Hi Topper,
Schön, dass du wieder etwas schreibst. Ich denke das wirkt beruhigend auf die durch Sexualität oder nächtliche Pollutionen feucht und erhitzt gewordenen Gemüter.
Soweit so gut. Aber genau hier finden wir den Unterschied zwischen der westlichen Mystik und Theologie -welche den Körper als "unrein" den Ursprung der Sünden betrachtet- und der von Buddha herkommemnden Zen-Meditation, welche die Wahrheit durch die Körperhaltung, die Atmung und den Körper erfährt. Es ist der Körper, welcher in direkter Verbindung mit der kosmischen Urkraft steht. Im Zen wird Körper und Geist in seinem ursprünglichen, natürlichen Zustand als untrennbare Einheit erkannt.
Die Aussage: "sein Leben verlieren" trifft es richtig.
So geht es darum, sein egoistisches, individuelles Körperbewusstsein zu übersteigen, um mit dem Körper Buddhas eins zu werden.
So ist es.
Eckehart kommt tatsächlich mit seinen Erkenntnissen der Zen-Lehre sehr nahe. Sein Verständnis ist umfassend. Seine Mystik ist die Mystik der Armut im Geiste, der Entsagung, ohne irgend einen Kompromiss mit dem Intellekt. Er weist daraufhin, wie wir uns selbst von Gott noch frei machen müssen:
"Derjenige, der arm im Geiste ist, muss dem eigenen Wissen entsagen, so dass er absolut nichts weder von Gott noch der Kreatur, noch sich selbst weiss. Es ist nötig, dass der Mensch danach strebt, nichts von den göttlichen Werken zu wissen."
Er weiss von der Einheit von Gott und Mensch. Er sagt weiter:
"Solange die Seele Gott nicht aufgegeben hat, wird sie von Verlangen getrieben. Sie handelt als eine in der Dualität gefangene Kreatur, erfährt Freude und Leid und unterscheidet die Wesen um sich herum. Die Fliege in Gott ist höherstehend als der höchste Engel ausserhalb von Gott."
Kein Wunder, dass er damals für seine Aussagen beinahe auf dem Scheiterhaufen gelandet ist.
Herz-Kopfgruss Ch'an
Schön, dass du wieder etwas schreibst. Ich denke das wirkt beruhigend auf die durch Sexualität oder nächtliche Pollutionen feucht und erhitzt gewordenen Gemüter.
Aha, wir sollen also täglich das Kreuz auf uns nehmen und sterben (täglich meditieren), und das noch während des Lebens! Es gibt darum das Körperbewusstsein zu übersteigen, dass wird mit "sein Leben verlieren" bezeichnet.
Soweit so gut. Aber genau hier finden wir den Unterschied zwischen der westlichen Mystik und Theologie -welche den Körper als "unrein" den Ursprung der Sünden betrachtet- und der von Buddha herkommemnden Zen-Meditation, welche die Wahrheit durch die Körperhaltung, die Atmung und den Körper erfährt. Es ist der Körper, welcher in direkter Verbindung mit der kosmischen Urkraft steht. Im Zen wird Körper und Geist in seinem ursprünglichen, natürlichen Zustand als untrennbare Einheit erkannt.
Die Aussage: "sein Leben verlieren" trifft es richtig.
So geht es darum, sein egoistisches, individuelles Körperbewusstsein zu übersteigen, um mit dem Körper Buddhas eins zu werden.
Topper schrieb:... das war der Wille von Jesus, dass wir es ihm nachmachen, und zurückkehren zum "Vater" ... Und wer das nicht tut (wer an seinem Leben hängt => und den 5 Sinnen nachlauft), der kann nicht zum Vater zurückkehren und bleibt folglich in der Vergänglichkeit.
So ist es.
Topper schrieb:Meister Eckhart erklärt dazu ganz deutlich ... Vater und Mutter oder die Kinder verleugnen bedeutet nichts anderes als sich von der äußeren Welt abzuwenden und sich nach innen zu wenden. Jesus hat es ziemlich radikal ausgedrückt, aber es hat seine Richtigkeit. Wer es nicht schafft in die innere Stille zu gehen (aus welchem Grund auch immer), der vergeudet seine menschliche Geburt. Das ist scharf ausgedrückt, aber Jesus meint das Gleiche, wenn er sagt "der ist meiner nicht wert."
Eckhart sagt: "Wer nicht alle Äusserlichkeit der Kreaturen lässt, der kann in diese göttliche Geburt weder empfangen noch geboren werden. Dass du vielmehr dich deiner selbst beraubst und alles dessen, was äußerlich ist, das (nur) verleiht dir's wahrhaft."
Eckehart kommt tatsächlich mit seinen Erkenntnissen der Zen-Lehre sehr nahe. Sein Verständnis ist umfassend. Seine Mystik ist die Mystik der Armut im Geiste, der Entsagung, ohne irgend einen Kompromiss mit dem Intellekt. Er weist daraufhin, wie wir uns selbst von Gott noch frei machen müssen:
"Derjenige, der arm im Geiste ist, muss dem eigenen Wissen entsagen, so dass er absolut nichts weder von Gott noch der Kreatur, noch sich selbst weiss. Es ist nötig, dass der Mensch danach strebt, nichts von den göttlichen Werken zu wissen."
Er weiss von der Einheit von Gott und Mensch. Er sagt weiter:
"Solange die Seele Gott nicht aufgegeben hat, wird sie von Verlangen getrieben. Sie handelt als eine in der Dualität gefangene Kreatur, erfährt Freude und Leid und unterscheidet die Wesen um sich herum. Die Fliege in Gott ist höherstehend als der höchste Engel ausserhalb von Gott."
Kein Wunder, dass er damals für seine Aussagen beinahe auf dem Scheiterhaufen gelandet ist.
Topper schrieb:Wer sich für die Auslegung der Bibel interessiert, dem kann ich die Beschäftigung mit Meister Eckhart nur nahe legen. z.B. das Buch "Deutsche Predigten und Traktate". Eckhart war einer der bedeutendsten deutschen Mystiker (13./14. Jhdt) und er hat für das normale Bauernvolk erstmals auch auf deutsch (und nicht latein) geprädigt, was bei der Kirche nicht gerade Anklang gefunden hat.Topper
Herz-Kopfgruss Ch'an