Mahabharata

Mahabharata 1. Buch
233 - Jarita versucht, ihre Kinder zu überreden

Wenn die Vernunft eines Wesens erst einmal verwirrt ist, kann man kaum noch davon sprechen, das seine Taten besonnen sind.

Doch Jarita ließ nicht locker: Die kleine Maus kam aus ihrem Loch und wurde vom Falken mit seinen Klauen ergriffen und fortgetragen. Ihr könnt furchtlos in ihre Höhle eintreten.
Die Jungen antworteten:Wir können ganz und gar nicht sicher sein, ob der Falke die Maus geholt hat. Vielleicht leben noch andere Mäuse in dem Bau, und vor denen fürchten wir uns genauso. Auch ist es nicht sicher, ob das Feuer überall hinkommt. Vielleicht bläst der Wind die Flammen von hier fort. Wenn wir uns in der Erde verkriechen, ist uns der Tod von den dort lebenden Wesen gewiß. Doch wenn wir hier oben bleiben, sterben wir vielleicht nicht. Ach Mutter, es ist besser, hier zu bleiben. Und deine Pflicht ist es, dich in Sicherheit zu bringen, denn wenn du lebst, wirst du andere Kinder bekommen, die so gut sind wie du selbst.

Jarita sprach: Ach meine Kinder, ich selbst sah den Falken niederstoßen, diesen Besten der Vögel, und mit der Maus aus dem Loch davonfliegen. Ich folgte ihm sogar nach und segnete ihn. ... Ihr könnt also ganz beruhigt in das Loch eintreten. Habt Vertrauen und keine Angst. ...

Die Jungen sprachen: Wir sagen nicht, oh Mutter, daß du unsere Ängste mit einer unwahren Geschichte zerstreuen willst. Denn wenn die Vernunft eines Wesens erst einmal verwirrt ist, kann man kaum noch davon sprechen, daß seine Taten besonnen sind. Wir waren dir nie von Nutzen, noch weißt du, wer wir sind. ... Wer sind wir für dich? Du bist jung und schön und kannst nach deinem Ehemann suchen. Geh zu deinem Gatten. Du solltest wieder gute Kinder kriegen. Und laß uns ins Feuer eintreten und damit in die Bereiche der Glückseligkeit. Und wenn uns das Feuer nicht verschlingt, dann magst du zurückkommen und uns wieder haben.

Vaisampayana sprach: Nach diesen Worten ihrer Söhne verließ die Mutter den Khandava Wald und eilte hastig zu einem sicheren Ort ohne Feuer. Agni allerdings breitete sich eilends aus, und die heißen Flammen näherten sich den Söhnen von Mandapala, was die jungen Sarngakas wohl bemerkten. Da begann Jaritari, der Älteste von ihnen, in Hörweite von Agni zu sprechen.
 
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234 - Lob an Agni, der Feuergott

Jaritari sagte: Der Weise bleibt wachsam im Angesicht des Todes. Und daher fühlt er keine Schmerzen, wenn die Stunde des Todes naht. Doch der Mensch mit verwirrter Seele, welcher in der Stunde des Todes nicht wachsam bleibt, wird von den Qualen fortgetragen und erreicht keine Erlösung.
Sarisrikka, der zweite Bruder, sprach: Ihr seid geduldig und klug. Die Zeit ist gekommen, wo unser Leben bedroht ist. Zweifellos ist es nur einer von vielen, der weise und tapfer wird.

Der dritte Bruder, Stamvamitra, sagte: Der älteste Bruder wird Beschützer genannt. Er rettet die jüngeren Brüder vor Gefahr. Wenn der Älteste aber keinen Rat weiß, was können die anderen tun?
Dann sprach der jüngste Bruder, Drona: Der drängende Gott des Feuers kommt mit sieben Zungen und sieben Mündern immer näher. Er strahlt im Glanze und verschlingt alles auf seinem Pfad.

Vaisampayana fuhr fort: Da sangen die Söhne von Mandapala eine zutiefst innige Hymne auf Agni. Hör genau zu, oh Monarch, wie ich sie dir nun singe.

Jaritari sprach: Du bist die Seele des Windes, oh Feuer. Du bist der Körper aller Vegetation auf Erden. Oh Lichtwesen, Wasser ist deine Quelle, und du bist die Quelle von Wasser. Oh du mit der großen Energie, wie die Strahlen der Sonne breitest du dich nach allen Seiten aus.

Sarisrikka sprach: Oh rauchgekrönter Gott, unsere Mutter ist nicht mehr da, und unseren Vater kennen wir nicht. Unsere Federn sind noch nicht gewachsen. Wir haben niemanden, der uns beschützt, außer dir. Oh Agni, beschütze uns notleidende Kinder in deiner glücksverheißenden Form mit den sieben Flammen. Wir flehen um deinen Schutz. Du allein, oh Agni, bist der Erzeuger von Wärme. Oh Herr, du bist es, der den Sonnenstrahlen ihre Hitze verleiht. Oh rette uns, denn wir sind jung und Rishis. Und, oh Träger der Opfergaben, sei besänftigt und nimm einen anderen Weg.

Stamvamitra sprach: Oh Agni, du allein bist alles. Das ganze Universum ist in dir gegründet. Du erhältst jedes Wesen und bewahrst alle Welten. Du trägst die Opferbutter und bist die höchste Opfergabe. Die Weisen kennen dich als Einheit und Vielfalt. Du hast die drei Welten geschaffen, oh Träger der Opfergaben, und zerstörst sie schwellend wieder, wenn die Zeit gekommen ist. Du bist die schöpferische Ursache des ganzen Universums und die Essenz, in die sich alle Welten wieder auflösen.

Drona sprach: Oh Herr des Universums, du kräftigst, verweilst im Körper und verdaust die Nahrung für die Wesen. Darum ist alles in dir gegründet. Oh Lichtwesen, aus deinem Mund entsprangen die Veden, du nimmst die Gestalt der Sonne an, saugst alles Wasser der Erde auf, gibst es rechtzeitig als Regen zurück und läßt alles wachsen. Von dir stammen alle Pflanzen und Büsche mit grünem Laub. Von dir stammen all die Teiche, Wasserstellen und der große Ozean, der allseits gesegnet ist. Oh du mit den sengenden Strahlen, unser Körper ist auch die Zuflucht von Varuna, dem Gott des Wassers. So können wir deine Hitze nicht ertragen. Sei bitte unser glückseliger Beschützer, und vernichte uns nicht. Oh du mit den kupferfarbenen Augen, dem roten Nacken und dem schwarzen Pfad, rette uns, indem du einen anderen Weg nimmst, so wie der Ozean ein Haus an seinem Ufer verschont.

Höchst zufrieden mit dem, was er gehört hatte, erinnerte sich Agni an das Versprechen, welches er Mandapala gegeben hatte.

Dann sprach Agni zu Drona: Du bist wahrlich ein Rishi, oh Drona, denn was du gesagt hast, entspringt der vedischen Wahrheit und ist Brahman. Fürchtet euch nicht, ich werde euch Gutes tun. Mandapala hat mir schon von euch erzählt, und ich gewährte ihm, seine Söhne zu verschonen, während ich den Wald verschlinge. Seine Worte und auch deine Rede haben mich sehr beeindruckt. Sagt, was ich für euch tun kann. Oh beste Brahmanen, ich bin sehr zufrieden mit eurer Hymne. Seid gesegnet.

Drona sprach: Oh Lichtwesen, diese Katzen quälen uns jeden Tag. Oh Feuer, verschlinge sie mit all ihren bedrohlichen Freunden und Verwandten.
Und Vaisampayana fuhr fort: Da tat Agni, worum die Sarngakas ihn gebeten hatten, und in seiner Kraft wachsend, loderte er weiter im Khandava Wald.
 
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235 - Sorge des Mandapala und das Treffen mit seinen Kindern

Doch während des langen Brandes überkam Mandapala doch die Sorge um seine Kinder, obwohl er mit dem Gott der brennenden Strahlen gesprochen hatte. Wahrlich, sein Geist war nicht im Frieden. Bekümmert ob seiner Söhne, wandte er sich an seine Gefährtin Lapita.

Mandapala sprach: Oh Lapita, wie wird es meinen Kindern gehen, die noch nicht fliegen können? ...Und wie soll ihre Mutter das schaffen? Die unschuldige Frau wird vor Sorge außer sich sein, wenn sie erkennt, daß sie ihre Kinder nicht beschützen kann. Ach, sie wird klagen und weinen und schwanken, weil meine Kinder noch nicht ihre Flügel entfalten und in die Lüfte entschweben können. Weh, wie geht es meinem Sohn Jaritari, und wie Sarisrikka, Stamvamitra und Drona nebst ihrer hilflosen Mutter?

Lapita antwortete voller Eifersucht dem jammernden Rishi: Du ängstigst dich doch gar nicht um deine Kinder, von denen du mir ständig versichert hast, welch energetische und machtvolle Rishis sie sind. ... Hast du nicht in meiner Anwesenheit zu Agni gesprochen und um Schonung gebeten? Hat nicht die ruhmreiche Gottheit versprochen, sie zu retten? ... Du denkst nur an sie, meine Rivalin, und wegen ihr bist du so außer dir. Deine Liebe für mich ist wohl deiner ersten Liebe zu ihr nicht ebenbürtig. Wer zwei Parteien verbunden ist, kann recht gelassen zuschauen, wenn eine von ihnen leiden muß. Doch er sollte nicht die Partei mißachten, die seinem Herzen nahe ist. Geh du nur zu Jarita, um die dein Herz trauert. Ich werde von nun an allein weiterwandern, denn dies ist die rechte Belohnung für mich, weil ich mich einem gemeinen Mann zuwandte.

Mandapala erwiderte: ... Ich bin nur wegen Nachkommenschaft hier. Und die wenigen Kinder, die ich habe, sind nun in Gefahr. Wer sich von dem abwendet, was er hat, um einer Sache willen, die er vielleicht bekommen könnte, ist ein gemeiner Mensch. Die Welt mißachtet und demütigt ihn. (Deshalb muß ich gehen.) Du bist frei, zu tun, was dir beliebt. Die an den Bäumen hinauflodernden Flammen erregen Sorge in meinem empfindlichen Herzen und lassen mich Unheil ahnen.

Vaisampayana fuhr fort: In der Zwischenzeit war das Feuer am Nest der Sarngakas vorbeigezogen, und Jarita kam eilends zurück, um nach ihren geliebten Kindern zu sehen. Sie fand sie wohlauf und vom Feuer verschont, und alle weinten vor Aufregung, als sie sich wiedersahen. Mit Tränen in den Augen umarmten sie sich gegenseitig, nun sicher und gerettet. In diesem Moment kam auch Rishi Mandapala, doch keiner der Söhne freute sich, ihn wiederzusehen. Der Rishi sprach zu seinen Söhnen und auch zu Jarita wieder und wieder, doch sie gaben ihm keine Antwort.

Da sprach Mandapala: Wer von euch ist der Ältestgeborene, und wer folgt ihm nach? Wer ist der Dritte und wer der Jüngste? Ich spreche voller Kummer zu euch, warum antwortet ihr mir nicht? Ich verließ euch, das ist wahr. Doch ich war nicht zum Vergnügen fort.
Jarita sagte: Was hast du mit dem Ältesten, den Mittleren und dem Jüngsten zu schaffen? Geh zur jungen Lapita mit dem süßen Lächeln, wie schon einmal, als du mich ungenügend fandest.

Mandapala antwortete: Was Frauen anbelangt, gibt es nichts Schlimmeres für ihr Wohlbefinden in dieser oder der nächsten Welt, als eine Nebenfrau oder einen heimlichen Liebhaber. ... Sogar die edle und wohlbeherrschte Arundhati, die von allen Wesen Gepriesene, wurde eifersüchtig auf ihren ruhmreichen und vollkommen reinen Gatten Vasishta, der immer nur das Beste für seine Gattin wünschte. Sie beleidigte diesen einen der sieben himmlischen Rishis sogar. Für ihre hinterhältigen Gedanken wurde sie zu einem kleinen Stern, der aussieht, als ob sich Feuer mit Rauch vermischt. Manchmal ist sie sichtbar, manchmal nicht, wie ein schlechtes Omen (innerhalb der sieben hellen Sterne, welche die sieben Rishis darstellen). Ich nahm dich um der Nachkommenschaft willen. Und ich habe dir nie Unrecht getan, wie auch Vasishta niemals seiner Gattin ein Unrecht tat. Doch du hast dich aus Eifersucht mir gegenüber verhalten, wie Arundhati damals zu Vasishta. Männer sollten niemals Frauen vertrauen, auch wenn es ihre Ehefrauen sind. Denn wenn Frauen Mütter sind, kümmern sie sich nicht mehr um ihre Ehemänner.

Vaisampayana fuhr fort: Nach diesen Worten kamen seine Söhne zu ihm und grüßten und ehrten ihn. Und auch er sprach freundlich und besänftigend zu ihnen.
 
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236 - Segen für Arjuna und Krishna

Mandapala sprach zu seinen Kindern:
Ich bat Agni um eure Sicherheit. Und die ruhmreiche Gottheit hat mir versichert, meinen Wunsch zu erfüllen. Wegen dieser Worte von Agni, aufgrund der tugendhaften Veranlagung eurer Mutter und wegen eurer großen Energie kam ich nicht früher hierher. Nun, meine Söhne, hegt keinen Groll in euren Herzen gegen mich. Ihr seid alle Rishis und mit den Veden vertraut. Selbst Agni kennt euch gut.

Vaisampayana erzählte: Nach diesen Worten zu seinen Söhnen, nahm der Brahmane Mandapala Frau und Kinder mit sich und verließ die Gegend, um sich woanders niederzulassen.

So verschlang der ruhmreiche Gott des Feuers mithilfe von Krishna und Arjuna den Khandava Wald, um der Welt zu nützen. Nachdem Agni ausreichend Ströme von Fett und Mark getrunken hatte, war er höchst befriedigt und erschien vor Arjuna. Auch Indra stieg von den Maruts begleitet vom Himmel herab, und sprach zu Arjuna und Krishna: „Ihr habt eine hohe Tat vollbracht, wie es nicht einmal die Himmlischen vermochten. Bittet jeder um einen Segen, den Menschen nicht leicht empfangen. Ich bin mit euch zufrieden.“

Da bat Arjuna Indra um alle seine Waffen. Und der strahlende Indra setzte die Zeit dafür fest: „Wenn der ruhmreiche Mahadeva (Shiva) dir geneigt ist, dann, oh Sohn des Pandu, werde ich dir alle meine Waffen geben. Ich werde wissen, wann die Zeit gekommen ist. Für deine strenge Buße werde ich dir dann alle meine Feuer- und Windwaffen geben, und du wirst sie alle von mir akzeptieren.“

Und der weise Krishna wünschte sich, daß seine Freundschaft mit Arjuna ewig sein möge. Auch diesen Segen gewährte der Anführer der Sura-Götter. Danach stieg der Herr der Maruts mit seinen himmlischen Begleitern wieder zum Himmel auf, nachdem er auch zu Agni gesprochen hatte. Dieser war nach fünfzehn Tagen Feuersbrunst im Khandava Wald mit all seinen Tieren und Pflanzen gesättigt, und erlosch von selbst. Nach all den Strömen von Blut und Fett war er wieder geheilt und sprach zu Krishna und Arjuna: „Ich bin mit euch beiden Tigern unter den Männern zufrieden. Ihr beiden Helden könnt nun gehen, wohin es euch beliebt.“ Nach diesen Worten wanderten Arjuna, Krishna und der Danava Maya eine kleine Weile umher, und setzten sich dann am entzückenden Ufer des Flusses nieder. AUM!
 
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Sabha Kriya Parva – Der Bau der Versammlungshalle

1 – Maya bietet seine Dienste an

AUM. Sich vor Nara und Narayan verbeugend, diesen Höchsten der männlichen Wesen, und auch vor Sarasvati, der Göttin des Lernens, möge das Wort Jaya (Sieg) erklingen.

Vaisampayana sprach: Dann ehrte der Danava Maya, Arjuna und sprach wieder und wieder mit gefalteten Händen und liebenswerten Worten zu ihm in Anwesenheit von Krishna: „Oh Sohn der Kunti, von dir wurde ich vor dem Zorn Krishnas und vor dem Feuer gerettet, welches mich verschlingen wollte. Sag mir, was ich für dich tun kann.“
Arjuna erwiderte: Oh großer Asura, es wurde bereits alles von dir getan. Sei gesegnet. Geh, wohin es dir beliebt. Und bleib uns freundlich gesinnt, so wie wir es dir sind.

Maya sprach: Oh Bulle unter den Männern, deine Worte sind deiner würdig, du Hoher. Doch, oh Bharata, ich wünsche dir aus ganzem Herzen etwas Gutes zu tun. Ich bin ein großer Künstler, sogar der Visvakarma (Architekt der Sura-Götter) der Danavas (ein Stamm der Asura-Götter), und möchte mit meinem Talent etwas für dich tun.
Arjuna sprach: Oh du Sündenloser, du meinst, ich hätte dich vorm plötzlichen Tod gerettet. Wenn dies so wäre, kann ich dir nicht auftragen, etwas für mich zu tun. Doch ich möchte auch deine Absichten nicht durchkreuzen. Tue etwas für Krishna, das ist ausreichende Vergeltung für meinen Dienst an dir.

Von Maya gedrängt, überlegte der Herr des Universums und Schöpfer aller Dinge einen Moment, was er Maya auftragen könnte.
Dann sprach Krishna: Laß eine palastartige Halle errichten, oh Sohn der Diti und Bester aller Architekten, wie sie dir gefällt und widme sie Yudhishthir der Gerechte. Ja, erbaue einen Palast, den kein Mensch nachahmen kann, und möge er noch so lange darin verweilen und ihn staunend untersuchen. Errichte ein Gebäude, indem sich göttliche, asurische und menschliche Muster vereinen.

Vaisampayana fuhr fort: Nach diesen Worten wurde Maya sehr glücklich und stimmte zu, einen besonderen Palast für den Sohn des Pandu zu bauen, welcher dem Palast eines Himmlischen selbst glich. Krishn und Arjun erzählten Yudhishthir alles und stellten ihm Maya vor, welcher vom König mit Respekt und allen Ehren empfangen wurde. Maya empfing diese Ehre und erwiderte sie mit hohen Gedanken. Dann erzählte der große Sohn der Diti den Söhnen des Pandu die alte Geschichte vom Danava Vrishaparva. Und nach einer Ruhepause und viel Überlegens begann er mit dem Bau des Palastes. Den Wünschen von Krishna und den Söhnen Pandus folgend, führte er die Anfangsriten an einem glücksverheißenden Tage durch, stellte tausend Brahmanen mit süßer Milch, Reis und vielen kostbaren Geschenken zufrieden, und vermaß ein Stück Land, welches fünftausend Ellen im Quadrat groß, entzückend und bestens geeignet für ein in allen Jahreszeiten angenehmes Gebäude war.
 
Mahabharata 2. Buch
Sabha Kriya Parva – Der Bau der Versammlungshalle

2 – Krishna verabschiedet sich von den Pandavas

Vaisampayana erzählte: Krishna Vasudev, welcher die Verehrung aller verdient, lebte so für einige Zeit glücklich in Khandavaprastha, und erfreute sich immer und überall der Liebe und Zuneigung der Söhne von Pritha. Doch eines Tages sehnte er sich danach, seinen Vater zu sehen. So verabschiedete sich Vasudev mit den großen Augen von Yudhishthir und Pritha und verneigte sich mit seinem Haupt bis zu den Füßen von Kunti, der Schwester seines Vaters. Pritha roch an seinem Kopf und umarmte ihn liebevoll. Dann begab sich der ruhmreiche Krishna zu seiner Schwester. Er trat freundlich und mit Tränen in den Augen vor sie hin und sprach zur liebenwerten Subhadra knappe, und doch sanfte Worte voller Bedeutung und Wahrhaftigkeit, welche angemessen und gut waren und keiner Antwort bedurften.

Subhadra grüßte ihn wieder, beugte mehrfach ehrfürchtig ihr Haupt und bat ihn, ihren Verwandten dies und das auszurichten. Dann sagte er ihr Lebewohl, segnete sie und ging als nächstes zu Dhaumya und Draupadi. Vor Dhaumya verbeugte er sich ehrend und besänftigte abschiednehmend Draupadi. Danach begab sich der gelehrte und mächtige Krishna von Arjuna begleitet zu seinen Cousins, und in der Mitte der fünf Brüder strahlte er wie Indra inmitten der Himmlischen. Vor Beginn der Reise wünschte der Bulle der Yadus, der Garuda im Banner trägt, die angemessenen Riten auszuführen, reinigte sich mit einem Bad und schmückte sich mit Ornamenten. Dann ehrte er die Götter und Brahmanen mit Blumenkränzen, Mantras, Verbeugungen und hervorragenden Düften.

Nach Beendigung aller Riten verließ der standhafte und tugendhafte Anführer der Yadus die inneren Gemächer. Zum Start seiner Reise übergab er den ehrbaren Brahmanen Schüsseln voller Quark, Früchte und gebratenem Getreide, wofür sie ihn segneten. Ihnen noch mehr Geschenke überreichend, umschritt Krishna die Schar. Dann bestieg er seinen vorzüglichen, schnellen und goldenen Wagen, welcher im Banner Garuda zeigte und der mit Keule, Diskus, Schwert, seinem Bogen Sharnga und vielen anderen Waffen ausgestattet war. Angespannt waren seine Pferde Saivya und Sugriva, und Krishna mit den Augen wie Lotusblüten begann die Fahrt in einer hervorragenden Mondphase und unter einer glücksverheißenden Sternenkonstellation.

Yudhishthir, der König der Kurus, bestieg aus Zuneigung den Wagen Krishnas, ließ dessen hervorragenden Wagenlenker Daruka beiseite treten und ergriff höchstselbst die Zügel. Arjuna mit den langen Armen sprang auch auf, umschritt Krishna und umfächerte ihn mit einem weißen Chamara mit goldenem Griff. Der mächtige Bhima, die Zwillinge, Priester und Bürger folgten Krishna dichtauf. So strahlte Krishna in Begleitung der Brüder wie ein Lehrer, dem seine Lieblingsschüler folgen. Nach einer Weile sprach Govinda (Krishna) zu Arjuna und umarmte ihn innig, dann ehrte er Yudhishthir und Bhima und umarmte auch die Zwillinge. Und umgekehrt umarmten ihn die drei älteren Pandavas, während ihn die Zwillinge grüßten. Nach ungefähr einem halben Yojana sprach Krishna, dieser Zerstörer feindlicher Reihen, voller Achtung zu Yudhishthira und bat ihn, ihn nicht weiter zu begleiten.

Dabei grüßte er Yudhishthir ehrerbietig und berührte seine Füße. Doch Yudhishthira hob den Lotusäugigen sogleich auf, roch an seinem Kopf und gewährte ihm den Abschied: „Gute Reise!“ Krishna vereinbarte noch den nächsten Besuch, und konnte nur mit Mühe die Pandavas davon abhalten, ihm noch zu Fuß weiter zu folgen. Dann reiste er fröhlich zu seiner Stadt, wie Indra nach Amaravati reist. Aus Liebe und Freundschaft schauten ihm die Pandavas noch lange nach, und ihre Gedanken folgten ihm auch, als er schon außer Sicht war. Schnell entschwand seine angenehme Gestalt ihren Blicken, obwohl sie von seinem Anblick noch nicht gesättigt waren. Unwillig kehrten da die Pandavas in ihre Stadt zurück. Und Krishna gelangte mit seinem Wagenlenker Daruka so schnell wie Garuda in Dwaraka an, vom Helden Satyaki gefolgt.

... Krishna betrat mit freudigem Herzen seine Stadt, von allen Anführern der Yadavas geehrt, begrüßte seinen alten Vater, seine ruhmreiche Mutter und seinen Bruder Baladev, umarmte Pradyumna, Samba, Nishatha, Charudeshna, Gada, Aniruddha und Bhanu, und, nachdem er von den Älteren entlassen worden war, betrat Krishna die Gemächer von seiner Frau Rukmini.
 
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Sabha Kriya Parva – Der Bau der Versammlungshalle


3 – Maya baut den Palast

Vaisampayana sprach: Eines Tages sprach Maya zu Arjuna, diesem erfolgreichen Krieger:
Ich werde nun mit deiner Erlaubnis gehen, doch schon bald wiederkommen. Nördlich vom Kailash Gipfel, nahe am Berg Mainaka sammelte ich damals, als die Danavas mit einem Opfer beschäftigt waren, viel schönes und seltenes Baumaterial, welches mit Juwelen und Edelsteinen angereichert ist. Es liegt jetzt im Hause vom wahrheitsliebenden Vrishaparva. Ich werde es holen, oh Bharata, und hierher bringen. Und dann werde ich mit dem Bau eines malerischen Palastes für die Pandavas beginnen, der mit allem Schönen geziert ist, was in der Welt gefeiert wird.

Dann weiß ich noch von einer schrecklichen Keule, welche der König (der Danavas) im See Vindu (Bindu) versenkt hat, nachdem er mit ihr alle seine Feinde in der Schlacht geschlagen hat. Sie ist sehr schwer und stark und hat goldene Spitzen. ... Dies ist eine angemessene Waffe für Bhima, so wie Gandiva zu dir paßt. Im selben See liegt auch eine große Muschel namens Devadatta mit volltönendem Klang. Sie stammt von Varuna. Die werde ich dir mitbringen.

Nach diesen Worten zu Arjuna ging der Asura in nordöstliche Richtung davon. Er begab sich zu diesem Ort im Norden vom Kailash (der Sitz Shivas), gleich am Berg Mainaka, wo es einen riesigen Berg mit Juwelen und Edelsteinen namens Hiranya-sringa gibt. Nahebei liegt der See Vindu, an dessen Ufer König Bhagiratha für viele Jahre lebte, um die Göttin Ganga zu sehen, die seitdem auch Bhagirathi genannt wird. Am selben Ufer führte der ruhmreiche Herr aller Geschöpfe, der tausendäugige Herr von Sachi erfolgreich hundert große Opfer durch. Nur um der Schönheit willen, und nicht gemäß der Tradition, wurden dort diamantene Opferpfähle und goldene Altäre aufgestellt. Auch der furchtbare Mahadev (Shiva), der ewige Herr aller Wesen, nahm dort seinen Wohnsitz, nachdem er die Welten geschaffen hatte, und wurde von tausenden Geistern verehrt.

Nara und Narayana, Brahma, Yama und Shtanu als fünfter im Bunde führen dort nach tausend Zeitaltern (yugas) ihre weltbewegenden Opfer durch. Um Tugend und Religion zu entfalten, hatte Vasudev hier mit frommer Hingabe jahrelange Opfer abgehalten. Von ihm wurden tausend und zehntausend Opferpfähle mit goldenen Kränzen und strahlenden Altären aufgestellt.

An diesen Ort begab sich Maya, und holte die Keule, das Muschelhorn und all die kristallenen Kostbarkeiten, die bei König Vrishaparva lagen. Damit nahm der große Asura Maya den ganzen Schatz mit sich, welcher zuvor von Yakshas und Rakshas bewacht worden war, und baute eine makellose Palasthalle. Das wunderschöne Haus war von himmlischer Machart, bestand vollständig aus Juwelen und kostbaren Steinen und wurde in allen drei Welten gerühmt. Bhima bekam die Beste der Keulen und Arjuna das hervorragende Muschelhorn, bei dessem Klang alle Geschöpfe furchtsam erzitterten. Der Palast, den Maya erbaute, hatte goldene Säulen und maß fünftausend Ellen im Quadrat.

... Die Halle strahlte eine Mischung von himmlischem und irdischem Licht aus und schien in Flammen zu stehen, so hell war sie. Wie eine weiße Monsunwolke füllte sie das Himmelsgewölbe aus und zog alle Blicke auf sich. Wahrlich, diese Palasthalle, welcher der kluge Maya baute, war so weiträumig, entzückend, erfrischend, aus hervorragenden Materialien erbaut, mit goldenen Mauern, Torbögen und vielen Bildern verziert, so reich und harmonisch gestaltet, daß sie bei weitem schöner war als der Sudharma Palast der Dasarhas (Krishnas Volk) oder sogar die Halle von Brahmaa selbst. Achttausend gewaffnete Rakshasas, welche Kinkaras hießen und durch die Lüfte eilen konnten, von stattlicher Statur und gewaltiger Stärke, mit rot glühenden Augen und spitzen Ohren bewachten und beschützten den Palast auf Mayas Geheiß.

Innerhalb des Gebäudes erschuf Maya eine makellose Wasserstelle, in welcher Lotuspflanzen mit Blättern aus dunklen Edelsteinen und Stengeln aus glänzenden Juwelen neben vielen anderen Wasserpflanzen mit Blättern aus Gold standen. Selbst Vögel vielerlei Art vergnügten sich im Wasser, auch Schildkröten von schimmernder Farbe und bunte Fische tummelten sich zwischen Lilien. Das Wasser war klar und der Grund ohne Schlamm. Es gab eine geschwungene Treppe aus Kristall, welche vom Ufer bis ans Wasser reichte. Eine sanfte Brise wehte über den Teich und spielte mit den Blumen am Ufer. Die Ränder der Wasserstelle waren mit kostbarem Marmor ausgelegt, welcher mit Perlen übersät war.

Und weil der kristallklare Teich ringsum mit so vielen Juwelen und kostbaren Steinen besetzt war, hielten viele Könige, die zu Besuch kamen, den Teich für festen Boden und fielen mit offenen Augen ins Wasser. Rings um den Palast wurden große Bäume aller Art gepflanzt. Das grüne Laubwerk gab kühlen Schatten, und die Blüten erfreuten den Betrachter. Der künstlich angelegte Hain entließ allseits köstliche Düfte, und außerhalb der Halle gab es noch viele Teiche mit Schwänen, Karandavas und Chakravakas. Die Düfte vom blühenden Lotus im Wasser und die der blühenden Pflanzen an Land umfächelten die Pandavas zu allen Zeiten. Diese festliche Palasthalle hatte Maya in nur vierzehn Monaten erschaffen und übergab sie nun Yudhishthira.
 
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4 – Yudhishthira zieht in die Palasthalle ein

Vaisampayana erzählte weiter: ... Die zufriedenen Brahmanen sprachen: „Oh, was für ein glücksverheißender Tag!“, und ihre jubelnden Rufe erhoben sich gen Himmel. Als der König der Kurus den Palast betrat, ehrte er die Götter mit Musik und angenehmen Düften. ... Sogleich fühlten sich Yudhishthira und seine Brüder im Palast so wohl wie Shakra selbst.

Auf den königlichen Sitzen nahmen nicht nur die Pandavas, sondern auch viele Rishis und Könige aus aller Herren Länder Platz. Da waren Asita und Devala, Satya, Sarpamali, Mahashira; Arvavasu, Sumitra, Maitreya, Sunaka und Vali, Vaka, Dalvya, Sthulashira, Krishna Dwaipayana und Suka, Sumanta, Jaimini, Paila, die Schüler von Vyasa, Tittiri, Yajnavalkya, Lomaharshana mit seinem Sohn, Apsuhomya, Dhaumja, Animandavya und Kaushika ; Damoshnisha, Traivali, Parnada und Varajanuka, Maunjayana, Vayuvaksha, Parasarya und Sarika, Valivaka, Silivaka, Satyapala und Kritasrama, Jatukarna und Shikhavat, Alamva, Parijataka; der edle Parvata, der große Muni Markandeya; Pavitrapani, Savarna, Valuki, Galava, Janghabandhu, Raivya, Kopavega und Bhrigu, Harivabhru, Kaundinya, Vabhrumali, Sanatana, Kashivat, Aushija, Nachiketa, und Gautama, Painga, Varaha, Sunaka, Shandilya mit dem großen asketischen Verdienst, Kukkura, Venujangha, Kalapa und Katha – diese tugendhaften und gelehrten Munis mit allen Sinnen unter Kontrolle und viele andere, in den Veden wohlgeübte Brahmanen, welche moralisch, rein und makellos waren, warteten dem ruhmreichen Yudhishthira auf und beglückten ihn mit ihren heiligen Debatten.

Auch zahllose herrschaftliche Kshatriyas warteten Yudhishthira auf, so wie der ruhmreiche und tugendhafte Munjaketu, Vivarddhana, Sangramjit, Durmukha, der mächtige Ugrasen, Kakshasena, der Herr der Erde, Kshemaka, der Unbezwingbare, Kamatha, der König der Kamboja, und der starke Kampana, dessen Name allein schon die Yavanas erzittern ließ, wie der Gott, welcher den Blitz schleudert, der die Asuras Kalakeyas erbeben läßt. Da waren noch Jatasura, der König der Madrakas, Kunti, Pulinda, der König der Kiratas, die Könige von Anga und Vanga, Pundaka, Pandrya, der König von Udhra, Audhraka, Sumitra, Saivya, dieser Feindevernichter, Sumanas, der König der Kiratas, Chanur, der König der Yavanas, Devarata, Bhoja, Bhimaratha, Srutayudha, der König von Kalinga, Jayasena, der König von Magadha, Sukarman, Chekitana und Puru, der Feindbezwinger, Ketumat, Vasudana, Vaideha und Kritakshana, Sudharman, Anirudha, der starke Srutayu, der unbezwingbare Anuparaja, der schöne Kramajit, Shishupala mit seinem Sohn, der König von Karusha; die unbezwingbaren Jünglinge des Vrishni Geschlechts, welche in Schönheit alle den Himmlischen glichen, nämlich Ahuka, Viprithu, Gada, Sarana, Akrura, Kritavarman, Satyaka, der Sohn des Shini, Bhismaka, Ankriti, der mächtige Dyumatsena, dieser Anführer der Bogenschützen der Kaikeyas, und auch Yajnasena aus dem Mondgeschlecht – all diese mächtigen, wohl bewaffneten und reichen Kshatriyas und viele andere fand man bei Yudhishthira, dem Sohn der Kunti, in dieser Halle, welche Freude spendete.

Die starken Prinzen kleideten sich in Hirschfelle und erlernten unter Arjuna die Kunst des Waffenhandwerks. Auch die Prinzen des Vrishni Geschlechts, wie Pradyumna, der Sohn von Rukmini, Samba, Yuyudhana und Sudharman, die Söhne von Satyaka, Anirudha und der edle Shaivya beherrschten das Waffenhandwerk mit Hilfe von Arjuna. Auch Tumvuru, der Freund Arjunas, nebst dem Gandharva Chitrasena mit seinen Beratern, und viele andere musische Gandharvas, Kinnaras und Apsaras erfreuten Yudhishthira mit ihren bezaubernden Stimmen und ihren Künsten in Gesang, Rhythmus, Tanz und im Musizieren himmlischer Gesänge. All diese Bullen unter den Männern saßen in der prächtigen Versammlungshalle (sabha), strengen Gelübden folgend und der Wahrheit zugetan, und umgaben Yudhishthira wie die Götter im Himmel Brahma umgeben.
 
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Lokapala Sabha Khyana Parva – Die Versammlungshallen der Wächter der Welten

5.1 – Eigenschaften Naradas 1

Eines Tages kam der himmlische Rishi Narad zu den ruhmreichen Pandavas, wie sie gemeinsam mit den herrschaftlichen Gandharvas in ihrer Halle saßen. Er war mit den Veden und Upanishaden wohl vertraut, wurde von den Himmlischen zutiefst geehrt, kannte alle Geschichten und Puranas, wußte um alles, was in alten Kalpas (Tage Brahmaas - siehe Die Zeit) geschehen war, war ein Meister von Naya und den Wahrheiten der moralischen Wissenschaften, hatte ein vollständiges Wissen der sechs Angas, verstand vollkommen die tiefgründigen Texte und wußte, wie man allgemeine Prinzipien auf spezielle Situationen anwendet.

Er war redegewandt, entschlossen, klug, hatte ein mächtiges Erinnerungsvermögen, wußte um die Künste von Moral und Politik, war gelehrt, konnte zwischen Klein und Groß unterscheiden und aus Beweisen Rückschlüsse ziehen. Er war kompetent zu richten und in der Lage, mit Vrihaspati selbst zu disputieren, aufgrund seiner tiefgründigen Schlußfolgerungen zu Dharma, Artha, Kama und Moksha (die vier Lebensziele: Vorgeschriebene Pflich, Gewinn, Lust und Erlösung).
 
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5.2 – Eigenschaften Naradas 2

Er ist eine große Seele und er sieht das ganze Universum, oberhalb, unterhalb und ringsum, als ob alles vor seinen Augen läge.
Er ist ein Meister der philosophischen Systeme Sankhya und Yoga, und war stets bestrebt, den Sura und Asura-Götter an Bescheidenheit zu erinnern, indem er sie miteinander konfrontierte.
Er kennt das Geheimnis von Krieg und Frieden,
kann die Neigungen anderer herausfinden, ohne in ihrer Nähe zu sein,
und hat das sechsfache Wissen über Kampf, Verhandlung, Kundgebung und Belagerung des Feindes, wie auch über die Strategien von Täuschung und Zurückhaltung.

Er ist ein Meister aller Zweige des Lernens, liebt Kampf und Musik und kann von keiner Nachricht und keinem Handlungsverlauf zurückgeschlagen werden.
Der strahlende Rishi mit den vielen Fähigkeiten war durch viele Welten gewandert und kam nun in die Versammlungshalle der Pandavas.
Ihn begleiteten Parijata, der kluge Raivata, Saumya und Sumukha. Mit der Schnelligkeit des Geistes kam Narada daher und freute sich nun, die Pandavas zu sehen.

Er ehrte Yudhishthira, sprach Segnungen über ihm aus und wünschte ihm Sieg. Sofort sprangen die Pandava Brüder auf, denn sie wußten um die Regeln der Pflicht,
beugten sich tief und demütig vor dem himmlischen Rishi, grüßten ihn freudig und boten ihm einen Sitz an. Auch offerierte ihm der König von ganzem Herzen Kühe,
Arghya mit Honig, Edelsteine und Juwelen. Zufrieden nahm der Rishi diese Ehrungen an.
 
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