Meditation und Enthaltsamkeit

Gute Frage. In Spiralbewegungen, würd ich am ehesten sagen. Von Westen nach Osten und in weitem Bogen wieder zurück und immer weiter. Ohne daß ich sagen kann, was der nächste Schritt für eine neue Perspektive bringt... und letztgültige Wahrheiten nehm ich für mich nicht in Anspruch. Es gibt so viele Wege zur Mitte wie Leut.
Eigentlich ist das Bild ja animiert, aber das geht hier im Forum glaube ich nicht.
 
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Also meine Erfahrung mit der Enthaltsamkeit jeder Art ist: Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach und somit ist es eben nicht mal eben "Hoppla - jetzt leb ich aber enthaltsam, weil es so ist" sondern man weiß auf einmal: Das ist nicht gut für mich. Das tut mir nicht gut und ich möchte damit aufhören ... und dann kann das Jahre dauern, bis der Körper es endlich auch geschnallt hat ...

Wenn es hier Leute gibt, die wirklich von jetzt auf gleich mit etwas aufgehört haben, ohne es zu "wollen" ohne dafür etwas "zu tun" - in Form von durchhalten, Disziplin usw. - dann bitte: outen.
Ansonsten frage ich mich, was die ständigen Angriffe sollen, wenn man es selbst nicht ausprobiert hat ?

Mich bestimmter Dinge zu enthalten hat teilweise Jahre gebraucht, bis es wirklich in mir angekommen war ... ich kenne das nicht anders und das man in der Zwischenzeit immer wieder mit den Dingen konfrontiert wird, derer man sich gerne enthalten würde (weil man eben WEISS dass sie nicht gut sind für das Wohlbefinden, für die spirituelle Entwicklung, für die Gesundheit, für den Geist, für die Klarheit usw.) - ist mE völlig normal und es gibt welche, die läßt man leichter los auf materieller Ebene als andere ...

Das ist MEINE Erfahrung und vielleicht schildert ihr mal eure Erfahrungen in diesem Bezug. Ich hab da nämlich noch so das ein oder andere, mit dem ich kämpfe und wenn es einen Weg tatsächlich gibt das schneller einfacher problemloser hinzubekommen - dann bitte - dann möchte ich das wissen und hier darüber lesen !

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Wenn sie umgekehrt krampfhaft herbeigeführt (und sozusagen mit geballten Fäusten durchgehalten) wird, um zu einer Meditationserfahrung zu führen? Wie nennst du sie dann?

Psychopathisch.
Kennst du jemanden persönlich der sie so praktiziert?


Kinnaree schrieb:
Wenn sie als einziger Weg zu irgendeiner Art von Heil postuliert wird? Wie nennst du sie dann?

Dogmatisch.
Aber kennst du jemanden der dies so postuliert?

:) Ch'an
 
Aleunam, ich versuchs jetzt halt noch einmal. Leere im Sinne Buddhas ist nicht das Gegenteil von Fülle. Das ist eines der beliebtesten und unausrottbarsten Mißverständnisse westlichen Denkens.

Leerheit im Sinne Buddhas heißt nichts anderes, als daß alles abhängig voneinander ist. Und das ist ein Naturgesetz. Es existiert nichts, was nicht eine Ursache hätte,. es gibt nichts, was nicht folgen hätte, es ist alkles aus verschiedensten Bausteinen zusammengesetzt, ob nun materiell oder nicht materiell. ein Baum existiert nicht unabhängig von dem Erdboden, aus dem er wächst, der Erboden ist abhängig von dem Planeten, dessen Mantelschicht er bildet, der Planet ist abhängig von der Sonne, um die er kreist, die Sonne ist abhängig von der Kernfusion in ihrem Inneren... und das sind eben keine Konzepte, das ist eben so. (Und in diesem Sinn ist die Leerheit auch nichts anderes als Fülle.)

Enthaltsamkeit ist im Gegensatz dazu ein Gedankenkonstrukt. Ein Konzept. Auch dieses Konzept ist natürlich leer von jeder Eigenexistenz, sondern abhängig vom Kulturkreis, in dem man aufwächst, von persönlichen Strukturen, in denen man lebt, usw. ... aber sie ist kein Naturgesetz. Vielleicht wars jetzt verständlicher.

Sorry, es ist leider genau umgekehrt. Die Leerheit ist in keinster Weise irgendwie beweisbar. Sag mir bitte einmal genau, was die Leere ist und wie du sie beweisen willst? Das kannst du nicht. Aber du hast dich total darin verbissen. Und zwar deshalb, wie ich vermute, weil du vollkommen in die materielle Welt verhaftet bist. Und deshalb brauchst du das Konzept der Leere um weiterhin dein mehr oder weniger unspirituelles Leben zu rechtfertigen, denn Beweise für die Leere gibt es nicht.

Du reduzierst die Leerheit auf einfache Beispiele - Baum - Erde - Planeten - und glaubst, dadurch könntest du die Realität erklären. Findest du das nicht etwas zu simpel? Glaubst du, dass man die Welt so einfach erklären kann? Glaubst du, dass DU die Welt erklären kannst? Warum ist dir die Leerheit so wichtig? Was bedeutet sie dir persönlich?

Und die Enthaltsamkeit ist doch kein Gedankenkonstrukt. Die Enthaltsamkeit kann jeder praktizieren. Aber ich glaube nicht, dass du wirklich grundlegende Kenntnisse über die Enthaltsamkeit besitzt. Vielmehr scheint dein Wissen über die Enthaltsamkeit ein Gedankenkonstrukt zu sein. Und zwar eins, dass dir offenbar ziemliche Angst bereitet. Was würde denn passieren, wenn du wirklich enthaltsam leben würdest? Würde dir etwa dein Mann davon laufen? Hast du deshalb so große Angst vor der Enthaltsamkeit?
 
Wenn sie umgekehrt krampfhaft herbeigeführt (und sozusagen mit geballten Fäusten durchgehalten) wird, um zu einer Meditationserfahrung zu führen? Wie nennst du sie dann? Wenn sie als einziger Weg zu irgendeiner Art von Heil postuliert wird? Wie nennst du sie dann?

Wer ist denn hier wohl krampfhaft? Der, der zeitlebens wie ein Besessener der Sexualität hinterher läuft, oder der, der die Enthaltsamkeit praktiziert, und dann die Verhaftung an die Sexualität ablegt?
 
Du reduzierst die Leerheit auf einfache Beispiele - Baum - Erde - Planeten - und glaubst, dadurch könntest du die Realität erklären. Findest du das nicht etwas zu simpel? Glaubst du, dass man die Welt so einfach erklären kann? Glaubst du, dass DU die Welt erklären kannst? Warum ist dir die Leerheit so wichtig? Was bedeutet sie dir persönlich?
Nein. Das reduziere nicht ich, Opti. Ich versuche dir seit Monaten freundlich zu erklären, daß es das ist, was Buddha gelehrt hat. Hältst du Bäume, unsere Erde, die Planeten und ihr Zusammenwirken für simpel?? Ich staune über die Präzision, mit der all diese Zusammenhänge alle ineinanderwirken. Ich bin immer wieder verblüfft, was für eine präzise arbeitende Intelligenz alles bis ins kleinste Detail zusammenpassen läßt, ohne daß irgendjemand mit letzter Sicherheit sagen könnte, wie sie eigentlich arbeitet.

Leere=abhängig voneinander bestehen. Das gilt selbstverständlich auch für nicht materiell greifbare Dinge... du kannst dir den Kopf durch die Wand durchrennen, es mir glauben oder nicht, was ich dir hier zu erklären versuche, ist das, was Buddha erkannt hat. Nicht meine Erfindung.

Wie nennst du die Tatsache, daß alles eine Ursache und eine Folge hat? wie heißt das in deiner Sprache? Das hab nicht ich erfunden, das kann und muß niemand erfinden. Das ist so. Und das weißt du selbstverständlich, aber weils von mir kommt, muß es falsch sein.

Komm, Opti, weißt was. Es ist Weihnachten. Ich wünsche dir ein frohes Fest.
 
Psychopathisch.
Kennst du jemanden persönlich der sie so praktiziert?

Dogmatisch.
Aber kennst du jemanden der dies so postuliert?

:) Ch'an
Das hast jetzt du gesagt :)

Zur ersten Frage:
Es gibt ganze Schulen dafür, mit welch furchtbaren Vorstellungen vom anderen Geschlecht Mönche angewiesen werden, sich die Lust abzugewöhnen. Krampfhaft und verbissen stellen sie sich mit Schmutz gefüllte Ledersäcke vor, nur um ihre Triebe zu unterdrücken...

Zur zweiten Frage: ja. :)
 
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hi, Aleunam,

doch, klar hat es das. Den Schrei, der ohne Ende ist.

:liebe1:

Dann sehen wir zwei - wieder mal was anderes - ungefähr so wie ich nicht sage, dass wir alle gemeinsam ueber den Verstand hinausgehen. Der Schrei - auch wenn es nur ein Fluestern ist - (Ich will nach Hause) hat eine Ursache, aber dieses Schweigen von dem ich sprach ist nicht die Folge dieses Schreies - es ist immer da, ungeachtet dessen ob es nun bemerkt, gesehen, gehört, gefuehlt wird oder nicht. So wie die Ordnung auch. Ich sehe es dann wohl umgekehrt, der Schrei ist die Ursache dieses Schweigens und er hat ein Ende, aber nur fuer den Einzelnen.
 
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