Kapitel 230 – Mütter für Skanda
Markandeya sagte: "Die sechs verbannten Gemahlinnen der himmlischen Rishis erfuhren bald, wie sehr das gute Schicksal über Skanda lächelte und dass er zum Führer der Armeen der Sura-Göttern ernannt worden war. So eilten die tugendhaften Damen mit dem großen religiösen Verdienst zu Skanda und baten ihn:"Wir wurden ohne Grund von unseren göttergleichen Ehemännern hinausgeworfen, oh Sohn. Es kursierten Gerüchte, dass wir dich geboren hätten, die unsere Ehemänner glaubten. Voller Empörung verbannten sie uns von unseren geheiligten Plätzen. Es ziemt sich nun für dich, uns vor dieser Niedertracht zu beschützen. Wir möchten dich als unseren Sohn adoptieren, so daß uns ewiger Ruhm sicher sei, oh mächtiges Wesen, und zwar durch deine Gunst. So kannst du deine Schuld an uns vergelten."
Skanda erwiderte: "Oh makellose Damen, ihr sollt meine Mütter werden. Ich bin euer Sohn, und ihr werdet alles erlangen, was ihr begehrt."
Danach erbat sich Indra (Führer der Sura-Göttern ) eine Frage zu äußern. Skanda erkundigte sich, was es sei, und Indra sprach mit seiner Erlaubnis frei heraus: "Die Dame Abhijit, die jüngere Schwester von Rohini, war auf ihre ältere Schwester eifersüchtig und ging in den Wald, um Askese zu üben. Ich konnte bisher keinen Ersatz für diesen gefallenen Stern finden. Mögest du Gutes tun und dich mit Brahmā (der Höchste Gott in einem Universum) wegen dieser Sterngruppe beraten. All die anderen Sterngruppen wie Danishtha wurden von Brahma geschaffen, und Rohini diente einst auch diesem Zweck, als ihre Zahl noch vollkommen war."
So wurde gemäß Indras Rat Krittika (Skanda) ein Platz im Himmel angewiesen, wo der von Agni angeführte Stern wie mit sieben Köpfen strahlt.
Auch Vinata kam und sprach zu Skanda: "Du bist wie ein Sohn für mich, und ich gestatte dir, für mich den Kuchen für die Begräbnisriten zu opfern. Ich möchte immer mit dir leben, mein Sohn."
Skanda stimmte zu: "So sei es, alle Ehren sind dein. Führe mich mit mütterlicher Zuneigung, und von deiner Schwiegertochter geehrt, sollst du immer bei mir leben."
Dann sprachen die großen Mütter zu Skanda: Wir wurden von den Gelehrten als die Mütter aller Kreaturen beschrieben. So möchten wir auch deine Mütter sein. Ehre uns!"
Skanda sprach: Ihr seid alle Mütter zu mir, und ich bin euer Sohn. Sagt mir, wie ich euch zufriedenstellen kann."
Die Mütter: "Die Damen (Brahmi, Maheshvari usw.) wurden vor langer, langer Zeit als Mütter der Welten bestimmt. Wir möchten, oh großer Gott, daß ihnen diese Würde aberkannt wird, und wir ihren Platz übernehmen und in allen Welten an ihrer statt geehrt werden. Gib uns heute unsere Nachkommen wieder, die uns von ihnen weggenommen wurden."
Skanda antwortete ihnen: "Ihr werdet nicht zurückbekommen, was einst weggegeben wurde. Doch ich kann euch andere Nachkommen geben, wenn ihr möchtet.
Die Mütter meinten daraufhin: "Dann möchten wir an deiner Seite leben, unsere Gestalten ändern und fähig sein, all die Kinder dieser Mütter und ihre Beschützer verzehren zu können. Gewähre uns diese Gnade.
Skanda erwiderte: "Ich kann euch Nachkommen gewähren, doch was ihr eben ausgesprochen habt, ist eine sehr leidvolle Sache. Möget ihr zum Guten gedeihen! Alle Ehre sei euch, ihr Damen, und so gewährt ihnen auch eure schützende Sorge.
Die Mütter: "Oh Skanda, wenn du es wünschst, werden wir sie auch beschützen. Mögest du ebenfalls gedeihen! Oh mächtiges Wesen, wir möchten immer mit dir leben."
Skanda: "Solange die Kinder der Menschen noch nicht sechzehn Jahre alt sind, werdet ihr sie in verschiedensten Gestalten heimsuchen. Dafür übergebe ich euch einen furchterregenden, unerschöpflichen Geist. Mit ihm sollt ihr unbeschwert leben und von allen gehrt sein."