Mahabharata

Maha-Bharata 3. Buch

Kapitel 221 - die Feuer in Agnihotra Feuerzeremonie II

Wenn das südliche Feuer mit den beiden anderen in Kontakt kommt,
dann muss der Ashtapakala Ritus zu Ehren des Feuers Viti gemacht werden.
Falls das Feuer Dabagni das Feuer Nibesha berührt, wird der Ashtapakala Ritus wieder zu Ehren von Suchi ausgeführt.

Wird das ewige Feuer von einer Frau in ihrer Menstruation berührt,
muss zur Korrektur der Ashtapakala Ritus zu Ehren des Feuers Dasyuman ausgeführt werden.
Sterben während eines Agnihotra Opfers Tiere oder wird vom Tod eines Wesens gesprochen,
dann muss zur Besänftigung der Ashtapakala Ritus zu Ehren des Suraman Feuers durchgeführt werden.
Ist ein Brahmane krank und kann für drei Nächte dem heiligen Feuer keine geklärte Butter darbringen,
dann muß er Abbitte leisten mit dem Ashtapakala Ritus zu Ehren des nördlichen Feuers.

Wer den Darsha und den Paurnamasa Ritus ausgeführt hat,
muß zur Korrektur auch den Ashtapakala Ritus zu Ehren des Patikrit Feuers ausführen.

Kam das ewige heilige Feuer in Berührung mit dem Feuer aus dem Wochenbett,
ist eine Besänftigung mit dem Ashtapakala Ritus zu Ehren des Agniman Feuers angebracht.
 
Werbung:

Maha-Bharata 3. Buch

Kapitel 223 –​

Markandeya erzählte:
Nun, du sündenloser Abkömmling des Kuru Geschlechts, habe ich dir hinlänglich über die verschiedenen Verzweigungen im Geschlecht von Agni (des Feuergottes) berichtet. Höre nun die Geschichte von der Geburt des klugen Kartikeya. Ich werde dir von diesem wundervollen, berühmten und höchst energetischen Sohn des Adbhuta Feuers erzählen, wie er ihn in den Ehefrauen der Brahmarshis zeugte.

In alter Zeit waren die Sura und Asura Götter ständig in gegenseitige Kämpfe verwickelt, wobei die grässlichen Asura Götter (die den Transzendentalen Herrn verneinen - und auf die Planterischen Systemen unter der Erde leben) meist die Sura Götter besiegten.
Indra (der Führer der Himmlischen - der Sura Götter) betrachtete sich besorgt die großen Verluste in seinen Heeren und dachte eifrig über einen Heerführer nach:
Ich muß eine mächtige Person finden, welche die Übersicht über die schwer zerrütteten Schlachtreihen der Himmlischen behält und sie mit Tatendrang neu organisiert.
 

Maha-Bharata 3. Buch

Kapitel 223 – Indra und Kesin

Indra (der Führer der Himmlischen - Sura Götter) begab sich zum Manasa Berg und war völlig vertieft in nur diesen einen Gedanken, als er plötzlich den herzzerreißenden Schrei einer Frau vernahm:
Schnell, rette mich jemand! Finde mir einen Ehemann oder werde selbst mein Gatte!
Er sprach zu der Frau: Sei unbesorgt, oh Dame.

Und während die Worte auf ihrem Weg waren, entdeckte er Kesin, einen Asura Gott. Mit Krone und Keule stand er so unerschütterlich wie ein Berg aus Metall und zog die Dame an der Hand.

Indra sprach zu ihm: Warum bedrängst du diese Dame so unverschämt? Wisse, ich bin der Gott mit dem Donnerkeil. Lasse davon ab, dieser Dame irgendwelche Gewalt anzutun.

Kesin antwortete: Oh Śakra (Name des aktuellen Indra), misch dich nicht ein, denn ich wünsche, sie zu besitzen. Oder denkst du, du wärest sonst in der Lage, lebendig heimzukehren?

Nach diesen Worten schleuderte Kesin seine Keule gegen Indra, um ihn zu töten. Doch Indra zerschnitt die fliegende Keule mit seinem Blitz. Da wirbelte Kesin wütend einen Felsen, doch auch diesen zerschmetterte der Gott der hundert Opfer. Als die Brocken zu Boden fielen, trafen sie Kesin und verwundeten ihn schwer. So ließ er von der Dame ab und floh gepeinigt davon.

Als der Asura Gott verschwunden war, sprach Indra zur Dame:
Wer bist du, oh Dame mit dem schönen Angesicht? Bist du schon einem Mann verbunden? Was brachte dich in diese Gegend?
 

Kapitel 224 – Der Feuergott verliebt sich in die Frauen der sieben Rishis

Die Dame entgegnete:
Ich bin die Tochter Prajapatis (Brahmā) und heiße Devasena (lit. habend als Herren die Devas - die Sura Götter). Meine Schwester Daityasena (lit. habend als Herren die Daityas - die Asura Götter) und ich kamen mit Erlaubnis unseres Vaters ständig hierher, um uns in den Manasa Bergen die Zeit zu vertreiben.

Der große Asura Gott Kesin machte uns täglich den Hof. Ich hörte nicht auf ihn, doch meine Schwester ließ sich umgarnen. Da trug er sie davon, und du hast mich mit deiner Macht vor demselben Schicksal gerettet. Doch nun, oh Herr der Himmlischen, wünsche ich, daß du einen unbesiegbaren Gatten für mich wählst.

Indra erwiderte:
Du bist meine Cousine, denn deine Mutter ist eine Schwester meiner Mutter Dakṣayani. Doch ich möchte etwas über deine Vorzüge hören.

Die Dame sprach:
Oh Held mit den langen Armen, ich bin Avala (schwach), doch mein Ehemann muss mächtig sein. Durch die Kraft des Segens meines Vaters wird er von Devas und Daityas gleichermaßen geachtet werden.
 

Kapitel 224-2

Als nächstes erkundigte sich Indra:
Oh makelloses Wesen, ich möchte von dir hören, welche Art von Macht du deinem Ehemann wünschst.

Die Dame sprach:
Er soll männlich, stark und ruhmreich sein, und immer Brahma hingegeben. Er soll alle Himmlischen besiegen können, auch die Yakshas, Kinnaras, Uragas, Rakshasas und die übelgesinnten Daityas. Mit dir soll er alle Welten besiegen.

Nach diesen Worte wurde Indra recht traurig und dachte bei sich:
Ach, einen solchen Ehemann, der die Beschreibung der Dame erfüllt, gibt es nicht

 

3. Buch Kapitel 224-3

Dann wandte der hell strahlende Gott (Indra - der Führer der Devas) seine Aufmerksamkeit der Sonne zu, wie sie sich über dem Udaya Gipfel erhob, während der große Soma (Mond) in die Sonne glitt. Es war die Zeit des Neumonds, und in diesem Raudra Moment (zu Rudra gehörend, der hier für Krieg, Gewalt und Zorn steht) sah der Gott der hundert Opfer, wie die Deva-Götter (Sura Götter) und die Daitya-Götter (Asura Götter) an jenem Berg kämpften, wo die Sonne aufging.


Die Morgendämmerung war mit roten Wolken durchsetzt, und die Heimstatt Varunas färbte sich rot vom Blut. Er sah auch wie Agni (der Feur-Gott) die Opfergaben übertrug, die mit den Hymnen von Bhrigu, Angira und anderen auf den Weg gebracht worden waren, und in die Sonnenscheibe eintrat. Auch nahm Indra die vierundzwanzig Parvas (Einteilungen) wahr, wie sie die Sonne verehrten, und in ihrer Mitte der herrliche Soma (Mond) stand.
 

3. Buch Kapitel 224-4

Während er die furchtgebietende Konjunktion von Sonne und Mond betrachtete, dachte Indra (der Führer der Devas, bekannt auch als die Sura Götter - Verehrer des Transzendentalen Herrn, bekannt unter dem allgemeinen Begriff bhāgavan) :
Dieses Zeichen sagt eine grässliche Schlacht für morgen voraus.

Indus fließt wie mit frischem Blut, und die Schakale heulen mit verzerrten Gesichtern die Sonne an. Diese Konjunktion von Sonne, Mond und Feuer ist furchtbar, voller Energie und wunderbar zugleich. Wenn Soma (der Mondgöttin) jetzt einen Sohn gebären würde, dann könnte dieser der Ehemann der Dame werden. Agni (Haupt-Feuergott) ist gerade von ihnen allen umgeben, und er ist ein Gott. Wenn er jetzt einen Sohn zeugte, wäre dies der passende Ehemann für die Dame.

Mit diesen Gedanken begab sich der ruhmreiche Gott in die Region Brahmās (das erste durch den Falschen Ego bedingte Lebewesen in einem Universum und der Schöpfer im inneren des Universums), nahm Devasena mit sich und grüßte den Großen Vater (Brahmā) mit folgenden Worten:
Ernenne du einen ruhmreichen Krieger zum Gatten dieser Dame.
 

3. Buch Kapitel 224-5

Brahmā (das erste durch den Falschen Ego bedingte Lebewesen in einem Universum und der Schöpfer im inneren des Universums) antwortete:
Oh (Indra) Bekämpfer der Asura Götter (die Feinde der Sura Götter, bekannt als Devas - Verehrer des Transzendentalen Herrn), es sei, wie du geplant hast. Das Ergebnis dieser Vereinigung wird mächtig und kraftvoll gleichermaßen sein. Der große Sohn wird der Gatte der Dame und der Heerführer deiner Armeen sein.

Da verbeugten sich Indra und die Dame vor Brahmā und begaben sich an den Ort, an dem die großen Brahmanen, die himmlischen Rishis wie Vasiṣta und andere lebten. Nach Indra kamen auch all die anderen Sura Götter zu den Opfern der Rishis, denn sie wollten Soma Saft trinken und ihren angemessenen Teil des Opfers erhalten.

Die hochbeseelten Brahmanen führten die Zeremonien mit dem hell strahlenden Feuer durch und boten den Himmlischen (Sura Götter) die Gaben an. Das Adbhuta Feuer wurde mit Mantras eingeladen. Das herrliche Feuer trat aus der Sonnenscheibe hervor, trat schweigend in das Opferfeuer ein und überbrachte den Bewohnern des Himmels die Gaben.
 

3. Buch Kapitel 224-6

Als das Adbhuta Feuer den Ort wieder verließ, erblickte er die Ehefrauen der himmlischen Rishis entspannt schlafend auf ihren Ruhelagern. Sie hatten goldig schimmernde Gesichter, waren so makellos wie die Mondstrahlen, so sinnlich wie lodernde Flammen und glichen funkelnden Sternen.
Mit begierigen Augen schaute er auf die Frauen, und sein Geist wurde unruhig, denn ihr Zauber berührte ihn tief. Doch er zügelte sein Geist, denn er erachtete es für unangemessen, so bewegt zu sein. Er sagte zu sich:

Diese Gemahlinnen der großen Brahmanen sind keusch, treu und jenseits aller Begierden nach anderen. Ich bin zwar mit Begehren erfüllt, doch kann ich meine Blicke nicht lüstern auf ihnen ruhen lassen oder sie berühren, solange sie nicht auch mit Leidenschaft erfüllt sind. So werde ich mich damit begnügen, sie täglich anzuschauen, indem ich das Feuer in ihrem Haushalt werde.
So verwandelte sich das Adbhuta Feuer in ein häusliches und war sehr erfreut, täglich die schönen Damen zu sehen und sie mit seinen Flammen leicht zu berühren. Von ihrem Zauber ergriffen lebte er lange Zeit bei ihnen, und sein Herz war mit tiefer Liebe zu ihnen erfüllt. Doch nach langer Zeit quälte ihn die Liebe immer mehr, denn er vermochte nicht, die Herzen der Brahmanen Damen zu gewinnen, und so zog er sich verzweifelt in den Wald zurück.
Einige Zeit zuvor hatte Swaha (die Gottheit der
Anrufung vor dem Feueropfer), die Tochter von Daksha (einer der Stammväter der Lebewesen), ihm ihre Liebe gewidmet. Die vorzügliche Dame hatte lange gesucht, um einen schwachen Moment bei ihm auszumachen, was der makellosen Dame allerdings bisher nicht gelungen war, denn der Feuergott war still und gesammelt gewesen. Doch nun hatte er sich von den Schmerzen der Liebe gepeinigt zurückgezogen.
Und sie dachte bei sich:
Ich bin auch von Liebe aufgewühlt, und werde die Gestalt der Gemahlinnen der sieben Haupt-Rishis annehmen. Wenn ich dann den verliebten Feuergott aufsuche, werden er und ich zufrieden sein, denn unser Verlangen wird gestillt.
 
Werbung:

3. Buch - Kapitel 225.1 – Geburt von Skanda

Markandeya fuhr fort:
Oh Herr der Menschen, die Gemahlin vom Rishi Angira
(einer der Söhne Brahmās (das erste durch den Falschen Ego bedingte Lebewesen in einem Universum und der Schöpfer im inneren des Universums), die aus seinem Geist geboren wurden: Marichi, Atri, Angira, Pulastya, Pulaha und Kratu)
war Siva, schön, von makellosem Charakter und großen Tugenden.

Swaha nahm zuerst ihre Gestalt an und suchte Agni auf, zu dem sie sprach:
Oh Agni, mich quält die Liebe zu dir. Bitte wirb um mich, denn wenn du dies nicht tust, werde ich mich selbst vernichten.
Ich bin Siva, die Gattin Angiras. Ich kam zu dir auf Anraten der anderen Gemahlinnen der Rishis, die mich nach angemessener Überlegung losschickten.

Agni fragte sie: Wie habt ihr erfahren, dass mich die Leidenschaft nach euch quält?
Swaha antwortete: Du warst uns immer lieb, doch wir fürchteten dich auch. Nun haben wir deine Gedanken an wohlbekannten Zeichen erkannt, und die schickten mich zu dir, um meine Begehren zu erfüllen. Doch beeil dich, deiner Leidenschaft zu folgen, denn die anderen Damen warten auf mich, und ich muß bald zurück.
 
Zurück
Oben