Aleunam, ich versuchs jetzt halt noch einmal. Leere im Sinne Buddhas ist nicht das Gegenteil von Fülle. Das ist eines der beliebtesten und unausrottbarsten Mißverständnisse westlichen Denkens.
Leerheit im Sinne Buddhas heißt nichts anderes, als daß alles abhängig voneinander ist. Und das ist ein Naturgesetz. Es existiert nichts, was nicht eine Ursache hätte,. es gibt nichts, was nicht folgen hätte, es ist alkles aus verschiedensten Bausteinen zusammengesetzt, ob nun materiell oder nicht materiell. ein Baum existiert nicht unabhängig von dem Erdboden, aus dem er wächst, der Erboden ist abhängig von dem Planeten, dessen Mantelschicht er bildet, der Planet ist abhängig von der Sonne, um die er kreist, die Sonne ist abhängig von der Kernfusion in ihrem Inneren... und das sind eben keine Konzepte, das ist eben so. (Und in diesem Sinn ist die Leerheit auch nichts anderes als Fülle.)
Enthaltsamkeit ist im Gegensatz dazu ein Gedankenkonstrukt. Ein Konzept. Auch dieses Konzept ist natürlich leer von jeder Eigenexistenz, sondern abhängig vom Kulturkreis, in dem man aufwächst, von persönlichen Strukturen, in denen man lebt, usw. ... aber sie ist kein Naturgesetz. Vielleicht wars jetzt verständlicher.