Hallo ihr beiden,
als meine Erfahrung und mein begrenztes Wissen sagt mir, dass es da schon sehr unterschiedliche Ausbildungen gibt. Bei manchen Ausbildungen fängt der Therapeut gleich an zu therapieren, bei anderen wird er jahrelang zunächst selbst therapiert... ... und auch was die Kontrolle der eigenen Übertragung angeht, gibt es ganz verschiedene Grade... ...es gibt da - so weit ich das sehe - eine breite Vielfalt und keinen gemeinsamen Nenner.
Ich kenne beispielsweise eine Person, die sich erst nachdem sie selbst schon therapierte eingestehen konnte, dass sie selbst eine Therapie benötigt. In der Therapie hat sie der Therapeuten über ein halbes Jahr nichts von ihren eigentlichen, psychotischen Problemen erzählt, weil sie Angst hatte, den Job zu verlieren.
Das ist gewiss nicht der Regelfall, aber so etwas gibt es eben.
Es gibt bestimmt Menschen, die aus einer spirituellen und helfenden, liebevollen Motivation heraus Therapeut werden, aber es gibt auch ganz andere Motivationen - Geld, Prestige, Job, Zukunft, Ego... .
Es gibt eben beides. Auf der einen Seite wirklich liebevolle Therapeuten, die eine langjährige Ausbildung absolviert haben und dazu vielleicht auch noch 2-3 andere psychotherapeutische Ausbildungen, so dass sie ihre Therapie individuell auf den Klienten abstimmen können. Und auf der anderen Seite den Therapeuten, der sich den Klienten gegenüber überlegen fühlt, der die Machtposition irgendwie auch genießt, vielleicht ohne es zu durchschauen, der sich lediglich mit einer Helfer-Rolle identifiziert, also auch dann, wenn der Klient Schmerzen fühlt, sagt, dass er ja nur das Beste wolle, der auch an seinem Job hängt und der vielleicht auch gar keine große Ausbildung absolviert hat, weil er davor Angst hatte. Dazwischen gibt es sicherlich viele lebbare Möglichkeiten.
Tja, die Realität ist eben bunt

... ich hätte sie ja auch gerne idealer
Liebe Grüße,
Energeia