Meditation und Psychotherapie

Manchmal hilft es mit jemandem anders zu reden, weil dieser objektiver hören und sehen kann. Denn er steckt nicht mittendrin - er ist aussen vor. Darum können manchmal kleine neue Gedankenansätze dem anderen unglaublich helfen, neue u. für sich passende Sichtweisen finden. Die Heilung kommt dann später ...

Nicht nur manchmal. Immer. Ich erlebe so etwas derzeit ganz intensiv. Wenn dieser Mensch, der zuhört und aufmerksam macht, dann auch noch therapeutisches Wissen hat (wirkliches Wissen - nicht angelesene Buchstaben) - dann multipliziert sich das.

Blinde Flecken sind uns selbst eben unsichtbar. Falsche Lebensweisen kommen ja aus Verletzungen. Du erlebst irgendwas Traumatisches und beginnst zu vermeiden, auszuweichen, es entstehen falsche Muster, die deinen Blick auf die Wirklichkeit versperren... Lebensweise ändern? Wenn ich gar nicht sehen kann, warum meine Lebensweise falsch sein sollte? Das haut net hin. Da hab ich die Fassade neu gestrichen, anstatt das feuchte Mauerwerk trockenzulegen - und dann wunder ich mich, warum die feuchten Flecken wieder durchkommen und der Verputz wieder bröckelt.

Ich erlebe derzeit die Wechselwirkung "therapeutische Hilfe - Meditation" besonders hilfreich und bereichernd. Und kann nur still darüber staunen, wie es möglich ist, daß jemand einer ganzen Menschengruppe a priori die Fähigkeit abspricht, spirituelle Wege zu gehen...
 
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Ich will es einmal auf eine ganz einfache Formel bringen. Solange die Menschen nicht erkennen, dass die materiellen Werte (Geld, Sex, Luxus, Macht, kulinarische Genüsse, usw.), an die sie sich so klammern, ihnen kein wirkliches Glück bescheren werden, werden sie weiter leiden. Aber sie sind überhaupt nicht bereit, sich davon zu lösen. Sie wollen alles dieses weiter besitzen und davon sogar noch möglichst viel mehr anhäufen, aber dennoch ein glückliches Leben leben. Aber das ist nicht möglich. Jeder der wirkliches Glück besitzt, macht sich nichts aus all diesen weltlichen Dingen, selbst wenn er sie besitzt. Und wenn die Menschen zum Therapeuten gehen, dann wahrscheinlich genau aus dem Grund, weil sie sowohl in weltlichen Werten schwelgen wollen und gleichzeitig die Seligkeit eines Erleuchteten besitzen wollen. Das aber ist eine Rechnung, die nicht aufgeht. Um das zu erkennen, braucht man eigentlich keinen Therapeuten.

Das ist eine Verallgemeinerung nach der anderen .. Das sind Deine üblichen Phrasen die Du hier in jedem nur möglich Thread losläßt.
 
Ich hab erst durch die Reflektionen therapeutischer Gespräche wirkliche Änderungen in meinem Leben vornehmen können.

1 Jahr Therapie hat mir mehr gebracht als 6 Jahre Yoga und Meditation.
Ich bin zwar ein sehr guter Beobachter meiner schizo-affektiven Störung geworden, war aber überfordert mich selbst am Schopf herauszuziehen.

Früher hab ich nie Ratschläge anderer angenommen, bis ich in meiner Verzweif
lung es mal anders gemacht habe und vertraut habe.
Ich musste bemerken, dass ich mich auf völlig falsche bereiche fixiert hatte, die mit meinem Problem nichts zu tun hatten.

Früher war ich zwanghaft auf diese Erleuchtung konzentriert.
Mitlerweile ist mir die Erleuchtung aber ziemlich egal geworden und ich bin lieber ein ganz normaler Mensch, der seine Mitte findet.

Lustigerweise scheint das Wort Therpeuth bei opti sowas wie roten Alarm auszulösen und als ob ein Mensch ab dem Zeitpunkt wo er Therapeut ist alle menschlichen Qualitäten eingebüsst hätte.

Schon mal was von Marshall Rosenberg gehört?
Auch meine Therapeutin, die Dr. der Psychologie ist, arbeitet schamanisch und hat meiner Meinung nach schon einen hohen Grad an Bewusstheit erlangt, durch nicht gerade angenehme Prozesse.
Als ob sich das nicht verbinden liesse, spirituell entwickelter Mensch in therapeutischer Funktion.

Im Endeffekt gehts ja gar nicht darum wie gesund der Therapeut selbst ist, denn es gibt viele Techniken, bei deren Anwendung allein schon mehr bewusstheit entsteht, die ebenfalls therapeutisch wirksam sind.
GEwaltfreie Kommuniktation und/oder empathisches Spiegeln.
Gefährlich für den Patienten wird es wenn der Therapeut sich selbst ins Spiel bringt und sich eventuell in einem Wahn befindet, den er am Patienten auslebt.


Da du sagst du hast noch nie von einem Erleuchteten gehört der selbst in Therapie war(was wohl für dich heisst, so kann es nicht sein)

Zu dem Thema gibt es folgendes Buch
"Aus der Dunkelheit ans Licht"

von Gerald Jampolsky

Der Typ war Psychiater, ein arroganter, überheblicher sogar, wie er rückblickend über sich selbst sagt und der hat einen Sinneswandel hingelegt, vom Hitler zum Tolle kann man ohne Übertreibung sagen, leckst mich am Arsch(das ist keine Beleidigung, sondern bayerische Respektbekundung:weihna1)

Am Anfang erfüllt er haargenau die Klischees vom Horrorpsychologen, naja, bis er anfängt zu sehen wo es in ihm fehlt und er beginnt bedingungslose Liebe zu leben.


Ich selbst werde mich erst wieder um meine Spiritualität bemühen wenn ich mich selbst therapiert fühle, davor hat es keinen Zweck.
Ich schlag erst mal Wurzeln, bevor ich wieder nach den Sternen greife und werde ein Mensch unter Menschen.
 
emotional reagieren,,,,, ja du hast recht :) und emontional zu reagieren ist doch sehr gut,,,,viele können das nicht!!!!

vielleicht habe ich ja gerade diese offene fühlen in so einer therapie erlernt!!!!
 
Ich erlebe derzeit die Wechselwirkung "therapeutische Hilfe - Meditation" besonders hilfreich und bereichernd. Und kann nur still darüber staunen, wie es möglich ist, daß jemand einer ganzen Menschengruppe a priori die Fähigkeit abspricht, spirituelle Wege zu gehen...

Ich selber habe die Kombination ebenso Hilfreich empfunden, wenngleich ich auch meine Meditation als Selbsthypnose bezeichne. Doch ich glaube, das ist nicht wirklich wichtig.

Meine Therapeutin war wundervoll einfühlsam u. liebevoll. Sie hat ihren Beruf als Berufung gesehen. Ich bin überzeugt davon, dass die meisten Therapeuten es so sehen. Ausnahmen gibts wie immer und überall. Aber deswegen kann ich nicht alle gleich schlecht machen u. ihnen alles im Leben absprechen.

Daraus spricht nicht gerade ein Erleuchteter ... egal wie enthaltsam er auch leben mag. Anscheind ist sein Weg noch endlos weit, den er zu gehen hat.
 
Therapie ist im Endeffekt nichts anderes als eine Form der Bewusstwerdung

BINGO. Danke.

Es ist eigentlich ja offensichtlich... wenn ich mir bewußt mache, wo meine Verletzungen sind - und welches schädliche Verhalten daraus resultiert - DANN wird sich mein Verhalten aus Einsicht heraus ändern und DANN gibt es auch keinen Rückfall mehr. Mann, ich erlebe es ja gerade :) - direkter erfahren kann man die Bedeutung dieses Satzes nicht. Zuerst kommt die Einsicht, der Durchblick - und DANN ändert sich was.
 
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