Loslassen vs. Suche nach Ursachen ?

Ich kenne mich damit leider überhaupt nicht aus.

Es heißt immer, man soll sich selbst lieben, aber wie man das genau bewerkstelligt, weiß ich auch nicht. Sich das vorsagen hat bei mir nicht funktioniert.

Es hat sicher mit Erfahrungen zu tun, die man macht, grad als Kind, die können sehr tief sitzen, wo man mit einem Satz "ich liebe mich" gar nicht hinkommt.

Mit der Thematik hier hat es sicher auch zu tun, wenn man den Täter idealisiert, dann müssen die schlechten Gefühle woanders hin und landen schnell bei sich selbst. Sich da selbst zu lieben ist schwer, weil Gefühle im Weg sind, die da gar nicht hingehören, wie ein Baum, der auf der Straße liegt.


Ja dem stimme ich zu und genau das meinte ich ja....
also bei mir zumindest ist Selbstliebe eine große Baustelle und ich denke, da reicht es nicht sich als Person getrennt von dessen Umfeld (in meinem Fall Familie) sehen...und nur an sich selbst und der Selbstwahrnehmung zu arbeiten.
Da müsste man ja auch mit dem Verhalten /Haltung seitens der Familie umgehen können, die diese fehlende Selbstliebe erst auslösten...
 
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Lieber Flimm:)

Ich finde es dennoch keinen Grund zum Streiten, da es einfach Meinungen und Ansichten sind, so wie jeder wohl seine eigenen Erfahrungen dazu macht und für sich wahrnimmt. Ich war m.E. lange in dieser "Opferrolle" gefangen auch wenn ich sie nicht mehr gebraucht hätte und viel an Selbstreflektion und aber auch Verhaltenstherapie als Unterstüzung haben mich so allmählich aus dieser Rolle "geschält " Es ist einfach schwer , sich und seine Muster zu ändern , in denen man vielleicht feststeckt , weil eben Angst davor ----vor Veränderungen.....und es ist einfacher wieder in so eine Rolle zu fallen , wenn einem eine ähnliche Situation begegnen sollte , es braucht viel an Eigenarbeit an sich selbst und schön ist es , m.E. irgendwann wieder zu entdecken, entdecken zu dürfen, das ich kein schlechter Mensch oder selbst daran schuld bin , das ich liebenswert bin, klar nicht perfekt , aber so wie ich bin liebenswert.....und dies Alles braucht ZEIT .....

LG Asaliah

hallo Asaliah,

ich möchte auch nicht streiten , doch habe ich eben meine Meinung. Die kann man mir auch lassen.
Klar fühlt man sich meißt in einer Opferrolle gefangen, aber das weiß das Opfer auch, deswegen sage ich eben "bewußt".Trotzdem halte ich ein Opfer nicht für dumm, was man mir hier ständig unterstellt das ich es gesagt oder gemeint hätte)
Allerdings bedarf es der Entscheidung des Opfers nicht mehr Opfer sein zu wollen.
Und dies beinhaltet, es gibt keinen Täter mehr, und das ist eben das schwierige.
Das dies ein langer und schwieriger Weg sein kann das weiß ich.
Natürlich jeder so wie er mag, ich will nur aufzeigen wie manche eben auch im "Opferdasein" eine Lebensphilosophie entwickeln können , die eben meiner Ansicht nach dem Weg der Aufarbeitung im Wege steht.

LG
flimm
 
Vielleicht geht mein Weg ja völlig verdreht herum, ganz anders als bei anderen, wenn die wütend sind, dann sind sie vom loslassen weiter entfernt, während ich nur da rankomme.
Nee, Dein Weg ist schon ein sinnvoller Weg. Andere sind auch durch die Wut gegangen, bevor sie loslassen konnten.
Ich habe bisher noch keinen getroffen, der nicht durch die Wut ging, bevor er heilen konnte.
Mag sein, dass ich die anderen nicht getroffen habe - meine persönliche Statistik sagt aber aus, dass 100 % durch die Wut gingen. Lass es 80 % sein (weil ich ja nicht ausschliessen kann, dass es auch andere Wege gibt) - aber auch das ist immer noch die Mehrheit.
 
Nee, Dein Weg ist schon ein sinnvoller Weg. Andere sind auch durch die Wut gegangen, bevor sie loslassen konnten.
Ich habe bisher noch keinen getroffen, der nicht durch die Wut ging, bevor er heilen konnte.
Mag sein, dass ich die anderen nicht getroffen habe - meine persönliche Statistik sagt aber aus, dass 100 % durch die Wut gingen. Lass es 80 % sein (weil ich ja nicht ausschliessen kann, dass es auch andere Wege gibt) - aber auch das ist noch die Mehrheit.



Danke Ahorn! :danke:

:umarmen:
 
Hier zum Beispiel.


Klar, einem Opfer bringt es ja überhaupt nichts, wenn es weiß, daß der Täter bestraft wurde, mal abgesehen von der Angst, die wegfällt, weil der Täter wenigstens für eine Weile nicht ran kann, von dem Signal, daß das Opfer nicht schuld war, sondern der Täter, sehr wichtig grad bei Kindesmissbrauch, von anderen Opfern, die in der Zeit geschützt sind, von den Problemen im Umgang mit Behörden, die ganz anders reagieren, wenn es ein Gerichtsurteil gibt, usw.

Das ist einem Opfer natürlich alles nicht wichtig. :rolleyes:

sehe ich genauso, auch was, du später über Therapien und Opfernetschädigung schreibst.

Zudem wird vergessen, dass unschuldige kleine Kinder zu Opfern gemacht werden, sie später selber Täter werden und sie kriegen dann gar keine Therapien, weil es gar keine gibt, oder die wirkungsvollen selber bezahlt werden müssen, sofern es so einen Behandler in der Nähe gibt und er noch relativ bezahlbare Preise hat.

Ich wollte letztes Jahr Hilfe von dieser Organisation, die Opfern hilft. nichts zu machen, weil es a) kein Gerichtsurteil gibt (das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen: ein Opfer bekommt von dieser Organisation erst Hilfe, wenn es genügend Beweise gegen den Täter gesammelt hat und er schon verurteilt wurde). Vorher helfen die nämnlich nicht. Da steht man alleine da und alles verhaltensauffällige ist halt "entwicklungsbedingt". fertig. Ich bin in so einem Forum, aber das nützt mir gar nichts. Weil heute alles verdreht wird, wenn es um Kinder geht. Hautsache den Tätern, die wissen wie weit sie gehen können und nicht, die haben ihre Rechte. Denen wird nämlich viel mehr geholfen, als den Opfern. Das ist Fakt.

Therapien gibt es wie sand am Meer, nur welche ist hilfreich? Traumatherapeuten gibt es nur wenige und an die kommt man nicht heran (so jedenfalls meine Erfahrung). Im Fernsehen gab es eine Reportage, da haben sie festgestellt, dass man durchschnittlich 8 Monate auf einen Therapieplatz warten muss. und bei meiner Ausbildung damals kam heraus, dass für akut Suizidgefährdete sich kein Therapeut finden lässt.

Die Opfer werden im Stich gelassen, das ist Fakt. (Ausnahmen gibt es, nur was bei denen der Unterschied ist, dass ihnen geholfen wird und andere nicht ist mir ein Rätsel).

Täter sind gute Manipulierer und ihrem Charme kann sich kaum einer entziehen. Opfer stehen wie begossene Pudel da, sehen schlecht aus, haben eine schlechte Ausstrahlung. Und wem glaubt man wohl eher, liebe Flimm?

Das musste ich jetzt mal loswerden, bei all dem Nonsens, der in den Köpfen mancher herrscht.

Pluto :wut1:
 
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hallo Asaliah,

ich möchte auch nicht streiten , doch habe ich eben meine Meinung. Die kann man mir auch lassen.
Klar fühlt man sich meißt in einer Opferrolle gefangen, aber das weiß das Opfer auch, deswegen sage ich eben "bewußt".Trotzdem halte ich ein Opfer nicht für dumm, was man mir hier ständig unterstellt das ich es gesagt oder gemeint hätte)
Allerdings bedarf es der Entscheidung des Opfers nicht mehr Opfer sein zu wollen.
Und dies beinhaltet, es gibt keinen Täter mehr, und das ist eben das schwierige.
Das dies ein langer und schwieriger Weg sein kann das weiß ich.
Natürlich jeder so wie er mag, ich will nur aufzeigen wie manche eben auch im "Opferdasein" eine Lebensphilosophie entwickeln können , die eben meiner Ansicht nach dem Weg der Aufarbeitung im Wege steht.

LG
flimm

Liebe flimm,

also, wenn ich jemals bewusst Opfer oder Täter gewesen wäre, dann hätte ich diese Zustände mal ausprobiert, wie in einem Rollenspiel, und dann wäre ich wieder mein eigenes Leben gegangen. Ganz so einfach ist es leider nicht!!!

Und dann kommt es noch auf das Umfeld an, und wenn ich früher so ein post gelesen hätte, dann wäre ich noch tiefer reingekommen in das Opfersein und das hätte mich um viel Zeit zurück geworfen.

Mir scheint, dass du Opfer nicht so gut leiden kannst. Wieso eigentlich?
Das hieße dann aber gleichzeitig für mich, dass du Täter irgendwie "besser" hinstellst. (???) :)D) Sind dann Täter bewusst oder unbewusst? Das habe ich nicht verstanden.

lg Pluto
 
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