Mahabharata 1. Buch
Sambhava Parva des Adi Parva 142 - 3
Macht durch Diplomatie und Gewalt in der Welt der Illusion - 1
Kanika fuhr fort:
Wenn dein Sohn, Freund, Bruder, Vater oder sogar dein Lehrer zum Feind wird, dann vernichte den Feind, ohne zu zögern, wenn du dir Wohlergehen wünschst. Durch Fluch und Zauberformel, durch Bestechung, Gift oder Täuschung kann der Feind geschlagen werden. Man sollte ihn niemals gering schätzen. Wenn beide Parteien ebenbürtig sind und der Erfolg unsicher, dann wird der Fleißige (und Beständige) gedeihen.
Wenn der Lehrer kein wahrhaftes Wissen davon hat, was getan oder gelassen werden sollte, und wenn er anderen schadet, dann sollte sogar er bekämpft werden.
Wenn du ärgerlich bist, dann bezähme dich und sprich mit einem Lächeln auf deinen Lippen. Tadele niemals jemanden mit Anzeichen von Ärger in deiner Rede.
Sprich sanfte Worte, bevor du zuschlägst und auch während du strafst. Wenn die Strafe vollzogen ist, dann sei mitfühlend mit dem Opfer, traure um ihn und vergieße Tränen.
Beruhige deinen Feind mit Versöhnung, reichen Gaben oder angenehmen Betragen, doch schlage ihn, wenn er nicht das Rechte tut. Gleichermaßen solltest du den übelgesinnten Sünder strafen, der seine Ziele im Mantel der Tugend verhüllt, wie dunkle Wolken einen Berg verdecken.
Verbrenne das Haus von einem, den du mit dem Tode bestraft hast.
Gestatte keinem Schmarotzer, Atheisten oder Dieb, in deinem Königreich zu leben.
Vernichte deine Feinde durch plötzlichen Angriff, offene Schlacht oder aus dem Hinterhalt, mit Gift und Korruption der Verbündeten, durch Bestechung und alle Mittel, die in deiner Macht stehen.
Du mußt unerbittlich handeln.
Schärfe deine Zähne, damit sie gründlich beißen.
Schlage so wirksam zu, daß dein Feind sein Haupt nicht wieder erhebt.
Sei allseits wachsam vor denen, die zu fürchten sind und auch vor denen, die nicht zu fürchten sind.
Denn wenn die Letztgenannten mächtig werden, vernichten sie dich bis zur Wurzel, wenn du unachtsam bist.
Vertraue niemals den Treulosen und den Treuen nicht allzu sehr, denn wenn du dich deinem Feind hingibst, wird er dich sicher vernichten.
Um ihre Wahrhaftigkeit zu prüfen, solltest du Spione aussenden, sowohl in deinem als auch in anderen Königreichen.
Deine Spione in der Fremde sollten geschickt sein in der Täuschung und einfache Kleidung tragen.
Sie sollten in Gärten umherwandern, an Orten des Vergnügens, in Tempeln und anderen heiligen Plätzen, in Wirtshäusern, Plätzen, Straßen, in der Nähe von Brunnen, Bergen, Flüssen, Wäldern, also überall, wo sich Menschen versammeln. Sie sollten alle Menschen kennen, die offizielle Ämter bekleiden.
Deine Rede sei immer demütig, doch dein Herz so scharf wie ein Messer.
Und auch wenn du eine schmerzliche und schreckliche Handlung vollziehst, so sprich mit einem Lächeln auf den Lippen.
Wenn du gedeihen willst, dann mach dir alle Arten zu eigen: Demut, Gelübde, Versöhnung, Verehrung der Füße eines anderen durch Beugen des Hauptes, Hoffnung erwecken und ähnliches.
Ein Mann der mit den Regeln der Staatsführung bekannt ist, sollte wie ein Baum erscheinen, der viele Blüten, doch keine eigenen Früchte trägt.
Und wenn er Früchte trägt, dann sollten sie in unerreichbar großer Höhe wachsen. Und falls sie reif sind, müssen sie vom Boden aus wie rohe Früchte erscheinen. Verhält er sich so, wird er niemals schwach sein.
Tugend, Wohlstand und Vergnügen (Dharma, Artha, Kama) haben sowohl böse als auch gute Wirkungen, die dicht ineinander verwebt sind.
Indem man die guten Wirkungen fördert, vermeidet man die bösen.
Wer allzu einseitig nur der Tugend folgt, wird unglücklich, weil er sich zwar Wohlbehagen wünscht, aber das Vergnügen vernachlässigt.
Die alleinige Suche nach Wohlstand macht auch unglücklich, wenn man die beiden anderen versäumt.
Und wer sich nur dem Vergnügen hingibt, leidet ohne Tugend und Wohlstand.
Daher suche alle drei auf solche Weise, damit du nicht leidest.
Mit Demut und Achtsamkeit, und ohne jeglichen Neid solltest du dich mit dem Wunsch zur Erreichung deiner Ziele in aller Aufrichtigkeit mit den Brahmanen beraten. Bist du gestürzt, solltest du dich mit allen Mitteln wieder erheben, sanft oder gewaltsam, und dich dann wieder in Tugend üben.
Denn wer niemals das Elend erfuhr, weiß nicht, was Wohlergehen ist. Das erkennt man am Leben eines Mannes, der seine Miseren durchgestanden hat.
Den Kummer-geplagten sollte man besänftigen, indem man ihm die alten Geschichten (z.B. von Nala und Rama) erzählt. Den, dessen Herz vor Leid vergeht, tröstet man mit der Hoffnung auf wiederkehrendes Glück. Den Gebildeten und Klugen beschäftig und beschwichtigt man mit angenehmen Posten, die man ihm sofort übergibt.
Sambhava Parva des Adi Parva 142 - 3
Macht durch Diplomatie und Gewalt in der Welt der Illusion - 1
Kanika fuhr fort:
Wenn dein Sohn, Freund, Bruder, Vater oder sogar dein Lehrer zum Feind wird, dann vernichte den Feind, ohne zu zögern, wenn du dir Wohlergehen wünschst. Durch Fluch und Zauberformel, durch Bestechung, Gift oder Täuschung kann der Feind geschlagen werden. Man sollte ihn niemals gering schätzen. Wenn beide Parteien ebenbürtig sind und der Erfolg unsicher, dann wird der Fleißige (und Beständige) gedeihen.
Wenn der Lehrer kein wahrhaftes Wissen davon hat, was getan oder gelassen werden sollte, und wenn er anderen schadet, dann sollte sogar er bekämpft werden.
Wenn du ärgerlich bist, dann bezähme dich und sprich mit einem Lächeln auf deinen Lippen. Tadele niemals jemanden mit Anzeichen von Ärger in deiner Rede.
Sprich sanfte Worte, bevor du zuschlägst und auch während du strafst. Wenn die Strafe vollzogen ist, dann sei mitfühlend mit dem Opfer, traure um ihn und vergieße Tränen.
Beruhige deinen Feind mit Versöhnung, reichen Gaben oder angenehmen Betragen, doch schlage ihn, wenn er nicht das Rechte tut. Gleichermaßen solltest du den übelgesinnten Sünder strafen, der seine Ziele im Mantel der Tugend verhüllt, wie dunkle Wolken einen Berg verdecken.
Verbrenne das Haus von einem, den du mit dem Tode bestraft hast.
Gestatte keinem Schmarotzer, Atheisten oder Dieb, in deinem Königreich zu leben.
Vernichte deine Feinde durch plötzlichen Angriff, offene Schlacht oder aus dem Hinterhalt, mit Gift und Korruption der Verbündeten, durch Bestechung und alle Mittel, die in deiner Macht stehen.
Du mußt unerbittlich handeln.
Schärfe deine Zähne, damit sie gründlich beißen.
Schlage so wirksam zu, daß dein Feind sein Haupt nicht wieder erhebt.
Sei allseits wachsam vor denen, die zu fürchten sind und auch vor denen, die nicht zu fürchten sind.
Denn wenn die Letztgenannten mächtig werden, vernichten sie dich bis zur Wurzel, wenn du unachtsam bist.
Vertraue niemals den Treulosen und den Treuen nicht allzu sehr, denn wenn du dich deinem Feind hingibst, wird er dich sicher vernichten.
Um ihre Wahrhaftigkeit zu prüfen, solltest du Spione aussenden, sowohl in deinem als auch in anderen Königreichen.
Deine Spione in der Fremde sollten geschickt sein in der Täuschung und einfache Kleidung tragen.
Sie sollten in Gärten umherwandern, an Orten des Vergnügens, in Tempeln und anderen heiligen Plätzen, in Wirtshäusern, Plätzen, Straßen, in der Nähe von Brunnen, Bergen, Flüssen, Wäldern, also überall, wo sich Menschen versammeln. Sie sollten alle Menschen kennen, die offizielle Ämter bekleiden.
Deine Rede sei immer demütig, doch dein Herz so scharf wie ein Messer.
Und auch wenn du eine schmerzliche und schreckliche Handlung vollziehst, so sprich mit einem Lächeln auf den Lippen.
Wenn du gedeihen willst, dann mach dir alle Arten zu eigen: Demut, Gelübde, Versöhnung, Verehrung der Füße eines anderen durch Beugen des Hauptes, Hoffnung erwecken und ähnliches.
Ein Mann der mit den Regeln der Staatsführung bekannt ist, sollte wie ein Baum erscheinen, der viele Blüten, doch keine eigenen Früchte trägt.
Und wenn er Früchte trägt, dann sollten sie in unerreichbar großer Höhe wachsen. Und falls sie reif sind, müssen sie vom Boden aus wie rohe Früchte erscheinen. Verhält er sich so, wird er niemals schwach sein.
Tugend, Wohlstand und Vergnügen (Dharma, Artha, Kama) haben sowohl böse als auch gute Wirkungen, die dicht ineinander verwebt sind.
Indem man die guten Wirkungen fördert, vermeidet man die bösen.
Wer allzu einseitig nur der Tugend folgt, wird unglücklich, weil er sich zwar Wohlbehagen wünscht, aber das Vergnügen vernachlässigt.
Die alleinige Suche nach Wohlstand macht auch unglücklich, wenn man die beiden anderen versäumt.
Und wer sich nur dem Vergnügen hingibt, leidet ohne Tugend und Wohlstand.
Daher suche alle drei auf solche Weise, damit du nicht leidest.
Mit Demut und Achtsamkeit, und ohne jeglichen Neid solltest du dich mit dem Wunsch zur Erreichung deiner Ziele in aller Aufrichtigkeit mit den Brahmanen beraten. Bist du gestürzt, solltest du dich mit allen Mitteln wieder erheben, sanft oder gewaltsam, und dich dann wieder in Tugend üben.
Denn wer niemals das Elend erfuhr, weiß nicht, was Wohlergehen ist. Das erkennt man am Leben eines Mannes, der seine Miseren durchgestanden hat.
Den Kummer-geplagten sollte man besänftigen, indem man ihm die alten Geschichten (z.B. von Nala und Rama) erzählt. Den, dessen Herz vor Leid vergeht, tröstet man mit der Hoffnung auf wiederkehrendes Glück. Den Gebildeten und Klugen beschäftig und beschwichtigt man mit angenehmen Posten, die man ihm sofort übergibt.