Natürlich wissen wir alle nicht, was am 3. Mai (so lange ist das schon her) in in Praia da Luz geschehen ist.
Ich glaube, das muß hier schon gesagt sein, nachdem in vielen Beiträgen tatsächlich so vorgegangen wird, als ob wir irgendetwas wüßten. So nach dem Motto, die Mutter Madelaines weint zuwenig in der Öffentlichkeit - oh wie verdächtig.....
Was mir bei reichlich vielen Beiträgen auffiel, ist vor allem eine impertinente Vorverurteilung und reichlich dümmliche Pressehörigkeit.
Verwunderlich und vielsagend, ein derartiges Niveau ausgerechnet in einem Esoterikforum vorzufinden. (die Ausnahmen mögen mir verzeihen)
Zur Causa selbst:
In unserer Gesellschaft braucht es immer einen Schuldigen, und wenn dieser nicht gefunden wird, ist unsere Exekutive und Justiz geneigt zum Abschluß eines Falles und Zufriedenheit aller Beteiligten und den Medien, den Bürgern, irgendjemanden zu nehmen, so nach dem Lotterieprinzip. Daher sitzen auch mindestens 30 Prozent unschuldig in den Gefängnissen. Das geben etwa viele Richter nach dem zweiten Glas Wein unumwunden, aber kaum öffentlich, zu.
Ein Bauernopfer, und schon sind alle zufrieden, der Akt kann (endlich) geschlossen werden. Und das Bauernopfer - dem glaubt sowieso niemand mehr.
Die portugiesische Polizei fiel und fällt vor allem durch unglaublich dilettantische, unprofessionelle Vorgangs- und Verhaltensweisen auf. So etwa durch fehlende Sicherung des Appartements oder des/der Autos. Viele Wochen später mit einem Hund nachforschen, der vielleicht den toten Goldhamster des Nachmieters riecht, ist nicht nur lächerlich, sondern grenzt selbst schon an strafrechtlich relevantes. Zumal derart fragwürdigste Ergebnisse auch noch zu wilden Spekulationen der Medien und deren Leser führen und führten.
Resümee der bisherigen Erhebungen ist schlichtweg eine riesengroße NULL - mehr nicht, alles andere sind mehr oder weniger stichfeste Spekulationen, aber eben nur reine Spekulationen ohne Wahrheitsgehalt.
Natürlich wäre es den unfähigen portugiesischen Behörden recht, die Schuld den Eltern in die Schuhe zu schieben und damit diesen international unglaublich populären Kriminalfall gelöst zu haben. Das wäre gut für den Tourismus und vor allem das Image und kaschiert die vielen Fehler der Exekutive & Co.
Und hier wage ich zu spekulieren - die Eltern wären schon lange in Haft und die Causa geschlossen, hätten die Portugiesen auch nur ein sicheres Indiz und wäre eben dieser Fall nicht derart öffentlich beobachtet und dadurch schlußendlich doch auch kontrolliert.
Zu den Eltern:
Die forensische Medizin bzw. die forensische Psychologie orientiert sich nach "normalem" Verhalten, das heißt nach dem Durchschnitt der Bevölkerung. Und nach diesem Mittelschnitt, sind gewisse Verhaltensnormen "normal" und andere auffällig. Demnach ist jemand mit Schulden sofort ein Hauptverdächtiger bei einem Kapitaldelikt, da ihm eben automatisch laut Erfahrung ein Motiv unterstellt wird. Im Schnitt ist das eben so und im Schnitt gehen die Behörden von moralisch-ethisch minderwertigen Bürgern aus. (da liegen sie ja im Schnitt richtig, was letztlich dieses Forum auch belegt)
Nachdem die Eltern außerhalb dieser Norm reagiert haben, sogar Millionenspenden hereingebracht haben (welche im Wesentlichen dazu dienen eine Belohnung zur Auffindung des Mädchens auszuloben), die ganze Welt auf ihr Mädchen aufmerksam machten, ist das außerhalb der Norm, da sich andere Eltern in der Regel eher zurückziehen und nicht monatelang einen derartigen Wirbel veranstalten, nicht derart kreativ sind, früher aufgeben. Muß da wirklich etwas faul sein, nur aufgrund geschickter Medien- und Internetkapagnen intelligenter Eltern ?
Wenn mein Kind sterben würde, habe ich in Österreich das Recht auf drei Tage Sonderurlaub - dann erwartet die Gesellschaft wieder volle Leistung. Drei Tage und die Eltern von Madelaine - bei ihnen ist es auffällig, wenn sie nach Tagen und Wochen, ja Monaten eine Aktion nach der anderen setzen ?
Abgesehen einmal davon, daß es auch mir verwerflich erscheint, Kinder mit Beruhigungsmittel ruhig zu stellen, um gemütlich essen gehen zu können. Das (die Beruhigungsmittel) alleine ist aber weder strafbar noch in irgendeinem wirklichen Zusammenhang mit der Entführung. Hier stört mich wieder, daß die Medien nur von der Gabe der Beruhigungsmittel schreiben, auch die Portugiesen offenbar nicht mehr herausgaben und nirgends zu lesen war, welche Mittel da verwendet worden sein sollen. Für mich macht das schon einen wesentlichen Unterschied, ob den Kindern ein paar Baldriantropfen oder etwa ein homöopathisches Mittelchen eingeflößt wurde, oder ob die beiden Ärzte KO-Tropfen oder andere Keulen verwendet haben.
Wenn es stimmt, daß die Kinder jede halbe Stunde kontrolliert wurden, während die Eltern nur 100 Meter entfernt dinierten, halte ich das auch nicht für so besonders verwerflich. Was um Himmels Willen soll da schon groß geschehen, im Normalfall und wer rechnet mit einer Entführung oder was auch immer da geschah. Normalerweise können Eltern sehr gut einschätzen, wie die eigenen Kinder reagieren. Zudem wurde nie geschrieben, ob etwa ein Babyphone oder ähnliche Technik die Kontrolle der Kleinen verbessert hat ?
Last not least:
Was von den Medien zu halten ist, welche eine Falschmeldung nach der anderen unreflektiert kolportieren, brauche ich hier nicht zu erwähnen, wird doch jedem Leser, dessen Gehirnzellen noch ein Minimum an Aktivität zeigen, die Rolle unserer Journaille klar sein.
Das Niveau eines Großteils unserer Journaillisten dürfte sich noch unter dem Mittelschnitt der Bevölkerung bewegen.
Wenn hier in diesem Thread jemand auch noch auf die objektive Berichterstattung des Schweizer "Blick" hinweist, brennt mir
beinahe die Sicherung durch, denn Blick ist die Steigerung von Bildzeitung nach dem Motto: verblödet....Bildzeitung...Blick und keineswegs eine wie auch immer geartete seriöse Fundstelle.
Und wenn hier schon etwa Primarius Dr. Haller zitiert wird und sein Interview, dann sollte aber nicht auf eine seiner zentralen Aussagen verzichtet werden: " Es wäre doppelt tragisch, wenn sie neben dem Verlust ihrer Tochter auch noch Opfer ungerechtfertigter, ungeheuerlicher Beschuldigungen wären. In jedem Fall werden sie sehr viel Hilfe brauchen."
Gerade rattert wieder die Neueste Meldung herein: Die Portugiesen mußten zugeben, daß die DNA-Spuren im Auto nicht zuordenbar sind!!! Da war nichts anderes zu erwarten, wie auch hätten Kate und Gerry McCann 25 Tage nach der Entführung es schaffen können, einen Kinderleichnam unbemerkt ins Auto zu laden und irgendwohin zu verfrachten ? Bei dieser Paparazzi-Medienpräsenz ums Haus ? Und wo hätten sie Madelaine 25 Tage versteckt ?
Unwesentlich, was bösartige, primitive, auch neidische Zeitgenossen oder unfähige Behördenvertreter von sich geben, es bleibt nur zu hoffen, daß sich dieser Fall irgendwann klärt und eben Madeleine, hoffentlich gesund, gefunden wird. Das ist dem Mädchen und auch den traumatisierten Eltern zu gönnen.
L.G. (insbesondere an jene, die mich noch 'kennen')
Ramar