Luther der Menschenfeind

und weil es gerade so schön war, möchte ich noch einen darauf setzen:

ausständig blieb eine anschauliche erklärung wie es den ist, wenn sich ein evolutionärer schritt in der menschheit vollzieht.
das kann man sich sehr gut so vorstellen, dass alles zur verfügung stehenen elemente zusammengefasst werden und allein einem einzigen ziel untergeordnet sind dem bestand der eigenen art zu sichern und dies durch eine gravierende veränderung in der zellstruktur zu bewirken.

ohne rücksicht auf verluste.

da gibt es aus der tierwelt etwa das beispiel vom patschhändchen zu den flügeln - eine ganz tolle sache, die überlegenswert erscheint.

und das ganze geschehen dazu, erinnert es nicht frappierend an unsere zahlreichen kriegerischen handlungen unter den menschen?

voila, der krieg ist erfunden.

dabei glaubte doch der mensch auf erden stets,
der krieg ist sein kind, sei von ihm.

und ein :weihna2
 
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also was mich son bisschen in richtung keuschheit drängen könnte wäre die drohende überbevölkerung mit allen konsequenzen -wie altbundeskanzler schmidt das mal in einem interview verlauten liess.da müsste dann ja auch mal über die überproportzionierung der muttergottheiten nachgedacht werden .
alles liebeHw
 
Hallo Opti

Nun bring mal nicht Zölibat und freiwillige Keuschheit zusammen. Es sind zweierlei Begriffe.
Die Keuschheit die du meinst im NT wird angeraten und erfolgt einzig und allein auf freiwilliger Basis. Das Zölibat ist eine von der kath. Kirche auferlegte Keuschheit und steht nicht in der Bibel. Zumal es ganz zu Beginn in der Kirchengeschichte sogar verheiratet Päpste gab.

Das Zölibat wurde erst eingeführt, als es immer wieder zu schweren Verfehlungen kam, die der Kirche sehr schadeten. Ich erinnere hier nur an die Boccias.

Gruß Marta Hari

Ich würde es etwas anders formulieren. Ich würde sagen, das Zölibat ist ein uns von Jesus, Buddha und vielen christlichen, hinduistischen, buddhistischen, jüdischen Heiligen, Mönchen, Nonnen, Priestern, Wüstenvätern und Wüstenmüttern, von Sufis, Schamanen, Yogis, Philosophen, und auch von vielen privaten Menschen, die keiner Religion angehörten, vorgelebt und praktiziert worden. Auch in der Bibel wird dazu eine sehr deutliche Stellungnahme bezogen. Besonders das Neue Testament empfiehlt uns das Zölibat. Für mich steht außerdem vollkommen außer Frage, dass jeder, der das höchste aller spirituellen Ziele erlangen möchte, nicht um das Zölibat herumkommt. Und selbstverständlich sollte das Zölibat vollkommen freiwillig und aus Einsicht praktiziert werden.

Hier einmal einige Bibelstellen, die das Zölibat bzw. die Keuschheit thematisieren:

Matthäus 19,12 : 12Denn einige sind von Geburt an zur Ehe unfähig; andere sind von Menschen zur Ehe unfähig gemacht; und wieder andere haben sich selbst zur Ehe unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es!

Gal. 5, 16-24: Ermahnung und Warnungen

13-15Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; allein gebraucht nicht die Freiheit zu einem Anlaß für das Fleisch, sondern durch die Liebe dient einander. Denn das ganze Gesetz ist in einem Worte erfüllt, in dem: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". Wenn ihr aber einander beißt und freßt, so seht zu, dass ihr nicht voneinander verzehrt werdet.

16-26Ich sage aber: Wandelt im Geiste, und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, der Geist aber wider das Fleisch; diese aber sind einander entgegengesetzt, auf dass ihr nicht das tut, was ihr wollt. Wenn ihr aber durch den Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter (gegen das) Gesetz. Offenbar aber sind die Werke des Fleisches, welche sind: Hurerei, Unreinigkeit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Sekten, Neid, Totschlag, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, von denen ich euch vorhersage, gleichwie ich auch vorhergesagt habe, dass, die solches tun, das Reich GOTTES nicht ererben werden. Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit; wider solche gibt es kein Gesetz. Die aber des CHRISTUS sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten. Wenn wir durch den Geist leben, so laßt uns auch durch den Geist wandeln. Laßt uns nicht eitler Ehre geizig sein, indem wir einander herausfordern, einander beneiden.

1.Korinther 7,7-9 : 7Ich wollte zwar lieber, alle Menschen wären, wie ich bin, aber jeder hat seine eigene Gabe von Gott, der eine so, der andere so. 8Den Ledigen und Witwen sage ich: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. 9Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten als sich in Begierde zu verzehren.

Römer 8,5-8 : 5Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. 6Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. 7Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht. 8Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen.

1 Korinther 7,29 : "Die da Weiber haben, daß sie seien, als hätten sie keine."

Wenn wir verheiratet sind, können wir es nicht vermeiden, in den Anliegen der Welt verwickelt zu sein; es wird immer schwierig sein, sich rein von weltlichen Dingen zu halten. Und dies ist der Grund, warum Jesus uns sagt, andere haben auf Heirat verzichtet, wegen des Himmelreiches. Die Führung die uns die Bibel also gibt, ist unverheiratet zu bleiben und so zu leben, als ob wir keine Frau hätten.

Kolosser 3,1-2 : "Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist."

Lukas 20,34-36 : "Die Kinder dieser Welt freien und lassen sich freien; welche aber würdig sein werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder freien noch sich freien lassen. Denn sie können hinfort nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, dieweil sie Kinder sind der Auferstehung."

Matthäus 24,38 : "Denn gleichwie sie waren in den Tagen vor der Sintflut, sie aßen, sie tranken, sie freiten und ließen sich freien, bis an den Tag, da Noah zu der Arche einging".

Lukas 17,26-27 : "Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohnes: sie aßen, sie tranken, sie freiten, sie ließen freien bis auf den Tag, da Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um".

Hier beschreibt Jesus ein typisches weltliches Leben, ein Leben von Leuten deren Sinn und Streben auf die Dinge hier drunten ausgerichtet sind. Ihre Herzen sind bei den Dingen dieser Erde, bei weltlichen Dingen. Und freien und sich freien lassen ist so sehr Teil dieser Art des Lebens.

Und Leute, die dieses Leben führen, werden das wirkliche Leben versäumen. Im entscheidenden Augenblick wird das Verderben sie überfallen. Sie werden das große Abendmahl verpassen. Wenn die Einladung kommt, werden sie zu sehr mit ihren weltlichen Dingen beschäftigt sein und sie werden Ausreden haben und sagen, "Ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen" (Lukas 14,20). Das beschäftigt sein mit dem Denken über Liebesabenteuer, mit der leiblichen Anziehungskraft andere Menschen, mit dem Wunsch nach Freundschaft zum anderen Geschlecht, mit Freien und mit dem Lesen und Sehen von Liebesgeschichten, wird uns davon abhalten, die Dinge die droben sind zu suchen. Diese Tätigkeiten werden uns daran hindern, Jesus zu folgen.

Offenbarungen des Johannes 14,3-5 : "3Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Gestalten und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen außer den Hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. 4Diese sind's, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich; die folgen dem Lamm nach, wohin es geht. Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm, 5und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig."

Wenn wir wirklich des Lammes Namen und den Namen seines Vaters geschrieben an unserer Stirn haben wollen (Offenbarung 14,1), dann müssen wir uns auf das Reich Gottes konzentrieren. Wenn wir wirklich unseren Sinn und Verstand und unser Denken, das sich in unserer Stirn befindet, auf geistige Dinge ausrichten wollen, dann müssen wir schon Abstand nehmen von weltlichen Beschäftigungen und Interessen. Unser Denken muß in eine Richtung gehen und sollte nicht gespalten sein.

Und im übrigen wird auch in der hinduistischen Bhagavad Gita das Zölibat empfohlen.
 
bin kein insider der katholischen kirche aber da brodelst ja auch scheinbar ungemein in der zölibatsdiskusion .weiss nicht ob das nur um aufmerksamkeiten ging wenn der nachfolger lehmanns eine priesterehe nicht mehr ausschliessen wollte.
alles liebehw
 
Für mich steht außerdem vollkommen außer Frage, dass jeder, der das höchste aller spirituellen Ziele erlangen möchte, nicht um das Zölibat herumkommt. Und selbstverständlich sollte das Zölibat vollkommen freiwillig und aus Einsicht praktiziert werden.
Und um wieviel näher bist du diesem Ziele näher als Leute, die nicht zölibatär leben nun gekommen? Und woran macht sich das fest, denn so beharrlich wie du diese These hier immer und immer wieder zum Gegenstand von threads machst oder zumindestens anvisierst das Thema dahingehend zum Gegenstand der Diskussion zu machen, kommt das eher einer Fixierung, denn einer Glückseligkeit nahe.

:escape:
 
Es würde mich allerdings einmal interessieren an welcher Stelle der Bibel der von dir zitierte Satz "dass Priester gut verheiratet sein sollten" steht.
ZB. im Paulusbrief an Titus 1,6 : "Darum habe ich Dich auf Kreta gelassen, dass Du in Ordnung brächtest, was noch ausstand, und in den einzelnen Städten Älteste (Presbyter) einsetzest, wie ich Dir Weisung gegeben habe :
- wenn einer unbescholten ist,
- eines Weibes Mann,
- mit gläubigen Kindern ... ."

Dass im Neuen Testament wenig über die Wichtigkeit der Ehe und der Kinder steht, ist einfach zu erklären :

Die war damals im Judentum ohnehin selbstverständlich. Es war geradezu Pflicht, (auch aus religiösen Gründen) verheiratet zu sein und Kinder zu haben. Das musste nicht extra betont werden. Warum im Neuen Testament vor allem bei Paulus einiges über die Vorzüge der Ehelosigkeit steht, hat einen simplen Grund : Paulus war ohne Frau und musste dies immer wieder rechtfertigen und begründen.

Die wichtigsten Personen der jüdischen Geschichte waren selbstverständlich verheiratet : Adam, Noah, Abraham, König David, König Salomon etc.

In der Genesis ist das DAS ERSTE, was Gott zu den Menschen spricht - das ALLERERSTE UND WICHTIGSTE (Genesis 1, 28) : Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen : "Seid fruchtbar und mehret Euch und erfüllet die Erde ... ."

Sicherlich gibt es einige ganz wenige Zitate zur sexuellen Enthaltsamkeit, die aus der griechischen Gnostik ins Neue Testament einsickerten - aber insgesamt wirst Du in der gesamten Bibel 99,999 % Texte finden, die die Wichtigkeit von Ehe und Fruchtbarkeit voraussetzen und vielleicht 0,001%, die die Enthaltsamkeit als eigenständigen Wert betonen.

Um wieder zum Thema des Threads zurückzukommen :

Deswegen ist es absolut folgerichtig (und menschenfreundlich !), wenn Luther das Zölibat als bibelfremd (und ihr eigentlich sogar widersprechend) aufhebt.

Du weißt wahrscheinlich gar nicht, wie sehr das Pflichtzölibat viele Priester der römisch-katholischen Kirche belastet und sie die offizielle Pflicht zur Enthaltsamkeit behindert und zu heimlichen Beziehungen, Vereinsamung, Alkoholismus, Pädophilie etc. treibt.

Gawyrd
 
Lukas 20,34-36 : "Die Kinder dieser Welt freien und lassen sich freien; welche aber würdig sein werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder freien noch sich freien lassen. Denn sie können hinfort nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, dieweil sie Kinder sind der Auferstehung."

Matthäus 24,38 : "Denn gleichwie sie waren in den Tagen vor der Sintflut, sie aßen, sie tranken, sie freiten und ließen sich freien, bis an den Tag, da Noah zu der Arche einging".

Lukas 17,26-27 : "Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohnes: sie aßen, sie tranken, sie freiten, sie ließen freien bis auf den Tag, da Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um".
Naja - das kommt davon, wenn man Texte völlig aus dem Zusammenhang reißt : wenn Du diese Textstellen als Empfehlung für enthaltsames Leben (miss)verstehst, müsstest Du konsequenterweise auch aufhören zu essen und zu trinken ...

Vor allem die erste Stelle macht es doch ohnehin klar : essen, trinken, Sexualität sind Teil der Welt in der wir JETZT leben. NACH DER AUFERSTEHUNG wird alles anders !

Opti, es ist ja ok, wenn Dir Sexualität keine Freude macht und Du sie für Dich als negativ erlebst. Das wird schon seine biographischen Gründe haben. (Es will Dich hier doch niemand zwingen, mit einer Frau zu schlafen.) Jeder hat seinen Weg ... ein Problem wird es ja erst, wenn man den eigenen Weg anderen aufdrängen will.

Gawyrd
 
Hallo Opti

Habe ich etwas anders behauptet?! Nein

Diese Bibelstellen beziehen sich alle auf eine freiwillig gelebte Keuschheit und Ehelosigkeit. In dem Glauben, daß man nur so seinem Gott alleine dienen kann. Und wenn es für diejenigen richtig war, dann ist das so auch okay.

Das Zölibat der kath. Kirche ist ein Zwangszölibat. Die Zölibatsvorschirft geht auf die Synode von Elvira (306) und das Laterankonzil (1139) zurück.

Durch Zwang wird eine Sache nicht gerecht, mögen ihre Motive noch so ehrenhaft sein. :nudelwalk

Gruß Marta Hari
 
Und eine ehemalige Lutheranerin weist jetzt nochmal freundlich lächelnd drauf hin, daß all diese Bibelstellen, die hier hinunhergewendet werden, nicht so selbstverständliches Allgemeingut wären, wenn da nicht dieser Menschenfeind gewesen wäre, der sie als erster mit schwerer Müh in unsere Sprache übertragen hat... ;)
 
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Es könnte sogar sein, dass Luther die erste Bibelübersetzung in die Volks- und Landessprache weltweit (!) durchgeführt hat. (Die Verselbständigung der Anglikanischen Kirche unter Heinrich VIII. war ja erst etwas später.)

Insoferne kann man die Folgewirkung von Martin Luther gar nicht hoch genug ansetzen.

Gawyrd
 
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