@Gwendolin: uuups.. Weiss nicht wie, aber ich hab das wohl übersehen! Aber gegoogelt hatte ich danach & halt nüscht gefunden - so kam die Frage zustande... *tilt*
(@Inti: vielen Dank für Deine klare Darstellung.

)
@Gewndolin:
Ich habe auch Deine Definition von "Meditation" gelesen. Sie ist ausführlich, aber eigentlich genügt der Satz "
Unter Meditation kann man jede absichtslose Konzentration auf eine Tätigkeit verstehen. Die Konzentration ist dabei nicht bewusst gesteuert, sondern ergibt sich zwanglos als Folge der Versenkung in die Tätigkeit."
Meditation ist also das Gegenteil von Denken, dass sich ja einen mentalen Gegenstand erschafft oder einem mentalen Gegenstand, wenn er geschaffen wurde, festhält. 'Nachdenken' oder ähnliches sind also mit Meditation absolut unvereinbar, denn sie stellen das genaue Gegenteil von Meditation dar. Das Ziel ist die Gegenwärtigung des Raumes, in dem die Bewegungen des Geistes/Verstandes/Denkens stattfinden. Mit der Gegenwärtigung des Raumes wird zugleich seine Unbegrenztheit erkannt; er Meditierende ist nicht länger an diesen Raum gebunden. Hier lauert die erste Falle für den Meditierenden, der versucht sein kann, an den auftauchenden Visionen anzuhaften. Dies ist besonders verführerisch, wenn die Visionen sehr angenehm sind: der Meditierende wird von den Visionen geradezu verschlungen. Er hört Klänge und sieht Lichter; vielleicht hört er auch Lichter und sieht Klänge. Aber auf destruktive Weise verliert er damit die Gegenwärtigkeit des Raumes und bleibt in den Visionen stecken. Die 'Befreiung' geht nicht weiter voran, die Meditation war erfolglos:
"Ein Schüler der Meditation saß in tiefem Schweigen mit einer Gruppe von Übenden zusammen. Erschreckt durch eine Vision von Blut, Tod und Dämonen, stand er auf, ging zu seinem Lehrer und flüsterte:
"Roshi, ich hatte eben eine furchtbare Vision!"
"Laß sie los", sagte der Lehrer.
Ein paar Tage später beglückten ihn phantastische erotische Phantasien, Einsichten in den Sinn des Lebens, mit Engeln und kosmischer Pracht - die Wunder der Welt. "Lass sie los!", sagte der Lehrer, der mit seinem Stock hinter ihn getreten war und ihm einen Schlag versetzte."
Wenn also Visionen auftauchen - weitermeditieren!
+snip+
Atmung und Meditation gehen Hand in Hand.
Die Atmung ist real, die Gedanken sind es nicht. Trotzdem wird man die Achtsamkeit nicht bei der Atmung lassen, wennauch richtige Atmung immer nur durch die volle Sorgfalt und Achtsamkeit zustande kommt. Es geht nicht darum, die Atmung zu kontrollieren. Es geht darum, sie zu beobachten. Sobald man selbst nicht mehr in den Prozess der Atmung eingreift, stellt sich von alleine die ideale Atmung ein. Atmen wird zu einem Kunstwerk, dass sich selbst erschafft - ohne Künstler!
Wenn man sein Tun meditiert, dann gibt es niemanden mehr, der die Tat tun könnte. Folglich tut die Tat sich selbst. Wo niemand mehr ist, der eine Tat tut, kann sich auch kein Fehler mehr einschleichen, da niemand einen Fehler machen kann.
Zen wird gerne mit Künsten in Verbindung gebracht: Zen-Bogenschiessen, die Zen-Teezeremonie, Kalligraphie, Kendo, etc...
In allen Richtungen des Zen steckt die gleiche Idee: wenn niemand mehr da ist, der die Tat tut, dann tut sie sich von alleine. Der Bogenschütze spannt den Pfeil in die Sehne und meditiert, die Augen geschlossen. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist schnellt der Pfeil von der Sehne und trifft sein Ziel., so wie ein Apfel immer im richtigen Moment vom Ast fällt. Der Baum will den Apfel nicht loswerden, und er will ihn nicht behalten. Der Apfel will nicht
fallen und er will auch nicht
nicht-fallen. Der Schütze will nicht
schiessen und er will nicht
nicht-schiessen. Alle Dinge geschehen zum richtigen Zeitpunkt, denn sie alle ruhen in der Gegenwärtigkeit von Nibbana. Der Meditierende sucht Nibbana auf und findet es, indem er seinen Willen loslässt wie eine heisse Kartoffel, an der man sich verbrennen würde.
Grüße.KTG