nicht, daß das bei einem Therapeuten anders ist.

Bei dem ist es ganz sicher nicht anders. Aber bei ehrlicher Bereitschaft, sich selbst anzuschauen, ist es eben doch möglich. Soweit ich weiß, lernt man das doch als Therapeut ziemlich gründlich, die Mechanismen, mit denen man sich selbst täuscht. Ich weiß nicht, ob klar wird, was ich an deinem Denkansatz nicht nachvollziehen kann (wenn du sagst, du glaubst nicht, daß ein Therapeut dazu in der Lage ist): Therapeuten sind doch Leut wie alle anderen auch - und von daher wie alle anderen auch a priori in der Lage, sich selbst zu überprüfen (mit Hilfe eines anderen Menschen geht das sicher bei ihnen auch einfacher). Ich glaube, das ist gar nicht so selten, daß ein Therapeut zu einem Kollegen geht, um mal was für sich selbst zu tun...

(Etwa so, wie selbst berühmte Virtuosen gelegentlich mal zu einem Lehrer gehn, um herauszufinden, ob sich etwa Fehler eingeschlichen haben in der täglichen Routine.)
 
..... bei ehrlicher Bereitschaft, sich selbst anzusehen. Ein Therapeut, dem daran liegt, zu heilen, der Mitgefühl und Liebe zum Menschen mitbringt in seinem Beruf, dem es erst zweitrangig um seine Person geht, das ist wohl der Idealfall. Der überprüft, wieviel Routine sich bei ihm eingeschlichen hat. Hätte ich nichts dagegen, wenn es so wäre.
Wiegesagt, die Gesundung des Patienten an sich ist doch ein großartiges Überprüfungsmittel.
 
Hallo ihr beiden,

als meine Erfahrung und mein begrenztes Wissen sagt mir, dass es da schon sehr unterschiedliche Ausbildungen gibt. Bei manchen Ausbildungen fängt der Therapeut gleich an zu therapieren, bei anderen wird er jahrelang zunächst selbst therapiert... ... und auch was die Kontrolle der eigenen Übertragung angeht, gibt es ganz verschiedene Grade... ...es gibt da - so weit ich das sehe - eine breite Vielfalt und keinen gemeinsamen Nenner.

Ich kenne beispielsweise eine Person, die sich erst nachdem sie selbst schon therapierte eingestehen konnte, dass sie selbst eine Therapie benötigt. In der Therapie hat sie der Therapeuten über ein halbes Jahr nichts von ihren eigentlichen, psychotischen Problemen erzählt, weil sie Angst hatte, den Job zu verlieren.
Das ist gewiss nicht der Regelfall, aber so etwas gibt es eben.

Es gibt bestimmt Menschen, die aus einer spirituellen und helfenden, liebevollen Motivation heraus Therapeut werden, aber es gibt auch ganz andere Motivationen - Geld, Prestige, Job, Zukunft, Ego... .

Es gibt eben beides. Auf der einen Seite wirklich liebevolle Therapeuten, die eine langjährige Ausbildung absolviert haben und dazu vielleicht auch noch 2-3 andere psychotherapeutische Ausbildungen, so dass sie ihre Therapie individuell auf den Klienten abstimmen können. Und auf der anderen Seite den Therapeuten, der sich den Klienten gegenüber überlegen fühlt, der die Machtposition irgendwie auch genießt, vielleicht ohne es zu durchschauen, der sich lediglich mit einer Helfer-Rolle identifiziert, also auch dann, wenn der Klient Schmerzen fühlt, sagt, dass er ja nur das Beste wolle, der auch an seinem Job hängt und der vielleicht auch gar keine große Ausbildung absolviert hat, weil er davor Angst hatte. Dazwischen gibt es sicherlich viele lebbare Möglichkeiten.

Tja, die Realität ist eben bunt :) ... ich hätte sie ja auch gerne idealer :)

Liebe Grüße,
Energeia
 
Liebe Energeia,

danke für deine Antwort und deine richtigen und wichtigen Hinweise. :)
Es stimmt, bei "der Welt" setze ich den absoluten Maßstab an, wahrscheinlich weil ich mir nur so das heil-werden als schlüssig und tatsächlich funktionierend "ausmalen" kann, denn wenn um einen herum alles mehr oder weniger verletzt ist, dann frage ich mich wie die eigene Genesung überhaupt langfristig funktionieren soll. Ich bin ja immer wieder mit mehr oder weniger verletzten Personen konfrontiert, den einen und anderen Menschen liebe ich und bekomme hier dann sehr wohl die Grenzen aufgezeigt.
Aber danke nochmals für den Input, wie du siehst, greife ich auch gerne deine Anregung auf, von mehr oder weniger verletzten Menschen zu schreiben, in der Tat ist das wohl die treffendere Bezeichnung. :)
@Sternenatemzug: das Licht, die Liebe - ja sie bewirken vieles, ich durfte es selbst erleben und sie entfachen tatsächlich ein Feuer, dass um sich greifen kann und etwas in Kraft setzt, dass ich gerne göttlich nenne, ABER ich mußte auch die Grenzen erfahren und dies war eine der für mich lehrreichsten und zugleich ernüchterndsten Erlebnisse, zu bemerken, wo manchmal keine Heilung möglich ist. Woran es hier scheitert? Ich weiß es nicht. Am Einzelnen? An einem selbst?
Ich habe die Phase, wo ich mich, durch die Erfahrung des heil-werdens berauscht und berufen zu etwas "Höherem" fühlte, abgeschlossen. Für mich ist nur ein Zustand von vielen, den wir durchlaufen, daran festhalten zu wollen ist bereits wieder ein Fehler.
Ich denke, es ist schön, wie es ist, aber ich fühle mich als Teil des Ganzen und somit dem Ganzen in gewisser Weise auch ausgeliefert, wenngleich ich es mir nicht nehmen lasse, meinen kleinen Teil so aktiv wie möglich zu gestalten und zu (er)leben. :)
 
Tja, die Realität ist eben bunt :) ... ich hätte sie ja auch gerne idealer :)

Das gefällt mir gut, die bunte Realität. Und wer weiß, ob "idealer" nicht auch "fader" wär...

Im Moment passiert in mir ganz langsam etwas. Eben weil auf der therapeutischen Ebene sich ein Tor zu dieser Buntheit geöffnet hat, weg vom alles zerdenken, hin zum nachfühlen. Auf einmal ist dieses "alles annehmen" in der Meditation kein bloßes Wort mehr, sondern wird erlebbar. "Atme den Himmel ein und das ganze Universum ist in dir" ist nicht mehr nur hörbar, sondern (vorsichtig noch, aber immerhin) spürbar.
 
"Atme den Himmel ein und das Universum ist in dir" - war mal mein Signum, hast du dir gut gemerkt, Kinny.

Ideal wird nicht fad sein für die, die behandelt werden müssen wegen Psychosen und Traumen. Eher würden Therapeuten vielleicht weniger Geld verdienen, weil die Klienten gesund werden. Das wäre für die dann schon ein wenig fad.
 
Liebe Chaya,

Liebe Energeia,

danke für deine Antwort und deine richtigen und wichtigen Hinweise. :)
Es stimmt, bei "der Welt" setze ich den absoluten Maßstab an, wahrscheinlich weil ich mir nur so das heil-werden als schlüssig und tatsächlich funktionierend "ausmalen" kann, denn wenn um einen herum alles mehr oder weniger verletzt ist, dann frage ich mich wie die eigene Genesung überhaupt langfristig funktionieren soll. Ich bin ja immer wieder mit mehr oder weniger verletzten Personen konfrontiert, den einen und anderen Menschen liebe ich und bekomme hier dann sehr wohl die Grenzen aufgezeigt.
Aber danke nochmals für den Input, wie du siehst, greife ich auch gerne deine Anregung auf, von mehr oder weniger verletzten Menschen zu schreiben, in der Tat ist das wohl die treffendere Bezeichnung. :)

Das freut mich sehr, dass du so offen meine Gedanken für dich fruchtbar aufnehmen konntest.
Die Frage, wie die Genesung überhaupt langfristig funkionieren soll... ...ja, das ist auch die Frage, die mich theoretisch mein Leben lang beschäftigen wird. Praktisch sehe ich erst einmal den Weg, mich selbst so weit zu heilen und spirituelle zu reifen, dass ich mich und andere mehr und mehr lieben kann.

Liebe Grüße :)
Energeia
 
Liebe Kinnarih,

Im Moment passiert in mir ganz langsam etwas. Eben weil auf der therapeutischen Ebene sich ein Tor zu dieser Buntheit geöffnet hat, weg vom alles zerdenken, hin zum nachfühlen. Auf einmal ist dieses "alles annehmen" in der Meditation kein bloßes Wort mehr, sondern wird erlebbar. "Atme den Himmel ein und das ganze Universum ist in dir" ist nicht mehr nur hörbar, sondern (vorsichtig noch, aber immerhin) spürbar.

:kuesse: :flower2: :kuesse:

liebe Grüße
Energeia​
 
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Hallo,
ich bin ganz neu hier um Ehrlich zu sein lese ich schon seid ein paar tagen hier, und habe einfach mal das Bedürfnis euch etwas von mir mit mit zu teilen. Ich bin schon seit ca. 9 Monate in Psychotherapie freiwillig von mir aus weil ich etwas in meinen Leben veränder möchte.Eigendlich bin ich immer sehr verschlossen helfe gerne anderen mit guten Ratschlägen , konnte sie für mich aber nie um setzten .Ich habe immer die Schwierigkeit gehabt meinen mit Menschen zu Vertrauen vor allen mir selber, blocke jegliches Thema von mir ab warum auch immer kann ich nicht genau sagen meine Therapeutin hat das allerdings auch bemerkt den ich bin kein Mensch der großen worte vor alles was mich angeht nun wo zu ich kommen möchte ist das sie mir Kundalini Meditation gezeigt hat die ich zu Hause für mich über sollte………
Ich war etwas irritiert um genau zusagen such ich immer irgendwelche Hintergründe warum ich irgendetwas machen sollt…Nun ja so wie ich bin habe ich das auch gemacht(Mache ich immer noch)
Hin zu muss ich sagen ich habe zu ersten mal seit langer länger Zeit das Gefühl Glücklich zu sein gespürt und es ab für mich kein schöneres Gefühl. ich bin innerlich nicht mehr auf Hochspannung kann mich endlich auch mal Entspannen und genissen.Aber es gibt auch andere Seiten ich konnte mich nie an meiner Kindheit erinnern warum auch immer zur zeit passiert es mir immer häufiger das mir gewisse Sachen wieder einfallen unteranderen auch unangenehme Sachen ,die ich nicht zu lassen oder auch wahe haben möchte da es mir weh tut ,und ich weiche alles von mir was weh tun kann. Was ich euch eigentlich mitteilen möchte ist das Meditation in Verbindung einer Psychotherapie sehr gut helfen kann zu mindestens in meinen fall.
Ich wollte das einfach al loss werden Alles gute
 
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