Auch wenn das Eine oder Andere stimmen mag, so bleibt die Frage, was die ausgeteilten Ohrfeigen in buddhistischer Hinsicht so zu bedeuten haben, wenn man denn seine Schwerpunkte da hat.
Darüber werde ich allerdings nicht weiter urteilen wollen, da bist du der/die Spezialist/in.
Hmmhmm, ich nehm an, das zu erörtern wär hier OT. Es hat mit dem "Kern der Sache" zu tun, bzw. mit dem Kern dessen, was Buddhismus eigentlich ist, so man ihn nicht als reine Religion betreibt (passiver Religionskonsum wie bei uns im Christentum ist eigentlich bei den "eingesessenen" Kulturen auch mit der "Religion" Buddhismus nicht unüblich).
Ich würde das nicht unbedingt Ohrfeigen nennen, oder, wenn schon, ist das die Art Ohrfeige, die Eltern ihren Kindern geben, wenn sie ihnen irgendwann sagen, dass das Christkind gar nicht wirklich existiert. Was wehtut, ist eigentlich bloß das Festhalten an alten Glaubenssätzen, bzw. die Schwierigkeit des Loslassens derselben, was im Grunde etwas mit Stolz und (im spirituellen Sinne zu verstehen) Egoismus zu tun hat. Oder auch mit Anhaftung allgemein, abhängig davon, auf welcher Ebene du das Ganze betrachten möchtest.
Im Gegensatz zum in der Mehrheit sehr passiven Christentum gibt es im Buddhismus deutlich stärkere Bestrebungen danach, Erfahrungen zu sammeln. Die Hinweise darauf haben wenig mit Ohrfeigen, Spezialisierung oder auch bloß Missionierung zu tun .. sondern schlichtweg damit, dass man die meisten Informationen über ein bestimmtes Sachgebiet da findet, wo ebendieses seit Generationen und über Jahrhunderte hinweg schon untersucht wird.
Für bestimmte naturwissenschaftliche Aspekte geht man von daher wohl besser in die griechisch-römisch beeinflussten Kulturen .. für Andere halt dahin, wo es die entsprechenden Ansätze gibt.
Unabhängig davon, ob es tiefgehendes magisch-spirituelles Wissen in unseren geographischen Breiten mal auf einem entsprechenden Niveau gegeben haben sollte, über eine entsprechende Erfahrungslinie oder Linie Praktizierender verfügen wir hier einfach nicht.
Es ist sicher nicht falsch, dass der Kern jeglicher Spiritualität überall gleichermaßen, und überall gleichermaßen entdeckbar und erfahrbar anzutreffen ist. Wenn man aber nach einem Weg dahin sucht oder suchen sollte.. naja, hab ich im Prinzip schon geschrieben. Das Wissen über Dinge, die über das naturwissenschaftlich begrenzte Weltbild hinausgehen, ist in verschiedenen buddhistischen Strömungen einfach deutlich präsenter und besser verfügbar als das in irgendwelchen Teilen unserer Kultur oder Religion zu finden wäre.
Von daher kann man Hinweise darauf natürlich zweierlei betrachten, wie auch den Hinweis, wenn man Mathematik studieren will, an eine Hochschule zu gehen, in der das professionell unterrichtet wird, statt sich aufs Gymnasium zu beschränken - entweder als Kränkung und Ohrfeige, so man es wichtig findet, dass man Klassenbester ist; oder eigentlich als Ermutigung, dass bei dem bisschen Wissen, das man bisher hat, noch lange nicht Schluss sein braucht.
Was man vorzieht, wird wahrscheinlich davon abhängen, wie man im Bezug aufs Fach persönlich seine Prioritäten setzt.
Schönen Abend
