Mahabharata

Mahabharat 3. Buch
Kapitel 189.5


Und wisse, oh du Sündenloser, dass alle Schmerzen, die du in meinem Bauch littest, deinem Glück und guten Schicksal dienten. Alle belebten und unbelebten Dinge, die du in der Welt gesehen hast, wurden von meiner Seele geweiht, welche die Quelle aller Existenz ist. Der Große Vater aller Wesen ist mein halber Körper. Ich werde Narayan genannt. Ich trage die Muschel, den Diskus und die Keule.

Am Ende der tausend Zyklen von vier Yugas schlafe ich, die Universale Seele, und überwältige alle Kreaturen mit Gefühllosigkeit.
Und hier bleibe ich, obwohl ich sehr alt bin, in Gestalt eines kleinen Jungen, bis Brahmaa wieder erwacht. Oh bester Brahmane, der du von den Rishis geehrt wirst, zufrieden mit dir habe ich, der ich Brahmaa bin, dir immer wieder Segen gewährt. Als du das weite Wasser sahst und erkanntest, dass alle Kreaturen vernichtet sind, erfüllte dich Melancholie.

Darum habe ich dir das Universum im meinem Bauch gezeigt, was dich mit Staunen und zunehmender Verwirrung erfüllte. So entließ ich dich schnell wieder aus meinem Mund und habe dir nun alles über diese Seele erzählt, welche weder von den Sura-Göttern noch von den Asura-Göttern verstanden werden kann. Solange der große Asket Brahmaa nicht erwacht, kannst du glücklich und vertrauensvoll hier leben. Erwacht der Große Vater, werde ich allein alle körperhaften Wesen, das Firmament, die Erde, das Licht, die Atmosphäre, die Gewässer und alle belebten und unbelebten Kreaturen wieder erschaffen.

Markandeya fuhr fort:
Nach diesen Worten verschwand die wunderbare Gottheit meinen Blicken. Und ich wurde Zeuge, wie die vielfältige und bewunderungswürdige Schöpfung wieder ins Leben kam. Ja, oh tugendhafter König, dies alles habe ich gesehen am Ende der Yugas. Die Gottheit mit den Lotusaugen, die ich damals erblickte, ist dieser Tiger unter den Menschen, Krishna, welcher dein Verwandter wurde. Er gewährte mir den Segen, dass mich die Erinnerung nicht verlässt, dass meine Lebensspanne so lang währt und ich selbst den Tod kontrollieren kann, oh Sohn der Kunti.

Es ist der uralte und hohe Herr Hari mit der unfassbaren Seele, der seine Geburt als Krishna im Geschlecht der Vrishnis nahm, und der mit starken Armen in dieser Welt vergnüglich zu spielen scheint. Er ist Dhatri und Vidhatri, der Vernichter, der Ewige, der das Srivatsa Zeichen auf der Brust trägt, der Herr über alle Wesen, der Höchste der Höchsten, den man auch Govinda nennt.

Als ich diesen Anführer der Vrishnis sah, kam mir die Erinnerung zurück, wie ich damals die siegreiche und in gelbe Kleider gehüllte Gottheit schaute. Dieser Madhava ist Mutter und Vater aller Kreaturen. Oh ihr Bullen des Kuru Geschlechts, sucht Zuflucht bei eurem Beschützer.

Da beugten sich alle Söhne des Pandu nebst Draupadi vor dem ehrenwerten Krishna, welcher sie daraufhin mit den liebevollsten Worten bedachte.
 
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Mahabharat 3. Buch Kapitel 190.1

Markandeya über das Kali Yuga

Später befragte Yudhishthir den großen Muni Markandeya noch einmal über den zukünftigen Lauf der Welt:
Oh du Bester aller Erzähler, oh Muni aus dem Geschlecht des Bhrigu, was wir von dir über die Vernichtung am Ende der Yugas und die Wiedergeburt der Welt gehört haben, ist wahrlich voller Wunder. Nun erfüllt mich Neugier, was im Kali Yuga alles geschehen wird. Wenn Moral und Tugend vergehen, was bleibt dann noch? Wie wird es um die Heldentaten der Menschen stehen? Was wird ihre Nahrung sein? Und wie ihr Vergnügen? Welche Lebensspanne können die Menschen am Ende des Yuga erwarten? Und was ist die Grenze, an der das Krita Yuga erneut beginnt? Oh erzähl mir alles ganz genau, denn alles, was du erzählst, ist abwechslungsreich und erhebend.

Zur Freude Krishnas und aller Söhne Pandus begann Markandeya zu erzählen:
Höre alles, oh Monarch, was ich erlebt und vernommen habe, und was durch Intuition zu mir kam durch die Gunst des Gottes der Götter (der Transzendentale Herr). Lausche aufmerksam, du Bulle der Bharatas, wie ich dir die Zukunft der Welt während des sündigen Zeitalters beschreibe.

Im Krita Zeitalter war alles ohne Betrug, Arglist, Habsucht und Geiz.
Die Moral war unter den Menschen so stark wie ein Stier und hatte auch vier Beine.
Im Treta Yuga nahm die Sünde ein Bein weg, so daß der Moral nur noch drei Beine blieben.
Im Dwapara halten sich Sünde und Moral die Waage, so kann man auch sagen, die Moral hat noch zwei Beine.
Und im dunklen Kali Yuga lebt die Moral mit drei Teilen Sünde an der Seite der Menschen.
Man sagt auch, die Moral dient den Menschen mit nur noch einem Viertel ihrer selbst.

Wisse, oh Yudhishthira, mit jedem Yuga verringern sich
Lebensspanne, Energie, Geistesvermögen und körperliche Stärke der Menschen.

Im Kali Yuga üben Brahmanen, Kshatriyas, Vaisyas und Shudras Moral und Tugend nur noch auf selbstsüchtige Weise.
Sie werfen ihr Netz der Tugend, um andere zu betrügen.
Menschen, die fälschlicherweise für gelehrt gehalten werden, sorgen mit ihren Taten dafür,
dass sich die Wahrheit klein macht und verbirgt.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 190.2

Markandeya über das Kali Yuga II

Wenn die Wahrhaftigkeit verlorengeht, wird die Lebensspanne der Menschen sehr kurz,
und sie können nur wenig Wissen und damit auch keine Weisheit erwerben.
Ohne Weisheit werden sie jedoch von Habgier und Lüsternheit überwältigt.

Und weil sie mit Habsucht, Zorn, Ignoranz und Wollust vermählt sind,
hegen sie Feindschaft untereinander und streben danach, anderen das Leben zu rauben.

Ohne Askese und Wahrheit verfügen die Brahmanen, Kshatriyas und Vaisyas
über gleich wenig Tugend wie die Shudras.

Die niederen Ordnungen erheben sich in den Mittelstand, und die mittleren sinken auf den niederen Status herab. Ja, oh Yudhishthira, so wird es am Ende des Yuga sein.
Kleidung aus Leinen wird hochgeschätzt, und als Getreide lobt man irgendwelches Gras.
In dieser Zeit erachten die Männer ihre Ehefrauen als einzige Freunde.
Die Menschen leben von Fisch, Ziegen und Schafen, denn die Kühe sind ausgestorben.

Selbst diejenigen, welche Gelübden folgen, sind gierig.
Alles ablehnend suchen die Menschen im Anderen nach Leben,
und ohne Japa (Rezitation von Mantras) werden sie zu Gottlosen und Dieben.

Sie werden mit ihren Spaten sogar die Flußbetten aufgraben, um Korn anzubauen, doch selbst das wird sich für sie als unfruchtbarer Ort erweisen. Alle sind von Habgier erfüllt, eignen sich das Eigentum anderer an und erfreuen sich daran, selbst wenn sie sich den Riten zu Ehren der Ahnen und Götter hingeben.

Der Vater erfreut sich an dem, was dem Sohn gehört, und der Sohn an der Habe des Vaters.
Die Menschen finden Vergnügen an dem, was die heiligen Schriften verbieten.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 190.3

Markandeya über das Kali Yuga III

Die Brahmanen sprechen ohne Achtung von den Veden.
Sie folgen keinen Gelübden mehr, und ihre Vernunft ist umwölkt von der Wissenschaft der streitbaren Diskussion.
So führen sie keine heiligen Opfer und kein Homa mehr aus.
Von falschen Künsten des Verstandes getäuscht, richten sie ihre Herzen auf alles, was gemein und niedrig ist.

Die Menschen pflügen groben Boden und lassen dazu Kühe mit ihren nur ein Jahr alten Kälbern den Pflug ziehen oder schwere Lasten tragen.
Söhne morden ihre Väter, und Väter ihre Söhne, und niemand empfindet dabei Schmach.
Immer wieder wollen sie sich durch solche Taten von ihrer Angst befreien und fühlen sogar noch Stolz dabei.
Die ganze Welt ist dann mit gottlosem Verhalten und respektlosen Vorstellungen erfüllt, und die heiligen Opfer und Zeremonien hören auf.

Wahre Heiterkeit gibt es nicht mehr, und gemeinsames Glück verschwindet ganz.
Hilflose Menschen, Witwen und schwache Menschen ohne Beschützer werden skrupellos ausgeraubt.
Mit Freude werden Geschenke von hinterhältigen Personen angenommen, welche sich angenehmer Worte bedienen.

Die Könige der Erde verfolgen sich unerbittlich bis zum Tod mit sündigen Herzen, ohne Wissen und immer der Prahlerei ihrer Weisheit ergeben.
Die Kshatriyas (Die Beschützer) werden in dieser Zeit zur Geißel der Erde. Sie sind dann mit Habsucht erfüllt und ganz angeschwollen vor Hochmut und Eitelkeit.
Sie sind nicht mehr willens oder in der Lage, ihr Volk zu beschützen, und genießen es, eigenmächtig zu strafen.
Sie attackieren wiederholt die Aufrechten und Guten und hegen kein Mitgefühl mehr.
Selbst wenn ihre Opfer in Schmerz und Kummer aufschreien, werden sie von den Kshatriyas ihrer Ehefrauen und Schätze beraubt.
Mit allen Mitteln und aller Macht nehmen sich die Könige der Erde alles von ihren Untertanen, denn ihre Seelen sind in Unwissenheit getaucht und sie sind immer unzufrieden mit dem, was sie haben.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 190.4

Markandeya Riṣi über das Kali Yuga IV

Niemand bittet mehr um eine Braut, und niemand übergibt die Mädchen zur Heirat.
Denn die Mädchen suchen sich selbst ihre Gatten, wenn das Ende des Yugas naht.
Ja, die ganze Welt wird gottlos sein. Die rechte Hand betrügt die linke und umgekehrt.

Unweise Menschen mit dem Ruf der Gelehrtheit werden die Wahrheit schmälern.
Alte Menschen betrügen die unerfahrenen Jungen, und die Jungen werden die Altersschwachen täuschen.
Feiglinge stehen im Ruf, mutig zu sein, und die Tapferen werden hoffnungslos wie Feiglinge sein.

Die Menschen vertrauen sich nicht mehr, und ihre Nahrung wird öde und einseitig.
Die Sünde blüht und gedeiht, während die Tugend fade wird und vergeht.
Die Brahmanen, Kshatriyas und Vaisyas sterben ohne Nachkommen in ihrer Kaste,
und so wird es nur noch eine gemeinsame Kaste geben ohne Unterschied zwischen den Menschen.

Herren und Väter vergeben ihren Söhnen nicht mehr, und auch die Söhne sind ihren Vätern unversöhnlich gestimmt.
Ehefrauen dienen und warten ihren Gatten nicht mehr auf. Die Menschen suchen Länder auf, wo Weizen und Gerste die Hauptnahrungsmittel sind.
Sowohl Männer als auch Frauen achten keine Grenzen im Benehmen mehr, aber schimpfen ständig über die Handlungen anderer.

Ja, oh Yudhishthira, die Welt wird gottlos sein. Die Menschen stellen die Götter nicht mehr zufrieden, indem sie das Sraddha opfern.
Niemand achtet die Worte anderer, und niemand wird als Lehrer anerkannt. Dunkelheit im Denken hüllt die ganze Erde ein.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 190.5

Markandeya Riṣi über das Kali Yuga V

(Gegen dem Ende von Kali-Yuga) wird die Lebensspanne der Menschen nur noch sechzehn Jahre, und dann sind sie schon so gut wie tot.
Mädchen von fünf oder sechs Jahren bringen Kinder zur Welt, und Knaben von sieben oder acht Jahren werden Vater.
Weder sind Ehefrauen mit ihren Ehemännern zufrieden, noch die Ehemänner mit ihren Ehefrauen.
Wenig Wohlstand wird es geben, und die Menschen tragen die Zeichen der Religion nur oberflächlich mit sich herum.

Eifersucht und Groll erfüllen die Welt.

Niemand gibt und schenkt anderen etwas. In den bewohnten Gegenden herrschen Mangel und Hungersnot.
Und die Straßen sind mit lüsternen Männern und Frauen von üblem Ruf gefüllt.

Frauen hegen Abneigung zu ihren Gatten, und die Menschen verhalten sich gottlos.
Sie essen alles ohne Unterschied und werden grausam in ihren Taten.
Bei jedem Kauf und Verkauf ist Betrug im Spiel.

Die Zeremonien und Riten werden zwar ausgeführt, doch niemand kennt mehr den Grund, und jeder verhält sich, wie es ihm beliebt.
Die Neigung der Menschen am Ende des Yuga lässt sie grausam handeln und böse voneinander sprechen.
Bedenkenlos werden Bäume und Gärten vernichtet.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 190.6

Markandeya Riṣi über das Kali Yuga VI

Immer sind die Menschen in Sorge, auch die rechten Mittel zum Überleben zu haben.
Aus Habsucht werden Brahmanen getötet, ihr Eigentum wird sich selbst angeeignet und genossen.
Von den Shudras (Arbeiterklasser - die Diener) bedrängt, seufzen die Zweifachgeborenen „Weh!“ und „Ach!“,
und wandern über die Erde ohne einen Schutz.

Die Menschen töten einander und verlieren auch jeden Respekt vor den Tieren.
Selbst die Besten der Wiedergeborenen fliehen wie Krähen vor Räubern ängstlich und pfeilschnell davon,
und suchen Zuflucht in schwer zugänglichen Gegenden an Flüssen und Bergen.
Von üblen Herrschern durch unmäßige Steuern niedergedrückt, verlieren auch die Besten der Zweifachgeborenen jegliche Geduld, und widmen sich unangemessenen Taten, indem sie sogar Diener der Shudras werden.

Dann hören die Shudras auf, den Brahmanen zu dienen, sondern erläutern die Schriften.
Und die Brahmanen dienen ihnen und warten ihnen auf, und sehen es als ihre Pflicht, die Interpretationen ihrer Herren zu akzeptieren.
Die Niederen stehen hoch, und der Lauf der Dinge scheint sich umzukehren.

Die Götter verachtend, beten die Menschen Knochen und Reliquien an, die in Mauern eingeschlossen sind.
In den Einsiedeleien der großen Rishis, in den Schulen und Universitäten der Brahmanen, an heiligen Wasserstellen, an Lieblingsplätzen der Götter und Opferstellen wird die Erde mit Gräbern und Reliquienmauern verschandelt sein, und nirgends stehen mehr schmückende Tempel für die Götter.
Ja, das sind die Zeichen, wenn Yuga zu Ende geht.
 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 190.7

Markandeya Riṣi über das Kali Yuga VII

Kleidung aus Leinen wird hochgeschätzt, und als Getreide lobt man irgendwelches Gras.
In dieser Zeit erachten die Männer ihre Ehefrauen als einzige Freunde.
Am Ende leben die Menschen von Fisch, Ziegen und Schafen, denn die Kühe sind ausgestorben.

Selbst diejenigen, welche Gelübden folgen, sind gierig. Alles ablehnend suchen die Menschen im Anderen nach Leben,
und ohne Japa (Rezitation von Mantras) werden sie zu Gottlosen und Dieben.

Sie werden mit ihren Spaten sogar die Flussbetten aufgraben, um Korn anzubauen, doch selbst das wird sich für sie als unfruchtbarer Ort erweisen.
Alle sind von Habgier erfüllt, eignen sich das Eigentum anderer an und erfreuen sich daran, selbst wenn sie sich den Riten zu Ehren der Ahnen und Götter hingeben.

Der Vater erfreut sich an dem, was dem Sohn gehört, und der Sohn an der Habe des Vaters.
Die Menschen finden Vergnügen an dem, was die heiligen Schriften verbieten.
Die Brahmanen sprechen ohne Achtung von den Veden.
Sie folgen keinen Gelübden mehr, und ihre Vernunft ist umwölkt von der Wissenschaft der streitbaren Diskussion.

So führen sie keine heiligen Opfer und kein Homa mehr aus.
Von falschen Künsten des Verstandes getäuscht, richten sie ihre Herzen auf alles, was gemein und niedrig ist.

 
Mahabharat 3. Buch Kapitel 190.8

Markandeya Riṣi über das Kali Yuga VIII

Die Menschen pflügen groben Boden und lassen dazu Kühe mit ihren nur ein Jahr alten Kälbern den Pflug ziehen oder schwere Lasten tragen.
Söhne morden ihre Väter, und Väter ihre Söhne, und niemand empfindet dabei Schmach.
Immer wieder wollen sie sich durch solche Taten von ihrer Angst befreien und fühlen sogar noch Stolz dabei.

Die ganze Welt ist dann mit gottlosem Verhalten und respektlosen Vorstellungen erfüllt, und die heiligen Opfer und Zeremonien hören auf.
Wahre Heiterkeit gibt es nicht mehr, und gemeinsames Glück verschwindet ganz.
Hilflose Menschen, Witwen und schwache Menschen ohne Beschützer werden skrupellos ausgeraubt.

Mit Freude werden Geschenke von hinterhältigen Personen angenommen, welche sich angenehmer Worte bedienen.
Die Könige der Erde verfolgen sich unerbittlich bis zum Tod mit sündigen Herzen, ohne Wissen und immer der Prahlerei ihrer Weisheit ergeben.
Die Kshatriyas werden in dieser Zeit zur Geißel der Erde. Sie sind dann mit Habsucht erfüllt und ganz angeschwollen vor Hochmut und Eitelkeit.
Sie sind nicht mehr willens oder in der Lage, ihr Volk zu beschützen, und genießen es, eigenmächtig zu strafen.

Sie attackieren wiederholt die Aufrechten und Guten und hegen kein Mitgefühl mehr.
Selbst wenn ihre Opfer in Schmerz und Kummer aufschreien, werden sie von den Kshatriyas ihrer Ehefrauen und Schätze beraubt.
Mit allen Mitteln und aller Macht nehmen sich die Könige der Erde alles von ihren Untertanen,
denn ihre Seelen sind in Unwissenheit getaucht und sie sind immer unzufrieden mit dem, was sie haben.
 
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Mahabharat 3. Buch Kapitel 190.9

Markandeya Riṣi über das Kali Yuga IX

Niemand bittet mehr um eine Braut, und niemand übergibt die Mädchen zur Heirat.
Denn die Mädchen suchen sich selbst ihre Gatten, wenn das Ende des Yugas naht.
Ja, die ganze Welt wird gottlos sein. Die rechte Hand betrügt die linke und umgekehrt.

Unweise Menschen mit dem Ruf der Gelehrtheit werden die Wahrheit schmälern.
Alte Menschen betrügen die unerfahrenen Jungen, und die Jungen werden die Altersschwachen täuschen.
Feiglinge stehen im Ruf, mutig zu sein, und die Tapferen werden hoffnungslos wie Feiglinge sein.

Die Menschen vertrauen sich nicht mehr, und ihre Nahrung wird öde und einseitig.
Die Sünde blüht und gedeiht, während die Tugend fade wird und vergeht.
Die Brahmanen, Kshatriyas und Vaisyas sterben ohne Nachkommen in ihrer Kaste,
und so wird es nur noch eine gemeinsame Kaste geben ohne Unterschied zwischen den Menschen.

Herren und Väter vergeben ihren Söhnen nicht mehr, und auch die Söhne sind ihren Vätern unversöhnlich gestimmt.
Ehefrauen dienen und warten ihren Gatten nicht mehr auf. Die Menschen suchen Länder auf, wo Weizen und Gerste die Hauptnahrungsmittel sind.
Sowohl Männer als auch Frauen achten keine Grenzen im Benehmen mehr, aber schimpfen ständig über die Handlungen anderer.
Ja, oh Yudhishthira, die Welt wird gottlos sein. Die Menschen stellen die Götter nicht mehr zufrieden, indem sie das Sraddha opfern.
Niemand achtet die Worte anderer, und niemand wird als Lehrer anerkannt. Dunkelheit im Denken hüllt die ganze Erde ein.
 
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