Meditation und Psychotherapie

Liebe Sirya,

Hallo Energeia,

alles klar. Nein, wir müssen keineswegs den normalen Weg einer Therapie diskutieren.
Um auch gleich Kinnarih's Frage mitzubeantworten :Jeder Psychologe, , so er noch ein Ego hat und eine Persönlichkeit hat, wirkt massiv prägend auf jemanden ein, mit dem er arbeitet. Er kann nur von seinem Weltbild aus heilen, nur davon ausgehen, was er oder sie für erstrebenswert bzw. normal hält. Insofern dringt er in das Gehirn eines Menschen bzw. in die Seele prägend ein und manipuliert (selbst wenn die Motivation dahinter gut gemeint sein sollte).
Das ist sicher auch bei einem spirituellen Lehrer der Fall, beides kann Abhängigkeit schaffen und gleicht manchmal einer gottähnlichen Verehrung. Ich halte jedoch einen Therapeuten für noch gefährlicher, denn er weiß sehr genau, wie die Mechanismen einer Psyche funktionieren und wie er manipulieren kann, um jemanden dahin zu bringen, wohin er ihn haben möchte.

Gerade bei den von dir, Energeia, genannten psychischen Problemen, ist Meditation ein sehr guter Weg, um zu sich selbst zu finden. Ich selbst glaube nicht, daß da eine therapeutische Einwirkung den Weg abkürzen kann, halte sie eher für einen Umweg.

LG, Sirya

Also ich glaube nicht, dass du den "normalen Weg" einer Psychotherapie beschrieben hast. Du beschreibst einen möglichen Weg.
Ich bin mir sehr sicher, dass in den meisten Fällen, also über 60 Prozent aller Psychotherapien keine psychiatrische Behandlung (Medikamente) erfolgt.
Aus meiner Sicht gibt es 2 Wege und du beziehst dich nur auf einen. Wenn du den anderen Weg, ohne Medikamente nicht als einen Weg anerkennst, dann kann ich das nicht verstehen. Mir scheint, dass du da die gesellschaftliche Wirklichkeit ein wenig ignorierst.


Was deine Meinung insgesamt zur Psychotherapie angeht: das wirkt auf mich ein wenig so, als würde es dir sehr schwer fallen, anderen Menschen zu vertrauen. Du sprichst ja vor allem darüber, wie "gefährlich" sie sind, was für ein "Ego" sie haben und nimmst diese Menschen und anscheinend die Menschen generell als Menschen wahr, denen du nicht einfach so vertrauen kannst. Auf mich wirkt das sehr einseitig, dieses Menschenbild.
Ich glaube, dass es die Fälle gibt, die du ansprichst, dass ein Therapeut selbst zuviele Probleme hat, aber ich glaube nicht, dass es immer so ist. (Das hat TROUBLESHOOTER auf dieser Seite auch beschrieben).
Wir hatten dieses Problem schon weiter vorne kurz behandelt, dass es immer ein Problem in einer Psychotherapie (aber auch in einer Meditationsgruppe) ist, zu erkennen, wieviel Probleme und Projektionen nun die eigenen sind und welche Probleme der Therapeut/Lehrer/Meister mit in die Interaktion bringt.
Ich glaube nicht, dass es der richtige Weg ist, diesem Problem generell auszuweichen.
Meine Erfahrung sagt mir, dass immer dann, wenn ich aus Angst handel, wenn Menschen grundsätzlich nicht vertraue, wenn ich andere nur als Ego und gefährlich wahrnehme und ich mich schützen und die Situation kontrollieren will, ich vor allem aus meinem eigenen Ego lebe und handle.

Liebe Grüße,
Energeia
 
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Du hast meine Frage nicht beantwortet :) drum stell ich sie jetzt noch einmal etwas deutlicher. Denn aus deinen weiteren Aussagen wird auch noch etwas deutlicher, wonach ich frage, drum korigiere ich den usprünglichen Wortlaut.

Warum setzt du Interaktion und Manipulation gleich?

Deine weitere Kritik an Therapie im Allgemeinen basiert offensichtlich nicht auf persönlichen Erfahrungen, sondern auf Mutmaßungen, Glauben und Vor(ver)urteilen. Das ist schade, denn so ist ein fruchtbarer Austausch zunächst nicht möglich.


@troubleshooter
Philippe, dankeschön für den Link!

Jede Interaktion ist zugleich Manipulation. Und eine gezielte, proffessionelle Interaktion ist genauso Manipulation, egal jetzt, ob es gut oder schlecht ist für den anderen.
Ob meine Kritik an Therapie im Allgemeinen auf persönlicher Mutmaßung oder auf Erfahrung beruht, das darfst du durchaus deine persönlichen Mutmaßungen anstellen, stört mich nicht.
Ein fruchtbarer Austausch, hmm, muß das so sein?

LG, Sirya
 
Hallo Sirya,

ich reg mich manchmal nur über unüberlegt dahin geschriebene Beiträge auf, vielleicht weils meine auch manchmal sind:clown:

wegen der Aussage "die Menschheit befindet sich in Therapie...", die vielleicht n bissl plakativ ist, war aber so gemeint, dass zB die kanadische Regierung sich für die Untaten an den Ureinwohnern entschuldigt.
DH, da hat ein kollektiver Bewusstwerdungs- und Läuterungsprozess stattgefunden. Auch die deutschen sind ja das Paradebeispiel in Aufarbeitung der Kollektivpsyche und verdrängen ihre Vergangenheit nicht.

Auch die Umweltproblematik zwingt die Weltpolitik zu reflektieren und Verhaltensmuster zu überdenken, denn die Konsequenzen die aus dem Selbstzerstörerischen Verhalten entstehen, kann die Welt sich auf Dauer nicht mehr Leisten.

Du klingst ziemlich fatalistisch..." Die Menschen lassen sich weiterhin verdummen, versklaven und manipulieren" hmm...



Was ist denn gerade in Tibet passiert, was war mit den Mönchen in Myanmar und was war gerade mit den Truckfahrern in Portugal die alles blockierten?
In Cina gibt es tausende mutige, die Demos organisieren, blogger die in den Knast gehen und Menschenrechtsanwälte die für Ideale sich viele Feinde machen.

Klar sind meine BEispiele nicht mal ein Tropfen auf den heissen Stein, aber es gibt das Gute, das Mutige, das Selbstbestimmte, man muß es auch sehen wollen.
Ein guter Therapeut sollte genau das in jedem Menschen finden oder sehen können und es ihn dann selbst freischaufeln lassen.

Ich bin mal von einer Borderlinerin auf Yogaunterricht angesprochen worden, da sie es mal ausprobieren wollte.
Die arme Frau hat bei dem Versuch sich auf ihren Atem zu konzentrieren udn tief zu atmen Panikattacken, Schüttelanfälle und Krämpfe bekommen.
Leider hat sie nicht den mut oder die Kraft gehabt auf die sanfteste Weise damit fortzufahren, ich kann mir aber vorstellen, dass ein Jahr Gesprächstherapie zum Ängsteabbau vielleicht vorher besser wäre.

Außerdem ist Meditation ein Überbegriff für so viele techniken, die auch so gegensätzlich sein können.
Manche Menschen tragen solche Spannungen mit sich herum, dass man das unter Umständen als eine Stützstruktur sehen muß die ihnen eine Art von Halt gibt, je nach der schwere an Unmenschlichkeit, die sie erlebt haben.

Als Masseur befrage ich meine Kunden, bei denen ich ein hohes Maß an Stress wahrnehme, ob sie momentan ein hohes Leistungpensum zu erfüllen haben.
Würde ich ihnen die Verspannungen komplett herausmassieren, würden sie garantiert zusammen brechen udn eine Wellnessmassage gibt ihnen viel mehr Kraft udn ein Entspannung die zu ihrer Situation passt.

Viele Menschen tragen ihr Leid viele Jahre mit sich herum, bis sie stark genug geworden sind sich damit auseinander zu setzen. Bei der meditation könnte zu früh ein zu grosses Paket unverarbeiteter Erlebnisse hochkommen, doch diesen Punkt hat Energeia schon sehr ausführlich einige Beiträge vorher beschrieben.


Müßen nicht aber können.
Ich finde es gut, dass bevor man seinen Senf dazu gibt sich erst mal nen Überblick verschafft, um was es im Großen und Ganzen geht, welche Meinungen vertreten werden, anstatt einfach rotznasig was reinzupressen.

Die Welt kann sich das nicht nur auf Dauer nicht mehr leisten, sie kann es sich im Grunde keinen Tag mehr leisten. Und die Tröpfchen auf den heißen Stein sind so wenig, zu wenig, um das Ruder so schnell zu wenden. Ja, ich neige zum Fatalismus, und? Ich komme gut damit zurecht.

Ich habe keinen Schnupfen übrigens und übers Rotznasenalter bin ich schon längst hinaus.

LG, Sirya
 
Liebe Sirya,



Also ich glaube nicht, dass du den "normalen Weg" einer Psychotherapie beschrieben hast. Du beschreibst einen möglichen Weg.
Ich bin mir sehr sicher, dass in den meisten Fällen, also über 60 Prozent aller Psychotherapien keine psychiatrische Behandlung (Medikamente) erfolgt.
Aus meiner Sicht gibt es 2 Wege und du beziehst dich nur auf einen. Wenn du den anderen Weg, ohne Medikamente nicht als einen Weg anerkennst, dann kann ich das nicht verstehen. Mir scheint, dass du da die gesellschaftliche Wirklichkeit ein wenig ignorierst.


Was deine Meinung insgesamt zur Psychotherapie angeht: das wirkt auf mich ein wenig so, als würde es dir sehr schwer fallen, anderen Menschen zu vertrauen. Du sprichst ja vor allem darüber, wie "gefährlich" sie sind, was für ein "Ego" sie haben und nimmst diese Menschen und anscheinend die Menschen generell als Menschen wahr, denen du nicht einfach so vertrauen kannst. Auf mich wirkt das sehr einseitig, dieses Menschenbild.
Ich glaube, dass es die Fälle gibt, die du ansprichst, dass ein Therapeut selbst zuviele Probleme hat, aber ich glaube nicht, dass es immer so ist. (Das hat TROUBLESHOOTER auf dieser Seite auch beschrieben).
Wir hatten dieses Problem schon weiter vorne kurz behandelt, dass es immer ein Problem in einer Psychotherapie (aber auch in einer Meditationsgruppe) ist, zu erkennen, wieviel Probleme und Projektionen nun die eigenen sind und welche Probleme der Therapeut/Lehrer/Meister mit in die Interaktion bringt.
Ich glaube nicht, dass es der richtige Weg ist, diesem Problem generell auszuweichen.
Meine Erfahrung sagt mir, dass immer dann, wenn ich aus Angst handel, wenn Menschen grundsätzlich nicht vertraue, wenn ich andere nur als Ego und gefährlich wahrnehme und ich mich schützen und die Situation kontrollieren will, ich vor allem aus meinem eigenen Ego lebe und handle.

Liebe Grüße,
Energeia

Nun, ich kenne ca. 30 Menschen, die therapiert wurden, alle auf dieselbe Weise. Keiner dabei, dem wirklich geholfen wurde. Keiner dabei, der nur eine Psychotherapie bekommen hätte.
Hast du schon mal die Wohnung eines solchen Menschen gesehen? Ein Bett, ein Tisch, ein Schrank, ein Fernseher. Nichts Buntes in der Regel. Auf Fragen, warum er/sie es sich nicht gemütlicher machen: "Ich habe nichts davon, es gibt mir nichts, ich spüre sowieso nichts". Traurig.
Und es sind liebenswürdige Lämmer, die nie jemandem etwas getan haben, liebenswürdiger, als manch andere Menschen sind, meistens voller Vertrauen, daß die Ärzte das Richtige mit ihnen gemacht haben. Manche so traurig, weil sie bemerken, was mit ihnen los ist.
Warum ist es so wichtig, anderen zu vertrauen? Zuerst muß ich selbst mir vertrauen können und das kann ich. Ob das nun mein Ego ist oder der Selbsterhaltungstrieb oder gut oder schlecht - ich finde das gut so.

Ich fände es z.B. gut , wenn jemand, der Psychologe wird, auf seine Motivation hin überprüft wird und auch auf seine Psyche hin. So wie ich es gut fände, wenn ein Lehrer, der Schulkinder erziehen möchte, erstmal darauf geprüft wird, ob es ihm um die Kinder geht, um eine Berufung, oder nur um einen Job. Und ich weiß leider, daß es oft nur um einen Job ging. Warum sollte das bei einem Therapeuten anders sein? Warum sollte ich voller Vertrauen davon ausgehen, daß es ihm um den Menschen geht und nicht um Macht und einer persönlichen Demonstration derselben bzw. um persönlichen Ehrgeiz?

LG, Sirya
 
Liebe Sirya,

Nun, ich kenne ca. 30 Menschen, die therapiert wurden, alle auf dieselbe Weise. Keiner dabei, dem wirklich geholfen wurde. Keiner dabei, der nur eine Psychotherapie bekommen hätte.

Also ich kenne ca. 5 Fälle sehr genau, in denen es so ähnlich war, wie du es beschreibst. Und ich kenne ca. 10-15 Fälle, in denen es anders war und auch keine Medikamente verbareicht wurden. Ich will aber nicht sagen, dass dieses Zahlenverhältnis irgend etwas bedeutet. Ich will damit nur sagen, dass es beide Wege gibt.

Warum ist es so wichtig, anderen zu vertrauen? Zuerst muß ich selbst mir vertrauen können und das kann ich. Ob das nun mein Ego ist oder der Selbsterhaltungstrieb oder gut oder schlecht - ich finde das gut so.

Naja, normalerweise entsteht ja Vertrauen in der Kindheit durch das Umfeld. Aber wenn das nicht entsteht, dann gebe ich dir recht. Ja, sicherlich, zuerst muss man sich dann selbst vertrauen.
Ich wollte nicht sagen, dass es schlecht ist. Ich wollte nur beschreiben, wie es bei mir ist, wenn ich eine derartige Weltsicht auf eine Situation habe. Das ist einfach nur als Kommunikation gemeint und du triffst ja dann ohnehin deine eigenen Entscheidungen.

Ich fände es z.B. gut , wenn jemand, der Psychologe wird, auf seine Motivation hin überprüft wird und auch auf seine Psyche hin.

Das ist ein wesentliches Element der Psychoanalyse-Ausbildung, die ja oft viele Jahre geht. Der Psychoanalytiker muss sich selbst immer wieder fragen, welche Motivationen und Konflikte er eigentlich mit einbringt. Er muss sich immer wieder fragen, wieviel er auf den anderen überträgt.
Aber anscheinend ist das nicht allzu leicht für den Menschen (homo sapiens sapiens). Da gebe ich dir recht. Es gibt ja durchaus auch weniger kompetente Psychoanalytiker.
Ich kenne auch einen Fall, dass ein Freund von mir, der jetzt gerade eine Therapieausbildung macht und auch schon Patienten betreut, selbst unglaublich viele Probleme hat und er - genau wie du das beschreibst - sich durch seine STellung gegenüber den "Patienten" aufwertet; und natürlich hat das alles auch finanzielle und berufliche Gründe. Das gibt es.
Aber deswegen würde ich nicht die gesamte Psychotherapie verurteilen.
Nicht Schwarz und auch nicht Weiß.

So wie ich es gut fände, wenn ein Lehrer, der Schulkinder erziehen möchte, erstmal darauf geprüft wird, ob es ihm um die Kinder geht, um eine Berufung, oder nur um einen Job.

Ja, auch für Hochschullehrer. Da kann ich nur zustimmen. Ich finde es sehr schade, dass die Menschen in unserer Gesellschaft sich das einfach aussuchen können.

Und ich weiß leider, daß es oft nur um einen Job ging. Warum sollte das bei einem Therapeuten anders sein? Warum sollte ich voller Vertrauen davon ausgehen, daß es ihm um den Menschen geht und nicht um Macht und einer persönlichen Demonstration derselben?

Ich sage ja nicht, dass ein Mensch "blind" vertrauen "soll". Mit Vertrauen meine ich nicht, dass man schon weiß, was in Zukunft passiert. Solche Zukunfts-Gedanken macht man sich ja eher dann, wenn man gerade nicht vertraut. Mit Vertrauen meine ich nur, dass man einen Anfang wagt. Und gerade weil man Vertrauen hat, traut man sich dann auch zu, dass das ganze auch miteinander, eventuell auch ganz alleine, beendet werden kann, wenn es sich als zu problematisch erweist.
Meine Aussagen zielten darauf, dass du das alles grundlegend ablehnst. Eine andere Position muss ja nicht gleich sein, dass man alles blind annimmt. Also weder Schwarz noch Weiß, sondern ein Bild der Gegenwart, das bunt ist und das nicht zu sehr auf die Zukunft schielt, was da alles, vor allem Schlimmes passieren könnte. Das heißt für mich Vertrauen.
Wenn man dieses Vertrauen verloren hat, dann ist das eine sehr schwierige Arbeit, es wieder zu erlangen. Ich kenne das auch ähnlich von mir. Es geht aber, so weit ich das sehe, gerade nicht nur alleine. Wie will man alleine lernen, anderen zu vertrauen? Vertrauen bezieht sich ja immer auch auf andere Menschen, darf aber eben nicht "blind" sein, sonst ist es kein Vertrauen, sondern Idealisierung, etc. . Der Andere ist kein Übermensch, kein Heiliger, er hat sicherlich auch Probleme und Konflikte in sich, aber wir können das eventuell gemeinsam lösen, wir können vor allem gemeinsam darüber sprechen, eventuell ist auch mal Rückzug und Distanz wichtig, damit sich jeder besinnt, und eventuell ist der andere wirklich vollkommen problematisch, aber in vielen Fällen wird das bei einem Therapeuten nicht so sein - das ist meine These.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Lieber Energeia,

erstmal danke für den fruchtbaren Austausch! ;)


Liebe Sirya,



Also ich kenne ca. 5 Fälle sehr genau, in denen es so ähnlich war, wie du es beschreibst. Und ich kenne ca. 10-15 Fälle, in denen es anders war und auch keine Medikamente verbareicht wurden. Ich will aber nicht sagen, dass dieses Zahlenverhältnis irgend etwas bedeutet. Ich will damit nur sagen, dass es beide Wege gibt.


Gut!




Naja, normalerweise entsteht ja Vertrauen in der Kindheit durch das Umfeld. Aber wenn das nicht entsteht, dann gebe ich dir recht. Ja, sicherlich, zuerst muss man sich dann selbst vertrauen.
Ich wollte nicht sagen, dass es schlecht ist. Ich wollte nur beschreiben, wie es bei mir ist, wenn ich eine derartige Weltsicht auf eine Situation habe. Das ist einfach nur als Kommunikation gemeint und du triffst ja dann ohnehin deine eigenen Entscheidungen.

Ja, das tu ich. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen. Und zwar, nachdem ich in mich reingehört habe, und festgestellt habe, welches Gefühl sie in mir auslösen. Meinen Gefühlen und meinem Inneren vertraue ich zu hundert Prozent.




Das ist ein wesentliches Element der Psychoanalyse-Ausbildung, die ja oft viele Jahre geht. Der Psychoanalytiker muss sich selbst immer wieder fragen, welche Motivationen und Konflikte er eigentlich mit einbringt. Er muss sich immer wieder fragen, wieviel er auf den anderen überträgt.
Aber anscheinend ist das nicht allzu leicht für den Menschen (homo sapiens sapiens). Da gebe ich dir recht. Es gibt ja durchaus auch weniger kompetente Psychoanalytiker.
Ich kenne auch einen Fall, dass ein Freund von mir, der jetzt gerade eine Therapieausbildung macht und auch schon Patienten betreut, selbst unglaublich viele Probleme hat und er - genau wie du das beschreibst - sich durch seine STellung gegenüber den "Patienten" aufwertet; und natürlich hat das alles auch finanzielle und berufliche Gründe. Das gibt es.
Aber deswegen würde ich nicht die gesamte Psychotherapie verurteilen.
Nicht Schwarz und auch nicht Weiß.

Das wußte ich noch nicht. Befürchte aber, daß das in der Tat nicht leicht ist für einen Menschen, nichts von sich auf andere zu übertragen, auch für einen Therapeuten nicht. Er kann ja nur von seinem Ich und Wissen ausgehen, Neutralität gibt es in diesem Sinne nicht.
Die Meditation allerdings erlaubt uns Freiheit. Denn was in unserem Inneren dabei geschieht, unterliegt dann keinem Eingriff von Außen.
Ich verurteile die Psychotherapie keineswegs, habe allerdings ein kein gutes Gefühl diese betreffend.




Ja, auch für Hochschullehrer. Da kann ich nur zustimmen. Ich finde es sehr schade, dass die Menschen in unserer Gesellschaft sich das einfach aussuchen können.

Das ist sogar sehr schlimm, daß das so ist. Denn die Kinder sind oft regelrecht kalten und herzlosen Menschen ausgesetzt.



Ich sage ja nicht, dass ein Mensch "blind" vertrauen "soll". Mit Vertrauen meine ich nicht, dass man schon weiß, was in Zukunft passiert. Solche Zukunfts-Gedanken macht man sich ja eher dann, wenn man gerade nicht vertraut. Mit Vertrauen meine ich nur, dass man einen Anfang wagt. Und gerade weil man Vertrauen hat, traut man sich dann auch zu, dass das ganze auch miteinander, eventuell auch ganz alleine, beendet werden kann, wenn es sich als zu problematisch erweist.
Meine Aussagen zielten darauf, dass du das alles grundlegend ablehnst. Eine andere Position muss ja nicht gleich sein, dass man alles blind annimmt. Also weder Schwarz noch Weiß, sondern ein Bild der Gegenwart, das bunt ist und das nicht zu sehr auf die Zukunft schielt, was da alles, vor allem Schlimmes passieren könnte. Das heißt für mich Vertrauen.
Wenn man dieses Vertrauen verloren hat, dann ist das eine sehr schwierige Arbeit, es wieder zu erlangen. Ich kenne das auch ähnlich von mir. Es geht aber, so weit ich das sehe, gerade nicht nur alleine. Wie will man alleine lernen, anderen zu vertrauen? Vertrauen bezieht sich ja immer auch auf andere Menschen, darf aber eben nicht "blind" sein, sonst ist es kein Vertrauen, sondern Idealisierung, etc. . Der Andere ist kein Übermensch, kein Heiliger, er hat sicherlich auch Probleme und Konflikte in sich, aber wir können das eventuell gemeinsam lösen, wir können vor allem gemeinsam darüber sprechen, eventuell ist auch mal Rückzug und Distanz wichtig, damit sich jeder besinnt, und eventuell ist der andere wirklich vollkommen problematisch, aber in vielen Fällen wird das bei einem Therapeuten nicht so sein - das ist meine These.



Das ist jetzt so ein Punkt: Jemand, der sich selbst nicht kennt, sein Inneres nicht kennt, nicht gelernt hat, es zu spüren - woher soll so jemand entscheiden, ob er vertrauen kann? Und psychotischen oder psychisch belasteten Menschen fehlt ja sehr oft das Vertrauen in sich selbst. Also vertrauen sie blind. Und sehen oft nach Jahren Therapie, daß sie nicht weitergekommen sind. Meditation kann uns zu unserem Inneren führen. Und man kann sie vorsichtig ausführen, passend zu dem Menschen. Was selbstverständlich dann doch wieder einen Lehrer erfordern würde.

Es ist nicht so, daß ich niemandem vertrauen würde. Ich habe Menschen um mich, denen ich vertraue. Doch jedem sicher nicht, der mir begegnet. Zu dir z.B. habe ich Vertrauen, das sagt mir mein Gefühl.

Eine Sorge, was in der Zukunft passieren könnte, die habe ich nicht. Ich habe Wünsche, die Zukunft betreffend. Zum Beispiel stelle ich mir oft vor, wie es wäre, wenn nur einen Tag lang kein Kind verhungern würde, kein Leben gewaltsam beendet würde, weder das von Menschen noch von Tieren, kein Baum gefällt würde. Ich stelle mir vor, wie sich das anfühlen würde, wie fein und frei die Schwingung sein müßte. Allerdings - das wäre vielleicht für die Menschen zu viel, sie könnten es möglicherweise nicht verkraften. Also wären vielleicht fünfzehn Minuten für den Anfang gerade richtig.

Liebe Grüße,

Sirya
 
Danke, das ist mir recht so! :)

Übrigens klingen deine Sätze sehr interaktiv manipulativ - also "die stereotypen Wiederholungen von bereits Vorveruteiltem" und daß "Energeia sich die Mühe macht" - manipulativer interaktiver Versuch der Beeinflussung eines oder mehrerer Diskussionsteilnehmer! :weihna1

Du bist nicht zufällig Therapeutin?
 
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Dann nenne mir doch einmal eine Richtung in der Psychotherapie, von der du glaubst, sie könnte die Menschen heilen. Wovon könnte sie die Menschen denn heilen? Glaubst du wirklich, irgendein Therapeut kennt den Weg zur Heilung? Glaubst du wirklich, irgendein Psychotherapeut ist selber gesund? Sie sind genau so krank wie ihre Patienten und wüssten gerne den Weg, sich von ihrer Krankheit zu heilen.

Weswegen handelt der Mensch?
Immer aus Eigenbedarf. :clown:
Wie kommt er zu seiner Berufung?
Immer aus Eigenbedarf. :clown:

Opti, Opti.......:lachen:
 
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