Mahabharata

Mahabharat 3. Buch Kapitel 82 - 2

Über den Verdienst von Pilgerreisen

Wer sich vom Zorn befreit und an die Wahrheit bindet,
seine Gelübde standhaft befolgt und alle Wesen als sein Selbst erachtet,
der erfreut sich an den Früchten von Tirthas (Spirituelle Orte).

Die Rishis haben in den Veden die Opfer in rechter Reihenfolge und deren Früchte für jetzt und später beschrieben.
Oh Herr der Erde, stattliche Opfer können nicht von einem Armen ausgeführt werden, denn man benötigt dafür zahllose Materialien und reiche Ressourcen.
Nur wohlhabende Könige und vor allem Reiche können dies tun.

Doch ich werde dir nun, oh bester Krieger, den Ritus beschreiben, dessen Früchte denen der Opfer vollkommen gleichen,
und zu dem jeder Mensch in der Lage ist, sei er ohne Besitz, Freunde, Ehefrau und Kinder oder überhaupt ohne jegliche Mittel.
Reise zu den Tirthas (Spirituelle Orte), denn sie sind verdienstvoll und bewahren ein großes Geheimnis der Rishis.
Sie sind sogar höher einzuschätzen als Opferzeremonien.

Nur der ist ein wirklich armer Mensch, der nie zu einer Tirtha (Spirituelle Ort) pilgerte,
nie für drei Nächte gefastet hat,
oder nie Gold und Kühe verschenkt hat.

Tatsächlich erreicht man mit einem Agnistoma und anderen, großzügigen Opfern längst nicht soviel Verdienst, wie mit einer Pilgerreise.
In der Welt der Menschen gibt es eine Tirtha (Spirituelle Ort) des Gottes der Götter, die in allen drei Welten unter dem Namen Pushkar gefeiert wird.
Wer dorthin pilgert, wird der Gottheit ebenbürtig.

Oh hochbeseelter Sohn des Kuru Geschlechts, während des Zwielichts und zu Mittag erscheinen in Pushkara hundert tausend Millionen Tirthas.
Die Adityas, Vasus, Rudras, Sadhyas, Maruts, Gandharvas und Apsaras sind immer in Pushkara anwesend.
Dort haben die Sura-Götter, Daityas (Asura-Götter) und Brahmarshis asketische Hingabe geübt, großen Verdienst angesammelt und sind schließlich göttlich geworden.
 
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Mahabharat 3. Buch Kapitel 82 - 3

Über den Verdienst von Pilgerreisen
Der Ruhm des Pilger-Orts Pushkar

Menschen mit Selbstbeherrschung werden schon von ihren Sünden gereinigt und als im Himmel lebend angesehen, wenn sie nur an Pushkar denken.
Oh Bhishma, der ruhmreiche Große Vater, der den Lotus als Thron hat, lebte mit großem Vergnügen in dieser Tirtha.
Ja, es war in Pushkar, wo die Götter und Rishis einst ihren großen Verdienst und damit höchsten Erfolg erworben haben.
Die Weisen sagen, daß ein Mensch, der hingegeben an die Verehrung von Göttern und Ahnen in dieser Tirtha badet, sich Verdienst gewinnt, der zehnmal so groß ist wie bei einem Pferdeopfer.

Wer in den Pushkar Wäldern nur einen einzigen Brahmanen sättigt, der wird hier und nachher glücklich für diese Tat.
Wer sich vegetarisch von Früchten und Wurzeln ernährt, mag mit frommer Achtung und Respekt eben solche Nahrung einem Brahmanen anbieten.
Mit solcher Gabe erwirbt der Weise sich den Verdienst eines Pferdeopfers.

Wahrlich ruhmreich ist der Kshatriya, Brahmane, Vaisya oder auch Shudra, der in Pushkara badet und sich damit vom Zwang der Wiedergeburt befreit.
Und wer bei Vollmond im Monat Kartika nach Pushkar pilgert, gewinnt sich die ewigwährenden Regionen im Bereich Brahmaas (solange das Universum besteht).

Wer mit gefalteten Händen des Morgens und Abends an Pushkar denkt, gleicht dem Badenden in jeder Tirtha.
Ob Mann oder Frau, welche Sünden der Mensch auch seit seiner Geburt beging, sie werden alle aufgelöst beim Bad in Pushkara.
Wie der Vernichter von Madhu (Indra) der Höchste unter den Himmlischen ist, so ist Pushkar die Beste unter den Tirthas.

Wer für zwölf Jahre rein und mit geordneten Gelübden in Pushkar lebt, erlangt den Verdienst aller Opfer dieser Welt und geht in den Bereich Brahmaas ein.
Wer hundert Jahre das Agnihotra Opfer durchführt, erlangt denselben Verdienst, als wenn er den Monat Kartika in Pushkara verlebt.
Es gibt drei weiße Berge und drei Quellen, die seit ferner Vergangenheit unter dem Namen Pushkar bekannt sind.
Nun, wir wissen nicht, warum. Doch es ist schwierig, nach Pushkar zu gelangen,
schwierig, in Pushkar asketische Enthaltsamkeit zu üben,
schwierig in Pushkar Gaben zu verteilen und
schwierig überhaupt in Pushkar zu leben.

Wer zwölf Nächte in Pushkar mit regelmäßigen Diäten und Gelübden verbracht hat, der umschreite den Ort und begebe sich dann nach Jamvumarga.
Wer sich an diesen, von Himmlischen, Rishis und Pitris oft besuchten Ort begibt, erlangt den Verdienst eines Pferdeopfers und die Früchte all seiner Wünsche.
Wer in Jamvumarga für fünf Nächte lebt, dessen Seele wird von allen Sünden gereinigt und er gewinnt sich hohen Erfolg. Niemals kann solch einer in die Hölle absinken.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 82 - 4

Über den Verdienst von Pilgerreisen

Tandulik-ashram
See des Agastya
Einsiedelei des Kanwa
Yayatis Fall von Himmel


Danach sollte man nach Tandulik-ashram gehen. Von da an gibt es kein zurück, sondern man steigt in die Bereiche Brahmaas auf.

Wer zum See des Agastya geht, sich dort der Verehrung der Pitris (tugendhafte Ahnen) und Himmlischen widmet und für drei Nächte fastet, erlangt die Früchte eines Agnistoma Opfer. Lebt man dort vegetarisch von Früchten, dann erreicht man den Kaumara Status (der ersten 4 Söhne Brahmaas).

Als nächstes sollte man die schöne Einsiedelei des Kanwa besuchen, die in der ganzen Welt verehrt wird. Diesen heiligen Wald gibt es schon sehr, sehr lange, oh Bulle des Bharata Geschlechts. Sobald man ihn betritt, wird man von allen Sünden befreit. Wer dort fastend und enthaltsam die Pitris und Götter ehrt, gewinnt sich den Segen eines Opfers, welcher alle Wünsche erfüllen kann.

Dann sollte man die Einsiedelei umschreiten und zu dem Ort gehen, an dem Yayati herabfiel,
siehe Indra (alias Jehova) wirft Yayati aus dem Himmel.
Wer dorthin anlangt, gewinnt den Verdienst eines Pferdopfers.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 82 - 5

Über den Verdienst von Pilgerreisen

Maha-Kala - Pferdeopfer
Sthanu (Shivas)
Pilger-Ort
Narmada-Fluss
Brahmacharya (Zölibat) Gelübde
Agnistoma (Venerarea Zeului Focului)


Danach sollte man mit beherrschten Sinnen und enthaltsamer Nahrung nach Maha-kala gehen. Badet man in der Tirtha namens Koti, erhält man den Verdienst eines Pferdeopfers (Der Mann, der hundert Jahre lang jeden Tag ein Pferdeopfer darbringt, und der Mann, der kein Fleisch isst, beide ernten die gleiche Frucht guter Taten.).

Ein tugendhafter Mensch sollte als nächstes zur Tirtha des Sthanu (Shiva) pilgern, dem Gatten der Uma, die in allen drei Welten unter dem Namen Bhadravata bekannt ist. Diese Besten unter den Menschen, die dorthin gelangen, schauen Ishana (Shiva) und gewinnen sich denselben Verdienst, als ob sie tausend Kühe verschenkt hätten. Durch Mahadevas Gnade erlangen sie den Status Ganapatya (ein Ergebener Shivas), der mit Wohlstand, Frieden und Barmherzigkeit gesegnet ist.

Dann gehe man nach Narmada, diesem berühmten Fluß, und opfere den Pitris und Sura-Göttern sein heiliges Wasser. Auch damit gewinnt man den Verdienst eines Pferdopfers. Wer am südlichen Ozean dem Brahmacharya (Zölibat) Gelübde folgt und seine Sinne zügelt, erhält die Früchte eines Agnistoma (Venerarea Zeului Focului) Opfers und steigt in den Himmel auf (nicht in der Spirituelle Welt, siehe Transzendenz und Schöpfung).

Dann begebe man sich mit achtsamen Sinnen und enthaltsamer Nahrung nach Charmawati. Auf Geheiß von Rantideva erhält man dort den Verdienst eines Agnistoma.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 82 - 6

Über den Verdienst von Pilgerreisen

Einsiedelei des Vasisht
Tirtha Pinga
Tirtha Prabhas
Tirtha Drimi

TirthaVasudhara
Tirtha Sindhuttama

Dann muß man nach Arvuda reisen, diesem Sohn des Himavat, oh tugendhafter Krieger, wo einst vor langer Zeit ein Loch durch die Erde ging. Dort gibt es eine weltberühmte Einsiedelei des Vasisht. Bleibt man dort für eine Nacht, erhält man den Verdienst des Schenkens von tausend Kühen.

Wer nach Brahmacharya Art lebt und in der Tirtha Pinga badet, gewinnt sich denselben Verdienst, als ob er hundert Kapila Rinder (ein Kuh mit glücksverheißenden Zeichen, die immer Milch gibt, wenn es nötig ist) verschenkt hätte. Als nächstes muß man zur vorzüglichen Tirtha namens Prabhasa pilgern. Hier ist Hutashana (Agni - Feuergott) immer in seiner eigenen Gestalt anwesend. Dieser Freund von Pavana (Vayu, Gott des Windes), oh Held, ist der Mund der Götter. Wer mit gezügelter und geheiligter Seele in dieser Tirtha badet, erhält mehr Verdienst, als jedes Agnistoma oder Atiratra Opfer je geben kann.

Als nächstes reise man zu dem Ort, wo die Sarasvati in den Ozean mündet. Hier erhält man den Verdienst der Gabe von tausend Kühen und den Himmel und, oh Bulle der Bharatas, man strahlt in alle Zeit wie Agni selbst. Wer in diesen königlichen Gewässern mit beherrschter Seele badet, den Pitris (Ahnen) und Göttern opfert und drei Nächte dort bleibt, der erstrahlt wie der Mond und erhält auch die Früchte eines Pferdeopfers.

Danach sollte man zur Tirtha Varadana pilgern, wo der Rishi Durvasa dem Vishnu seinen Segen gewährte. Auch hier gewährt ein Bad solchen Verdienst, als ob man tausend Kühe verschenkt hätte. Die Reise sollte einen dann mit gezügelten Sinnen und geregelter Diät nach Dwaravati führen. Dort bade man in Pindaraka und gewinne sich die Frucht des Verschenkens von viel Gold. Oh Gesegneter, es ist wunderbar zu erzählen, daß in dieser Tirtha bis heute Münzen mit dem Zeichen des Lotus und dem Zeichen des Dreizacks zu sehen sind, denn Mahadeva ist an diesem Ort.

Und wenn man dann zu dem Ort geht, an dem sich Sindhu mit dem Meer vermischt, dann sollte man mit beherrschter Seele in der Tirtha des Varuna baden und den Pitris, Rishis und Göttern das Wasseropfer darbringen. Dann erstrahlt man in eigenem Glanze und gewinnt sich die Bereiche Varunas. Die weisen Menschen sagen, daß man den zehnfachen Verdienst wie bei einem Pferdopfer erlangt, wenn man den Gott mit dem Namen Shankukarn-ishwara ehrt.

Oh Bulle des Bharata Geschlechts, dann umschreite man diese Tirtha und pilgere zur in allen drei Welten gefeierten Tirtha namens Drimi (oder Dami). Diese Tirtha reinigt von jeder Sünde. Dort ehrten die Götter und Brahma den Maheshvara (Șiva). Nach dem Bade und der Verehrung von Rudra und den anderen Göttern wird man von allen Sünden seit seiner Geburt gereinigt und gewinnt sich die Früchte eines Pferdeopfers. Denn alle Götter ehren die Tirtha Drimi, oh bester Mann. Nachdem Vishnu, der Schöpfer des Universums, die Daityas und Danavas geschlagen hatte, kam er hierher, um sich zu reinigen.

Als nächstes pilgere man zur geehrten Vasudhara. Mit nur einer Reise zu dieser Tirtha erhält man die Früchte eines Pferdeopfers. Wer dort mit gezügelter Seele und Achtsamkeit badet und den Göttern und Pitris Wasser opfert, der steigt in dem Bereich Vishnus auf und wird dort verehrt. In dieser Tirtha befindet sich der heilige See der Vasus. Wer darin badet und sein Wasser trinkt, wird von den Vasus geachtet.

Dann gibt es noch die gefeierte Tirtha namens Sindhuttama, die jede Sünde zerstört. Oh bester Mann, wer dort badet, erhält dieselben Früchte, als ob er große Mengen an Gold verschenkt hätte.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 82 - 7

Über den Verdienst von Pilgerreisen

Wer alsdann mit geheiligter Seele und reinem Betragen in Bhadratunga anlangt, gewinnt sich die Bereiche Brahmaas und einen hohen gesegneten Status.
Dann gibt es noch die Tirtha Kumarikas von Indra, die viel von den Siddhas (Vollkommene Persönlichkeiten ) besucht wird. Wer dort badet, kommt in die Bereiche Indras.
In Kumarika gibt es noch eine andere Tirtha, Renuka genannt, die auch von den Siddhas heimgesucht wird. Wenn ein Brahmane darin badet, wird er so hell wie der Mond.

Pilgere dann mit gezügelten Sinnen und gemäßigter Diät zur Tirtha Panchanada. Dort gewinnt man sich die Früchte von den fünf Opfern, die nacheinander in den Schriften beschrieben werden.
Dann, oh Bhishma, sollte man zur vorzüglichen Region des Bhima reisen und dort in der Tirtha namens Yoni baden. Ein Mensch wird dadurch zum Kind einer Göttin.
Er wird Perlenohrringe tragen und den Verdienst erlangen, den man für das Verschenken von tausend Kühen erhält.

Als nächstes pilgere man zur in allen drei Welten gefeierten Tirtha Sri-kunda und ehre den Großen Herrn. Dadurch erlangt man die Frucht des Verschenkens von tausend Kühen.
Oh Tugendhafter, danach reise man zur vorzüglichen Tirtha namens Vimala, wo man bis heute goldene und silberne Fische entdecken kann. Wer dort badet, erreicht die Regionen Vasavas (Indras). Seine Seele wird von allen Sünden gereinigt und er gelangt in einen höchst gesegneten Zustand.

Weiter reise man nach Vitatsa und gebe den Pitris und Göttern das Wasseropfer. So gewinnt man sich den Verdienst eines Vajapeya Opferrituals.
Diese sündenauflösende Tirtha befindet sich im Lande der Kashmiras und ist die Heimstatt der Naga Takshak (welcher König Parikshit tötete).
Wer in ihr badet, gelangt zu höchster Seligkeit. Dann sollte man zur überall gefeierten Vadava pilgern. Man bade dort nach allen Regeln am Abend und opfere der Gottheit der sieben Flammen in Butter und Milch gekochten Reis, soweit man es vermag. Die Weisen sagen, daß eine Gabe an die Pitris an diesem Ort unerschöpflich wird. Die Rishis, Pitris, Götter, Gandharvas, alle Stämme der Apsaras, die Guhyakas, Kinnaras, Yakshas, Siddhas, Vidyadharas, Menschen, Rakshasas, Daityas, Rudras und Brahma selbst opferten dort nach tausend Jahren Buße mit beherrschten Sinnen in Milch und Butter gekochten Reis, um Vishnus Gnade zu gewinnen. Sie offerierten ihm die Gabe und ein jeder gab die sieben Richs (ein Mantra aus dem Rigveda) dazu. Zufrieden überreichte ihnen Kesava (Vishnu) die achtfachen Attribute namens Aishwaryya und andere Dinge, welche sie begehrten. Danach verschwand der Gott vor ihren Augen, wie ein Blitz in den Wolken. Dadurch wurde die Tirtha unter dem Namen Saptacharu (sapta = sieben, charu – in Milch und Butter gekochter Reis) bekannt. Wer dorten der siebenflammigen Gottheit Charu opfert, erhält Verdienst, der die Gabe von tausend Kühen übersteigt, hundert Rajasuya Opfer und auch hundert Pferdeopfer.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 82 - 8

Über den Verdienst von Pilgerreisen

Dann verlasse man Vadava, oh Bhishma, und reise nach Raudra-pada. Wer dort Mahadeva (Siva) erblickt, erhält den Verdienst eines Pferdeopfers. Dann pilgere man mit beherrschter Seele und der Art des Brahmacharya folgend nach Manimat, bleibe dort für eine Nacht und gewinne damit den Verdienst eines Agnistoma Opfers.

Dann sollte man zur gefeierten Tirtha Devika reisen. Wir haben vernommen, daß dort zum ersten Mal die Brahmanen ins Dasein kamen. Es ist auch der weithin bekannte Bereich dessen, der den Dreizack trägt (Siva). Hat man in Devika gebadet und Maheshvara nach seinen Möglichkeiten in Milch und Butter gekochten Reis geopfert, erlangt man den Verdienst eines alle Wünsche erfüllenden Opfers.

Es gibt noch eine Tirtha des Rudra (Siva), die Kamakhya genannt wird, zu der sich oft die Götter begeben. Wer dort badet, erlangt schnellen Erfolg. Und wer die Wasser von Yajana, Yaijana, Brahma-valuka und Pushpamva berührt, der wird von allen Sorgen nach diesem Leben befreit. Die Gelehrten haben gesagt, daß die geheiligte Tirtha Devika die Zuflucht der Götter und Rishis und fünf Yojanas lang und ein halbes Yojana breit ist.

Danach sollte man der Tradition gemäß nach Dirgha-satra gehen. Dort führen die Götter mit Brahma an ihrer Spitze ihre langen Opferriten aus mit regelmäßigen Gelübden, Rezitationen und der Befolgung des vorhergehenden Gebots. Wenn man nur nach Dirghasatra ginge, oh Bhishma, hätte man schon Verdienst gewonnen, der sowohl das Rajasuya als auch das Pferdeopfer übersteigt.

Als nächstes pilgere man mit gezügelten Sinnen und geregelter Diät nach Vinasana, wo Sarasvati an Merus Brust verschwand und in Chamasa, Shivodveda (Sivo-dbheda) und Nagodveda (Nagodbheda) wieder erschien. Wer in Chamodveda (Chamasobheda) badet, erhält den Verdienst eines Agnistoma Opfers. Wer in Shivo-dveda badet, den des Schenkens von tausend Kühen. Und wer in Nagodveda badet, gelangt in die Regionen der Nagas.

Danach sollte man zur unzugänglichen Tirtha von Shashayana reisen, wo die Kraniche in Gestalt von Shashas (= Mondflecken oder Hasen) verschwinden, jedes Jahr im Monat Kartika wiederkommen und in der Sarasvati baden, oh Bharata. Wer dort sein Bad nimmt, der erstrahlt wie der Mond und erhält den Verdienst der Gabe von tausend Kühen.

Dann reise man mit beherrschten Sinnen nach Kumarakoti und ehre dort badend die Götter und Pitris. Der Verdienst des Schenkens von zehntausend Kühen ist der Lohn, und die Ahnen werden in höhere Bereiche erhoben.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 82 - 9

Über den Verdienst von Pilgerreisen

Rudra-koti - Vervielfachung Sivas
Sarasvati - Die Verehrung Krishnas


Als nächstes pilgere man, oh du Tugendhafter, mit gezügelter Seele nach Rudra-koti, wo sich in alten Tagen zehn Millionen Munis versammelten. Mit großem Eifer sehnten sie sich danach, Mahadeva (Siva) zu schauen, und ein jeder von ihnen rief: „Ich werde den Gott zuerst sehen! Ich werde den Gott als Erster sehen!“ Um jeglichen Disput zwischen den Rishis mit den beherrschten Seelen zu vermeiden, vervielfachte sich der Herr des Yoga dank seiner Yoga Kraft zehn Millionen mal und erschien vor jedem von ihnen. Da sprach jeder Rishi: „Ich habe ihn zuerst gesehen.“ Zutiefst zufrieden über ihre Hingabe gewährte Mahadeva den Munis einen Segen.

Er sprach: „Von heute an soll eure Rechtschaffenheit anwachsen.“ Nun, oh Tiger unter den Männern, wer mit reinem Geist in Rudra-koti badet, gewinnt sich den Verdienst eines Pferdeopfers und erlöst seine Ahnen. Danach sollte man zur höchst gefeierten und heiligen Region pilgern, wo sich Sarasvati mit dem Meer vermischt. Dorthin gehen die Götter mit Brahma und alle asketisch reichen Rishis, um Kesava (Krishna) am vierzehnten Tag der hellen Monatshälfte Chaitra zu verehren.

Badend gewinnt man sich dort denselben Verdienst, als ob man viel Gold verschenkt hätte. Die Seele wird von allen Sünden gereinigt, und man steigt in die Region Brahmas auf. Dort haben die Rishis viele Opfer vollendet. Eine Reise an diesen Ort gewährt den Verdienst des Schenkens von tausend Kühen.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 83

Weitere Pilgerreisen und ihr Verdienst

Pulastya fuhr fort:
Nun sollte man zum verehrten Kurukshetra pilgern, bei dessen Anblick alle Kreaturen von ihren Sünden befreit werden. Wer beständig spricht: „Ich werde in Kurukshetra leben!“ wird von allen Sünden erlöst. Schon der Staub, den der Wind über Kurukshetra aufwirbelt, führt einen sündigen Menschen zu einem gesegneten Leben. Kurukshetra liegt südlich der Sarasvati und nördlich von Drisadvati, und es wird gesagt, wer in Kurukshetra lebt, lebt im Himmel. Oh Held, dort sollte man für einen Monat bleiben, du bester Krieger.

Die Götter
, Brahma, Rishis, Siddhas, Charanas, Gandharvas, Apsaras, Yakshas und Nagas begeben sich oft ins höchst heilige Brahmakshetra. Schon beim dem Wunsch, nach Kurukshetra zu reisen, werden Sünden bereinigt und man geht schließlich in die Region Brahmaas ein. Wer nach Kurukshetra mit frommem Geisteszustand reist, erhält die Früchte eines Rajasuya und Pferdeopfers.

Wer dann den Yaksha Mankanaka grüßt, diesen mächtigen Torhüter (von Kuvera) erhält dieselbe Frucht, als ob er tausend Kühe weggegeben hätte. Oh Tugendhafter, danach sollte man zur vorzüglichen Region Vishnus reisen, wo Hari allseits anwesend ist. Badend und sich vor Hari verbeugend, dem Schöpfer der drei Welten, erhält man den Verdienst eines Pferdeopfers und gelangt zur Heimstatt von Vishnu.

Nun sollte man nach Pariplava pilgern, dieser in allen drei Welten gefeierten Tirtha. Wer dort badet, erhält mehr Verdienst, als Agnistoma und Atiratra Opfer zusammen einbringen. Danach gehe man zur Tirtha Prithivi und gewinne sich den Verdienst des Schenkens von tausend Kühen. Ein Pilgernder sollte als nächstes nach Shalukini reisen, in Dash-ashwa-medha baden und den Verdienst von zehn Pferdeopfern erlangen.

Dann begebe man sich nach Sarpadi, dieser vorzüglichen Tirtha der Nagas, gewinne sich den Verdienst eines Agnistoma Opfers und die Region der Nagas. Oh Tugendhafter, als nächstes reise man zu Tarantuka, dem Torhüter, und bleibe dort für eine Nacht, damit man den Verdienst des Schenkens von tausend Kühen erhalte. Mit gezügelten Sinnen und mäßiger Nahrung pilgere man sodann nach Panchanada und bade in der Tirtha namens Koti mit dem Verdienst eines Pferdeopfers.

Wer als nächstes zur Tirtha der Aswin Zwillinge reist, erhält körperliche Schönheit. Oh Tugendhafter, dann begebe man sich zur vorzüglichen Tirtha mit dem Namen Varaha, wo einst Vishnu in Gestalt eines Ebers erschien. Wer dort badet erhält den Verdienst eines Pferdopfers. Beim Bad in der Tirtha Soma in Jayanti erhält man den Verdienst eines Rajasuya Opfers, in Ekahansa den des Schenkens von tausend Kühen.
 
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Mahabharat 3. Buch Kapitel 83-2

Raam, der Sohn des Jamadagni

Wer zu den Tirthas in Krita-shaucha pilgert, gewinnt die lotusäugige Gottheit (Vishnu) und eine vollkommen reine Seele.

Munjavata ist ein dem ruhmreichen Shtanu heiliger Ort. Wer dort eine Nacht ohne Nahrung bleibt, gelangt in den Status Ganapatya (Begleiter von Siva). Dort befindet sich die wunderbare Tirtha Yakshini, in der man die Erfüllung aller Wünsche erlangen kann. Oh Bulle der Bharatas, diese Tirtha wird als das Tor zu Kurukshetra erachtet. Ein Pilger sollte sie mit konzentrierter Aufmerksamkeit umwandern. Genau wie Pushkar wurde sie einst vom hochbeseelten Raam, dem Sohn des Jamadagni, geschaffen. Wer dort badet und Göttern und Ahnen opfert, erhält den Verdienst eines Pferdopfers und wird in allen Dingen erfolgreich.

Die Pilgerreise gehe sodann mit konzentrierter Seele nach Ramahr-das, wo eben dieser heldenhafte Raam mit der strahlenden Energie die Kshatriyas mit seiner Macht vernichtete, fünf Seen ausgrub und sie mit dem Blut seiner Opfer füllte. Es wird erzählt, daß Raam dann seinen verstorbenen Vätern und Großvätern das Blut der Kshatriyas opferte. Zufrieden sprachen da die Rishis zu ihm: Oh Raam, Raam, du mit dem glücklichen Schicksal, wir sind zufrieden mit dir, oh du aus dem Geschlecht des Bhrigu, wegen deiner Achtung vor den Ahnen und wegen deines Heldenmutes, du Ruhmreicher. Gesegnet seist du, und bitte um den Segen, den du begehrst. Was wünschst du, höchst Strahlender?

Und der kriegerische Raam antwortete den Pitris am Sternenhimmel mit gefalteten Händen: Wenn ihr mit mir zufrieden seid und ich eure Gunst verdiene, dann bitte ich darum, daß ich Freude an asketischer Enthaltsamkeit finden möge. Laßt mich auch durch eure Macht von der Sünde befreit sein, daß ich aus Zorn das Geschlecht der Kshatriyas (Krieger) auslöschte. Und mögen meine Seen aus Blut zu gefeierten Tirthas werden.

Höchst erfreut über diese gesegneten Worte Raamas antworteten ihm die Pitris: Möge deine Askese aus Achtung vor den Ahnen anwachsen. Du hast zwar aus Zorn die Kshatriyas vernichtet, doch von dieser Sünde bist du längst befreit, denn sie vergingen wegen ihrer eigenen Übeltaten. Ohne Zweifel werden diese Seen zu Tirthas werden. Wer in ihnen badet und ihr Wasser den Ahnen opfert, dem werden die Ahnen seine Wünsche gewähren wie den ewigen Himmel, auch wenn die Wünsche in der Welt schwierig zu erfüllen sind.

Dann grüßten die Pitris voller Freude den Raam und verschwanden. So wurden die Seen des ruhmreichen Raam aus dem Geschlecht des Bhrigu zu heiligen Orten. Wie ein Brahmacharya Art sollte man leben und heiligen Gelübden folgen, wenn man in diesen Teichen badet und Rama ehrt. Denn dann erhält man den Verdienst des Schenkens von viel, viel Gold.
 
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