Du frugst: Ist es allenfalls möglich - und das schon seit immer - zu wenig begrenzung zu spüren und deshalb ein - sagen wir mal - identitätsproblem - zu haben?
Dazu würde jetzt deiner ansicht aber passen, wenn ich schreiben würde, ich wäre antiautoritär erzogen worden, was nicht der fall war. Das gegenteil war der fall.
Dann schriebst du selbst als erklärung dazu: Denn im grunde ist die begrenzung klarer, je stärker das ego und die eigene identifikation mit ihm ist, oder?
Auch: ja. Dazu fiel mir das mit der antiautoritären erziehung ein.
Und ich finde es passt, denn so eine erziehung, wie ich sie darstellte, glaubst du wirklich das das NUR ein stil ist und nix mit inneren prozessen zu tun hat, also nicht auf das innere des menschen(kindes) einfluß nimmt und identitätsprobleme verursachen kann? Zumal du in deiner frage auch das -und das schon seit immer- einbautest.
Klar, ich schreib immer von mir.

Ich kann mir vorstellen, dass der erziehungsstil, wenn er für das kind 'unpassend' war, dahingehend folgen hat, dass eine gegenentwicklung stattfindet, im sinne eines gegendrucks, den man einem joch entgegensetzt. Später dann vielleicht die trotzige parole: Ich mach mal alles anders! Der dann mit der zeit ein differenziertes erkennen folgt, was sinnig und gut, was allenfalls beschränkend/schlecht war und darauf folgend ein entsprechendes handeln. Das wäre so das vorgehen, dass ich mir vorstellen könnte.
Ich wurde sehr autoritär erzogen, müsste also starke begrenzung spüren, gegen die ich aufbegehren wollte. Das ist aber nicht der fall, sondern eher das gegenteil. Es ist eine art verloren-sein, wenn du so willst. Dafür ist aber keiner verantwortlich (eltern, eziehungsstil, etc.) ausser ich selbst und mich interessiert halt, inwiefern.
Natürlich denke ich, dass man das auch selbst bewußt wählen kann, nur ist es dann kein identitätsproblem. Das identitätsproblem passierte wenn überhaupt, dann vorher.
Das das du da beschreibst ist bereits der weg der erkenntnis.
Ja, ich gebe dir recht. Mit 'problem' bezeichne ich es auch nur für mich selbst, weil es meine subjektive sichtweise widerspiegelt. Wann es zu welchem problem kommt, kommt wohl auf das problem an. Sicher gibt es tendenzen in der kindheit, die eine richtung oder gewisse entwicklung andeuten können, das muss aber nicht sein.
Ein 'problem' betrachte ich in erster linie als arbeitsfläche. Eine klare definition von einem ‚identitätsproblem‘ gibt es nicht, ich hab wenigstens nichts einheitliches gefunden. Was für bedingungen meinst du? Probleme mit der identität gehen vom wunsch, das geschlecht wechseln zu wollen, weil man im falschen körper gefangen ist, über symbiotische beziehungen bis zum teenager, der seine pickel scheusslich findet und sich selbst nicht erkennt.
Was das grippevirus angeht, das du heranziehst, um ein ‚echtes‘ von einem scheinbar ‚unechten‘ problem zu unterscheiden, denke ich, dass der vergleich hinkt: Ich weiss heute nicht mehr, was ich als schlimmer empfand: 5 tage mit einem grippalen infekt, 38.8° fieber, mörderischen halsschmerzen mit schwellung und erstickungsgefühl oder 7 tage grippe mit 40° fieber, keine weiteren symptomen, aber die verantwortung für den rest der familie, der auch zwischen 40° und 40.5° fieber hatte.
Im grunde ja, aber....das, würde ich meinen, betrifft eher die mystik.
....es ist nur wichtig sich dessen bis zum grund bewußt zu sein. das heißt nicht: das sie in der magie nicht wünschenswert sind. manche magische operationen verlangen dies sogar (starke identifikationen). ich denke da z.b. an runen.
Wie heisst der thread gleich nochmal?

Ja, ok. Kenne mich da nicht so aus und es interessiert mich auch weniger.
Ich wäre auf jeden fall eher bei den mystikern anzusiedeln, wenn man die denn von der magie trennen wollte.
Kommt, wie gesagt, darauf an.
Einen starken runnezauber kann man damit aber nicht setzen. Ich hafte/identifiziere mich nicht weil ich gezwungen bin und etwas unbewußtem unterworfen bin, ich hafte/identifiziere mich weil ich etwas bestimmtes bewirken will.
Ja, verstehe.
Schlaf gut.
