Meditation und Psychotherapie

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Meine Therapeutin war wundervoll einfühlsam u. liebevoll. Sie hat ihren Beruf als Berufung gesehen. Ich bin überzeugt davon, dass die meisten Therapeuten es so sehen.

Energeia hat weiter oben in einem seiner wirklich umfassenden und grundlegenden Beiträge (übrigens danke dafür) etwas angedeutet, was da noch eine wichtige Rolle spielt. Die Seele ist ein weites Land - und viel mehr noch als bei körperlichen Problemen kommt es darauf an, daß der richtige Therapeut mit dem richtigen "Patienten" zusammenkommt... das hab ich im Umkreis mehrmals gesehen, der Helfende kann noch so gut sein - wenn der Hilfesuchende die Sprache nicht versteht, die er spricht, nutzt des gar nix...

Eines allerdings muß einem immer klar sein. Läßt man sich auf einen solchen Weg ein, dann muß man sich drauf gefaßt machen, daß eventuell hinterher kein Stein mehr am andern ist... und sich das gesamte Leben verändert hat. Das ist eine entscheidende Gemeinsamkeit des Weges der Therapie und des Weges der spirituellen Suche...
 
Hallo!


Ihr habt alle recht.
Eine Therapie kann nur bis zu einen bestimmten Punkt helfen, darum ist es richtig, wenn gesagt wird, dass eine Therapie helfen kann und nicht hilfreich ist.

Ich selbst habe auch mal eine Therapie gemacht, aber diese hat kein bischen geholfen. Erst durch Meditation konnte ich nennenswerte und dauerhafte Erfolge erreichen. Es kommt nur drauf an wie man meditiert und was man überhaupt erreichen möchte.

Eine Therapie garantiert dann Erfolg, wenn man sich ein gutes weltliches Leben wünscht (auch in anderen Fällen ist Erfolg nicht auszuschliessen).
Meditation verspricht Erfolg, wenn man sich geistig von dieser weltlichen Welt abheben möchte und ich würde auch behaupten, dass Meditaion egal was ist Erfolg garantiert, wenn man (>WICHTIG<) auch meditiert und das über Monate.

Ihr habt bis jetzt alle unterschiedliche Erfahrungen im Leben gemacht - keine von denen sind falsch.

Gruß
 
Eine Therapie garantiert dann Erfolg, wenn man sich ein gutes weltliches Leben wünscht (auch in anderen Fällen ist Erfolg nicht auszuschliessen).
Meditation verspricht Erfolg, wenn man sich geistig von dieser weltlichen Welt abheben möchte ...

Ich glaube, es wäre gut, sich diese Gegenüberstellung noch einmal in aller Ruhe genauer anzuschauen und sie zu überdenken.

Stimmt das so wirklich? Mit meiner Erfahrung deckt sich das nicht.

Ich meditiere nicht, um mich von irgendwas abzuheben - sondern um bewußter zu werden - und ich bin nicht offen für therapeutische Ansätze, um ausschließlich mein weltliches Leben zu verbessern - sondern um bewußter zu werden.
 
Ich hab erst durch die Reflektionen therapeutischer Gespräche wirkliche Änderungen in meinem Leben vornehmen können.

1 Jahr Therapie hat mir mehr gebracht als 6 Jahre Yoga und Meditation.
Ich bin zwar ein sehr guter Beobachter meiner schizo-affektiven Störung geworden, war aber überfordert mich selbst am Schopf herauszuziehen.

Früher hab ich nie Ratschläge anderer angenommen, bis ich in meiner Verzweif
lung es mal anders gemacht habe und vertraut habe.
Ich musste bemerken, dass ich mich auf völlig falsche bereiche fixiert hatte, die mit meinem Problem nichts zu tun hatten.

Früher war ich zwanghaft auf diese Erleuchtung konzentriert.
Mitlerweile ist mir die Erleuchtung aber ziemlich egal geworden und ich bin lieber ein ganz normaler Mensch, der seine Mitte findet.

Lustigerweise scheint das Wort Therpeuth bei opti sowas wie roten Alarm auszulösen und als ob ein Mensch ab dem Zeitpunkt wo er Therapeut ist alle menschlichen Qualitäten eingebüsst hätte.

Schon mal was von Marshall Rosenberg gehört?
Auch meine Therapeutin, die Dr. der Psychologie ist, arbeitet schamanisch und hat meiner Meinung nach schon einen hohen Grad an Bewusstheit erlangt, durch nicht gerade angenehme Prozesse.
Als ob sich das nicht verbinden liesse, spirituell entwickelter Mensch in therapeutischer Funktion.

Im Endeffekt gehts ja gar nicht darum wie gesund der Therapeut selbst ist, denn es gibt viele Techniken, bei deren Anwendung allein schon mehr bewusstheit entsteht, die ebenfalls therapeutisch wirksam sind.
GEwaltfreie Kommuniktation und/oder empathisches Spiegeln.
Gefährlich für den Patienten wird es wenn der Therapeut sich selbst ins Spiel bringt und sich eventuell in einem Wahn befindet, den er am Patienten auslebt.


Da du sagst du hast noch nie von einem Erleuchteten gehört der selbst in Therapie war(was wohl für dich heisst, so kann es nicht sein)

Zu dem Thema gibt es folgendes Buch
"Aus der Dunkelheit ans Licht"

von Gerald Jampolsky

Der Typ war Psychiater, ein arroganter, überheblicher sogar, wie er rückblickend über sich selbst sagt und der hat einen Sinneswandel hingelegt, vom Hitler zum Tolle kann man ohne Übertreibung sagen, leckst mich am Arsch(das ist keine Beleidigung, sondern bayerische Respektbekundung:weihna1)

Am Anfang erfüllt er haargenau die Klischees vom Horrorpsychologen, naja, bis er anfängt zu sehen wo es in ihm fehlt und er beginnt bedingungslose Liebe zu leben.


Ich selbst werde mich erst wieder um meine Spiritualität bemühen wenn ich mich selbst therapiert fühle, davor hat es keinen Zweck.
Ich schlag erst mal Wurzeln, bevor ich wieder nach den Sternen greife und werde ein Mensch unter Menschen.

Danke, Rasta, ein sehr schöner Beitrag. Ich gebe dir wieder in fast allen Punkten recht. Ich glaube dir sogar, dass ein Jahr Therapie dir mehr Erfolg und Gesundheit beschert haben, als 6 Jahre Yoga und Meditation. Um das aber endgültig zu beurteilen, bräuchte ich natürlich genauere Kenntnisse über die Art deiner Erkrankung, über die Art deiner Yoga- und Meditationspraxis und über die Fortschritte und Nicht-Fortschritte, die sich durch deine spirituelle Praxis (Yoga, Meditation) einstellten und über die Heilungserfolge, die sich nach deiner Therapie einstellten. Das alles können und sollten wir hier nicht unbedingt diskutieren.

Ich bezweifle also generell gar nicht, dass Therapien auch zur Gesundheit beitragen können. Aber sie haben eben auch ihre Grenzen. Das schöne an den Therapien ist sicherlich, dass der Patient seine Probleme in einem Umfeld der gewaltfreien Diskussion und des Sachverstandes vortragen und diskutieren kann. Das ist leider in solch einem Forum wie diesem nicht möglich (mit den meisten Menschen jedenfalls nicht).

Und hat man erst einmal solche Fortschritte gemacht, wie es dir offensichtlich gelungen ist, dann sollte man nicht an diesem Punkt stehen bleiben, denn ich vermute, dass dann erst die eigentliche Arbeit beginnt. Und diese Arbeit sollte spiritueller Art sein.

Wieso war es übrigens nur mittels eines Therapeuten möglich, die Fortschritte zu machen, die dir jetzt offensichtlich gelungen sind? Warum hast du die Dinge, die dich gehindert haben, nicht selber erkannt? Ich denke, dass sich jede psychische Erkrankung in der Regel auch irgendwie psychosomatisch niederschlägt. Und anhand dieser Auffälligkeit müsste einem doch eigentlich klar werden, dass da irgendetwas nicht stimmt. Von welchen konkreten Problemen konntest du dich lösen/befreien?
 
Ich glaube, es wäre gut, sich diese Gegenüberstellung noch einmal in aller Ruhe genauer anzuschauen und sie zu überdenken.

Stimmt das so wirklich? Mit meiner Erfahrung deckt sich das nicht.

Ich meditiere nicht, um mich von irgendwas abzuheben - sondern um bewußter zu werden - und ich bin nicht offen für therapeutische Ansätze, um ausschließlich mein weltliches Leben zu verbessern - sondern um bewußter zu werden.

Ja stimmt was du sagst. Es ist kein abheben. Ich habe nur Probleme mich auch wirklich verständlich auszudrücken.
Und ich habe nie behauptet, dass eine Therapie nur das weltliche Leben verbssert und daher ist es auch unmöglich, dass ich gesagt haben soll du würdest durch Therapie nur dein weltliches Leben verbessern wollen.

Gruß
 
Eines allerdings muß einem immer klar sein. Läßt man sich auf einen solchen Weg ein, dann muß man sich drauf gefaßt machen, daß eventuell hinterher kein Stein mehr am andern ist... und sich das gesamte Leben verändert hat. Das ist eine entscheidende Gemeinsamkeit des Weges der Therapie und des Weges der spirituellen Suche...

Ich glaube aus diesem Grunde sperren sich viele Menschen auch vor und in der Therapie. Es ist Angst, Angst vor dem Unbekannten ...
 
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Ja stimmt was du sagst. Es ist kein abheben. Ich habe nur Probleme mich auch wirklich verständlich auszudrücken.
Und ich habe nie behauptet, dass eine Therapie nur das weltliche Leben verbssert und daher ist es auch unmöglich, dass ich gesagt haben soll du würdest durch Therapie nur dein weltliches Leben verbessern wollen.

Gruß

Ich wollte genau deshalb nochmal genauer hingeschaut haben.

Es wird schon so sein, daß oft der Ansatzpunkt für eine Therapie tatsächlich darin liegt, ein weniger problembeladenes Leben zu haben. Das allein ist aber eben keine Garantie für den Erfolg der Therapie - da hab ich mich nun wieder nicht genau genug ausgedrückt.

Und auf der anderen Seite seh ich hier im Forum ziemlich oft auch den Ausgangspunkt für Meditation "ich möchte ruhiger, entspannter, ausgeglichener werden". Auch das ist ein legitimer Ansatz zum Meditieren ;) - und auch hier garantiert der von dir angesprochene Grund "sich geistig von dieser weltlichen Welt abzuheben" nicht den Erfolg...

Da steckt noch mehr drin in dieser Gegenüberstellung, drum hatte ich das Gefühl, es sei lohnend, genauer hinzuschauen.
 
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